Aspect Ratio anpassen 4:3,1 nach 4:3

[Adolar]

Hallo Leute, der Grabstar AV liefert von VHS überspielt ein Bild mit etwas in der Breite gestauchtem Bild. Das Seitenverhältnis ist etwa 4:3,1 statt 4:3. Der Hersteller reagiert auf Anfrage sehr schnell, hat aber keine andere Lösung parat als mit separarter Software nachträglich das Seitenverhältnis anzupassen.
Kann mir jemand ein Werkzeug empfehlen, mit dem ich dieses Feintuning machen kann? Über Google gesucht findet man nur die Standard-Anpassungen von 16:9 nach 4:3 oder so. Aber nicht diese unübliche feine Änderung.
Es geht mir nicht um die temporäre Anzeige, es soll im mp4-File dauerhaft passend gespeichert werden.
Hab mir gerade DaVinci Resolve installiert, das soll das wohl können, aber da finde ich nichts passendes.

Kann jemand helfen?

 

[up.whatever]

ffmpeg

 

[Adolar]

Sieht vielversprechend aus. Danke für den Tipp.

Ergänzung (15. November 2023)

Funktioniert. Perfekt. Problem gelöst.
Und wen das noch interessiert, hier gibt's die Anleitung dazu, mit der ich's geschafft habe:
https://superuser.com/questions/907933/correct-aspect-ratio-without-re-encoding-video-file

Gruß, Adolar.

 

[x264.exe]

Mit welchem Befehl genau?

Was hat denn der Grabstar geliefert? Sollte er nicht gemäß Gebrauchsanleitung 720x576, 720x480 oder 640x480 liefern?
Das Video sollte dann einen "4:3"-Flag haben, damit es beim Abspielen richtig dargestellt wird. Kann man auch mit Avidemux nachträglich noch ändern, mit "Force aspect ratio" unter Output Format.

 

[Adolar]

Hiermit hat es gut funktioniert:
ffmpeg -i <INPUT_FILE> -aspect 720:540 -c copy [OUTPUT_FILE]

Der Grabstar liefert in meiner Firmware-Version (210917, ist auch aktuell) nur 720 x 576, egal was man einstellt. Im Menü werden auch nur 640 x 480 (4:3) angeboten, oder Auto. Mehr nicht. Ist aber auch egal was man einstellt, es kommen immer 720 x 576 raus.
Der o.g. Befehl baut auch nur die Ansicht im mp4-Stream um. Er berechnet nicht den ganzen Stream neu. Somit geht es auch sehr schnell, bleibt nativ aber 5:4.

Und zu allg. Richtigstellung: Die Überschrift ist etwas unglücklich gewählt, denn es handelt sich um 5:4, was nach 4:3 gewandelt werden soll. Mein Fehler. Hab ich alles hier erst in diesem Zusammenhang gelernt.
Bin mir auch nicht ganz sicher, was überhaupt richtig wäre. Die Aufzeichnung auf der VHS-Kassette ist 4:3. Die PAL-Norm besagt aber 5:4 mit 720 x 576, oder auch 4:3 mit 702 x 576 Pixel. Verwirrend, aber auch egal. So wie oben geschrieben passt es für mich. Wäre halt nur schön, wenn der Grabstar, der mit der Umwandlung von VHS auf mp4 wirbt, das auch echt könnte.

AVIdemux kenne ich noch nicht, schaue ich mir auch mal an.

 

[Uridium]

Bei einer VHS Kassette (alter 'non-square PAR' PAL Standard) mit korrekter Abtastung von 720x576 mit 53.33us pro Zeile würde man auf 787x576 Pixel skalieren, damit das Pixelseitenverhältnis wieder stimmt (für heutige Geräte mit PAR 1:1). Oder Crop auf 704x576 und dann zu 768x576.

Die Auswirkungen des 4:3 Flag haben sich irgendwann nach der Jahrtausendwende geändert. Die meisten Abspielgeräte behandeln jenes fortan als DAR 4:3 PAR 1:1.

Für die Verarbeitung bieten sich VapourSynth oder AviSynth an, insbesondere wenn man qtgmc (Deinterlacer) verwenden möchte.

 

[x264.exe]

Das ist sicherlich richtig, geht aber schon wieder soweit ins Detail, dass es schwer verständlich wird.
Wie erklärt man denn jemandem mit wenig bis gar keiner Ahnung, dass das aufgenommene Video in 720x576 erst um 8 Pixel links und rechts beschnitten werden sollte und dann auf 768x576 gesteckt?
Hintergrund ist ja hier die unterschiedliche PAR (Pixel Aspect Ratio). Einmal ITU PAR(12:11) und Generic PAR(16:15)

Der Unterscheid ist derart gering, dass er eigentlich auch nur Profis auffällt. So wie ich das interpretiere, führt der Grabstar schon ein Deinterlacing durch. Wenn die Aufnahme also gar nicht mehr nachträglich encoded wird, sollte ein Remuxxen der Datei mit gesetztem 4:3-Flag(PAR 16:15) völlig ausreichen.

Zum Thema Deinterlacing kann ich nur sagen, dass ich persönlich mit keinem Software-Deinterlacer so wirklich zufrieden bin. Egal ob QTGMC, NNEDI3, YADIF oder BWDIF führen zwangsweise immer zu einem Qualitätsverlust. Wenn man dann nach dem Bobbing auch noch die Hälfte der Frames wegwirft, um auf 25p oder 29,97p zukommen, wirkt das Video auch noch nicht ganz flüssig.

Wenn man mit größeren Dateien leben kann und damit, dass kein Resizing möglich ist, sollte man vielleicht auch in Betracht ziehen x264 mit dem MBAFF-Verfahren zu verwenden.

@Adolar
-aspect 720:540 ist etwas verwirrend, weil man ersteinmal an die Auflösung denkt. Hier ist ja die Display Aspect Ratio gemeint (DAR), also 4:3.
Zufällig ist 720:540 = 4:3, daher also nicht mal falsch.

 

[Adolar]

Cool. Hab auch inzwischen gelernt, dass das Pixelverhältnis nicht unbedingt dem Seitenverhältnis des Bildes entsprechen muss. Das passt nur dann 1.1, wenn die Pixel quadratisch sind. Das sind sie zwar heute üblicherweise, aber nicht zu VHS-Zeiten mit Röhrenfernseher und so. Da waren sie das nicht. Thema PAR und DAR.
Na egal, ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Danke fürs Mitmachen!

 

[Uridium]

Kannst Du mal ein 'mediainfo' von einer Grabstar Datei posten?

 

[Adolar]

Meinst du das hier?

 

[Uridium]

Ja, danke.
50fps - Das heißt, es wurde schon ein Deinterlacing gemacht. Kann man das konfigurieren?

 

[Adolar]

Nein. Es geht nur 640 x 480 ohne Optionen, und Auto, was aber immer zu dem oben gezeigten Ergebnis führt. Jedenfalls mit einem handelsüblichen VHS-Recoder und in Deutschland aufgenommenen Kassetten.
Sonst gibt es keine Video-Einstellungen.