Anfängertips für Gegenlichtaufnahmen

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JunkyardSpecial

Gast
Hallo,

nach vielen Jahren hatte ich spontan wieder Interesse an Außenaufnahmen und dafür meine alte Fujifilm-Bridge-Camera mit 55mm-Gewinde (S5200/5600) aus dem Schrank geholt. Zubehör ist abgesehen von einer Kameratasche nicht vorhanden. Bei schön von der Wintersonne angestrahlten Gebäuden (Nord/Nordost) oder dergeleichen mit integraler bzw. Mittelwertbelichtungsmessung bin ich mit den Resultaten zufrieden, aber Gegenlichtaufnahmen bereiten mir sowie der Kamera Probleme. Der AE scheint unabhängig von den Einstellungen häufig überfordert. Aperature priority mit manueller Belichtungskorrektur hilft zumindest manchmal; für Belichtungsreihen zwecks eventueller Nachbearbeitung fehlt mir bisher ein Stativ.

Würde es sich wohlmöglich lohnen, etwas Geld für preisgünstiges Zubehör von eBay auszugeben? Eine Streulichtblende in Tulpenform beispielsweise würde inklusive Versand kaum €5 kosten. Ich habe außerdem davon gelesen, dass ein leichter Graufilter (ND4) nicht nur für Langzeitaufnahmen bei Tageslicht, sondern auch bei normalen Gegenlichtfotos nützlich sein könnte. Ist daran etwas dran?

Mir ist bewusst, dass die betagte Bridge-Camera nach heutigen Maßstäben total veraltet ist. Ich möchte jedoch erstmal die Grundlagen der Fotografie (wieder-)erlernen, und dafür ist die Fuji eigentlich ganz gut geeignet. Alles lässt sich bei Bedarf manuell einstellen und was die Ergonomie betrifft, würde ich sie 'ner Kompaktknipse oder einem Smartphone vorziehen. Liegt perfekt in meinen Händen.

Für Tips wäre ich dankbar.

MfG
 
Eine Streulichtblende ist eine gute Anschaffung, nicht nur für Gegenlichtaufnahmen.
Einen Graufilter habe ich persönlich noch nie bei Gegenlichtaufnahmen benutzt. Aber hol dir einen und experimentiere damit. Vielleicht hilft er dir ja ab und an.
Überhaupt kann ich dir nur vorschlagen, einfach mal auszuprobieren und am besten die (Voll)Automatiken auszuschalten. Niedrige Iso, Blende 8 als Basiswert und Spotmessung zu Beginn und davon ausgehend Belichtungsreihen machen. Idealerweise in RAW. Einen Blitz dazuschalten, wenn im Vordergrund etwas hervorgehoben werden soll.
Und dann fleißig fotografieren.
 
Geli ist bei den meisten Objektiven, die man einzeln kauft ja passend dabei, gibt's aber ja auch nachzukaufen. Genau diese solltest Du als erstes mal probieren.
 
Kannst du Fotos hochladen wo das Problem mit dem Gegenlicht auftritt, weil ich verstehe nicht genau was du meinst.

Eine Streulichtblende hilft meines Wissens nach nur gegen Lens Flare, beispielsweise von Sonnenstrahlen versursacht. Das verbaute Glas spielt auch eine wichtige Rolle. Mit der Blende kann man solche Lens Flares reduzieren, allerdings nur wenn die Sonne von der Seite scheint. Wenn die Sonne direkt in das Bild scheint wie auf dem Bild unten, dann hilft eine Streulichtblende kaum. Ein ND Filter hilft hier überhaupt nicht, im Gegenteil das resultiert in noch mehr Lens Flare wegen dem zusätzlichen Glas.

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Die Automatik versucht bei solchen Szenen einen Mittelwert für die Belichtung zu berechnen. Es kann sein dass die Schatten zu dunkel sind, aber das ist bei Gegenlicht normal. Wenn man ein oder zwei Blenden höher belichtet dann riskiert man zu helle Highlights und das sieht meist noch schlechter aus.

Probier es mal mit RAW Dateien aus. In der Nachbearbeitung kann man die Schatten bis zu einem gewissen Grad (je nach Dynamikbereich der Kamera) aufhellen und die hellen bereiche abdunkeln.
 
