Arbeiten im Ausland / (zeitweise) Auswandern

Tyr0

Ensign
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Mai 2013
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Hallo Computerbase,

ich verfolge mehr oder weniger regelmäßig das Unterforum "Beruf und Zukunftspläne". Allerdings habe ich noch keinen Beitrag über das Arbeiten im Ausland gefunden und habe mich gefragt ob jemand diese Schritt schon einmal gewagt hat. Ich selbst bin Mitte / Ende 20, derzeit in der letzten Phase meines Masterstudiums (Schwerpunkt IT-Security) und Berufserfahrung ist ebenfalls vorhanden. Wirklich akut ist die Idee mit dem Auswandern nicht, allerdings reizt mich schon der Gedanke nach Abschluss des Studiums einen Arbeitgeber zu finden für den man eine gewisse Zeit in beispielsweise China arbeiten könnte. Allerdings ist glaube ich die IT eher schlecht für so etwas geeignet. Maschinenbau oder allgemein Ingenieurwesen scheint da wesentlich geeigneter zu sein. Neuseeland würde mich ebenfalls interessieren, allerdings dürfte es sehr schwer werden eine deutsche Firma zu finden die ihre Leute ans andere Ende der Welt schicken möchte :)

Gibt es denn Auswanderer (egal ob dauerhaft oder auf Zeit) die ein wenig berichten können ob sich der Schritt für sie persönlich und/oder finanziell gelohnt hat? Interessant wäre für mich auch wie bei der Jobsuche vorgegangen wurde. Also ob direkt im zukünftigen Heimatland ein neuer Arbeitgeber gesucht wurde oder ob ihr weiterhin bei einer deutschen Firma angestellt seid.

Viele Grüße
Tyr0
 
Neuseeland würde mich ebenfalls interessieren, allerdings dürfte es sehr schwer werden eine deutsche Firma zu finden die ihre Leute ans andere Ende der Welt schicken möchte
*Räusper* - der Kim könnte IT Security gebrauchen --> https://mega.co.nz/

Davon abgesehen hast du Recht - IT Softwarespezialisten arbeiten in der Regel remote - egal wo auf der Welt.
Anders sieht das bei Consultants aus... entwickle dich in diese Richtung und es geht zu den Kunden Vor Ort.
 
Wäre von den Aufgaben her sicherlich ganz interessant aber die Chancen irgendwann einen Freiflug in die USA + eventuelle Verlängerung in Kuba zu gewinnen schreckt dann doch etwas ab :)

Mit dem Gedanken in den Consultingbereich zu wechseln habe ich auch schon gespielt. Ich stelle mir nur den Einstieg (oder die Anforderungen) recht hoch vor. Aber einen Versuch scheint es wohl wert zu sein. Allerdings weiß ich nicht inwieweit man dann Chancen hat im östlichen Teil der Welt zu arbeiten. Denke die meisten Consulting Firmen werden hauptsächlich im europäischen und amerikanischen Raum tätig sein. Eventuell noch im arabischen. Würde ich Maschinenbau studieren, wäre es wahrscheinlich einfacher.
 
Ich kann dazu nur sagen, dass es (fast) unmöglich ist, in einige asiatische Länder entsendet zu werden, wenn man Berufsanfänger ist. Allein aus dem Grund, weil man kein Arbeitsvisum erhält (Z-Visum in China). Dazu muss der Arbeitgeber nachweisen, dass genau diese Arbeitskraft aufgrund seiner speziellen Kenntnisse entsendet werden muss. Hinzu kommen pauschale Anforderungen wie Postgraduation (Master oder PhD) und zwei Jahre Berufserfahrung.
Hinzu kommt, dass der Wettbewerb hart sein kann in einheimischen Unternehmen. In China verdienen Informatiker in manchen Regionen nur 500€ pro Monat, es gibt jedes Jahr mehr Ingenieursabsolventen als in Deutschland insgesamt, man erhält nur 10 Tage Urlaub pro Jahr, die Wochenarbeitszeit liegt i.d.R. über 40h.
 
Komischerweise haben wir beinahe denselben Nicknamen, denselben Abschluss (MSc Informatik), dasselbe Vorhaben und sind im selben Alter :D Ich war letztes Jahr in auf einer Studentenreise quer durch China und wir haben verschiedene Schweizer Firmen besucht, die dort eine Niederlassung hatten. Es war wirklich so, dass die Firmen überhaupt keine Interesse an (Wirtschafts-)Informatik-Absolventen haben, da sie selber einen massiven Pool haben aus dem sie aussuchen können. Dazu kommt noch Indien, das Land mit dem wohl grössten Pool an IT-Fachleuten überhaupt, wo die Leute günstiger und mit mehr Erfahrung daherkommen. Leute vom Ingenieurwesen, egal ob Wirtschaft oder Maschinen, sind aber heiss begehrt. Diese können bereits nach Abschluss ein Trainee-Programm durchgehen und werden bereits nach wenigen Monaten ins Ausland geschickt. :o

Ich selber habe auch persönliche Kontakte in Hong Kong und am Einfachsten wäre es da als Lehrer für Englisch/Deutsch zu arbeiten (um so besser wenn du dazu noch blond bist! Kein Witz :)). Auch finanziell lohnt sich das fast mehr als wenn man als quasi frischer IT Absolvent arbeitet. Ich würde dir raten noch etwas Berufserfahrung zu sammeln bevor du dich auf das Abenteuer begehst, ausser du möchtest in einem Bereich arbeiten wo dein IT-Abschluss irrelevant ist.
 
