(Anfänger)Notebook - Linux Mint / (X)Ubuntu - Virenschutz und HDD-Verschlüsselung

valnar77

Lt. Commander
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Hallo,

die Freundin meines Bruders möchte gerne ein neues Notebook, vorrangig für Office, natürlich möglichst günstig. Das Gerät wird überwiegend stationär eingesetzt. Entschieden haben wir uns für folgendes:
http://geizhals.de/asus-f751ma-ty200d-schwarz-90nb0611-m04290-a1253264.html?hloc=at&hloc=de
Die Entscheidung ist noch nicht in Stein gemeißelt. Sollte jemand hier bessere Vorschläge haben sind sie auch willkommen. Budget max. 300€

Ursprünglich ist Windows 10 und Office noch gefordert gewesen, was mit günstigsten Lizenzen nochmals mit 100€ zuschlagen würde. Da sie sich vermutlich eh von Office 2003 oder 2007 umstellen muss, dachte ich warum nicht direkt auf Libre Office auf Linuxbasis. Als Anwendungszweck ist wie gesagt nur Office/Internet/Multimedia gefordert, also surfen, Dokumente bearbeiten, Youtube Videos schauen, evtl. Musik hören. Also nichts großartiges.

Meine eigenen Linuxkenntnisse basieren auf 2 zweiwöchigen Lehrgängen, einer irgendwann für 13 Jahren, und der letzte vor ca 3 Jahren. Beruflich hatten wir mal vereinzelt einen Server, aber überwiegend bin ich in Windows zuhause
Ich habe selber einen Xubuntu als Streaming-Client laufen, arbeite da aber überwiegend nur GUI-basiert.
Ich bin da eigentlich ziemlich eingestaubt, dürfte aber in der Lage sein mit etwas Hilfestellung auch Terminalbasiert was hin zu bekommen.

Ich dachte an ein Linux Mint mit LTS. Wenn ich das richtig beobachtet hab, kann man dort bereits bei der Installation eine Verschlüsselung einstellen und aktivieren. Ich denke die ist ausreichend,oder?
Des Weiteren ist ein Virenschutz zwar umstritten, aber ich bin der Ansicht auch der sollte, auch wenn es Linux ist, dennoch installiert werden. Google spuckte mir etwas von Antivir und Free-AVG aus. Entweder bin ich zu doof, oder deren Produkte für Linux sind EOL. Könnt ihr hier was empfehlen und/oder ein aktuelles Tutorial verlinken?

Sind DVD-Brenn- und Wiedergabeprogramme mittlerweile in z.B. Linux Mint enthalten? Wenn nicht, könnt ihr was empfehlen?
LibreOffice ist ja mit dabei.

Danke und Gruß
Valnar
 
So wie sich das ließt würde ich eher zu Windows+Office raten.

LibreOffice bringt Eigenheiten mit sich, dazu funktionieren nicht alle Dateien aus Office-Anwendungen immer 100% und beim erneuten Abspeichern zerhaut es dann gerne mal etwas. Auch liegt es im Funktionsumfang nicht auf Augenhöhe mit MS Office (Excel kann z.B. deutlich mehr).

Bzgl. Verschlüsselung: Ich bin voll dafür, allerdings muss man sich dann auch komplett darüber im Klaren sein, was das bedeutet. Keine/alte Backups und es passiert etwas = Daten weg. Eine verschlüsselte Platte in einen anderen PC einhängen um die Daten zu retten gestaltet sich auch schwerer.

Dazu wird Linux immer anders zu warten sein als Windows. Es hat sich einiges getan und auch in meiner Familie wurde nun ein günstiger Laptop mit Linux verschenkt, die Softwareauswahl zielt aber deutlich stärker auf Leute mit entsprechendem Hintergrund ab. Weniger benutzerfreundlich, dafür alles wie man es selbst mag.
 
Im ganzen wer ich dabei. Habe aber trotzdem bedenken bei der Office Sache. Wenn die Person viele Office Dokumente benutzt, dann ist Libre Office nicht das kompatibelste bei der Sache. In Sache Formatierung muss Libre Office, bei einen Dokument was in Microsoft Office angefertigt wurde, noch immer daneben schlagen in der Darstellung.

Alternativ könnte man das Online Office im Browser benutzen, wenn man merkt mit Libre Office passt es nicht.

Virenprogramme: Viele sind manuelle Scanner. Selten gibt es eins was aktiv im Hintergrund mit läuft und das System überwacht.