Tut mir leid, dass ich mich etwas missverständlich ausgedrückt habe. Mit Gegenlichtaufnahmen meine ich in diesem Fall die tiefstehende Wintersonne, welche sich nahe oder nur knapp außerhalb des Bildausschnittes befindet; in dieser Jahreszeit lässt sich das je nach Motiv bei gutem Wetter ja leider nur schwer vermeiden. Entweder ist die Belichtung des Himmels oder Objektes korrekt, nicht beides zusammen. Lens flares durch seitlichen Lichteinfall kommt auch vor, aber dafür werde ich mir wie vorgeschlagen eine Streulichtblende besorgen.

Auf Anregung habe ich versucht, als Extrembeispiel ein beliebiges Gebäude mit dunkler Fassade zu fotografieren und dafür den manuellen Modus benutzt. Mittelwert-AE, ISO64, F8, und 1/256s basierend auf der Belichtungsanzeige der Kamera. Ist natürlich ein grauenvolles Foto, jedoch exemplarisch. Die ein oder andere grenzwertige Aufnahme konnte ich durch Nachbearbeitung retten, aber sowas würde bei mir direkt im Papierkorb landen.

Ich verstehe das Prinzip von Belichtungsreihen und Stacking, dafür bräuchte ich, sofern ich das richtig verstehe, jedoch zwingend ein Stativ, oder? Der Anschaffung bin ich zwar nicht abgeneigt, aber das wäre nicht in jeder Situation die praktikabelste Lösung, auch vom Herumschleppen her. Deshalb hatte ich mich gefragt, ob man sich mit einem ND4-Filter bei der Belichtung etwas mehr Spielraum verschaffen könnte. Langzeitaufnahmen sind wie gesagt nicht geplant.

Jedenfalls danke für die bisherigen Tips!

PS: RAW werde ich beim nächsten mal ausprobieren.
 

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Das kannst du eigentlich nur durch eine Belichtungsreihe, oder durch eine Kamera mit einem größeren Dynamikumfang ausgleichen.
Wenn du Photoshop hast, brauchst du kein Stativ. Kannst dich ja mal einlesen.
 
Ich habe mir erlaubt dein Bild zwei mal über Software schnell laufen lassen. Mal mein alter CS4 und mal PhotoLab.
Die Schattenbereiche lassen sich individuell beeinflussen und dosieren. Anbei die zwei Bilder.

Sonst stell einfach Belichtung auf Spott und suche eine passende ausgewogene Stelle zum auflösen. Habe leider keine Ahnung ob du das über optischen Suchen beeinflussen kannst.
--cs.jpgphotolab2.jpg
 
Ja, kein Problem. Interessant, wie viel der Algorithmus von PhotoLab aus dem Foto herausholen konnte, aber ich würde sagen, das Ausgangsmaterial ist schlicht zu schlecht für hervorzeigbare Resultate. Spott und AE-Belichtungsspeicher statt Mittelwert werde ich mal probieren, sobald es wieder sonniges Fotowetter gibt (in letzter Zeit Mangelware). Bis dahin sollte auch die billige Streulichtblende von eBay eingetroffen sein.

Herumgeschleppe hin oder her, ein Stativ wäre ja auch für Zoomaufnahmen recht nützlich und keine "tote Investition" falls bzw. wenn ich mir eine modernere Kamera mit größeren Dynamikumfang zulegen würde. Bin ich noch am überlegen.

MfG
 
Nun ja, ein gutes Stativ ist ist eine einmalige Investition. Kamera kann wechseln, Stativ bleibt immer. :)
Wobei wegen Mobilität kann man hier Bücher schreiben..
 
ein ND Filter macht nur neinen anderen Offset, Ändert aber nichts an der Dynamik des Bildes. Licht das vorher 10000:1 war ist danach (hoffentlich) auch 10000:1.
Was auch sein kann: hast du gezoomt? Warst also nicht am Weitwinkelanschlag? dann hilft auch tatsächlich die Sonne vom Objektiv abzuschatten (z.b. mit der Hand) und zwar so , dass die Hand gerade nicht im Bild ist.
Wenn Architektur nicht das einzige ist, sondern nähere / kleinere Motive (z.b. Portrait) dann Hilft ein Blitz um das Motiv heller zu machen und damit den Dynamikumfang zu verringern.
 
JunkyardSpecial schrieb:
aber ich würde sagen, das Ausgangsmaterial ist schlicht zu schlecht für hervorzeigbare Resultate.
Man sollte das ganze auch realistisch sehen. Ein 15 jahre alter 1/2.5" CCD Sensor wird in vielen Situationen an seine Grenzen kommen. Auch sind 38mm Anfangsbrennweiten aus heutiger Sicht sehr viel. Vielen sind ja schon 28mm gegenüber den üblichen 24mm zu viel.
 
