blanc schrieb:
1. Was ist mit meiner CD-Sammlung?
du kannst relativ einfach deine CDs "rippen", wenn du sie mit einem "Media-Player" abspielen (oder eben auch einfach nur sichern) möchtest.
die (besseren) Tools dafür greifen dabei heute auf Datenbanken im Internet zurück, die Prüfsummen für gängige CDs enthalten. Wenn mehrere Leute exakt dieselbe Prüfsumme beim Rippen erhalten, dann wurde die Scheiben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit 100% exakt ausgelesen, ohne ein einziges falsches Bit. Das kann dir (so einfach) kein "echter" CD-Player beim Abspielen garantieren.
Die Daten legt man bei den heutigen Speicherpreisen sinnvollerweise als FLAC (oder vergleichbar) ab. Die sind i.d.R. komprimiert, aber verlustlos! D.h. das ist wie eine Zip-Datei, du erhältst beim Entpacken 100% wieder das Original. MP3 & Co. sind dagegen verlustbehaftet komprimiert, "unwichichtiges" wird dabei weggelassen...
blanc schrieb:
2. Kriege ich hochauflösendere Audiodateien, die bessere Klangqualität als CD sind?
jain...
die Sache ist die, das Dateiformat sagt absolut nichts über die Qualität der Audio-Aufnahme aus.
es gibt genug "Betrüger", die den letzten Dreck in 192kHz/24bit umwandeln und noch viel mehr "Goldohren", die den Mist kaufen und für ganz toll halten.
das ist bei den CDs selber ja schon nicht ganz einfach, du bekommst ein Stück in 1000 verschiedenen Aufnahmen und dann noch in "Digitally Remastered" oder sonstwas Editionen.
als (nicht Klassik) Beispiel nehme ich z.B. mal die "Brothers in Arms". Da ist es sogar so, dass es eine "ganz tolle" SACD Version gibt, die die Techniker komplett versaut haben. Da waren echte Deppen am Werk, die ihr Handwerk überhaupt nicht verstanden haben und haben den Bass sowohl auf den LFE als auch die beiden Front-Kanäle gemischt. Dabei haben sie aber nicht ins Lehrbuch geguckt, in dem drinnen steht welcher Phasenversatz bei einem "scharfen" Tiefpass eingerechnet werden muss. Das Ergebnis ist, dass die Bassdrumm (wenn ich das richtig in Erinnerung habe mit um die 50Hz) mit exakt 180° Phasenversatz zwischen LFE und Stereo auf der Scheibe gelandet ist. Je besser die Anlage ist, desto weniger Bass ist zu hören!
also kurz: es kommt wie bei einer guten Flasche Wein alleine auf den Inhalt an, und nicht die Flasche oder das Etikett!
blanc schrieb:
3.Was ist der Unterschied bezüglich der Klangqualität zwischen verbauten (in CD-Player oder Audio-Media-Player) und externen D/A-Wandlern?
ganz pauschal: keiner!
bitte nimm' den Vorschlag mit dem Röhren China-Böller nicht ernst, das sollte (hoffentlich!) ein Witz gewesen sein.
ein "über alle Zweifel ehabener" D/A Wandler kostet heute nur noch wenige Dollar. Ok, ein $5 (Bau)Teil wird nicht in einem (Komplett)Gerät verbaut, das für 29,90€ über den Ladentisch geht.
es gibt da immer ausreichend "Tricks", die Leute zu verarschen. Bei einigen DAC kann man die digitalen Filter umstellen (so etwas habe ich in meiner Vorstufe). Wenn man sich ein Musikstück nimmt, daraus ein geeignetes Stück von 5-10s Länge auf Dauer-Repeat stellt und dann immer zwischen den Filtern umschaltet, dann kann ich irgendwann einen der drei verfügbaren als "etwas anders" (und meiner Empfindung nach schlechter) einordnen. Die anderen beiden kann ich nichtmal mit deutlich mehr als statistischer Ratengenauigkeit auseinander halten
ich hatte hier schon mehrere DAC der >>1000€ Klasse (im Vergleich zu CD und BD Playern und eben (Vor)Verstärkern ebenfalls aus diesem Bereich) und wenn man nicht absichtlich etwas "so verstellt", damit ein Unterschied hörbar wird, dann hört auch niemand einen. Es sei denn, jemand weiß welcher DAC jeweils spielt und kennt die Preise, dann werden auf einmal deutliche Unterschiede erkennbar. Wissen die Leute nicht welcher gerade spielt, können sie die Unterschiede auf einmal "nicht mehr so deutlich hören" und schieben dass auf die "Ermüdung", warum sie so falsch gelegen haben
wie "politisch" die Sache mit den DACs ist, kann man doch ganz einfach am Beispiel SACD/DSD sehen!
bei DSD findet technisch gesehen bereits im Studio einmalig ein "Extrem-Oversampling" statt und darauf aufbauend kann ein ganz einfacher DAC in den Abspiel-Geräten eingesetzt werden.
Auch wenn es viele nicht glauben, DSD könnte man theoretisch über einen Puffer aus die Lautsprecher geben (die machen gleich den den nötigen Tiefpass) und hat einen passenden DAC! DSD braucht in dem Sinne also gar keinen "richtigen" DAC und dementsprechend kann man SACD mit "perfekten" DAC für wenige Cent bauen. Das wurde aber alles kaputt diskutiert, weil man so kein Geld verdienen kann.
heute kommen High-End Butzen auf die Idee, "normale" digitale Signale in DSD zu wandeln, weil es eben so hervorragend wieder zurück nach analog gewandelt werden kann.
wenn man sich wirklich um die Klangqualität Gedanken macht, dann muss natürlich erstmal der Hörraum "optimiert" werden. I.d.R. ist dessen Akustik um Zehnerpotenzen schlechter als die Signale, die der schlechteste DAC liefert.
Dazu kommen die Lautsprecher und deren Aufstellung. Ich behaupte, dass man mit einem Kopfhörer zwar relativ leicht bestimmte Fehler erkennen kann, aber kein KH wirklich dazu in der Lage ist, die volle Qualität gut aufgenommener Musik und einer guten Anlage so darzustellen, wie es gute LS in einem entsprechend optimierten Raum können.
wenn man dann wirklich wissen möchte "was geht", dann halte ich persönlich die Aufnahmen von 2L für geeignet. Da bekommt man oft CD, SACD und HiRes und kann vergleichen. Ich habe für Testzwecke die Ole Bull Violin Concertos, bei der im Booklet z.B. auch Bilder sind, auf denen gezeigt wird wo in der Kirche bei der Aufnahme die Mikrofone positioniert wurden. Da kann man sich halt sicher sein, dass einem "reiner Wein" eingeschenkt wird.