Alte Objektive an DSLR?

Prom07

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Hallo zusammen,

ich besitze eine Canon EOS 550D - Grundsätzlich ja eine gute Kamera. Nun sind mir einige alte Minolta Roccor-Objektive aus den 1980er Jahren in den Schoß gefallen und ich frage mich, ob es Sinn macht diese per Bajonettadapter an der Canon weiter zu betreiben. Für die Canon habe ich gerade folgende Objektive:
  • 10-18mm IS
  • 18-55 mm (Kit)
  • 55-200 mm Tele

Von Minolta kommen folgende Objektive hinzu:
  • 28 mm, 2,8
  • 50 mm, 1,7
  • 85 mm, 1,7
  • 135 mm, 2,8
  • 200 mm 3,5

Als Adapter ist mir dieser hier ins Auge gefallen:

https://lumiere-shop.de/produkt/adapter-minolta-md-an-canon-eos/


Vielen Dank vorab für eure Einschätzung!
 
du hast halt kein AF.

Alles andere ist ausprobieren und sich daran erfreuen
 
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Kann man machen.
Allerdings sollte man den Cropfaktor im Gedächtnis behalten.

Es ändert sich in der Regel der Blickwinkel durch die unterschiedlichen Sensorgrößen von Analog- und Digitalkameras.
Daher erscheinen Objekte anders, wenn man mit der gleichen Brennweite aufnimmt. Um also mit dem Analogobjektiv das gleiche Bild wie mit einem Digitalobjektiv bei z.B. 150mm Brennweite zu erreichen, muss eine andere Brennweite als 150mm eingestellt werden.

mehr Infos:
http://www.digitalkamera1x1.de/html/brennweiten-umrechnung.html
 
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00Julius schrieb:
Allerdings sollte man den Cropfaktor im Gedächtnis behalten
Es macht keinen Unterschied, ob ein Objektiv mit 50mm Brennweite für Vollformat oder für nen Cropsensor gebaut ist. Das Bild bleibt identisch. Der sichtbare unterschied kommt erst, wenn man dann auf Vollformat wechselt. Aber auch da bleibt das Bild gleich.
 
Prom07 schrieb:
ich besitze eine Canon EOS 550D - Grundsätzlich ja eine gute Kamera.
Also in 14 Jahren hat sich schon sehr viel getan und jedes iPhone schlägt die Kamera in der Bildqualität, Autofokus und Möglichkeiten mittlerweile. Da ist es dann nur noch eine Frage von echtem Bokeh (was du bei deinen bisherigen Linsen auch nicht hast) und Reichweite (durch dein 55-200).

Prom07 schrieb:
Nun sind mir einige alte Minolta Roccor-Objektive aus den 1980er Jahren in den Schoß gefallen und ich frage mich, ob es Sinn macht diese per Bajonettadapter an der Canon weiter zu betreiben.
Probiere es aus. Wie oben schon erwähnt, musst du alles manuell machen.
Der Zustand der Objektive ist auch entscheident. Damals konntest du auch noch Pilze im Glas bekommen bei falscher Lagerung und co.
Immerhin könntest du so mal mit einer lichtstarken Blende experimentieren. Das fehlt in deiner Objektiv Auswahl bisher komplett. Das sind alles todeslangsame Objektive...
 
Frag dich auch, ob du jetzt überhaupt noch in ein "totes" System investieren willst. Ich würd's nicht machen.
 
Du hast halt in jedem Fall nur manuelle Fokussierung (sofern das überhaupt die AF-Modelle der Objektive wären) und Blendeneinstellung am Objektiv, komfortabel ist anders. Andererseits ist der finanzielle Aufwand überschaubar.
 
Tamron schrieb:
und jedes iPhone schlägt die Kamera in der Bildqualität, Autofokus und Möglichkeiten mittlerweile.

Challenge accepted!


Prom07 schrieb:
ich frage mich, ob es Sinn macht diese per Bajonettadapter an der Canon weiter zu betreiben
Der Cropfaktor bei deiner Kamera wurde ja schon erwähnt.
Die Belichtungsmessung funktioniert natürlich einwandfrei. Blende stellst du halt nicht elektronisch an der Kamera ein, sondern mechanisch am Objektiv.

Dabei muss berücksichtig werden, dass das Sucherbild beim abblenden tatsächlich dunkler wird und das Fokussieren somit schwieriger wird.

Generell ist das Fokussieren nicht so einfach an der 550D da die Mattscheibe dafür nicht ausgelegt ist. Du kannst diese natürlich gegen eine Prismen-Mattscheibe tauschen, dann kann es aber sein das der Autofokus bei den anderen Objektiven Probleme macht.

