Archivierung von Bildern

Sphynx

Ensign
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Jan. 2010
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Hallo zusammen,

ich bin mir etwas unschlüssig, wie ich meine Bilder final archivieren soll. Da ich im RAW fotografiere kommt doch einiges an Daten zusammen. Ich würde auch gern diese RAWs archivieren. Ich hab jetzt bei 2 Events allein ca. 80 GB an Daten, die ich ungern auf meiner Festplatte rumgammeln lassen würde, da ich im Normalfall in naher Zukunft nicht an die Daten ran muss.

DVD brennen fällt aufgrund der Datenmenge aus.
Externe Festplatte als einziger Archivierungsdatenträger eher zu riskant. Sollte die über die Jahre aus welchen Gründen auch immer ihren Dienst versagen, sind gleich ein ganzer Haufen Bilder hinüber.

Meine Idee ist, mir einen Bluray-Brenner zu holen und dann auf Bluray zu archivieren.
Was haltet ihr davon? Gibt's andere / bessere Alternativen?

Danke für eure Hilfe.
 
Festplatten gehen in der Regel schneller kaputt wenn sie oft an und aus geschalten oder 24/7 laufen.
Was spricht dagegen auf USB auszulagern? Dann kopiere doch einmal im Jahr auf eine andere Platte.
 
Blu Rays eignen sich (wenn man sie trocken, UV geschützt und nicht zu warm oder zu kalt lagert) ganz gut (50 y). Es gab sogar mal professionelle Archivdatenträger auf Bluray basis. Allerdings weiß ich nicht was an einer externen Festplatte die nur im Schrank liegt kaputt gehen soll? Wenn die sich nciht bewegt passiert auch nix mit der HDD. Wenn sie mal runterfällt ist halt doof.

USB Sticks, um mal auf meinen Vorredner einzugehen, verlieren von alleine (!) ihre Informationen indem sie einfach nur rumliegen. Die Elektronen tunneln mit der Zeit spontan aus den FETs raus... (~10 y)
 
Zuletzt bearbeitet:
NAS mit RAID 1, d.h. min. 2 Festplatten, gespiegelt. Geht eine kaputt hast du die Daten immer noch auf der anderen.
Für ganz wichtige Daten nochmals alles auf eine USB-Festplatte kopieren und diese in einem Bankschließfach einlagern. Das sollte normalerweise reichen.

DVD/Blu-Ray würde ich bei der Menge nicht anfangen.

Alternativ gibt es noch eine Lösung mit Streamer(Bandsicherung); z.B. LTO-6. Die Kosten hierfür sind aber deutlich höher (ab 2.000 EUR).
 
Festplatten sind das Billigste. Ich würde in dem Fall 2 (oder mehr) ganz normale SATA-HDDs und die Plaste-Aufbewahrungsboxen nehmen. Die Kapazität idealerweise unterschiedlich.

Wenn da etwas krumm ist, defekte Sektoren, hat man 1. noch die anderen HDD und 2. läßt sich eine einzelne HDD besser rekonstruieren.

Wenn die Daten nicht mehr auf die kleinste HDD passen, wird diese gegen eine neue größere ersetzt, die bis dahin entsprechend billig geworden ist. Durch das Umkopieren überprüft man automatisch regelmäßig die Daten. Nach dem Kopieren kann man auch mit Beyond&Compare die Daten binär vergleichen, da bei den derzeitigen Datenmengen einzelne Bits kippen können.

Gegen "Bit-Rott" helfen ggf. Prüfsummen, da kenne ich aber kein Programm. Kasperski hat wohl mal sowas gemacht mit "Immunisieren".

Die einzelnen HDD sollte man an unterschiedlichen Standorten verwahren und immer mal rotieren.
 
Danke für eure Antworten.

Einen NAS wollte ich eigentlich dafür nicht extra anschaffen.
Was spricht gegen Blurays, CPU-Bastler? Bei 80GB an Daten wäre es 3 Discs, die ich brennen müsste.
Find ich überschaubar.

