Alternative DNS Server sinnvoll?

Eventer

Lieutenant
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Hallo,

habe bisher in meinem Router bei den DNS Servern immer die standard 0.0.0.0 drin gelassen. Habe jetzt schon mehrfach gelesen das es etwas Speed bringt wenn z.B. auf die DNS Server von google wechselt.
Sollte ich das machen, dann wird google wahrscheinlich ständig protokollieren wann ich wohin gesurft bin? Versuche google ansonsten so gut es geht zu meiden.

Gäbe es dann noch gute schnelle Alternativen?
Evtl. die DNS Server von opendns oder Norton?
 
Oder einfach Standard lassen und den vom Provider nutzen.
 
Hab jetzt mal verschiedene angepingt und den besten von UM eingetragen mit 9ms. Der Rest kommt dann auf die Werte z.B. von openDNS.
 
Dir ist aber bekannt dass ein Ping eigentlich gar nichts aussagt? Es gibt Gegenstellen die den Ping bei Last fallen lassen und nicht beantworten oder erst später ;)
Verstehe dein Problem nicht ganz. Ein DNS Server liefert nur die IP zu einer URL. Da wird bestimmt überall was mitgeloggt. Und falls du Angst hast, dass Google dich "verfolgt", dann guck mal nach was bei Computerbase und Co. alleine für Tracking mitkommt an Resourcen ;)
 
Naja, schneller surfen und schneller surfen.

Das Ding ist, dass beim Aufruf einer Webseite in der Regel nicht nur Daten von der eigentlichen Seite geladen werden, sondern von mehrere Servern. Das sind beispielsweise Werbebanner, Newsfeeds von Partnerseiten oder oder oder.. Surft man die Seite an, wird also nicht nur einmal zB "computerbase.de" beim DNS angefragt, sondern zusätzlich noch x weitere Domains. Ist der DNS also langsam, kann es sein, dass Teile der Webseite vermeintlich langsam laden, wobei das Laden an sich nicht das Problem ist, sondern eher die Pause bevor mit dem Laden begonnen wird (eben wenn der DNS geantwortet hat).

Klingt erstmal so als sollte man unbedingt einen schnellen DNS nehmen, um die Wartezeiten zu reduzieren. Überlegt man sich aber, dass der Unterschied zwischen google DNS und Provider DNS max 10 ms sind, kann man ja mal versuchen auf einer Stoppuhr 10 ms zu stoppen... Es ist also evtl. messbar, aber nicht unbedingt spürbar - Ausnahmen bestätigen die Regel.

Darüberhinaus gibt es noch den DNS cache. Wenn du den Router als DNS verwendest, merkt er sich die letzten Anfragen. Wenn also zwei PCs dieselbe Seite ansurfen, wird der zweite PC gar nicht mehr zu einem externen DNS geleitet, sondern vom internen Cache befüttert, sozusagen in <1ms. Trägst du manuell google ein statt dem Router, wird jedes einzelne Mal bei google angefragt, 10 PCs, 10 Anfragen...

Entscheide selbst ob es sich lohnt.
 
Der einzig sinnvolle Grund den DNS-Server zu ändern ist, wenn der Provider bestimmte Seiten blockiert

Raijin schrieb:
Darüberhinaus gibt es noch den DNS cache. Wenn du den Router als DNS verwendest, merkt er sich die letzten Anfragen. Wenn also zwei PCs dieselbe Seite ansurfen, wird der zweite PC gar nicht mehr zu einem externen DNS geleitet, sondern vom internen Cache befüttert, sozusagen in <1ms. Trägst du manuell google ein statt dem Router, wird jedes einzelne Mal bei google angefragt, 10 PCs, 10 Anfragen...

So wie ich das verstanden habe, würde der TE den DNS-Server im Router eintragen, er könnte also weiterhin als Cache fungieren
 
Zuletzt bearbeitet:
Werden DNS-Einträge nicht auch lokal gecached? Ich glaube rein aus Performancegründen ist es Jacke wie Hose welchen DNS-Server du verwendest.

greetz
hroessler
 
Namebench, wenn dir ein paar Millisekunden bei der Namensauflösung wichtig sind. Man kann Routen nicht vorhersagen, aber eine Faustregel ist, daß der Standort mit geringerer räumlicher Entfernung auch die bessere Antwortzeit liefert, d. h. wenn man in Nürnberg sitzt, sollte man einen DNS mit Standort München und nicht Berlin nehmen.

OpenDNS hat nur einen Namen, der nach Freiheit klingt, ist aber sonst ein kommerzieller Dienstleister, der auch schon URL-Vertipper auf seine Suchseiten oder die von Google weitergeleitet hat.

Norton? lol, Schlangenöl freiwillig, nee. :D

Ich empfehle immer die von Digitalcourage und vom CCC Berlin. https://www.kuketz-blog.de/dns-unzensierte-und-freie-dns-server-ohne-protokollierung/

Königsweg ist natürlich, seinen eigenen im LAN zu betreiben. Mit einem Raspi ist das auch gar nicht so schwierig.

https://www.youtube.com/watch?v=jZ0dGqhdVlI
 
Raijin schrieb:
Klingt erstmal so als sollte man unbedingt einen schnellen DNS nehmen, um die Wartezeiten zu reduzieren. Überlegt man sich aber, dass der Unterschied zwischen google DNS und Provider DNS max 10 ms sind, kann man ja mal versuchen auf einer Stoppuhr 10 ms zu stoppen... Es ist also evtl. messbar, aber nicht unbedingt spürbar - Ausnahmen bestätigen die Regel.

