Alte, gebrauchte, günstige Kamera - lohnt sich das überhaupt?

Music Clef

Lt. Commander
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Hallo Community und Experten,

ich wollte hier mal um Rat fragen.

Es geht um folgendes, ein Freund sucht (für den Einstieg) - aber auch ich für meine Tochter eine Kamera. Er (und auch ich) möchte dafür erst einmal etwas günstiges, gebrauchtes kaufen, grundsätzlich ja eine gute Idee – hierfür. Bis zu welchem Alter, kann man eine gebrauchte Kamera denn überhaupt noch kaufen? Reden wir mal nicht von der Ausstattung, sondern nur von der Bildqualität und bis 200€.

Nun hat er mich gefragt, ob man einen Canon EOS D30 oder Nikon D3000 noch kaufen kann. Ich finde es schwer im hier eine richtig Antwort zu geben. Ich hatte neulich eine Panasonic Lumix DMC-TZ58 in der Hand und ich war erstaunt, was man da für 150€ (neu) bekommen kann.

Können derart alte Kameras (wie die EOS D30) da überhaupt noch mithalten (mit Kit-Zoom)?
Es soll hier primär um die Bildqualität gehen. Ich bin mir da nicht so sicher.

Gibt es irgendwelche besonderen Empfehlungen, für alte Kameras, für sehr wenig Geld?

Vielen Dank und MfG,
MC
 
Von der Bildqualität her sollten die beiden SLRs nicht so schlecht sein, solange man sie nicht in Extreme treibt, wie bspw. Bilder in zu dunkler Umgebung (hohes ISO), oder Sachen, bei denen der AF nicht hinterherkommt. Ich habe selber noch eine D90 aus der Zeit im Einsatz, deren Bildqualität aktuellen Smartphones locker in den Hintern tritt.
Vorteil der beiden gegenüber der Panasonic wäre natürlich, daß man sich damit in ein Spiegelreflexsystem einkauft, das man nach Bedarf mit Objektiven und Blitzen erweitern kann. Nachteil einer SLR gegenüber einer Kompaktkamera ist, das letztere kleiner und leichter ist. Eine SLR nimmt man nicht "mal so" mit auf einen Spaziergang.

Entscheidender bei gebrauchten Kameras ist die Zahl der Auslösungen. Nach einer gewissen Zahl von Auslösungen (in der Klasse wahrscheinlich 50 000 bis 100 000) kann der Vorhang verschlissen sein, damit wäre die Kamera am Ende. Und zu teuer darf eine so alte Kamera natürlich nicht sein.
 
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Hi,
In aller Kürze. Mein Einstieg in die DSLR-Fotografie war eine Sony Alpha 700. Das war 2007 das Topmodell für APS-C. Ich habe sie 2012 gekauft für knapp 200€. Die Bilder die damals gut aussahen, sehen auch heute gut aus. Die Kompaktkameras sind definitiv besser geworden, inzwischen werden ja auch 1-Zoll Sensoren verbaut. Natürlich werden die Chips besser, aber von den Lowlightfähigkeiten her ist die Sensorgröße immer noch von Bedeutung. Wenn es nur um den Preis geht bekommt man mehr Bildqualität mit einer alten guten DSLR als mit einer sehr guten gleichteuren Kompakten. Schau dir doch die Topmodelle der Mittelklasse von damals an. Eine Nikon D300(s) war damals erste Sahne und ist sie auch heute noch. Sie wird für Kurse gehandelt, die sie auch wert ist. Das ist jetzt aber nur ein Beispiel. Ich will den Beitrag mal nicht zu sehr ausufern lassen.
Gruß.
 
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Für den Einstieg kann man eine 30D immer noch nutzen, zum erlernen des Basiswissen Fotografie (Blende/Zeit/ISO) und zum sehen, ob Fotografie wirklich soviel Spaß macht, wie man sich das vorstellt.
Ich habe mit einer 30D angefangen, Objektive waren das EF 17-85/4.0-5.6 USM und das EF 70-300/4.5 -5.6 USM
und damit gelangen nach relativ kurzer Zeit recht gute Bilder, bzw. solche, die mich veranlassten weiter zu Fotografieren und besser zu werden. Die Bildqualität der 30D ist mit guten Objektiven immer noch gut brauchbar, solange man die ISO nicht zu hoch stellt oder extreme Lichtsituationen hat, aber beim letzteren wird es für alle Kameras schwer. Gut Fotografiert schlägt auch so eine alte DSLR viele neue Kompakte/Smartphones locker, da halt der Look ein anderer ist, was den Objektiven in erster Linie zuzuschreiben ist.
 
