Amazon benötigt einen erweiterten Identitätsnachweis für eigene Geschenkgutscheine

Floppy5885

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Hallo liebes Forum,

ich möchte hier einmal auf etwas Aufmerksam machen was mir passiert ist.
Ich habe letztes Jahr einen Monitor im Wert von 417€ bei Amazon bestellt. Gezahlt wurde damals mit Bankeinzug.
leider stellte sich ein Defekt ein und Amazon konnte mir weder eine Reparatur noch ein Ersatzgerät zur Verfügung stellen. Stattdessen wurde mir via Telefon angeboten das Geld zurück zu erstatten. Entweder auf die Ursprüngliche Zahlungsart oder als Guthaben auf dem Amazon Konto.
Ich habe mich für das Guthaben entschieden da ich mir sowieso dort einen neuen Kaufen möchte.
Heute Morgen wurde mir das Guthaben Gutgeschrieben und ich habe im Anschluss direkt bestellt.
Nach einer Viertelstunde erhielt ich zwei Mails die erste hat die Zahlung abgelehnt und die Zweite wie folgt:


Sehr geehrte(r) XXXXX ,
Damit du dein Amazon-Geschenkgutscheinguthaben weiterhin für Einkäufe bei Marketplace-Verkäufern verwenden kannst, musst du Folgendes bestätigen:


• Dein Name
• Geburtsdatum
• Deine Nationalität
• Deine Adresse

Möglicherweise müssen wir auch zusätzliche Überprüfungen durchführen und dich bitten, Folgendes hochzuladen:


• Identitätsnachweis
• Adressnachweis
Bitte überprüfe dein Konto, um unsere neuesten Status-Updates zu sehen: Konto>Geschenkkartenguthaben>Identität bestätigen.


Geht man auf den Link hat man die Auswahl zwischen mehreren Dokumenten,
Im ersten Feld geht es um den Namen und man kann Personalausweis, Reisepass oder Führerschein wählen

Im zweiten Feld geht es um die Adresse und man hat die Wahl zwischen
Mietvertrag, Meldebescheinigung, Elektro oder Telekommunikations-vertrag, Kontoauszug

Nur ein Dokument wie der Personalausweis wo ja im übrigen alle Daten enthalten sind ist nicht möglich.

Was mir jetzt an der Sache sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass es hier um Geldwäsche geht. Jedoch ist die Herkunft des Gutscheins durch die Erstattung und meiner damaligen Zahlung geklärt. Eine Prüfung währe hier erst gar nicht nötig gewesen.
Der Zweite Punkt ist, dass ich das Gefühl nicht loswerde, dass Amazon hier Massig Personenbezogene Daten sammeln möchte. Für eigene Zwecke. Denn meines Erachtens ist ein Personalausweis ein gültiges Dokument. Wieso wurde dann das zweite Pflichtfeld gemacht.

Meiner Vermutung; die weinigsten werden ihre Meldebescheinigung Griffbereit haben und vermutlich Handyrechnung oder Kontoauszug wählen. Da diese deutlich häufiger durch die Hände gehen. Dort sind natürlich mehr Daten vorhanden als Amazon für die Identifizierung benötigt.
Ich habe nun weiter recherchiert, leider finde ich das Forum nicht wieder, dass Amazon die Identitätsprüfung ablehnt, wenn man gewisse Dinge wie Mobilfunknummer, Umsätze auf Kontoauszügen etc. schwärzt. Mit der Begründung die Bilder währen verschwommen oder der nicht leserlich. Solange die Prüfung läuft kann man sein Guthaben lediglich für die 17% Artikel der durch Amazon direkt vertrieben wird nutzen.

Natürlich habe ich mit der Hotline gesprochen, in der Hoffnung, da die Herkunft des Gutscheins geklärt ist, dieser Prüfung zu umgehen. Laut der Darme am Telefon ist es dem System völlig egal woher der Gutschein stammt. Es wird immer geprüft das wäre teil eines EU Gesetzes.

Was haltet ihr davon?

In diesem Forum ist ein weiterer Betroffener bei dem Amazon die Prüfung abgelehnt hat.
 
Amazon verwendet hier vermutlich 1:1 etablierte Prozesse aus den USA. Dort ist es üblich sich mit den von dir genannten Dokumenten auszuweisen; einen Personalausweis ("ID") muss man dort nicht haben und haben auch viele Einwohner nicht.