Es sind im besten Fall nur 10 ms. Startet man viele Anfragen gibt es peaks bis 300 ms. Tools wie namebench können so etwas zeigen. Manche DNS Anfragen werden verworfen, wenn der DNS Server ausgelastet ist. Manchmal muss der DNS Server noch bei anderen DNS Servern anfragen, wenn er die IP nicht kennt. Lasst euch von guten Pings nicht blenden (gerade bei Unitymedia DNS Servern)


Raijin schrieb:
Darüberhinaus gibt es noch den DNS cache. Wenn du den Router als DNS verwendest, merkt er sich die letzten Anfragen. Wenn also zwei PCs dieselbe Seite ansurfen, wird der zweite PC gar nicht mehr zu einem externen DNS geleitet, sondern vom internen Cache befüttert, sozusagen in <1ms. Trägst du manuell google ein statt dem Router, wird jedes einzelne Mal bei google angefragt, 10 PCs, 10 Anfragen...

Google Chrome Browser cachet die IPs gerade mal 1 bis 2 Minuten und startet danach jeweils eine neue Anfrag siehe "chrome://net-internals/#dns"
Mein Router cachet garnichts. Jede neue Anfrage wird normal ausgeführt.
 
nutz nen gescheiten Werbe und Script Blocker, da surfst du "spürbar schneller" DNS Änderungen macht man aus Vertrauensproblemen, aber nicht wegen Geschwindigkeit! Und da gilt dann: nur was unter meiner Kontrolle ist, ist vertrauenswürdig.
 
Also von meinem Provider waren die DNS Server früher ab und zu mal down, deswegen hab ich eigene eingetragen. Ansonsten ist's egal, solange dein Provider nichts blockiert (und selbst dann willst du ja vielleicht sogar die Blockade).
Mitgelogged wird sicher, vielleicht bei OpenDNS nicht (immer), Google etc. tracken auch anders und dein Provider kann eh alles von dir tracken wenn er Lust hat.
 
owned_you schrieb:
nutz nen gescheiten Werbe und Script Blocker, da surfst du "spürbar schneller" DNS Änderungen macht man aus Vertrauensproblemen, aber nicht wegen Geschwindigkeit! Und da gilt dann: nur was unter meiner Kontrolle ist, ist vertrauenswürdig.

Habe Pi-Hole auf meinem Raspi laufen.

Mir ging es halt nur darum, weil man ab und an mal wieder liest das wenn man den DNS Server wechselt bzw. einen festen vogibt man einen Geschwindigkeitsvorteil haben kann.

Werde dann jetzt wohl mal die fest eingetragenen von UM in DD-Wrt stehen lassen.
 
Du hast gelesen, dass DNS Wechsel "einen Geschwindigkeitsvorteil haben" können. Ja, können sie. Aber du hast bisher kein Wort darüber verloren ob du überhaupt Probleme hast. Klar, wie oben erwähnt können DNS ausgelastet sein und Wartezeiten verursachen. Dein Internet wird dadurch aber nicht wirklich schneller, also wenn du Dateien runterlädst oder dergleichen, dauert das genauso lange wie vorher. Es geht wirklich NUR um die Namensauflösung von zB computerbase.de. Der eigentlich Traffic wird nämlich von IP zu IP laufen, die Domain ist nur ein Namenskürzel, nichts anderes.

Heißt: Sobald beim DNS die IP von computerbase.de, den Betreibern der Werbebanner, etc. abgefragt wurden, ist der DNS aus dem Spiel.

Ein DNS-Wechsel ist also keineswegs das ultimative Heilmittel. Wenn du merkst, dass bei einigen Seiten Grafiken oder ganze Teile der Seite lange auf sich warten lassen (also nix passiert, DNS Request läuft noch) und dann ganz plötzlich *zack* da sind (das "zack" ist der schnelle Download), deutet das darauf hin, dass der DNS evtl. ausgelastet war. Ist das nicht der Fall und zB die Bilder laden einfach nur langsam (zeilenweise Nachladen, etc.), dann ist einfach nur die Internetverbindung zwischen dir und der Webseite lahm bzw. ausgelastet - sei es deine Seite oder die des Betreibers.

Ich kann mich also nur wiederholen: Hast du keine Probleme, lass es einfach so wie es ist. Nur, weil man "etwas gelesen" hat, muss es 1. noch lange nicht wahr sein und 2. nicht auf dich zutreffen. Sonst gebe ich dir gerne mal einen Link auf ein bekanntes Optimierungstool, das dir das Blaue vom Himmel verspricht, aber am Ende funktioniert im worst case deine Internetverbindung gar nicht mehr...

Du kannst aber gerne wie oben erwähnt wurde mit namebench mal einen Test machen. Wenn du signifikante Unterschiede feststellst, kannst du natürlich optimieren. Wenn nicht, dann ... .. naja, das überlasse ich dir ;)


Zum Tracking: In meinen Augen ist das DNS-Tracking noch das kleinste Übel. Klar, google, OpenDNS oder sonstwer können dann sehen, dass du mal angeklopft und nach der IP von SexShop xy gefragt hast, aber das war's auch schon. Welche Produkte du dir angeguckt oder gar gekauft hast, sieht der DNS nicht. Ein DNS ist wie die Auskunft, du rufst da an und fragst nach der Telefonnummer von Beate U. - das war's.
Andere Tracking-Techniken liefern da deutlich mehr Infos. Das sieht man dann, wenn zB nach einer Bestellung/Suche sonstwas plötzlich gezielte Werbung auftaucht, etc. Und was ist mit deinem Smartphone? Android? iOS? Gratuliere, da wirst du auch durchleuchtet ohne Ende. DNS ist da meiner Meinung nach fast schon harmlos...
 
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