@Schnatterente
Die meisten Leute - zumindest in diesem Forum sieht man es sehr deutlich - haben ein völlig verzerrtes Bild von dem Begriff "Innovation" und verstehen darunter immer etwas völlig Neues - ohne Beachtung der Frage ob diese Neuheit wirklich eine Verbesserung des Produktes darstellt.
Diese Definition, die "Neuerung" zeigt sich beispielsweise regelmäßig bei Produkten von Samsung, die eine Neuerung hauptsächlich verwenden weil sie möglich ist, nicht weil sie sinnvoll ist.
Das sind bei der Software beispielsweise die Tonnen von S-Features, wie der "Eyetracker" um automatisch zu scrollen - Features die man einmal testet und danach nie wieder nutzt, weil sie nicht wirklich korrekt funktionieren.
Und bei der Hardware haben wir beispielsweise die Edge-Modelle, die diese Edge hauptsächlich haben weil Samsung gebogene Displays bauen kann und Sony und HTC nicht (in einem Smartphone) - Samsung sieht darin eher einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen Herstellern, die Funktionalität kommt erst später.
So ist es dann auch, dass
Engadget im Review schreibt:
What? The thing is, I appreciate that Samsung didn't try to bog the Edge down with nonsense, but in doing so, it proved it still doesn't know what to do with that extra space. That'd be a greater sin if the screen didn't look so damned cool, but none of this helps sell the Edge to anyone who's on the fence.
Davon abgesehen ist die "Benachrichtungsfunktion" der Edge überflüssig, wenn man bedenkt, dass eigentlich Smartwatches für genau diesen Zweck gedacht sind - und Samsung sich ja sehr viel darauf einbildet, dass sie ihre Smartwatch anderthalb Jahre vor Apple auf den Markt geschmissen haben.
Die für technische Geräte passendere Definition von Innovation ist die aus
dem Duden:
Realisierung einer neuartigen, fortschrittlichen Lösung für ein bestimmtes Problem, besonders die Einführung eines neuen Produkts oder die Anwendung eines neuen Verfahrens
Gebrauch
Wirtschaft
Beispiel
technische Innovationen
Es gibt also ein bestimmtes Problem und ein neues technisches Verfahren bildet eine Lösung dieses Problems.
Das wäre beispielsweise bei Apple das gesamte Konzept "TouchID", welches ja noch viel mehr umfasst als nur einen Fingerabdruckscanner.
Gleichzeitig führte Apple in Safari auch die Möglichkeit sichere Passwörter zu generieren ein, die via iCloud auch auf die anderen Geräte (Mac, iPad) transportiert werden.
TouchID ist also nicht nur die Umsetzung eines Fingerabdruckscanners sondern ein komplettes Zugriffssicherheitskonzept: "Wie kann der durchschnittliche Nutzer sein Smartphone komfortabler vor Zugriff durch Fremde schützen und auch im Internet flächendeckend sichere Passwörter verwenden?"
Die Lösung war ein Fingerabdrucksensor gekoppelt mit dem sicheren Speichern des Hash des Fingerabdrucks auf dem Gerät zu speichern (direkt in der A7-CPU) und der Möglichkeit sichere Passwörter zu generieren und sie sicher über eine cloudbasierte Passwortverwaltung auch auf anderen Geräten nutzen zu können.
Problem -> Lösung
Innovativ deshalb, weil es im Endkundenbereich keine vollintegrierte Lösung gab die einen Fingerabdruckscanner mit einem Passwortverwaltungsprogramm kombinierte.