Wenn sie mal runterfällt ist halt doof.
Ja eben drum. Nicht, dass ich vorhab mit dem Ding weitwurf zu machen, aber wenn dann doch was passiert...
V.a. ist der Vorteil zu den Blurays imho: Sollte da mal eine kaputt gehen, wäre das äußerst ärgerlich, aber es sind halt "nur" 25GB an Daten futsch. Geht die Festplatte hin, sind gleich mehrere TB im Eimer. (Ich geh vom schlimmsten Szenario aus, so dass keine Daten wiederherstellbar sind.)
 
Ich habe meine Daten einmal auf meiner Daten Festplatte. Diese wird dann regelmäßig auf einer
2.ten Festplatte gespiegelt. Geht eine kaputt ist immer alles noch auf der anderen. Zusätzlich
spiegele ich das ganze auch regelmäßig noch auf eine externe Platte. Ein gutes Tool zum synchronisieren:

https://www.computerbase.de/downloads/sicherheit/backup/freefilesync/

Alles andere mit dem brennen ist doch heutzutage Mist. IMHO.
 
Optische Datenträger haben die dumme Eigenschaft sang und klanglos die Daten zu verlieren und dadurch unbrauchbar zu werden. Für mich persönlich wäre das ein Ausschluss-Kriterium. Ich mache meine Backups daher generell nur noch auf Festplatten, da bekommt man wenigstens direkt mit, wenn die den Geist aufgeben. Dazu habe ich zwei NAS-Geräte, die sich periodisch gegenseitig synchronisieren. Das lokale NAS spannt zudem eine private Cloud auf, über die ich die benötigten Daten flexibel abrufen und bearbeiten kann.
Zudem bieten die Synologie-Geräte ein paar sehr nette Features gerade für Fotografen. ;)

@CPU-Bastler
RAID1 ist noch immer kein Backup! Es erhöht die Datensicherheit kaum, vielmehr die Verfügbarkeit im Falle eines Defekts. Das wurde hier im Forum aber auch schon 100x besprochen. ;) Wenn dir ein Virus die Daten shreddert oder du selbst aus versehen was löschst (das macht im übrigen den Großteil der Datenrettungs-Aktionen aus) bringt dir das RAID1 genau nichts.
 
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Vielleicht solltest du einen anderen Weg wählen. Brauchst du wirklich immer alle Bilder als RAW? Ich kann es mir nicht vorstellen. Da muß man aussortieren. Und es sind immer verwackelte dabei, oder wo die Belichtung nicht passt. Davon muß man sich halt trennen.
 
BluRay -Datensicherung. BLuRay speichern die Daten auf der Oberfläche der Disk. Sie sind extrem kratzemfindlich.

Anstelle eines NAS kann man auch die Festplatten in einer Dockingstation klonen. NAS ist halt bequemer.

Wichtig ist halt immer N+1 Sicherheiten.

Kommen neue Daten dazu immer ein Exemplar der alten Sicherung behalten. Nachher überschreibt man aus Geiz seine Backupplatten und kann sie später nicht mehr lesen.
Ergänzung ()

Mit der Beschreibung hast Du recht. Aber RAID 1 ist immer noch besser als ein RAID 5. Wenn der RAID-Controller abraucht kann ich keine Daten mehr lesen. Dann sind alle Festplatten im Eimer. Bei RAID 1 kann ich immer eine 2. Festplatte hinzufügen und die Platten syschronisieren (Spiegeln). Damit kann ich die Anzahl meiner Backupssätze erhöhen. Deshalb auch der Vorschlag mit der USB-Festplatte.
 
Ihr solltet euch mal die Bluray Technik genauer anschauen.

