Arbeitszeugnis Datenschutz

Confused Johnny

Lieutenant
Registriert
Feb. 2024
Beiträge
609
Hallo,

Heute morgen habe ich festgestellt , dass der Vertriebsleiter meinem Kollegen(Teamleiter seit ca. halben Jahr) ein Entwurf für ein Arbeitszeugnis zugeschickt hat.(Also für den Teamleiter das Arbeitszeugnis). Das war mehr ein Bericht der über drei Seiten ging. Also nicht die Standardsteile Den haben Sie vermutlich letzte Woche durchgesprochen. Jedenfalls waren seine Emails auf mich umgestellt wg. Urlaub und ich konnte natürlich reinschauen, habs auch nur überflogen gehabt aus Neugier und musste feststellen, dass bei der Beurteilung seiner Führung meine Person als schwierig eingeschätzt wurde. Also quasi als Rechtfertigung, dass selbst erfahrene Führungskräfte aufgrund meiner Charakterzüge..lol..Probleme mit mir haben und er dadurch es in dem Kontext noch gut gemacht hat....Was natürlich kompletter blödsinn ist. Der Wortlaut hat mich echt schockiert. Auch werde ich dort mit kompletten Namen erwähnt! in SEINEM Zeugnis, was mMn. fast übler Nachrede gleicht. Glaubt mir, am liebsten hätte ich den Laden umgekrempelt, aber ich konnte mich beherrschen. Es war auch Gott sei Dank keiner von denen anwesend. Frage ist halt jetzt, inwieweit vorgehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann warte erst mal ab, bis du dein Zeugnis erhältst und dann siehst du ja, was sie geschrieben haben, sollte dann dieser Punkt noch enthalten sein, kannst du immer noch gegen das Zeugnis vorgehen und nachbessern lassen.
 
Confused Johnny schrieb:
meine Person als schwierig eingeschätzt wurde. Also quasi als Rechtfertigung, dass selbst erfahrene Führungskräfte mit mir Probleme haben. Was natürlich blödsinn ist
Confused Johnny schrieb:
Glaubt mir, am liebsten hätte ich den Laden umgekrempelt, aber ich konnte mich beherrschen. Es war auch Gott sei Dank keiner von denen anwesend.
LOL

Ansonsten: Betriebsrat, bzw. echte Rechtsberatung (Anwalt, ggf. Gewerkschaft etc.)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Optiki, henpara und Incanus
Auch haben solche Zeugnisse in der heutigen Zeit kaum noch Aussagekraft, da die Arbeitgeber eigentlich keine schlechten Zeugnisse mehr schreiben dürfen.
 
Was die AG auch wissen und daher solche "gefakten" guten Zeugnisse erkennen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FrankenDoM und Goldsmith
@Utensil1538,

auch die meisten Arbeitnehmer wissen der "gefakten" Arbeitszeugnisse und lassen diese dann gegenprüfen, bis nichts mehr zu beanstanden ist.

Ich bin seit vielen Jahren Betriebsrat und wir schauen kaum noch Zeugnisse an.
 
Ich schaue mir Zeugnisse gerne an. Der Abschlusssatz ist nicht einklagbar, mir geht es aber vor allem darum, wie die Zeugnisse insgesamt zueinander passen. Glatte 1er-Zeugnisse mit gleicher Stelle oder Beförderung sind für mich glaubwürdiger als glatte 1er-Zeugnisse und dann Verlassen des Unternehmens ohne Zwischenzeugnisse etc.

Zum TE:
Ist das Thema offen mit deinem Vorgesetzten ansprechen eine Option?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Goldsmith
Avatoma schrieb:
Ist das Thema offen mit deinem Vorgesetzten ansprechen eine Option?
Das ist wohl oder übel notwendig, ja. Bin halt noch am überlegen, inwieweit ich da vorgehe.