Nein, kein Zoom. Den Tip mit Flash bei Tageslicht habe ich im Notizbuch eingetragen, allerdings wird der leider nur selten hilfreich sein. Ich interessiere mich hauptsächlich für Alltags-/Dokumentarfotografie, d.h. meine Stadt im Wandel der Zeit; Gebäude, Straßenszenen, Baustellen, ÖPNV und dergleichen.

Keine Frage, die Kamera total veraltet, aber wie gesagt möchte ich erstmal die Grundlagen (wieder-)erlernen und je mehr Fotos ich mache und mich mit der Fuji beschäftige, desto deutlicher kommen solche elementaren Dinge wie Motivwahl, Komposition, Ausleuchtung usw. zurück ins Bewusstsein. Wenn ich auf vorzeilhaften Sonnenstand achte, kommen ja durchaus schöne Aufnahmen dabei raus. Es macht mir ehrlich gesagt unerwartet viel Spaß. Nicht nur das Fotografieren an sich, sondern ebenso der Versuch, das Bestmöglichste aus altem Zeug herauszuholen. Da stellt sich natürlich die Frage, warum ich meine Fotoausrüstung damals überhaupt erst eingemottet habe!

Dass die Fuji mit Gegenlichtaufnahmen wohl einfach überfordert ist und Objektivzubehör keine Abhilfe bringen würde, muss ich so akzeptieren. Aus Neugierde und um meine Nachbearbeitungsskills aufzupolieren, wird ein ordentliches Stativ (z.B. für die Belichtungsreihen) vielleicht doch auf dem Einkaufszettel landen. Sobald ich die Fuji komplett ausgereizt habe, werde ich mir wahrscheinlich gebrauchte DSLRs näher anschauen.

Außerdem möchte ich mich für eure hilfreichen Antworten bedanken, hier habe ich einiges gelernt!

MfG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gebrauchte Kameras von vor einigen Jahren müssen ja auch keine Unsummen kosten - bzw. wenn dich alte Objektive reizen, kannst du rund 700€ in eine gebrauchte Alpha 7 stecken und dann für einen Spottpreis alte manuelle Objektive zusammenhamstern - da gibts genug Linsen, die zweistellige Beträge kosten, weil sie bis vor einigen Jahren keiner mehr haben wollte.
 
Kleine Rückmeldung. Ich habe mich zwischenzeitlich intensiver mit der Fuji auseinandergesetzt und günstiges Zubehör ausprobiert, genauer gesagt eine Streulichtblende in Tulpenform für <€3 inkl. Versand aus China sowie ein gebrauchter, linearer Polfilter (ist ja keine DSLR) aus den 80ern für Kleingeld. Nach knapp 1200 Aufnahmen bin ich natürlich wieder besser mit den Eigenheiten und Einschränkungen vertraut, und da ich die Umgebung zudem mit offeneren Augen als zuvor beobachte (alleine dafür hat sich der Wiedereinstieg in die Fotografie gelohnt), hat sich auch meine Meinung über die Kamera geändert. Ich ließ meine Sonnenbrille zu Hause und verfolgte u.a. den Einfluss der prallen Spätwintersonne auf Farbsättigung und Kontrast, und die schwierigen Lichtverhältnisse bei Gegenlicht. Wenn meine Augen damit schon außerordentliche Probleme haben, was kann man dann von einem alten elektronischen Sensor erwarten?

Früher machte ich mich außerdem bezüglich Farbwiedergabe, Kontrast und Weißabgleich verrückt...ehrlich gesagt würde ich schätzen, dass die Fuji besonders in Anbetracht des Alters eine ziemlich gute Aufgabe erledigt. Anscheinend hat mein Hirn einfach eine andere Erwartungshaltung; höhere(r) Farbsättigung und Kontrast als die Realität? Ein paar betagte Kompaktknipsen, die ich zum Testen ausgeliehen habe, schienen jedenfalls zur Übersättigung zu neigen.

Nach einigem Herumprobieren bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Polfilter am besten für Schönwetteraufnahmen zur Mittagszeit herum geeignet zu sein scheint. Helle Bildbereiche wie z.B. weiße Fassaden werden nicht so häufig überstrahlt und besserer Kontrast „out of the camera“ ist begrüßenswert, dafür fällt v.a. der Himmel manchmal zu dunkel und farbarm aus, obwohl ich darauf achte, den Filter korrekt einzustellen. Nach Auswertung der Histogramme wende ich nun außerdem +1/3 EV an, wenn der Polfilter aufgesetzt wurde. Die Streulichtblende ist für die restliche Tageszeit die bessere Wahl, aber bei grellem Mittagslicht anscheinend überfordert bzw. keine große Hilfe. Ich konnte jedenfalls keinen Unterschied feststellen.

