Lautstärke wird in dB gemessen, wenn du richtig laut hörst dann spielen deine Kopfhörer vermutlich so zwischen 80dB bis 100dB laut. Wie laut die Kopfhörer maximal werden können hängt davon ab wie viel Leistung der im Headset eingebaute Verstärker hat (bzw. wie leicht die im Headset verbauten Treiber anzutreiben sind).
Die Gesamtlautstärke hängt aber auch von der digitalen Lautstärke des Signals ab, sprich wie laut ist die Musik abgemischt. Die Obergrenze der digitalen Lautstärke beträgt 0dB ist und die Musik spielt dann im Minus-Bereich darunter. Diese 0dB sind eine Obergrenze die nicht überschritten werden kann, sollte das doch passieren dann wird das Signal quasie bei 0dB abgeschnitten und hört sich dann richtig bescheiden an (nennt sich Clipping).
Wenn du also mit deinem Headset Headset eine Lautstärke von +80dB haben willst und das digitale Signal ist ziemlich weit unter dieser 0dB Grenze abgemischt, also z.B. -30dB, dann braucht der Verstärker deutlich mehr Leistung um +80dB zu erreichen, als wie wenn das digitale Signal eine Lautstärke von -5dB hätte.
Deswegen wird eigentlich so ziemlich alles richtig nahe an dieser 0dB Obergrenze abgemischt, damit du auch auf jedem Gerät das du verwendest, egal ob das jetzt ein Smartphone Lautsprecher oder ein Küchenradio ist, keine Probleme hast die Musik laut genug abzuspielen.
Wenn du einen Equalizer verwendest, dann manipulierst du diese digitale Lautstärke. Wenn du also einen Musikmix hast, bei dem der Bass so -2dB und die Höhen -5dB haben und du mit dem EQ den Bass um +5dB erhöhst, dann hättest du plötzlich eine Lautstärke im Bass die +3dB beträgt was über der Obergrenze von 0dB liegen würde.
Damit das nicht passiert, wird bei jedem vernünftigen Equalizer die Gesamtlautstärke runtergeregelt, wenn du im EQ etwas erhöhst. Also wenn jetzt nachdem der EQ angewendet wurde der Bass bei +3dB und die höhen bei -5dB spielen würden, dann regeln wir alles einfach um 5dB runter, sodass der Bass dann auf -2dB und die Höhen auf -10dB spielen.
Der Unterschied zwischen +3dB und -5dB beträgt 8dB, der Unterschied zwischen -2dB und -10dB beträgt ebenfalls 8dB. Sprich, der EQ hat seine Wirkung erreicht, ohne das wir die Obergrenze von 0dB überschreiten und das Signal clippen.
Wenn du allerdings richtig viel im EQ erhöhst, sagen wir mal 10dB, dann wird das Gesamtsignal auch dementsprechend leiser. 10dB sind übrigens richtig viel, der Mensch empfindet 10dB als doppelte Lautstärke, für einen Verstärker bedeutet das allerdings, dass er die 10fache Leistung liefern muss. Da kann es durchaus passieren, das manch einem Headset die Puste ausgeht, vor allem wenn du richtig laut hören willst.
Außerdem muss man beachten, dass sich Frequenzen im EQ überschneiden können. Also wenn man zwei Frequenzbänder im ähnlichen Bereich erhöht, also z.B. 32Hz +5dB und 64Hz +5dB, dann kann es sein, dass Frequenzen im Bereich von 32-64 etwas mehr als 5dB erhöht werden.
Gerry_001 schrieb:
Meine JBL Tune 710 Bluetooth Kopfhörer machen genau das nicht, egal ob ich die mit dem Handy, Tablet oder PC Verbinde, und habe ich um knapp 100€ neu gekauft.
Wenn deine JBL Tune die Gesamtlautstärke nicht runterregeln nachdem du den EQ anpasst hast, dann liegt das daran, dass von Haus aus nicht die volle digitale Laustärke anliegt, damit du eben im EQ genügend Platz nach oben hast, ohne dass dir auffällt, dass das Gesamtsignal leiser wird. Das ist bei vielen Bluetooth-Kopfhörern üblich.
Gerry_001 schrieb:
Würde mich sehr freuen wenn es nur eine Einstellung Sache ist, aber ich vermute mal dass das Headset um knapp 300€ es nicht besser kann.
Ist bei Kopfhörern leider ebenfalls üblich, dass teurer nicht unbedingt besser bedeutet. Der JBL Tune 710 ist klanglich wirklich sehr gut für das was er kostet, auf jeden Fall besser als das Astro A50, und ich würde sogar behaupten, der ist auch klanglich besser als die meisten Gaming-Headsets sowie Bluetooth Kopfhörer die es derzeit auf dem Markt gibt.
Frequenzverlauf Tune 710:
Frequenzverlauf Astro A50:
Wie viel Bass schlussendlich bei der im Ohr ankommt, kommt aber nicht nur auf den Frequenzverauf des Kopfhörers an, denn dieser ist so gemessen, dass der Kopfhörer auch 100%ig am Messgerät abdichtet. Sobald der Kopfhörer nicht mehr 100%ig abdichtet, fällt der Bass ab. Das ist bei geschlossenen Kopfhörern ziemlich üblich, denn Brille, Haare, Bart, Form der Ohrpolster und die Kopform haben Einfluss darauf, wie gut gut der Kopfhörer abdichtet. Auch wenn du selbst das Gefühl hast, dass der Kopfhörer bei dir gut sitzt und abdichtet, muss das nicht zwingend der Fall sein.