Ein Brief an die Geschäftsführung nach München löst in aller Regel meine Probleme. Ob und inwieweit die den Gutscheineinsatz einschränken dürfen wäre zu klären, aber ich vermute mal ins Blaue, dass das nicht AGB-wirksam formuliert ist.
 
Mit Geschenkgutscheinen kannst Du mittlerweile bei Amazon nicht einmal mehr Telefonkarten im Wert von € 15,00 kaufen. :D
 
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Ich habe auch ein Update

Amazon reicht die Informationen nicht aus. Ich habe meinen Führerschein und meine Meldebescheinigung abgesendet.
Jetzt habe ich nur noch die die Möglichkeit Personalausweis im ersten Feld und Telekommunikationsrechnung im zweiten Feld.

Desweiteren wurde meine Telefonnummer für Anrufe gesperrt. Wenn ich die Hotline erreichen will wird mein Gespräch direkt beendet.
Ergänzung ()

Neues Update:
ich habe nun mit meiner Dienstnummer die Hotline erreicht. Diese konnte mir keine Auskunft geben warum meine Telefonnummer gesperrt ist, noch konnte man mir sagen warum meine Hochgeladen Daten nicht ausreichen. Eine Anfrage wurde an die Zuständige Abteilung weitergeleitet und die werden sich innerhalb der nächsten 24 Stunden per Mail melden.

Sollte es weiterhin dabei bleiben werde ich mir eine Rechtliche Beratung einholen und den Thread hier aktualisieren.
 

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Duerfte mit den neuen Geldwaescheregelungen zu tun haben die hier seit ein paar Jahren gelten.
Man muss ja inzwischen auch wenn man an der Tanke Guthabenkarten kauft ab 150 Euro Wert seinen Perso vorlegen.

Bloed halt, das Amazon an dieser Stelle jetzt keinen Unterschied macht dass das Guthaben aus einer Rueckerstattung stammt.
Die Lektion ist klar: Immer auf richtige Rueckerstattung pochen, auch wenns fuer Amazon dann teurer wird.
 
Du willst erstmal keine rechtliche Beratung, sondern einen Brief an die Amazon-Geschäftsführung in München schreiben...
 
Das stimmt und wäre auch kein Problem wenn Amazon lediglich einen Perso Fordern würde. Jedoch reicht dieser nicht aus weil Amazon in den USA eben andere Dinge fordert wenn man sich Ausweisen muss. Das Gesetz ist aber ein EU Gesetz. Die Legitimation wird hier jedoch mit US Standard durchgeführt. Was beim Endnutzer zu Verwirrung führt.
Am Ende sogar in meinem Fall einfach abgelehnt.
Die Begründung habe ich noch nicht erhalten. Außer dass denen Meldebescheinigung und Führerschein nicht ausreichend ist.

Mittlerweile kommt man sich wirklich ziemlich doof vor.
Ich glaube auch nicht, dass ich ein Einzelfall bin.

Für mich ist jetzt aber klar, dass ich bei Amazon zuerst Mal nicht mehr bestellen werde und zukünftig andere Anbieter wähle.
Eine Nachträgliche Auszahlung auf das Ursprüngliche Zahlungsmittel ist ebenfalls nicht mehr möglich.
Tja da bleibt einem nur abwarten und hoffen das eine erneute Prüfung positiv ausfällt.
Nur Mal am Rande dass es sich hier nach wie vor um mein Geld handelt.

@Avatoma
Ich werde sollte die erneute Prüfung negativ ausfallen, keinen Brief an die Geschäftsführung schreiben. Sondern direkt danach einen Anwalt konsultieren und der wird Amazon anschreiben.
Zudem kennt sich dieser bestimmt besser aus mit den Gesetzen und kann auf einer anderen Ebene kommunizieren als ich.
 
Und du trägst dann vermutlich erstmal die RA-Kosten, anstatt das Geschäftsführungs-Deeskalationsteam von Amazon mit seinem vorzüglichen Service und weitreichenden Kompetenzen kennenzulernen. Ich handele mir in aller Regel immer noch einen zusätzlichen EUR 50 oder EUR 100 Geschenkgutschein für meinen Aufwand und meine Portokosten on top raus...

Aber gut. :)
 
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Ich trage keine Anwaltkosten. Ich habe eine gute Rechtschutzversicherung seit 2013 und habe diese bisher nur einmal 2018 in Anspruch nehmen müssen. Der Fall war ein anderer, damals bei Vodafone, aber dort musste ich nicht einmal die Selbstbeteiligung zahlen. Das ging im übrigen ziemlich Fix und innerhalb von nicht Mal einer Woche hat sich die Sache inkl. Rückerstattung und Entschädigung geklärt.