Verschlüsslung: Das gibt es mittlerweile bei einigen. Das bekannte ist das mit dem LVM Container. Das bietet Debian, Ubuntu und Mint bei der Installation an.

Bei dem ausgesuchten Gerät würde ich XUbuntu LTS empfehlen.
 
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Hallo Valnar77,

1. Prüfe mal bei dem Notbook, ob sich dort die Festplatte tauschen und gegen eine SSD ersetzen lässt. Habe vor 2 Monaten von den Spezificationen her ein ähnliches Gerät für meinen Vater gekauft. Ich glaube eine lohnenderes upgrade gibt es nicht. Die verbaute HD war extrem langsam.

2. Ich benutze selbst Linux Mint allerdings ohne Verschlüsselung und Antiviren Programm seit Jahren. Ich wüsste jetzt für den Privatbereich auch nicht wozu das ganze. Mein Laptop wird auch überwiegend Stationär benutzt, also sollte der abhanden kommen, hätte ich ganz andere Probleme, da es dann ein Einbruch in meiner Wohnung wäre. Ich kenne das Surf- und Datenaustausch verhalten der Nutzerin nicht, aber ich habe selbst bisher keine Virenproblem gehabt oder identifiziert mit dem was ich tue. Gleiches gilt allerdings auch unter Windows bei mir. Letzte Virenmeldung war glaub ich mal vor Jahren, also noch fleissig Disketten genutzt und getauscht wurden. Bei Windows habe ich aber tatsächlich immer einen aktuellen Virensucher am laufen.

3. CD/DVD Brennsoftware ist dabei und wird gleich installiert. Linux Mint kann direkt nach installation auch DVD wiedergeben, bei Ubuntu musste man bisher immer erst libdvdcss nachinstallieren welche nicht in den Paketen ist (bekommst Du von hier: http://www.videolan.org/developers/libdvdcss.html). Keine Ahnung ob sich das inzwischen geändert hat.

4. Sollte Netflix, Amazon Prime oder ähnliches ebenfalls genutzt werden, dann:
- Google Chrome installieren und alles läuft (so hast auch immer ein aktuelles Flash durch den Browser)
- Falls weiter Firefox verwendet werden sollte musst Du dieses hier befolgen: Mint = Ubuntu: http://pipelight.net/cms/installation.html
- Im fall von Firefox und geschütztem Flash/DRM bin ich mir jetzt nicht sicher aber eventuell benötigst du noch HAL, was Du wie folgt installierst:
[1] sudo add-apt-repository ppa:mjblenner/ppa-hal
[2] sudo apt-get update
[3] sudo apt-get install hal

Hoffe, Du bekommst noch bessere Antworten bzgl. Antivr and Verschlüsselung von versierteren Nutzern. Ich bin nur soweit in der Materie um Mint/Ubuntu in meinem privaten Bereich ordentlich nutzen zu können.

Schöne Grüße,
Arne
 
Hallo,

vielen Dank für Euer ausführliches Feedback. An eine SSD dachte ich auch schon, habe sie ja selbst bereits seit Jahren im Einsatz, aber die würde derzeit das Budget sprengen. Ich fahre nach Feierabend eh nochmal zu ihr und werde dann nochmal genauere Infos einholen. Ob sie z.B. viel Office-Dateien mit anderen tauscht etc. Dann könnte es in der Tat zu Problemen kommen, wenn Formatierungen dann anders sind.
Auch was sie von Linux allgemein hält, und ob sie einen Versuch mitmachen würde. Außer unserer Zeit kostet es ja erstmal nichts und man könnte immer noch auf Windows + MS Office umsteigen.
Derzeit hat sie noch ein uralt Notebook mit XP - eventuell kann ich da ja schonmal mit Xubuntu vortesten, ob es was für sie wäre. Je nach RAM und Festplattenanschluss könnte man da noch was rausholen - wobei sie glaube ich defintiv ein neues möchte.

Verschlüsselung wollte ich deshalb nutzen, falls die Platte mal defekt ist und eingeschickt werden muss, kann keiner theoretisch keiner die Daten lesen. Bin da beruflich etwas sensibilisiert. Auch wenn das Gerät mal geklaut wird oder so. Ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, die ich halt ohne großen Aufwand mit einrichten würde aus den voran genannten Gründen. Ich wichtigen normalen Dateien soll sie zuhause Brennen und/oder regelmäßig auf einen USB Stick ziehen. Ggfs. auch in die Cloud, wenn sie dafür offen ist.