Also ja, du kannst sie adaptieren. Aber so richtig Spaß wird es nicht machen. Aber vielleicht fällt dir mal eine spiegellose Kamera in die Hände. Damit macht es dann richtig Spaß.
 
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tidus1979 schrieb:
Frag dich auch, ob du jetzt überhaupt noch in ein "totes" System investieren willst.

Die Investition sind ein paar € für einen Adapter.
 
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Meine Meinung,

mit einer alten DSLR machen adaptierte Objektive wenig Spaß, schon auf Grund des schlechten manuellen Auto-Fokus-Systems.

Ich würde dir für die Spielerei empfehlen:
  • Gebrauchte Sony A6xxx
  • K&F Concept Objektivadapter MD-NEX

Durch Fokus-Peaking und Co. ist es damit (sehr) leicht manuelle Objektive zu bedienen.

Um die Canon-Objektive an einer Sony zu nutzen, gäbe es auch passende Adapter.

Wunder würde ich aber nicht erwarten, da solche Objektive nicht bekannt sind, für eine besonders tolle BQ.
 
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Tobi-S. schrieb:
Die Belichtungsmessung funktioniert natürlich einwandfrei.
Tobi-S. schrieb:
Dabei muss berücksichtig werden, dass das Sucherbild beim abblenden tatsächlich dunkler wird und das Fokussieren somit schwieriger wird.
Widerspricht sich meiner Meinung nach. Auch geht wohl höchstens eine Zeitautomatik. Einwandfrei, wenn man die ganze Palette gewohnt geht also anders.
 
Dass noch niemand das Auflagemaß erwähnt hat?
Minolta MD Objektive haben ein um 0,5 mm geringeres Auflagemaß als Canon EOS. Somit muss der Adapterring entweder eine (meist minderwerige) Korrekturlinse haben um den Fokus auf Unenedlich zu ermöglichen, oder das Bajonett am Objektiv muss umgebaut werden.

Wenn überhaupt und wenn's nur ums Herumspielen geht, dann würde ich mir einen Adapterring mit AF Confirm zulegen. Ohne Schnittbild/Mikroprisma ist das Scharfstellen allenfalls eher Glückssache. Ansonsten sind die 50mm und 85mm F/1.7 sicher wesentlich interessantere Linsen als deine jetzigen.
 
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Incanus schrieb:
Widerspricht sich meiner Meinung nach.

Ich glaube da verwechselst du die Belichtungsmessung mit den Programmautomatiken.
Die Belichtungsmessung (Belichtungswaage) funktioniert einwandfrei.
Die Programmautomatiken nur eingeschränkt. Tv (Blendenautomatik) kann ja gar nicht funktionieren wenn du die Blende manuell einstellen musst. Av (Zeitautomatik) funktioniert, M sowieso und ISO Automatik geht auch (sofern es die Kamera hat).
 
Ich finde eher Du schränkst die Bezeichnung zu sehr ein. Natürlich gehört doch die gesamte Palette zur Belichtungsmessung. Wenn Dann nur noch Zeitautomatik mit Arbeitsblende funktioniert, kann man doch nicht von 'Belichtungsmessung funktioniert einwandfrei' reden.
4nanai schrieb:
Dass noch niemand das Auflagemaß erwähnt hat?
Minolta MD Objektive haben ein um 0,5 mm geringeres Auflagemaß als Canon EOS.
Im Gegenteil. MD-Objektive haben ein 0,5mm größeres Auflagemaß (44,5mm), SR-Objektive haben das 0,5mm geringere Maß (43,5mm).
 
Incanus schrieb:
Ich finde eher Du schränkst die Bezeichnung zu sehr ein. Natürlich gehört doch die gesamte Palette zur Belichtungsmessung. Wenn Dann nur noch Zeitautomatik mit Arbeitsblende funktioniert, kann man doch nicht von 'Belichtungsmessung funktioniert einwandfrei' reden.

Doch absolut. Die Lichtwaage zeigt Dir an ob die gewählten Parameter eine richtige Belichtung ergeben. Nicht mehr und nicht weniger soll die Belichtungsmessung ja machen. Alles darüber hinaus basiert dann auf der Belichtungsmessung, ist aber nicht mehr Teil davon.
 
Bei dem Adapter ist eine Korrekturlinse dabei, d.h. die manuellen Minolta Objektive kommen da noch ganz leicht verfälscht raus - das wird man aber nur im 1:1 Vergleich und Pixel Peeping sehen.

Grundsätzlich macht es tatsächlich keinen Spaß an den DSLR Kameras mit den alten manuellen Linsen. Du bekommst es kaum scharf. Eine A6000 wie hier angesprochen ist einer Canon 550D schon überlegen, selbst eine 700D lässt sie noch alt aussehen - und speziell mit manuellen Linsen brauchst du nur einen Adapter ohne Korrekturlinse für 10 Euro und hast Focuspeaking, d.h. kannst recht einfach fokussieren (und auch Fokuslupe,...).