Wie oben beschrieben ist die neue Prüfung noch nicht durch. Dann sehe ich weiter, ob ich direkt den Anwalt nehme oder deinen Tipp befolge mit der Geschäftsführung.
 
Also abgesehen von dem zu spät kommenden Hinweis, immer auf das Bankkonto erstatten zu lassen, damit solche Probleme gar nicht erst entstehen - von der Erstattung als Guthaben hat ja auch nur Amazon selbst Vorteile - Rechtschutzversicherungen mögen Kunden, die sie wegen kleiner Beträge mehrfach in Anspruch nehmen gar nicht. Nach Eintritt der Leistung können sie Dir, und meistens machen sie es dann auch - kündigen. Versuche dann mal eine zu finden, die dich nimmt, das ist nahezu unmöglich.

Daher immer möglichst so weit wie möglich selbst klären ohne RSV und sich diese für wichtige Fälle aufheben. Klar ist die Versuchung groß zu denken „was soll ich mich ärgern, dafür gibt’s einen Anwalt“. Aber auf lange Sicht tut man sich keinen Gefallen.
 
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Floppy5885 schrieb:
Sondern direkt danach einen Anwalt konsultieren und der wird Amazon anschreiben.
Aus den von @Madcat69 dargelegten Gründen würde ich Dir empfehlen, den Rat von @Avatoma

Avatoma schrieb:
sondern einen Brief an die Amazon-Geschäftsführung in München schreiben...
zu befolgen.

Du kannst dann immer noch anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen, oder Deine örtliche Verbraucherzentrale um Beistand bitten. Möglicherweise ist da schon das Problem bekannt ... . ;):)
 
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Madcat69 schrieb:
Rechtschutzversicherungen mögen Kunden, die sie wegen kleiner Beträge mehrfach in Anspruch nehmen gar nicht.

Also mehrfach ist von 2013 bis heute einmal gewesen. Und da ging es 2018 um eine Kündigung die Vodafone akzeptiert hat und trotzdem weiter abgebucht. Als ich es auf Rat der Verbraucherzentrale zurück gebucht habe und mehrfach schriftlich und telefonisch erklärt habe, hat VF ein Inkasso beauftragt. Also ich versuche Grundsätzlich alles selbst zu klären.
Ich habe mehrfach die offiziellen Wege von Amazon genutzt und alle geforderten Unterlagen eingereicht. Das mit dem Brief an die Geschäftsführung wäre, so sehe ich das, dann der letzte Schritt vor dem Anwalt.




Froki schrieb:
Du kannst dann immer noch anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen, oder Deine örtliche Verbraucherzentrale um Beistand bitten. Möglicherweise ist da schon das Problem bekannt ...

Genau das werde ich machen, als letzten Versuch es selber zu klären. Danach gibt's die "Keule"
 
Kurzes Update:

Die erneute Prüfung wurde leider abgelehnt. Ich werde nun den Weg mit der Geschäftsführung in München gehen und hoffen dass es sich dort zügig klärt
 
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@Floppy5885
Meine Brief-Adresszeile an Amazon sieht z. B. so aus, damit direkt beim Briefempfang die Dringlichkeit gesehen werden kann (teilweise unterscheiden die Posteingänge nach Dringlichkeit, bei Amazon weiß ich es nicht).

Amazon EU S.á r.l., NL Deutschland
- Herr Rocco Bräuniger -
Marcel-Breuer-Straße 12
80807 München
-Frist und Klageandrohung-
-vorab per E-Mail an impressum@amazon.de-



Den unterschriebenen Brief schicke ich als angehängte PDF an eine zugangsfähige E-Mail-Adresse zusätzlich vorab. Das dient vor allem dazu, "bewusst verlorene" Briefe zu vermeiden.


Ich gebe generell gerne den Tipp direkt an die Geschäftsführung zu schreiben. "Kundenservice" ist in aller Regel heute klassische Forderungsabwehr, entweder durch gezielte nervige Prozesse, oder durch absolute Inkompetenz. Zumindest die großen Unternehmen (Amazon, Vodafone, Telekom, eon, EnBW etc.) haben spezielle Deeskalationsteams. Ohne interne Ticket-Nummer hilft dir aber die reine Telefonnummer/E-Mail-Adresse nicht weiter.
 
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