Nur um das nochmal klarzustellen. Falls es falsch rüberkam, sorry, habe den Beitrag nochmal etwas ausgeschmückt.) Ablauf in Kurzform:

-Teamleiter beantragt Zeugnis beim Vertriebsleiter(für sich)
-Teamleiter im Urlaub, stellt seine Email auf mich, währendessen schreibt Leiter dem TL seinen Entwurf zur Sichtung/Freigabe. Diesen habe ich wegen der Umleitung nur kurz überflogen. Und in diesem finde ich meinem kompletten Namen inkl. Diffamierung ungerechtfertigterweise (quasi wie in einer Parallelwelt) wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Confused Johnny schrieb:
Das ist wohl oder übel notwendig, ja. Bin halt noch am überlegen, inwieweit ich da vorgehe.
Ich würde erstmal einen Anwalt für Arbeitsrecht kontaktieren.

Denn du hast genauso gegen den Datenschutz verstoßen.
Du hast absichtlich, obwohl nach den ersten paar Zeilen oder dem Betreff schon klar war, dass es sich um ein persönliches Dokument handelt, trotzdem weitergelesen.

Wenn dein Standing in der Firma tatsächlich so schlecht sein sollte, könntest du für sowas deinen Job verlieren, zumindest eine Abmahnung kassieren.

Pass auf dass du dir daran nicht die Finger verbrennst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Confused Johnny, Optiki und Goldsmith
Deswegen überlässt man als Person mit Personalverantwortung niemals seinem untergebenem sein Postfach. Das ist doch auch insgesamt ein fragliches Thema bzgl. Datenschutz in der ganzen Firma. Jetzt mal ganz davon ab, dass der TE im Zeugnis namentlich genannt wird.
Bei uns müssen alle Personen mit Personalverantwortung sichtgeschützte Arbeitsplätze haben, damit man nicht im vorbeigehen z.B. Auszüge aus Personalakten lesen kann.
Werden sensible Daten per Mail verschickt, so sind diese als Vertraulich zu kennzeichnen und ggf. auch mittels ID-Kennung zu schützen.

Ich könnte mir vorstellen, dass hier der TL einen Verstoß gegen die Datenschutzbestimmungen begangen hat. Ob die Nennung in einem Zeugnisentwurf als Datenschutzverletzung gilt, kann ich nicht beurteilen.
 
Sprich deinen Chef an, er hat seine Mails auf dich umgestellt und du hast den Auftrag das zu tracken. Selber Schuld würde ich sagen. Du hast nichts verbotenes gemacht, sondern das, was von dir gefordert wurde. Geh ins Gespräch
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Confused Johnny
Das der Leiter nicht weiß das der Teamleiter Urlaub hat und eine Weiterleitung an seinen Stellvertreter eingerichtet hat (was durchaus üblich ist, auch wenn er Untergebener ist. Man hat sicherlich auch entsprechende Verschwiegenheitsklauseln zugestimmt) ist schon komisch. Wenn der TE wirklich einen schlechten Stand im Unternehmen hat und er namentlich (warum eigentlich, ist ja nicht sein Zeugnis) in einer Beurteilung/Zeugnisvorentwurf eines anderen genannt wird, wo doch die Beteiligten wissen müssten, das er als Stellvertreter diese eMail gglfs. liest, könnte es auch ein gewollter Aspekt sein um den Mitarbeiter zu einer Reaktion zu drängen, welche ihm dann wegen Verstoßes gegen den Datenschutz auf die Füße fällt, was dann evtl. in einen Kündigungsgrund endet.

Ich würde da meine Füße still halten und das Ganze beobachten, oder privat meinen Anwalt für Arbeitsrecht befragen.
 
Also das ist ja nur ein Entwurf von einem Vertriebler. Der hat im Zweifel weder Ahnung von Datenschutz noch von Zeugnisschreiben. Wahrscheinlich geht das noch vorm Finalisieren durch HR und die anonymisieren deinen Namen noch.
 
Zurück
Oben