autoshot
Admiral
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Servus liebe CBler!
Ich schreibe diesen Thread anlässlich eines vor einigen Wochen gestarteten Projekts, das mich schließlich mehr Nerven gekostet hat, als mir lieb war. Aber von vorn:
Einleitung
Als ich im Dezember 2008 meinen damals gut zwei Jahre alten Rechner auf Sockel 775 Basis (Core2Duo E6600, P5W DH Deluxe, 4x 1GB DDR2-800 CL4, GeForce 8800 GTS (G92)) durch ein deutlich schnelleres LGA1366-System (Core i7 920, P6T Deluxe, 3x 2GB DDR3-1333 CL7, GeForce GTX260²) ersetzt habe, waren Dinge wie SSD, SATA III oder USB 3.0 noch größtenteils Zukunftsmusik. Dass das in unserer schnelllebigen Welt der Technik natürlich nicht lange so bleiben würde war, im Nachhinein betrachtet, irgendwie absehbar und so sind dann auch bereits gut ein Jahr später tatsächlich die ersten Mainboards mit integriertem USB 3.0 und SATA III erschienen.
Während das zu diesem Zeitpunkt zugegebenermaßen mangels entsprechender Endgeräte noch eher wie eine Spielerei gewirkt hat, war die Notwendigkeit schnellerer Schnittstellen spätestens mit Erscheinen der ersten SATA III SSDs doch relativ schnell gegeben. Auch ich habe das im Juni 2011 zu spüren bekommen als ich meine damals brandneue, SATA III-fähige OCZ Vertex 3 MI mangels entsprechender Steckplätze am P6T Deluxe quasi mit angezogener Handbremse betreiben musste. Die breite Verfügbarkeit von bezahlbaren USB 3.0 Festplattengehäusen und Speichersticks im selben Jahr hat dann ihr übriges getan um mich endgültig auf die Suche nach einer neuen, modernen Plattform zu machen (die maximalen Übertragungsraten von USB 2.0 waren mir schon ein Dorn im Auge als es eingeführt wurde...). Dabei wollte ich jedoch nicht auf Mainboards mit irgendwelchen Zusatzcontrollern vertrauen, da es damit erfahrungsgemäß früher oder später immer das ein oder andere Problemchen gibt, sondern warten bis Intel die diversen Schnittstellen nativ über den Chipsatz zur Verfügung stellt*. Zudem sollte mein PC mit den neuen Komponenten eine spürbar höhere Rechenleistung haben als ein auf 3.6 GHz übertakteter i7 920 um das Konvertieren von MPEG-2 HD-Material mit Handbrake zu beschleunigen. Weil letzteres objektiv betrachtet aber nur mit einem Prozessor mit mehr als 4 Kernen zu erreichen war, kam die Consumer-Linie von Intel von Haus aus nicht infrage.
Blieb also noch Sandy Bridge-E, das für Ende 2011 erwartet wurde. Leider hat Intel es aber – aus welchen Gründen auch immer – trotz mehr als genug PCIe-Lanes beim X79 versäumt, USB 3.0 und eine vernünftige Anzahl SATA 6Gb/s-Ports zu integrieren, sodass die Mainboardhersteller eine entsprechende Funktionalität weiterhin mit Zusatzcontrollern realisieren mussten. Davon abgesehen war der Preis für den kleinsten 6-Kerner mit mehr als 500€ unverschämt hoch! Also habe ich weiter gewartet in der Hoffnung, dass mit Ivy Bridge-E alles besser wird. Wie wir alle wissen war dies jedoch wiederum nicht der Fall, weshalb ich schweren Herzens und mittlerweile etwas ungeduldig noch ein weiteres Jahr ausgeharrt habe bis zur Verfügbarkeit von Haswell-E. Und endlich gab es mit nativem USB 3.0 und 10x SATA III die Features, nach denen ich mich so lange gesehnt hatte! In Verbindung mit dem verhältnismäßig günstigen 6-Kern Einstiegsprozessor und zukunftssicherem DDR4-Arbeitsspeicher war damit eigentlich klar, dass ich spätestens zu Weihnachten das längst überfällige Upgrade durchführen würde.
* Es sei erwähnt, dass ein Hauptrechner auf AMD-Basis auf Grund der relativ bescheidenen Performance/ Watt nie in Frage gekommen ist.