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Wenn man es einfacher haben will, dann kann man sich bei Sony im A-Mount umschauen. Vorteil: Man hat einen digitalen Sucher und kann schon in ordentlicher Qualität Video- und Serienbildaufnahmen machen.

Da könnte man eine Alte A68 auftreiben. Die sind nicht teuer und machen ordetnliche Bilder. Im A-Mount gibt es auch viele schöne und vor allem sehr günstige Objektive.
 
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Muss es dann aber so etwas alten, wie eine Canon 30D oder Nikon D3000 sein?
Da gibt es mittlerweile schon deutlich bessere DSLRs/DSLMs für das Geld.

Meine erste Kamera für rund 150 € war eine Canon 1000D. Für 200 € sollte man selbst den besseren Nachfolger 1100D oder Nach-Nachfolger 1200D (gesehen für 220€ bei eBay) bekommen.

Meine Empfehlung:
Nicht nur bei Kleinanzeigen & Co. gucken. Die dort ansässigen "Experten" glauben auch, dass eine ehemals 400 € teure Kamera jetzt noch mindestens das Gleiche Wert sein muss.
In Foto-Foren würde ich gucken. Dort gibt es viele Hobby-Fotografen, die Ihre Einsteiger-Sachen verkaufen.
Und nicht, weil sie Ende des Monats Geldnot haben oder das Zeug runter geritten ist, sondern weil man Lust auf etwas größeres hat, obwohl das Kleinere eigentlich noch gut genug ist.

Man kann auf jeden Fall mit einer gebrauchten, alten Kamera einsteigen.
Ich würde mir aber jetzt schon mal Gedanken machen, auf welches System man dann setzen möchte?
Vielleicht wird später der Body mal getauscht und dann will man das Equipment weiter nutzen.

Meine grobe (sicherlich zu bezweifeldene) Eingruppierung:
- Landschaft: Nikon
- Portrait: Canon
- "Kompromiss" aus beiden: Sony eMount
 
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Ich habe selbst gerade angefangen richtig das Fotografieren zu lernen (mit 36 :lol: ). Ich nutze dazu eine Canon EOS 350D mit dem Kitobjektiv und einem 28-105 EF Objektiv. Die Kamera hab ich vor zig Jahren mal von meinem Vater geschenkt bekommen, als er sich ne neue Kamera gekauft hat.
Man kann damit tatsächlich noch tolle Bilder machen, die jedes aktuelle Smartphone im Schatten stehen lassen, wollte es erst selbst nicht glauben.
Das Fotografieren erlenen funktioniert damit exzellent, da man noch viel selbst einstellen muss um vernünftige Bilder zu machen.

Ich würde allerdings vielleicht eher zu einem Nachfolgemodell raten, welches mehr Komfortfunktionen bietet, wie Live View, WiFi etc.. Vielleicht eine 500 oder 600D oder sowas in der Richtung.
Den Body der 350D bekommt man für 50-60€ mittlerweile hinterher geworfen.

Schau mal HIER auf der Seite gibt es massig gebrauchte Toppmodelle zu fairen günstigen Preisen.

Ich würde auf jeden Fall auf Nikon oder Canon setzen. Dafür gibt es das meiste Zubehör, sogar viele alte Sachen und Objektive die seit Jahrzenten immer noch passen, oft mehr oder weniger günstig gebraucht.
 
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mac4life schrieb:
Muss es dann aber so etwas alten, wie eine Canon 30D oder Nikon D3000 sein? Da gibt es mittlerweile schon deutlich bessere DSLRs/DSLMs für das Geld.
Meine erste Kamera für rund 150 € war eine Canon 1000D. Für 200 € sollte man selbst den besseren Nachfolger 1100D oder Nach-Nachfolger 1200D (gesehen für 220€ bei eBay) bekommen.

Die 30D würde ich persönlich immer noch gegenüber einer 1100D oder 1200D vorziehen, der AF dürfte nicht schlechter sein als der von der 1200D, bei der 30D bessere Bild-Seriengeschwindigkeit, bessere Verarbeitung 12 RAWs in Folge statt deren 6 bei der 1200D. Live-View- und Video-Modus hingegen hat die 30D nicht, aber die 1200D schon, letztendlich kommt es auf den Preis an und wie gut die Kameras noch in Schuss sind, auf die Auslösezahl sollte man auch achten.
 
