Autokiller677 schrieb:
Da ich mich über den Proxy in der Firma auch immer Ärger: welchen konkreten Vorteil bringt das?
Proxy ist nicht gleich Proxy. Also eigentlich schon, aber was der macht kann sehr unterschiedlich sein. Ein Proxy kann z.B. als WebFilter dienen. So kannst du URL-basiert Verbindungen ablehnen oder umleiten, daran ändert auch SSL nichts. Außerdem kannst du redundanten Traffic über einen Proxy leiten. Ich denke mal an Updates von Betriebssystem und Virendefinitionen. Das mag albern klingen, aber wenn du ein größeres Netzwerk mit 3-4 Tausend Clients hast, dann können solche Updates selbst eine 10G-Leitung auslasten, wenn sie sich überschneiden. Mit mehreren Proxys kannst du den Traffic zwischenspeichern und sehr Netzwerkschonend verteilen. Und eine Dimension kleiner: Ist dein Unternehmen nur mit 100MBit/s oder gar weniger angebunden, dann braucht es keine 100 Clients, um das Netzwerk mit Updates auszulasten.
Ein Proxy kann auch noch einige andere Aufgaben erfüllen, der passende
Wikipedia-Artikel listet eine Reihe von weiteren Funktionen. Ab einer gewissen Netzwerkgröße ist es kaum mehr möglich ohne Proxys auszukommen. Probleme mit Proxys kriegt man übrigens ziemlich solide in den Griff, wenn man a) jemanden hat, der sich damit auskennt und b) den/die Proxy(s) transparent einrichtet.
@Topic: Man löst sowas wie bei vielen größeren Problemen: Erst eine Bedarfsanalyse durchführen, anschließend ein Konzept erarbeiten (lassen), welches diesen Bedarf decken kann und zuletzt die Umsetzung. Es macht nämlich einen riesigen Unterschied, ob die Clients alle in Daueraufgabe irgendwelche Bild- und Videodaten austauschen (z.B. bei Werbeproduzenten) oder ob die Clients Geräte sind, in denen in irgendeiner Abrechnungssoftware Zahlen eingetragen werden. Auch sind bei 200 Clients die Räumlichkeiten wichtig, denn diese sitzen in der Regel nicht in einer großen Lagerhalle, sondern in Büros, bei der Menge auch meistens auf verschiedenen Etagen oder gar in verschiedenen Gebäuden.
Im einfachsten Fall nimmt man pro räumlicher Gruppe einen Switch mit ausreichend Ports für alle Clients der Gruppe und einen Link zu den anderen Netzwerkkomponenten, sowie einen Switch, an dem die Netzwerkkomponenten zusammenlaufen. Die Verbindung zum "Masterswitch" sollte dabei für die meisten Anwendungsfälle schneller sein als die Verbindung zu den Clients, da sonst ein Flaschenhals auftritt, wenn die Clients aus unterschiedlichen räumlichen Gruppen untereinander kommunizieren.