Auf der Suche nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis
Die ursprüngliche Euphorie wich jedoch Anfang Oktober einer gewissen Ernüchterung als ich auf Geizhals die Preise für schnelle DDR4-Module gesehen habe. Zudem ist mir wieder eingefallen, dass alle Haswell-E/EP und Broadwell-Y Prozessoren von einem Erratum betroffen sind, was irgendwie einen faden Beigeschmack hinterlässt selbst wenn der Fehler außerhalb von Serverandwendungen wohl nicht zum Tragen kommt. Abgesehen davon habe ich bis heute noch kein X99-Board gefunden, mit dem ich 100% zufrieden wäre (Anforderungen: von ASUS, möglichst keine Zusatzcontroller für USB 3.0, evtl. noch mit einem PCI-Slot für meine alte TV-Karte, ansprechendes Design à la X99-Deluxe, Preis <300€).
Und so kam es, dass ich zunehmend unsicherer wurde in meinem Vorhaben, zeitnah auf ein Haswell-E System aufzurüsten. Endgültig verworfen habe ich die Idee dann als ich in DIESEM Thread erfahren habe, dass es mittlerweile gebrauchte Intel Xeon X5650 Prozessoren (12 MB Cache, 6x 2.66 GHz, 6.40 GT/s QPI) für unter 90€ gibt. Denn in Verbindung mit einem neuen Gehäuse und diversen Erweiterungskarten für SATA III und USB 3.0 – so die Idee – ließe sich doch für vergleichsweise wenig Geld mein aktuelles System mit allen gewünschten Features inkl. Front-Panel USB 3.0 nachrüsten. Natürlich müsste ich in diesem Fall in den sauren Apfel beißen und doch auf Zusatzcontroller bauen aber hey, bei einer Ersparnis von um die 1000€ gegenüber einem vernünftigen Haswell-E Sys kann man das gerade noch verschmerzen Also habe ich vor ein paar Wochen folgende Komponenten bestellt:
- Intel Xeon X5650 für damals 85€ inkl. Versand
- Digitus DS-30104-1, 4x SATA III, 2x eSATA, PCIe 2.0 x2 für knapp 43€ inkl. Versand
- SilverStone SST-EC04-E, 4x USB 3.0, PCIe 2.0 x1 für 25€ inkl. Versand
Zudem hatte ich mir Ende August bei ZackZack in Erwartung des baldigen Haswell-E Upgrades schon mal ein MS-Tech X7 Crow für 80€ inkl. Versand gesichert, welches für mein neues Projekt natürlich gerade recht gekommen ist.
Die Umbauaktion
Anfang November wars dann endlich soweit und ich konnte sämtliche Teile in das neue Gehäuse einbauen. Dazu musste natürlich zunächst alles raus aus meinem bisherigen Gehäuse, einem Antec P182:
Nachdem ich alles ausgebaut und gesäubert habe, hat das dann so ausgesehen:
Schließlich wurden die Teile in ihr neues Zuhause eingebaut und nach ein wenig Kabel verlegen ist dann Folgendes dabei herausgekommen:
Das Antec P182 hingegen wurde wieder in den Originalzustand zurückversetzt und vorerst eingemottet:
Schließlich kam der große Moment und ich habe den PC zum ersten Mal gestartet. Glücklicherweise hat auch alles auf Anhieb funktioniert, sodass ich nach ein paar Minuten BIOS neu einstellen bereits wieder im Windows war. Dann ist mir allerdings eingefallen, dass die bis dato vorhandenen 3x 2GB Arbeitsspeicher in letzter Zeit häufiger ein wenig knapp geworden sind; und weil ich zufällig noch 2 8GB-Kits Patriot G Series Sector 5, DDR3-1600, CL9-9-9-24 aus einem Hamsterkauf vor gut 3 ½ Jahren herumliegen hatte hab ich mir gedacht könnte man doch – wenn man schon dabei ist – auch gleich noch den Hauptspeicher auf 12GB erhöhen. Eine Entscheidung, die ich noch bereuen sollte…
Das RAM-Problem
Denn obwohl sich der PC mit 3x 4GB zunächst noch ganz normal hat starten lassen, haben die Probleme bereits nach Laden des X.M.P. (DDR3-1600, CL9-9-9-24, 1.65v DRAM, 1.25v CPU VTT) im BIOS begonnen: der Bildschirm blieb schwarz. Ein Hard-Reset in Verbindung mit dem Einstellen von DDR3-1333 statt DDR3-1600 konnte dieses Verhalten jedoch glücklicherweise schnell beheben. Leider war die Freude darüber allerdings nur von kurzer Dauer, da sich der PC von diesem Zeitpunkt an in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder mit oder ohne Bluescreen verabschiedet und neu gestartet hat. Also habe ich mich erneut auf Fehlersuche begeben und dabei mit Hilfe von Prime95 und MemTest relativ schnell den neuen Arbeitsspeicher als