Was würde sich für NVIDIA dadurch ändern? Sie haben ja bereits eine ARM-ISA-Lizenz, die es Ihnen ermöglicht eigene Prozessoren zu designen, ich sag nur die Denver-Kerne im Tegra 2014.
Und auch das mit den VIA-Anteilen ist so ein Ding: Intel ist der Rechtsauffassung, dass die x86-ISA-Lizenz erlischt, wenn NVIDIA einen der aktuell verbleibenden x86-Produzentn kauft. Man müsste in dem Fall mit Intel auch erst mal ein Rechtsstreit führen, bevor man sicher sein kann, dass man Prozessoren entwerfen kann.
Dazu kommt, dass AMD mit der AMD64/x86_64/x64-Erweiterung heute einen nicht gerade zu verachtenden Anteil an der x86-Welt hat und sie ja nicht nur sich mit Intel einigen müssten, sondern auch mit AMD und sowohl Intel als auch AMD könnten in diesem Zug durchaus auch Sachen verlangen, die NVIDIA alles andere als schmecken dürften, gerade was CUDA betrifft, was gerade auch für Intel relevant wäre, wenn sie wirklich so richtig dick in den HPC-Markt einsteigen wollen mit Xe.
Intel arbeitet aktuell an ihrer "
oneAPI" und haben diese sogar unter OpenSource-Lizenz gestellt - was in dem Fall für Intel sogar ein Stückweit ungewöhnlich ist. Intel arbeitet sogar mit einer deutschen Universität - Heidelberg - daran, dass oneAPI sogar auf AMD GPUs läuft. Intel macht das nicht, weil sie plötzlich ihre Liebe zu AMD entdeckt haben, sondern weil NVIDIA den HPC-Markt mit CUDA nicht nur dominiert, sondern quasi ein Monopol hat.
OpenCL ist quasi eingeschlafen, der Support für OpenCL fliegt teilweise aus Software raus oder wird nur noch sehr stiefmütterlich behandelt. Vulkan CL/Compute ist zwar in Entwicklung, nur ob man damit den Trend brechen kann?
Es hat schon einen Grund, warum AMD mit ROCm einen "Compiler" für CUDA-Code im Programm hat, der CUDA-Programme auf Radeons lauffähig macht, ohne dass man einfach einen "Treiber" drunter schnall, denn letzteres darf weder Intel noch AMD.
Würde NVIDIA nun zu einer "x86"-Lizenz gehen wollen, könnte AMD als auch Intel durchaus NVIDIA dazu drängen in einem Cross-Lizenzabkommen, dass man die CUDA-API so frei gibt, dass Intel und AMD auch CUDA-Treiber entwickeln können.
Nur DAS wird NVIDIA niemals tun, denn dann würde NVIDIA quasi alles, was sie sich in den letzten 10 Jahren aufgebaut haben, mit einem Schlag kaputt machen, weil die ganze CUDA-Algorithmen in vielen Programmen in kürzester Zeit auch auf Intel und AMD Grafikkarten laufen, NVENC und DLSS wären auch keine Alleinstellungsmerkmale mehr.
TL
R;
Der Kauf von Ampera würde an der jetzigen Situation nichts ändern, sie haben die ISA bereits.
Der Kauf von VIA würde ungeahnte Konsequenzen nach sich ziehen, die am Ende NVIDIA sogar schaden könnten.
Der ARM-Kauf ist für NVIDIA die logische Wahl, auch wenn NVIDIA damit eventuell schneller bei Kartellämtern ins Fadenkreuz kommen könnte als den Lieb ist.