Und was dynamic range betrifft…für heutige Verhältnisse ist die bestimmt ziemlich mau, aber meinem Verständnis nach war Fujis SuperCCD damals für überdurchschnittliche DR bekannt. In JPGs scheinen zumindest die stark schattigen Bereiche detailreicher als beispielsweise Canons Powershot SX160 IS, die sieben Jahre neuer ist. RAW ist dahingehend etwas seltsam, dass unkomprimierte Bilder die doppelte Auflösung (2x effektive Megapixel) haben. Wie genau die Kamera-CPU daraus das Endergebnis durch Interpolation oder dergleichen berechnet und nachbearbeitet, ist mir nicht ganz klar. Irfanview gibt das Fuji-spezifische Format (.RAF) übrigens automatisch als 1600x1200 aus. JPG-Belichtungsreihen habe ich ebenfalls ausprobiert und bin recht zuversichtlich, damit das eine oder andere Motiv umsetzen zu können.

Sei‘s drum, genug Brimborium von einem Amateur. Bislang war es jedenfalls eine lehrreiche und unterhaltsame Erfahrung. Es kann ja auch eine intellektuelle Herausforderung sein, mit bestimmten Einschränkungen arbeiten zu müssen und dabei Wege zu finden, den/die Nachteile „in the field“ oder in der Nachbearbeitung irgendwie auszugleichen. Mir bereitet es jedenfalls eine gewisse Genugtuung, wenn am Ende doch ein gutes Foto dabei herauskommt.

MfG
 
Wer sich dafür interessiert, wie die Geschichte ausgegangen ist: nach langem Hin und Her, über mehrere Wochen verteilte Recherche und stundenlangem Herumgrübeln habe ich mich letztendlich für eine gebrauchte DSLR entschieden. In die engere Auswahl kamen mehrere Optionen:

1) Verschiedene DSLMs der unteren Preiskategorie. Keine, die ich davon vor Ort ausprobieren konnte, hat mir zugesagt. Schlechte Ergonomie für meine großen, ungeschickten Schweißhände, teilweise kein oder winziger Sucher, nicht besonders intuitive GUI und dergleichen. Als einzige Ausnahme wäre die Panasonic DMC-G7 zu erwähnen, mit welcher ich auf Anhieb zurecht kam, sehr gut in der Hand lag und einen großen, verzögerungsarmen EVF hat. Abgehalten vom Kauf hat mich MFT und der schwache, proprietäre Akku.

2) Einsteiger-DSLRs von Canon, da es für EF-S interessante Objektive (z.B. 24mm F2.8 STM) zum kleinen Preis gibt. Im Laden ausprobiert und für durchwachsen befunden. Zu kleiner Sucher, eher rudimentärer AF und teilweise 10 Jahre alte Technik. Speziell mit der 4000D wäre ich wahrscheinlich nicht glücklich geworden, Mediamarkt-Angebot für €199 nichtsdestotrotz.

3) Gebrauchte Pentax K-50 von rebuy. Soweit ich das beurteilen konnte, ist die Ausstattung überdurchschnittlich für eine günstige DSLR: spritzwassergeschützt, Pentaprisma mit 100% Abdeckung, besserer AF als die genannten Canons, eingebauter IS für alle Objektive, Betrieb mit AA-Akkus ohne Batteriegriff möglich und DR soll auch ziemlich gut sein. Schlussendlich war ich mir jedoch nicht sicher, ob ich in das Pentax-Ökosystem einsteigen wollte. Für Canon/Nikon scheint die Auswahl an Gebrauchtobjektiven größer und das Preisniveau niedriger zu sein.

4) Gebrauchte Nikon D7000 vom Händler. Gute Kompatibilität mit vielen alten Objektiven, eingebauter AF-Motor, dedizierte Bedienelemente für wichtige Funktionen wie ISO etc, schnelles und noch heute respektables AF-System, etwas älterer aber durchaus noch guter Sensor in Bezug auf Rauschverhalten und DR. Verfügbarkeit von Ersatzakkus sollte auch in einigen Jahren kein Problem darstellen.