Ursache ausgemacht. Was nun folgte war eine einwöchige, von vielen Forenanfragen, Experimenten (sowohl hardware-, als auch softwareseitig) und Rückschlägen begleitete Tortur mit dem Ziel, mein System mit den vorhandenen Komponenten doch noch irgendwie stabil zu bekommen. Nachdem jedoch nichts, aber auch wirklich NICHTS zum Erfolg geführt hat (nähere Details u.A. HIER und HIER), habe ich mir schlussendlich 3x 8GB G.Skill RipJawsX F3-10666CL9S-8GBXL für knapp 210€ gekauft, mit denen die oben genannten Probleme dann Gott sei Dank der Vergangenheit angehörten; einzig die QPI/DRAM Core Voltage musste ich für einen stabilen Betrieb leicht auf 1.225v anheben.
Mir ist durchaus bewusst, dass diese Investition mein ganzes bisheriges Vorhaben auf den ersten Blick ein wenig ad Absurdum führt. Allerdings muss man bedenken, dass die vorhandenen 3x 2GB auch mit der neuen CPU ohne Probleme funktioniert haben und sicherlich noch ein paar Monate gereicht hätten. Das Upgrade auf 24GB war daher nicht aus der Not heraus, sondern einfach weil ich Lust drauf hatte .
Benchmarks
Als die Probleme mit dem Arbeitsspeicher endlich behoben waren, konnte ich mich den neu eingebauten Komponenten widmen. Dabei musste ich leider feststellen, dass die SATA III Performance meiner OCZ Vertex 3 MI an der Digitus DS-30104-1 mit Ausnahme der sequenziellen Lesegeschwindigkeit eher mau ist im Vergleich zur ICH10R:
USB 3.0 hingegen hat mit Übertragungsraten >100 MB/s an meiner externen 4 TB Festplatte durchaus überzeugt:
Für ausführliche Benchmarks mit und ohne OC des Xeon X5650 hatte ich leider noch keine Zeit, werde diese aber bei Interesse nachreichen. Erste Gehversuche mit Handbrake haben allerdings bereits eine spürbar höhere Leistung als mein auf 3.6 GHz übertakteter i7 920 erahnen lassen.
EDIT
Mittlerweile habe ich noch meine treue Intel X25-M G2 160GB durch eine Crucial MX100 256GB ersetzt (bei 84,90 inkl. Versand konnte ich vor ein paar Wochen einfach nicht widerstehen):
Weiterhin hat mich das Erscheinen von GTA V im April dann noch dazu bewegt, in eine ASUS R9 290X DirectCU II OC zu investieren (war eine gute Entscheidung ). Beim Vergleich der Spieleleistung mit entsprechenden Benchmarks von GTA V im WWW musste ich zunächst aber leider feststellen, dass bei mir mit jeweils identischen Einstellungen irgendwie weniger FPS rauskommen. Dies konnte glücklicherweise durch ein bisschen CPU-OC behoben werden:
Anlässlich meiner CPU-OC Versuche, des extrem belüftungsabhängigen Taktverhaltens der ASUS R9 290X DC2OC sowie der reduzierten Datensicherheit auf SSDs bei niedrigen Betriebstemperaturen habe ich zusätzlich noch das Kühlkonzept in meinem Gehäuse ein wenig optimiert (Diskussion siehe HIER): der Noctua NF-S12-800 vor dem Festplattenkäfig wurde entfernt und statt dessen ein Noctua NF-P12 im Gehäuseboden angebracht, der direkt in Richtung des hinteren Lüfters der ASUS R9 290X bläst. Zudem habe ich die Arctic F12 PWM auf dem Noctua U12P durch je einen Noctua NF-P12 (push) und einen Noctua NF-S12A PWM (pull) ersetzt. Den Abtransport der warmen Luft aus dem Gehäuse schließlich übernehmen nun der NF-S12-800 und einer der beiden Arctic F12 PWM:
FAZIT
Als ich Ende Oktober mein ursprünglich spätestens für Weihnachten geplantes Haswell-E Upgrade Hals über Kopf verworfen und mich stattdessen dazu entschieden habe, meine X58-Plattform für wenig Geld mit einem Xeon 6-Kern Prozessor, USB 3.0 sowie SATA III nachzurüsten, war das Ganze mehr oder weniger eine Fahrt ins Ungewisse. Denn während bei den entsprechenden PCIe Erweiterungskarten in Sachen Kompatibilität keine Probleme zu erwarten waren, hatte ich bei der CPU trotz zahlreicher positiver Berichte in diversen Foren bis zum Schluss so meine Zweifel. Wider Erwarten haben jedoch alle Teile auf Anhieb gut miteinander harmoniert, sodass es schon eines hausgemachten Problems bedurfte um meine Euphorie doch noch etwas zu bremsen. Glücklicherweise konnte dies durch die richtige Wahl des Arbeitsspeichers aber schnell behoben werden.