Du schreibst nicht genau welche Objektive du hast, da diese alle einen eigenen Namen haben wie z.B. Rokkor-PF, etc... und es da durchaus Unterschiede in den Serien gibt. Ich habe mehrere Serien der Objektive und die Minoltas sind für Altglas eigentlich immer brauchbar und preislich selten überzogen.
  • 28mm 2,8 Objektive war ein Standard für Weitwinkel in der manuellen Zeit, das Minolta sticht hier keinesfalls hervor
  • 50mm 1,7 gibt es zahlreiche Serien von Minolta, teilweise richtig schön mit knackigen Farben und nicht anfällig für Gegenlicht, also da gibt es richtig gute Linsen
  • 85mm 1,7 kenne ich nicht, aber da hast du ein Schätzchen mit einem Preis von mehreren Hundert Euro und wahrscheinlich ist das richtig cool
  • 135mm 2,8 ist für die alten 135mm Objektive auf jeden Fall ein besseres Objektiv
  • 200mm 3,5 kenne ich nicht und ist kein 2,8 Objektiv, da gab es früher richtig gute Teile
Die Frage ist ob die Objektive noch gut erhalten sind. Sprich nicht innen verstaubt, kein sichtbaren Pilz, Blendenring rastet ein, Fokusring geschmeidig. Wenn die lange rumliegen kann schon mal der Fokus steckenbleiben, da wirkt dann das Schmiermittel wie Kleber :) Aber in der Summe würde ich das Set gut erhalten auf mindestens 400 Euro schätzen, allen voran wegen dem 85mm 1,7. Tipp: Verkaufe es nicht, das sind schöne Schmuckstücke und falls du mal eine neuere Kamera holst, dann wirst du irgendwann den Wert der Objektive verstehen :)

So... was kannst du jetzt machen mit der 550D? Versuche es mal mit https://www.magiclantern.fm/
Das ist eine freie Firmware für die alten Canons. Damit hast du Focuspeaking.
Und warum rate ich dir trotzdem zu einer A6000, oder vielleicht sogar A7II gebraucht? Weil Magic Lantern dir zwar mehr Optionen bietet, aber es ganz mies zu bedienen ist und träge und schlecht läuft.

Eine A6000 ist klein und kompakt und macht so viel Spaß mit den alten Linsen. Und eine A7II wäre Vollformat und hat einen In-Body-Stabilisator, d.h. du kannst Bildstabilisierung mit manuellen Linsen nutzen. Es gibt Adapter für deine Canon Linsen, ja, aber deine Canon Linsen sind nichts besonderes und funktionieren tun die günstigen Adapter auch nur schlecht. Wobei das 10-18mm echt nett ist, hatte ich auch mal.

Grundsätzlich sind auch andere spiegellose Systeme möglich. Bei DSLR Kameras passt einfach der Abstand zwischen dem Sensor/Spiegel und den alten Objektiven nicht, deshalb braucht man fast immer eine Korrekturlinse. Ich glaube nur M42 geht ohne Korrekturlinse, aber je nach Objektiv dann nicht auf unendlich fokussierbar oder irgendwas fährt dir beim Zoom auf den Spiegel drauf und das Teil ist im Eimer.
 
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@Incanus Ja in richtig und falsch ;)

Du kannst das nicht zusammenwerfen, das ist im Zweifel für eine sinnvolle Kommunikation nicht gut wenn beide Seiten unterschiedliche Dinge unter einem Begriff verstehen. Und dieser Begriff hier ist in der Welt der Fotografie eigentlich sehr klar definiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Belichtungsmessung
https://photography-leisner.de/leistungen-und-preise/fotokurs/was-ist-eine-belichtungsmessung/
https://digitalfotografie.de/kamera/belichtungsmessung-arten.php
https://www.academy.canon.de/de_DE/tipps-tricks/belichtungsmessung-schwarzer-hund-im-schnee

Die Messung hat an sich eben nichts mit den im Nachgang ggfs. arbeitenden Automatiken zu tun.
 
Incanus schrieb:
Im Gegenteil. MD-Objektive haben ein 0,5mm größeres Auflagemaß (44,5mm), SR-Objektive haben das 0,5mm geringere Maß (43,5mm).
SR, MC und MD Objektive haben alle 43.5mm (Minolta SR MF). MD Objektive waren die letzte Iteration von MF Objektiven bei Minolta.
Das mit der Minolta 7000 eingefuehrte A-Bajonett fuer AF Kameras hat 44.5mm.
 
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