Option #4 hat letztlich das Rennen gemacht. Die Objektivauswahl im Bereich bis €200 fand ich ehrlich gesagt etwas überwältigend. Obwohl das Altglas aus den 1980ern eine gewisse Faszination ausübte, setzte sich dann doch die Vernunft durch. Es wäre vermutlich nicht die beste Idee gewesen, den Einstieg in die DSLR-Welt ausschließlich mit Festbrennweite und/oder MF zu wagen. Ich entschied mich für das preisgünstige (da anscheinend unbeliebte?) DX 18-55mm VR II mit eingebautem IS, geringem Eigengewicht und, sofern man Berichten aus dem Internet Glauben schenken darf, für ein Kitobjektiv ordentliche Optik. Ein kleiner Zoom-Bereich ist im Alltag natürlich auch nützlich. Das manuelle Ein- und ausfahren aus der Transportposition finde ich schlecht umgesetzt und wenig praktikabel, ansonsten gibt es bisher keine Beschwerden.

Neuzugänge sind nun:
  • D7000 komplett in OVP im Paket mit höherwertiger Tasche, Akku Zustand 0 (geringster Verschleiß) und Speicherkarte
  • quasi neuwertiges DX 18-55mm VR II mit beiden Deckeln und passender Streulichtblende (€30 für ein dünnes Stück Plastik?)
  • altes Automatik-Blitzgerät (Niederspannung und nachgemessen) für €5 vom Flohmarkt. Läuft auch im Automatikmodus solange AutoISO deaktiviert ist
  • höherwertige Objektiv-Universaltasche für €2 vom Flohmarkt

Ich bin in der Eingewöhnungsphase und nicht vollends mit der Nikon vertraut. Das doppelte Eigengewicht ist nicht ideal, aber noch zu verkraften. Kamera + Akku + Objektiv + montiertem Blitz mit 4x AA würde ich definitiv nicht den ganzen Tag herumschleppen wollen. Was die Bedienung betrifft, bedarf der optische Sucher der größten Umgewöhnung. Als Brillenträger kann ich ihn ohne leichte Kopfbewegung zwar nicht vollständig einsehen, aber dank der besseren Bauart im Gegensatz zu den Canons immerhin sinnvoll nutzen. Die Anschaffung einer Kamera mit optischem Sucher würde ich nicht als Fehler bezeichnen, trotzdem wäre mir ein EVF lieber. So könnte ich wie bei der alten Fuji sofort sehen, ob Belichtung, Farbtemperatur und Weißabgleich stimmen, und nicht erst später am Computer bzw. durch Erfahrung im allgemeinen feststellen, wie sich die D7000 in verschiedenen Situationen verhält. Der rückwärtige Bildschirm hat ja auch nicht die beste Auflösung oder Entspiegelung. Daher kann ich nachvollziehen, warum DLSMs diesbezüglich von vielen Leuten bevorzugt werden.

Ansonsten fühlt sich der Umstieg bisher wie ein direktes Upgrade. Die Nikon kann alles, was die Fuji-Bridge konnte, nur eben besser: höhere Auflösung, größerer Dynamikumfang und geringeres Rauschen bei schlechten Lichtverhältnissen. Das dürfte auch dafür sprechen, wie gut Fuji Sensor, Prozessor und Objektiv aufeinander abgestimmt hat. Mangelnde Schärfe kann ich nicht attestieren und DR als auch HighISO waren vor 15 Jahren mehr als konkurrenzfähig, SuperCCD sei dank. Vor allem im direkten Vergleich zur neueren Canon SX160 IS fiel mir zum einen auf, wie matschig die Aufnahmen bei 100% trotz besten Sonnenlicht sind, zum anderen wie schnell die Bildqualität selbst bei bewölktem Himmel und ISO100 abfällt. Womöglich erklärt sich der sog. Wow-Effekt dadurch, dass jemand von Kompaktknipse oder Smartphone auf DSLR/-M umgestiegen ist?

Einen Umstand, der mir sofort positiv aufgefallen ist, möchte ich natürlich nicht unterschlagen. Alltags- und Architekturfotografie war mit 38mm minimaler Brennweite nicht immer einfach und von der anderen Straßenseite mangels geeigneten Standorten oft unmöglich. Mit der Nikon als auch Canon platziere ich mich instinktiv manchmal noch zu weit entfernt vom Motiv. ;)

Nun, das soll‘s gewesen sein. Vielleicht war der Erfahrungsbericht für den ein oder anderen von Interesse.

MfG
 
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