In Sachen Performance hat sich mein kleines Tuning jedenfalls bereits jetzt voll und ganz ausgezahlt, insbesondere was die Rechenleistung und die USB Übertragungsraten angeht. Die SATA-III Erweiterungskarte hingegen konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen und wurde im Rahmen der 14-tägigen Rückgabefrist bereits wieder zurückgeschickt. Eventuell werde ich an Stelle einer Controllerkarte nun einfach direkt eine PCIe-SSD anschaffen, wobei mich das aktuelle Angebot noch nicht überzeugt.
Abschließend kann ich nur jedem Besitzer einer X58-Plattform, die in den letzten Wochen mit dem Gedanken gespielt haben in ein neues System zu investieren, raten: überlegt euch, ob man ein ähnliches Ergebnis nicht vielleicht auch mit einer simplen Controllerkarte und/ oder einem gebrauchten Xeon erzielen kann
Ich schreibe diesen Thread anlässlich eines vor einigen Wochen gestarteten Projekts, das mich schließlich mehr Nerven gekostet hat, als mir lieb war. Aber von vorn:
Einleitung
Als ich im Dezember 2008 meinen damals gut zwei Jahre alten Rechner auf Sockel 775 Basis (Core2Duo E6600, P5W DH Deluxe, 4x 1GB DDR2-800 CL4, GeForce 8800 GTS (G92)) durch ein deutlich schnelleres LGA1366-System (Core i7 920, P6T Deluxe, 3x 2GB DDR3-1333 CL7, GeForce GTX260²) ersetzt habe, waren Dinge wie SSD, SATA III oder USB 3.0 noch größtenteils Zukunftsmusik. Dass das in unserer schnelllebigen Welt der Technik natürlich nicht lange so bleiben würde war, im Nachhinein betrachtet, irgendwie absehbar und so sind dann auch bereits gut ein Jahr später tatsächlich die ersten Mainboards mit integriertem USB 3.0 und SATA III erschienen.
Während das zu diesem Zeitpunkt zugegebenermaßen mangels entsprechender Endgeräte noch eher wie eine Spielerei gewirkt hat, war die Notwendigkeit schnellerer Schnittstellen spätestens mit Erscheinen der ersten SATA III SSDs doch relativ schnell gegeben. Auch ich habe das im Juni 2011 zu spüren bekommen als ich meine damals brandneue, SATA III-fähige OCZ Vertex 3 MI mangels entsprechender Steckplätze am P6T Deluxe quasi mit angezogener Handbremse betreiben musste. Die breite Verfügbarkeit von bezahlbaren USB 3.0 Festplattengehäusen und Speichersticks im selben Jahr hat dann ihr übriges getan um mich endgültig auf die Suche nach einer neuen, modernen Plattform zu machen (die maximalen Übertragungsraten von USB 2.0 waren mir schon ein Dorn im Auge als es eingeführt wurde...). Dabei wollte ich jedoch nicht auf Mainboards mit irgendwelchen Zusatzcontrollern vertrauen, da es damit erfahrungsgemäß früher oder später immer das ein oder andere Problemchen gibt, sondern warten bis Intel die diversen Schnittstellen nativ über den Chipsatz zur Verfügung stellt*. Zudem sollte mein PC mit den neuen Komponenten eine spürbar höhere Rechenleistung haben als ein auf 3.6 GHz übertakteter i7 920 um das Konvertieren von MPEG-2 HD-Material mit Handbrake zu beschleunigen. Weil letzteres objektiv betrachtet aber nur mit einem Prozessor mit mehr als 4 Kernen zu erreichen war, kam die Consumer-Linie von Intel von Haus aus nicht infrage.