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mac4life schrieb:
Meine grobe (sicherlich zu bezweifeldene) Eingruppierung:
- Landschaft: Nikon
- Portrait: Canon
- "Kompromiss" aus beiden: Sony eMount

Hmmmnaja :)

Die Bildwirkung hängt im wesentlichen vom eingesetzten Objektiv ab, nicht vom Hersteller ;) Alle 3 hier genannten Hersteller haben eine ausreichend große Auswahl von Objektiven, so dass man auch mit Nikon tolle Portraits und auch mit Canon fantastische Landschaften machen kann.

Meiner Ansicht nach ist es auch egal, ob man nun Pentax, Nikon, Canon oder Sony nimmt. Wir leben in Zeiten, in denen es quasi unmöglich ist, eine schlechte DSLR-Kamera zu kaufen. Sehr vereinfacht gesagt machen alle DSLR ab 2010 auch heute noch brauchbare Bilder, ganz unabhängig vom Hersteller. Ich würde zwar schon noch auf eine Mindestanzahl an Megapixel achten, die braucht man für Prints und für's Zuschneiden. Aber ob die eine Kamera jetzt bisschen höher auflöst oder einen um 1 Blende höheren Dynamikbereich hat, das ist beim Gebrauchtkauf eher unwesentlich.
 
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Hallo und danke für die Beteiligung, Informationen und Empfehlungen.

Ich selber habe ja ein wenig Ahnung von der Materie. Speziell soll es mir nicht um den Vergleicht einer alten DSLR zu einer Handy-Kamera gehen, sondern eher um was im Segment der Panasonic Lumix DMC-TZ58 und auch nur, zum Thema Bildqualität.

Mit ist klar, dass beispielsweise eine Nikon D3000 mit Festbrennweite noch gute Bilder macht. Dazu braucht man aber eben die Festbrennweite, dass Kit-Zoom ist zwar in Ordnung aber lange nicht so gut, wie besseres Glas.

MfG
MC

EDIT: Ein Freund von mir, der sich ganz gut mit der Thematik auskennt, hat mir von der Canon EOS D30 (mit Kit-Zoom, 18-55mm / 1:3.5-1:5.6) abgeraten, zu alt. Ich selber hatte mal eine Nikon 1 V1 (blind gekauft) und die hat mich von der Bildqualität (CMOS, 13.2x8.8mm mit Kit-Zoom 10-30mm / 1:3.5-1:5.6) gar nicht überzeugen können. Bei meiner nachfolgenden Panasonic Lumix DMC-G3 (Live MOS, 17.3x13.0mm) sah das ganz anders aus, als Objekt kam damals das Panasonic Lumix G Vario 14-45mm / 1:3.5-1:5.6 / ASPH / OIS zum Einsatz. Beide Kameras sind von 2011 (lagen auch preislich nahe beieinander) und die Unterschiede bei der Bildqualität waren deutlich und das nicht nur ab ISO800.
 
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Meine 2p zum Thema:

Es kommt darauf an, was man fotografieren will. 200€ sind mehr als ausreichend, wenn man z.B. Porträts fotografieren will: Nikon D80 + 50mm f/1.8 AF(-D) + Yongnuo YN560. Damit kann man tolle Bilder machen, sofern ISO unter 800 bleibt. Um 200€ kann man auch die D80 und das 35mm f/1.8G DX kaufen. Das System wäre für Porträts beschränkt geeignet, weil die Brennweite ziemlich kurz ist, aber man kann damit schon Street, Landschaften und Weiteres fotografieren. Meiner Meinung nach ist eine Festbrennweite gut für Anfänger, sofern man die nötige Geduld hat.
Wesentlich besser, viel flexibler, aber auch teurer wäre das folgende System: Nikon D3300 + Sigma 17-50mm f/2.8 HSM OS. Die Kamera ist wesentlich neuer und während sie für dynamischen Szenen nicht so gut geeignet ist, liefert der Sensor (gleich der D7100) sehr gute Ergebnisse auch in Low Light. Das Objektiv hat sehr gute Optik, ist lichtstark und die Blende ist konstant, bzw. ist es für alles in diesem Brennweitenbereich gut geeignet - Landschaften, Porträts, Street, Städtereisen oder einfach zum Knipsen. Der Preis liegt im Bereich 300-350€.
 
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Hat sich hier eigentlich noch was getan?

Generell würde ich beim Alter der Kamera erst ab ~2008 / 2009 ansetzen. Alles was älter ist sinkt schon nicht mehr spürbar im Preis, dafür fehlen Features, die man mittlerweile als selbstverständlich erachtet. Alte Digitalkameras altern halt schlechter als alte Filmkameras ...
Was man halt unbedingt machen sollte ist gerade bei den älteren DSLRs in RAW fotografieren, die JPEG-Engines waren damals auch nicht so prickelnd. Da kann man noch einiges rausholen.
 
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