Für Virenscannervorschläge wäre ich noch dankbar, auch wenn es grob geschätzt 80% Windows Zeugs, 15% Android und der Rest Mac und sonstige OS betrifft, mag ich sie dennoch nicht ganz ungeschützt ins Netz schicken. Es reicht da USB-Sticks hin und her zu tauschen mit irgendwelchen Daten, da muss man die Schadsoftware nicht noch unbedingt drauf lassen, auch wenn sie auf dem eigenen System eventuell keinen Schaden anrichten kann. Ich werde in die Richtung nochmal intensiver was googlen.
Ich melde mich wieder.
 
Danke. Ich habe gerade noch ClamAV gefunden. Hat zwar keine simple GUI und keinen OnAccess Scanner aber da lässt sich einiges über vordefinierte Skripte lösen denke ich.
https://wiki.ubuntuusers.de/ClamAV/
Bevor ich da noch mehr Energie rein stecke warte ich erstmal das Gespräch nachher ab.
 
Die Sache mit dem Virenkiller ist so eine Sache. Las mich mal ausholen. Die Diskussion ist alt, sehr alt. Es gibt immer wieder Menschen die die Ansicht vertreten das auch unter Linux ein Scanner pflicht sei. Dagegen sprechen einfache Gründe:

  1. Es gibt in Wildlife praktisch keine. Probleme bereiten eher Bugs oder Sicherheitslücken im System. Da ist der Virenkiller aber auch machtlos. Brain.exe (oder Brain.sh) ist dein Virenkiller unter Linux
  2. Muss man von den Windows-Eigenheiten weg. Du wirst dank der Paketverwaltung nie wieder auf Seiten browsen um deine Programme zu suchen, zu downloaden und zu installieren. Der Paketmanager übernimmt dir das ab jetzt. Solange du keine nicht vertrauenswürdige Spiegelserver nutzt, ist die Chance sehr, sehr gering sich darüber zu infizieren
  3. Die Rechteverwaltung. Dateien die aus dem Netz geladen wurden müssen zunächst vom User mit entsprechenden Privilegien ausgestattet werden um Systemweite Dinge zu tätigen. Die meisten Dateien sind unter Linux erst mal gar nicht ausführbar (auch die Linuxdateien!). *.exe gibt es ohnehin nicht unter Linux

Es kann natürlich, rein theoretisch, sein, dass es bestimmte Programme gibt die eines der verschiedenen Mechanismen kompromittieren. Hat der User aber nicht mit irgendwelchen chown user:user * oder chmod * 777 Befehlen herumgespielt können Schädlinge eigentlich nichts ausrichten. Es sei denn, der User bearbeitet/öffnet/führ aus mit root Rechten.

Natürlich gibt es dann noch das Argument dass man als Virenschleuder für Windowsrechner fungieren könnte. Allerdings wird auch das ohne Relevanz wenn man bedenkt das Windowsviren praktisch nichts tun können in einer Windowsumgebung.

Ich will dich aber nich abhalten einen Virenkiller zu nutzen, ich hatte das auch mal unter Linux. Mit der Zeit wurde mir aber klar das das eigene Verhalten wichtiger ist, das sieht man vor allem an Locky der ja derzeit grassiert. Unter Windows sieht das natürlich anders aus, da sind Drive Bys mit Javascript eine echte Gefahr, allerdings sollte man auch hier seine Surfgewohnheiten überdenken.

Zum Theme Office:

Sehr kompatibel und stabil (wenn auch noch Alpha Status) ist WPS-Office (ehemals Kingsoftoffice).
 
Danke Zedar,

ich selber bin eigentlich ziemlich vorsichtig und mit Verstand im Netz unterwegs, und auch unter Windows sehr vorsichtig - habe mir seit 15 Jahren nix mehr eingefangen.
Grundsätzlich gebe ich Dir natürlich recht, dass es unter Linux generell schon viel Vorsatz erfordet, sich Systemweit was einzufangen - und Sicherheitslücken können natürlich nur von den Devs gefixed werden, das ist klar.
WPS-Office werde ich mir mal anschauen wenn ich Zeit habe.
Ergänzung ()

Danke für Eure Unterstützung, vielleicht kann ich sie bei meinem nächsten Linux Notebook brauchen, aber die Dame ist nicht von MS-Office weg zu bekommen. Sie hat auch schon OpenOffice sowie Libre-Office getestet und war nicht begeistert. Es wird also Win10 + Office 2016 Home
 
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