Blieb also noch Sandy Bridge-E, das für Ende 2011 erwartet wurde. Leider hat Intel es aber – aus welchen Gründen auch immer – trotz mehr als genug PCIe-Lanes beim X79 versäumt, USB 3.0 und eine vernünftige Anzahl SATA 6Gb/s-Ports zu integrieren, sodass die Mainboardhersteller eine entsprechende Funktionalität weiterhin mit Zusatzcontrollern realisieren mussten. Davon abgesehen war der Preis für den kleinsten 6-Kerner mit mehr als 500€ unverschämt hoch! Also habe ich weiter gewartet in der Hoffnung, dass mit Ivy Bridge-E alles besser wird. Wie wir alle wissen war dies jedoch wiederum nicht der Fall, weshalb ich schweren Herzens und mittlerweile etwas ungeduldig noch ein weiteres Jahr ausgeharrt habe bis zur Verfügbarkeit von Haswell-E. Und endlich gab es mit nativem USB 3.0 und 10x SATA III die Features, nach denen ich mich so lange gesehnt hatte! In Verbindung mit dem verhältnismäßig günstigen 6-Kern Einstiegsprozessor und zukunftssicherem DDR4-Arbeitsspeicher war damit eigentlich klar, dass ich spätestens zu Weihnachten das längst überfällige Upgrade durchführen würde.
* Es sei erwähnt, dass ein Hauptrechner auf AMD-Basis auf Grund der relativ bescheidenen Performance/ Watt nie in Frage gekommen ist.
Auf der Suche nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis
Die ursprüngliche Euphorie wich jedoch Anfang Oktober einer gewissen Ernüchterung als ich auf Geizhals die Preise für schnelle DDR4-Module gesehen habe. Zudem ist mir wieder eingefallen, dass alle Haswell-E/EP und Broadwell-Y Prozessoren von einem Erratum betroffen sind, was irgendwie einen faden Beigeschmack hinterlässt selbst wenn der Fehler außerhalb von Serverandwendungen wohl nicht zum Tragen kommt. Abgesehen davon habe ich bis heute noch kein X99-Board gefunden, mit dem ich 100% zufrieden wäre (Anforderungen: von ASUS, möglichst keine Zusatzcontroller für USB 3.0, evtl. noch mit einem PCI-Slot für meine alte TV-Karte, ansprechendes Design à la X99-Deluxe, Preis <300€).
Und so kam es, dass ich zunehmend unsicherer wurde in meinem Vorhaben, zeitnah auf ein Haswell-E System aufzurüsten. Endgültig verworfen habe ich die Idee dann als ich in DIESEM Thread erfahren habe, dass es mittlerweile gebrauchte Intel Xeon X5650 Prozessoren (12 MB Cache, 6x 2.66 GHz, 6.40 GT/s QPI) für unter 90€ gibt. Denn in Verbindung mit einem neuen Gehäuse und diversen Erweiterungskarten für SATA III und USB 3.0 – so die Idee – ließe sich doch für vergleichsweise wenig Geld mein aktuelles System mit allen gewünschten Features inkl. Front-Panel USB 3.0 nachrüsten. Natürlich müsste ich in diesem Fall in den sauren Apfel beißen und doch auf Zusatzcontroller bauen aber hey, bei einer Ersparnis von um die 1000€ gegenüber einem vernünftigen Haswell-E Sys kann man das gerade noch verschmerzen Also habe ich vor ein paar Wochen folgende Komponenten bestellt:
- Intel Xeon X5650 für damals 85€ inkl. Versand
- Digitus DS-30104-1, 4x SATA III, 2x eSATA, PCIe 2.0 x2 für knapp 43€ inkl. Versand
- SilverStone SST-EC04-E, 4x USB 3.0, PCIe 2.0 x1 für 25€ inkl. Versand
Zudem hatte ich mir Ende August bei ZackZack in Erwartung des baldigen Haswell-E Upgrades schon mal ein MS-Tech X7 Crow für 80€ inkl. Versand gesichert, welches für mein neues Projekt natürlich gerade recht gekommen ist.