300px-Disk.BD.png

Da die Daten im Kunststofflayer liegen und nicht auf der verspiegelten Schicht wie bei CDs sind diese lange nicht so empfindlich gegen kratzer. Und von alleine verlieren die auch keine Daten. Vorausgesetzt sie sind keiner UV Strahlung dauerhaft ausgesetzt. Eine gebrannte Bluray hält nach Labortests bis zu 50 y ihre Daten konsistent. Das ist nicht schlecht.

Ein NAS hat nichts mit Archivierung zu tun.
 
Bzgl. der Haltbarkeit bin ich von CD´s und DVD´s ausgegangen. Diese gehen i.d.R. irgendwann einfach kaputt, da die Datenschicht durchs altern beschädigt wird. Einer BluRay würde ich da nicht unbedingt mehr zutrauen, die Technik ist doch vergleichbar, oder nicht? Zumindest würde ich nicht auf solche Marketing trächtigen Aussagen wie 50 Jahre blind vertrauen.
Und selbstverständlich kann man ein NAS zum archivieren benutzen.
 
Ich beziehe mich da eher auf meine Bachelorarbeit ;) Es gab einige Laborversuche zu dem Thema, in denen selbst gebrannte Blurays eine Lebensdauer von über 30 y vorausgesagt wurde. Es handelt sich hierbei allerdings um synthetische tests.

Archivierung bedeutet Informationen langzeitlich verfügbar, unveränderbar, interpretierbar und konsistent aufzubewahren - dazu eignet sich ein NAS im herkömmlichen Sinne nicht. Es gibt so genannte CAS Server, die das mit spezialhardware und software sicherstellen. Mit einem NAS, oder wie in deinem Fall zweien, erreichst du zwar ein Backup, also Datensicherheit, aber keine Aufbewahrung im Sinne einer Archivierung (stichwort WORM, und Unveränderbarkeit). Die Idee, gerade bei so kleinen Datenmengen, einfach eine Bluray zu brennen und diese beispielsweise in einer gescheiten, festen Hülle und einer verschließbaren Kiste zu lagern ist nicht schlecht und eignet sich gut zum Zwecke eines persönlichen Archivs. Sie brauchen keinen Strom, lassen sich beliebig oft auslesen und wenn sie gescheit gelagert werden sind sie auch konsistent. Noch besser haben sich die so genannten M-DISCs geschlagen, dabei wird im Prinzip einfach ein tieferes Loch in den Datenlayer gebrannt. Die sind aber teurer und man kann sie nur mit manchen Brennern beschreiben.

Die Frage bei der Aufbewahrungszeit ist eher ob in 30 Jahren überhaupt noch Geräte existieren die eine Bluray auslesen können. Ein Diskettenlaufwerk haben ja auch nurnoch die wenigsten.
 
Zuletzt bearbeitet: (typo)
Die Frage wie es in 30 Jahren mit jeder x-beliebigen Art der Sicherung aussieht stellt sich.
Ich wage es durchaus zu bezweifeln, dass ich eine 2MB Festplatte von vor 30 Jahren heute in irgendeiner Art und Weise an meinen Rechner stöpseln könnte und an die Daten rankommen würde. Vllt. geht es auch eher um die nächsten 5-10 Jahre & da eben Ruhe zu habe.
Ich glaub, keiner von uns hat ne Glaskugel und kann vorhersehen, welch evtl. revolutionären Datenspeicher vllt. irgendwann in Zukunft kommen.
 
Und auch aus diesem Grund bewerkstellige ich sowas lieber mit "lebendigen" Systemen. Die bleiben die Dinge ständig in Benutzung und die Daten migriert man dann jeweils auf die nächste Geräte-Generation. So kann nichts verloren gehen und wenn sich bspw. das Ende des JPG-Formats ankündigt, werde ich automatisch aufmerksam und konvertiere die Daten entsprechend.

@HaZu
Ja, da gebe ich dir in weiten Teilen recht. Aber von WORM usw. war hier keine Rede. Wir sind hier ja auch in der Praxis und nicht im theoretischen Umfeld, in dem Teile deiner Annahmen eher Geltung haben. :)
 
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