Bei so vielen Ähnlichkeiten wird es ja fast unheimlich :)

Eine Studentenreise in die Region ist natürlich genial! Alleine um mal eine andere Seite des Landes kennen zu lernen und Kontakte zu knüpfen. In Asien als ITler zu arbeiten stelle ich mir auch fast unmöglich vor. Der größte Vorteil den man hierzulande vor der Konkurrenz aus Fernost hat, ist meiner Meinung nach die Sprachkenntnis. Einzige Chance bestünde da aus meiner Sicht im Rahmen einer Projektarbeit für eine deutsche Firma. Beispielsweise eine Niederlassung (bzw. die Prozesse) aufzubauen und vielleicht später als Ansprechpartner vor Ort zu fungieren. Wobei das wohl auch eine sehr seltene und vielleicht einmalige Angelegenheit wäre.

Was ich mir durchaus vorstellen könnte, wäre die Arbeit in der IT in Neuseeland. Kulturell ähnlich, kein Dumpinglohn (im Vergleich zu Asien) und geringere Sprachprobleme.

Was die Berufserfahrung angeht so kann ich schon ein wenig vorweisen. Inzwischen sind es vier Jahre. Davon drei in der Systemtechnik und ein Jahr in der Anwendungsentwicklung. Nicht die Welt aber zumindest eine solide Grundlage.

@tyro
Kannst du mir noch ein wenig was zu deiner Studentenreise schreiben? Also wo du so warst und was deine Aufgaben waren? Musstest du die Reise selbst bezahlen oder wurde die von der Schweizer Firma spendiert?
 
Wir waren in Beijing, Chengdu, Langzhou und Shanghai. Für die Reise gab es Sponsoren, aber einen Teil musste man auch selber bezahlen. Das Projekt wurde als "Business-Projekt" betitelt, aber wenn man eine Gruppe Studenten quer durch China schickt, artet das nicht nur in Business aus :D Wir haben dann verschiedenste Firmen besucht, die haben die Kultur, die Unterscheide und paar Prozesse vorgestellt. Am Schluss gab es ein Essay, das man darüber schreiben "durfte" um sich den Aufwand am Studium anrechen zu lassen. War eine tolle Erfahrung!
 
mir ist nicht ganz klar, wo dein Fokus liegt - nur ab ins Ausland, oder der Pazifikraum (China, Neuseeland) im besonderen? Ausland an sich sollte auch kein Thema sein. Ich bin auch nach dem Studium erst mal zwei Jahre nach London (job dort gesucht) und hab mich da für eine ähnlich internationale Stelle in Deutschland abwerben lassen - jetzt pendel ich als IT-Projektleiter zwischen Heimatbüro und Kundenstandorten, in meinen derzeitigen Projektteams habe ich drei verschiedene Nationalitäten und die Stewardessen auf den 6.45-Flügen nach Wien reichen mir meinen Kaffee schon ohne überhaupt zu fragen, was ich will. International ist das auch, aber eher nicht was du dir vorstellst, nehme ich an.

Wenn dich Asien besonders interessiert, schau dir Unternehmen / Jobs im Bereich der Prozessautomatisierung, nahe an der Fertigung an. Wenn Europäische Unternehmen nach China gehen, wird die Systemintegration oft mit den schon bestens bekannten europäischen Partnern gemacht - da bekommen dann Capgemini Deutschland oder MHP den Zuschlag, eine Fertigungssteuerung mit dem weltweiten ERP zu verzahnen, und ganz schnell bist du für ein bis zwei Jahre den Großteil der Zeit in China.
 
Ich kann dazu nur sagen, dass es (fast) unmöglich ist, in einige asiatische Länder entsendet zu werden, wenn man Berufsanfänger ist. Allein aus dem Grund, weil man kein Arbeitsvisum erhält (Z-Visum in China). Dazu muss der Arbeitgeber nachweisen, dass genau diese Arbeitskraft aufgrund seiner speziellen Kenntnisse entsendet werden muss.
Ich war heuer ~5 Monate in China entsendet. Es stimmt allerdings, zur Zeit ist es schwieriger ein Visum zu bekommen. China schottet sich seit dem Sommer wieder vermehrt ab.

Ich habe gerade keine Zeit - ich melde mich am WE nochmal und kann dir meine paar Eindrücke über das "Endsendet-sein" schildern.
 
Also mir persönlich geht es eher um den asiatisch-pazifischen Raum. Allerdings würden mich auch Erfahrungen von anderen interessieren die beispielsweise nach Amerika oder ins Europäische Ausland sind. Die notwendigen persönlichen Schritte sind ja immer gleich, egal wo es hingeht. Jobsuche (entweder in Deutschland oder im neuen Heimatland), Wohnungssuche, die (neue) Sprache lernen, der Umzug und die erste Tage im neuen Land. Tipps für empfehlenswerte Einsteigerprogramme oder Hinweise für internationale Firmen nehme ich natürlich auch gern entgegen. Capgemini & MHP habe ich mir schon gemerkt und schaue ich mir mal genauer an, vielen Dank!
 
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