Arbeitszeugnis - Bitte um Bewertung

Rotluchs

Cadet 2nd Year
Registriert
Aug. 2009
Beiträge
16
Hallo Zusammen,

ich habe heute mein Arbeitszeugnis erhalten und würde mich freuen wenn Ihr da mal drüber schauen würdet und eure Einschätzung dazu schreibt.
Das Zeugnis ist etwas merkwürdig formuliert und ich werde daraus nicht ganz schlau.


"Alle Arbeiten führte er zu unserer vollsten Zufriedenheit aus. Seine Kenntnisse im Umgang mit
xxxxx sind sehr gut.

Aufgrund seiner schnellen Auffassungsgabe arbeitete sich Herr xxx rasch in
neue Aufgabengebiete ein und durchdrang auch komplexe Situationen vollständig.

Herr xxx identifizierte sich stets voll mit seinen Aufgaben, setzte sich, wenn nötig, auch
deutlich über die geregelte Arbeitszeit hinaus erfolgreich für unser Unternehmen ein und über-
nahm bereitwillig zusätzliche Verantwortung.

Herr xxx war wegen seines verbindlichen und kooperativen Auftretens ein allseits sehr
geschätzter Ansprechpartner.

Zu Vorgesetzten und Kollegen hat er ein sehr gutes Verhältnis.

Herr xxx verlässt unser Unternehmen auf eigenen Wunsch. Wir bedauern diese
Entscheidung sehr, haben aber Verständnis dafür, dass er sich beruflich verändern möchte.

Wir bedanken uns für die konstant gute Zusammenarbeit und wünschen weiterhin viel Erfolg
für die berufliche und persönliche Zukunft."



Die rot markierte Passage klingt meiner Meinung nach etwas negativ. Was meint Ihr?


Vielen Dank im Voraus

Gruß Rotluchs
 
Ich bin kein "Personaler", wuerde aber vom Seiten des Fachbereichs entscheiden, ob du zum Interview eingeladen wirst. In der Beurteilung sehe ich nichts, was dem im Wege stehen wuerde. Die Rot markierten Sachen, sind ja eine zusaetzliche Information und nicht Teil der ueblichen Standardsaetze. Sehe ich eher positiv.

"Alle Arbeiten führte er ("") zu unserer vollsten Zufriedenheit aus. Seine Kenntnisse im Umgang mit
xxxxx sind sehr gut."

Hier waehre ein weiteres "stets" natuerlich nicht verkehrt gewesen.

Evtl. meldet sich ja noch jemand aus dem Peronalbereich und sagt, ob Er das anders sieht.
Ergänzung ()

Heir mal eine Standardbeurteilung (1-2), wie sie bei uns aussehen wuerde.

"Schon nach kurzer Einarbeitungszeit konnte Herr xxx aufgrund seiner hervorragenden Fachkenntnisse mit schwierigen Aufgaben betraut werden. Hervorheben möchten wir, dass Herr xxx sein Fachwissen mit sehr gutem Erfolg durch den regelmäßigen Besuch von Weiterbildungsveranstaltungen erweiterte und die erworbenen Kenntnisse in der Praxis anwenden konnte.

Aufgrund seiner hervorragenden Auffassungsgabe arbeitete Herr xxx sich äußerst schnell in neue Aufgabenfelder ein. Seine Urteilsfähigkeit befähigte ihn zudem, in komplexen Situationen zu einem eigenständigen, ausgewogenen und zutreffenden Ergebnis zu gelangen. Auch bei hohen Belastungen bewältigte er seine Aufgaben immer termingerecht und einwandfrei.

Herr xxx war ein sehr einsatzfreudiger und agiler Mitarbeiter mit stets vorbildlicher Arbeitsauffassung. Er realisierte sehr zielstrebig die gesetzten und selbst gesteckten Ziele. Seine Arbeitsweise war stets geprägt durch eine hohe Zielorientierung und Systematik, sowie ein gutes Verantwortungsbewusstsein. Durch seine selbständige und zügige Arbeit hat er stets gute Erfolge erzielt. Herr xxx hat seine Position stets zu unserer vollsten Zufriedenheit ausgeübt und unserer Erwartung in jeder Hinsicht gut entsprochen.

Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden war jederzeit vorbildlich. Herr xxx war ein sehr kommunikativer, kontaktstarker und offener Mitarbeiter, der jederzeit unser vollstes Vertrauen besaß. Wegen seines freundlichen, höflichen und hilfsbereiten Auftretens war Herr xxx ein geschätzter Ansprechpartner. Herr xxx wurde von Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern als fleißiger und freundlicher und loyaler Mitarbeiter allzeit geschätzt.

Wir danken Herrn xxx für seine Mitwirkung und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute."
 
Rotluchs schrieb:
[...]setzte sich, wenn nötig, auch
deutlich über die geregelte Arbeitszeit hinaus erfolgreich für unser Unternehmen ein und über-
nahm bereitwillig zusätzliche Verantwortung.
[...]

Du hast entweder nur mit Murren Überstunden gemacht, oder aber Du hast so viele Überstunden geschoben, daß das Gewerbeaufsichtsamt eigentlich hätte neugierig werden müssen.

Daß der Arbeitnehmer "auch mal länger bleibt", wenn es gerade dringend ist, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die nicht weiter sonderlich erwähnt werden muß. Wird sie es dennoch, kann es zwei Gründe haben: Entweder ist es das Einzige, was diesen Mitarbeiter besonders ausgezeichnet hat, oder aber es ist ein Punkt, der häufig zu Streitigkeiten führte bzw. eher ungern gesehen wurde. Wer weiß, vielleicht wird davon ausgegangen, daß Du Dir lediglich durch Überstundenzuschläge Dein Gehalt aufbessern wolltest?

Auch der nächste Satz ist kein sonderlich guter. Du warst zwar ein "geschätzter Ansprechpartner", aber für wen? Und zu welchem Thema? Daß dann ein Absatz folgt und Dein "sehr gutes Verhältnis" zu "Vorgesetzten und Kollegen" allein steht, ist imho auch nicht gerade sehr positiv, auch nicht in der Formulierung. Besser formuliert, auch im Kontext, ist es in Mikes Version. Du warst lediglich öfters mit Deinen Vorgesetzten und Kollegen einen saufen, den Rest der Belegschaft und eventuelle interne/externe Kunden gab es sowieso nicht.

Für mich klingt dieses Zeugnis nicht sonderlich gut, in Teilen ein gar vernichtendes Urteil. Aber man kann letztlich hereindeuten, was man will, und Personaler denken sowieso anders als der Rest der Welt.

Ist es tatsächlich so geschrieben, daß fast jeder Satz einen eigenen Absatz bildet?
 
"setzte sich, wenn nötig, auch deutlich über die geregelte Arbeitszeit hinaus erfolgreich für unser Unternehmen ein und übernahm bereitwillig zusätzliche Verantwortung.


finde ich persönlich nicht als Negativpunkt deutlich über die geregelte Arbeitszeit heißt ja nicht nur hin und wieder mal 1 Stunde, sondern dann schon intensiv und dann evtl sogar Samstage und "bereitwillig" heißt nichts anderes als "entgegenkommend", was wiederum bedeutet, dass er Überstunden offensichtlich ohne Murren und "gerne" zum Wohle der Firma gemacht hat.


"Zu Vorgesetzten und Kollegen hat er ein sehr gutes Verhältnis."

bedeutet: Es gab keinen Ärger, aber es war auch nicht mehr als ein kollegiales Verhältnis.
 
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