Audio auf Analog Verstärker streamen

strudelbrain

Lt. Junior Grade
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Apr. 2004
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Hi zusammen,

Da meine Musik mittlerweile komplett auf dem NAS bzw. Rechner liegt, würd ich gern auf die Anlage streamen. Dort gibts aber nur Cinchanschlüsse. Ich suche nach einer Lösung für unter 100€ und liebäugle mit einem Rasberry Pi. Und da hab ich einige Fragen...

Zunächst: gibt es alternative Vorschläge? Stream per WLAN über DLNA und Air Play sowie Fernsteuerung über Smartphones wäre schön, Steuerung sollte halbwegs intuitiv sein (z.B Titel nicht prinzipiell alphabetisch abspielen, wenn sie korrekt getagt sind.)

Dann hörte ich, der Klinkenausgang des Raspi wäre mies. Gibt es da andere, günstige Lösungen? USB soundkarte? Hat jemand Erfahrungen damit?

Wäre es denkbar, den Raspi gleichzeitig an der Anlage und am TV zu haben? Oder Zicken dann die Ausgänge rum?

Danke für eure Infos...
 
Raspberry hat nichtmal eine richtige Soundkarte. Leider hat die analoge Ausgabe eine sehr schlechte Qualität. Das Audio-Signal wird nicht mittels DAC gewandelt, sonder es handelt sich um ein PWM Signal.

Also ohne DAC geht da garnichts.

Schon mal überlegt einen günstigen AVR mit AirPlay usw zu kaufen und die 100€ für den RPi zu sparen? Ein ordentlicher DAC kostet auch mal eben 100€. Über HDMI raus würde ja auch gehen, aber das kann der analoge Amp auch nicht entgegennehmen.
 
Vielen Dank schon mal für die Hinweise auf günstige DACs. Ich bin über die Berichte zum PWM Signal und der schlechten Qualität gestolpert und dachte erstmal an eine USB Soundkarte - aber DAC scheint mir ne bessere Idee. Neuer AVR ist keine Option, aus diversen Gründen.

Gibt es da große Unterschiede bei Hifiberry oder günstigen DACs, was die Qualität der Ausgabe angeht?

Und für die, die damit schon mal gebastelt haben nochmal kurz die Frage zu den Ausgängen: Ist es möglich, den Pi mit XMBC gleichzeitig über DAC an die Anlage und über HDMI an den TV zu hängen um je nachdem Music zu hören oder via Air Play Tablet Inhalte am TV wiederzugeben?

Danke!
 
Einen DAC hast du immer in Verwendung, auch der Pi hat einen DAC; immerhin heißt das nur digital-to-analog converter. Ob das jetzt über Delta-Sigma-Modulation, Pulsweitenmodulation oder ein Widerstandsnetzwerk gelöst wird, ist erstmal egal.

Prinzipiell kannst du am Raspberry jeden USB-DAC benutzen, Linux braucht da normalerweise keine Treiber. Bei den USB-Soundkarten kann es komplizierter werden. Ich würde eher einen USB-DAC kaufen, da der Hifiberry ja nur am Raspberry Pi funktioniert und nirgendwo anders.
 
Für den DAC brauchst du eine interne Soundkarte mit digitalem Ausgang, eine USB-Soundkarte ersetzt diese komplett. Vorteil des externen DAC ist die Störungsfreiheit. Ich habe in den letzten Jahren bei Soundkarten immer irgendwelche Artefakte gehört, egal ob Creative, Onboard, gekapselte Asus, whatever. Das habe ich bei externen, per Toslink komplett entkoppelten DACs nicht erlebt. Allerdings gab es auch da Modelle mit Kinderkrankheiten wie Ploppen beim Einschalten oder ähnlichen Dingen. Deshalb sollte man sich die Nutzerkommentare bei Amazon durchlesen, solche Fehler werden dort erwähnt.

Nachteil: Es ist eine reine Stereolösung, Mehrkanal ist nicht möglich. Wenn die technischen Daten stimmen, sollten Klangunterschiede sehr gering bis nicht gegeben sein, insofern kann man kaufen, was man will. Es gibt zudem exzellente DIY DACs, die höchstwertige, komplett symmetrisch ausgelegte Wandler für kleines Geld ermöglichen. Beispiel: ODAC, der ist aber nicht symmetrisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Erläuterung. So macht die Unterteilung von DAC und Soundkarte auch Sinn.

Aber oben wird ja von einem USB DAC vs. USB Soundkarte gesprochen. Zudem hat der Raspberry leider keinen Digitalausgang (außer HDMI, den wohl kaum ein DAC unterstützt).
 
Viele DACs habe auch einen (a)synchronen USB-Eingang, der mit den Standard-Windowstreibern bis 24Bit und 96kHz läuft. In dem Modus laufen sie als Wiedergabegerät in reinem Stereobetrieb. Wer Mehrkanal extern betreiben will, braucht eine komplette USB-Soundkarte von Creative & Co, die dementsprechende Treiber mitbringen. Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen diesen Produktgattungen, bei den DACs kann man kein Mikrofon anschließen, da sie kein Signal zum PC schicken.
 
Das Problem des fehlenden digitalen Audioausgangs lässt sich mit mit solchen Lösungen umgehen (zumindest für Stereo):
http://www.amazon.de/Ligawo-®-HDMI-...=1390501441&sr=8-2&keywords=hdmi+ligawo+spdif

Hier ist sogar schon ein DAC eingebaut (->Cinch out). Wenn der nicht genügt kann man mit SPDIF in einen separaten DAC. Evtl löst das auch die Sache mit TV vs. Stereoanlage, da das HDMI Signal scheinbar durchgeschleift wird.
Hab ich alles noch nicht probiert, aber evtl lohnt eine genauerer Blick.
 
Von dem Ligawo habe ich auch schon in einem anderen Thread gelesen.
Lohnt sich eventuell mal genauer nachzulesen, wie der genau funktioniert und wie "gut" der verbaute DAC ist.

Ich glaube sogar, dass so ein HiFi Seite den mal in einem Raspberry Pi Project verwendet hat... Mal sehen, was Google dazu sagt :)
 
In Klang+Ton 03/2013 wird der Ligawo in einem Projekt verwendet. Leider wird da nichts über die Qualität gesagt. Andererseits ist die Lösung dann immerhin nicht negativ aufgefallen.
 
ThsM schrieb:
Sive,

Was ist denn bei Dir der Unterschied zwischen einer USB Soundkarte und einem USB DAC?

EDIT:

Was wäre denn für dich ein brauchbarer aber noch bezahlbarer USB DAC?
Würde sowas am Pi funktionieren? http://www.amazon.de/Digital-Konverter-Eingang-Opto-Toslink-Ausgang/dp/B0047CMPBO/ref=wl_it_dp_o_pd_S_nC?ie=UTF8&colid=XGVHS3HF0K18&coliid=I32XTXWWLL1O6W

Für mich ist ein USB-DAC ein Gerät das ohne Treiberinstallation sofort funktioniert, wo hingegen die USB-Soundkarte noch die Treiber vom Hersteller benötigt. Diese Definition ist aber willkürlich von mir ausgedacht ;)

Ich benutze momentan diesen DAC. Der DAC verwendet die gleiche Kombination aus USB-Receiver (TE7022) und DAC-Chip (ES9023) wie der von Brimbamborum gepostete ODAC, ist aber einiges günstiger und bietet zusätzlich noch die Möglichkeit ein optisches SPDIF-Signal auszugeben.
Mit der Soundqualität bin ich sehr zufrieden, die Verarbeitung ist aber nur mittelmäßig (ein Plastikkästchen mit USB-Kabel eben). Wenn ich später Zeit habe, kann ich mal testen ob der DAC am Raspberry Pi funktioniert. Er funktioniert auf jeden Fall unter OSX, Android (nicht an allen Geräten), Windows(*) und anscheinend auch unter iOS.
 
Hi zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten und eure Erfahrungen mit dem Pi und DACs. Ich hatte mir ein Limit von 100€ gesetzt. Schau ich mir die Preise an, bin ich bei Pi + Zubehör + DAC bei etwa 80-90 Euro.
Da frag ich mich gerade, ob es nicht noch andere Streaming Client Lösungen gibt. Es werden durchaus auch schon fertige für diesen Zweck verkauft - da frag ich mich nur, was die taugen für 40+ Euro.
Alternativen wären ein Airport-Express oder ein Apple TV + DAC - aber da stört mich, dass bei beiden Lösungen nicht direkt vom NAS gestreamt werden kann, dazu muss immer ein Rechner laufen. Seitens der Formate wäre das meinerseits nicht so das Problem, die Sammlung besteht aus MP3 und M4A.

SG
 
Die günstigste Lösung derzeit wäre wohl der Logitech Bluetooth Adapter für 16 € bei Penny.
 
Bluetooth Lösungen scheiden leider aus, da das Gerät auch vom NAS aus streamen soll. Das Internetradio Projekt schau ich mir mal genauer an.

Es gibt ne Menge Audio-Streaming Clients, aber für 20 oder 30€ trau ich denen nicht recht über den Weg: Doofer Klang, wenig Komfort bei der Steuerung, eingeschränkte Formate. Vermutlich wird es wohl ein Pi+DAC.
 
Im Prinzip ist die Lösung: Raspberry + Gehäuse + Soundblaster Play! als nativ unterstützte Soundkarte + MPD als Musikserver + Shairport als Airplay klon genau das was du suchst. Wenn Du auf WLAN verzichten kannst und über kabel auf das LAN und das NAS zugreifst kann man sogar noch nen USB Stick als Massenspeicher zusätzlich realisieren. Ich stelle in Kürze eine detaillierte Anleitung in meinen Fred der oben verlinkt ist ein. Hab da mal was vorbereitet...
 
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