Die Umbauaktion
Anfang November wars dann endlich soweit und ich konnte sämtliche Teile in das neue Gehäuse einbauen. Dazu musste natürlich zunächst alles raus aus meinem bisherigen Gehäuse, einem Antec P182:
Nachdem ich alles ausgebaut und gesäubert habe, hat das dann so ausgesehen:
Schließlich wurden die Teile in ihr neues Zuhause eingebaut und nach ein wenig Kabel verlegen ist dann Folgendes dabei herausgekommen:
Das Antec P182 hingegen wurde wieder in den Originalzustand zurückversetzt und vorerst eingemottet:
Schließlich kam der große Moment und ich habe den PC zum ersten Mal gestartet. Glücklicherweise hat auch alles auf Anhieb funktioniert, sodass ich nach ein paar Minuten BIOS neu einstellen bereits wieder im Windows war. Dann ist mir allerdings eingefallen, dass die bis dato vorhandenen 3x 2GB Arbeitsspeicher in letzter Zeit häufiger ein wenig knapp geworden sind; und weil ich zufällig noch 2 8GB-Kits Patriot G Series Sector 5, DDR3-1600, CL9-9-9-24 aus einem Hamsterkauf vor gut 3 ½ Jahren herumliegen hatte hab ich mir gedacht könnte man doch – wenn man schon dabei ist – auch gleich noch den Hauptspeicher auf 12GB erhöhen. Eine Entscheidung, die ich noch bereuen sollte…
Das RAM-Problem
Denn obwohl sich der PC mit 3x 4GB zunächst noch ganz normal hat starten lassen, haben die Probleme bereits nach Laden des X.M.P. (DDR3-1600, CL9-9-9-24, 1.65v DRAM, 1.25v CPU VTT) im BIOS begonnen: der Bildschirm blieb schwarz. Ein Hard-Reset in Verbindung mit dem Einstellen von DDR3-1333 statt DDR3-1600 konnte dieses Verhalten jedoch glücklicherweise schnell beheben. Leider war die Freude darüber allerdings nur von kurzer Dauer, da sich der PC von diesem Zeitpunkt an in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder mit oder ohne Bluescreen verabschiedet und neu gestartet hat. Also habe ich mich erneut auf Fehlersuche begeben und dabei mit Hilfe von Prime95 und MemTest relativ schnell den neuen Arbeitsspeicher als Ursache ausgemacht. Was nun folgte war eine einwöchige, von vielen Forenanfragen, Experimenten (sowohl hardware-, als auch softwareseitig) und Rückschlägen begleitete Tortur mit dem Ziel, mein System mit den vorhandenen Komponenten doch noch irgendwie stabil zu bekommen. Nachdem jedoch nichts, aber auch wirklich NICHTS zum Erfolg geführt hat (nähere Details u.A. HIER und HIER), habe ich mir schlussendlich 3x 8GB G.Skill RipJawsX F3-10666CL9S-8GBXL für knapp 210€ gekauft, mit denen die oben genannten Probleme dann Gott sei Dank der Vergangenheit angehörten; einzig die QPI/DRAM Core Voltage musste ich für einen stabilen Betrieb leicht auf 1.225v anheben.
Mir ist durchaus bewusst, dass diese Investition mein ganzes bisheriges Vorhaben auf den ersten Blick ein wenig ad Absurdum führt. Allerdings muss man bedenken, dass die vorhandenen 3x 2GB auch mit der neuen CPU ohne Probleme funktioniert haben und sicherlich noch ein paar Monate gereicht hätten. Das Upgrade auf 24GB war daher nicht aus der Not heraus, sondern einfach weil ich Lust drauf hatte .
Benchmarks
Als die Probleme mit dem Arbeitsspeicher endlich behoben waren, konnte ich mich den neu eingebauten Komponenten widmen. Dabei musste ich leider feststellen, dass die SATA III Performance meiner OCZ Vertex 3 MI an der Digitus DS-30104-1 mit Ausnahme der sequenziellen Lesegeschwindigkeit eher mau ist im Vergleich zur ICH10R:
USB 3.0 hingegen hat mit Übertragungsraten >100 MB/s an meiner externen 4 TB Festplatte durchaus überzeugt:
Für ausführliche Benchmarks mit und ohne OC des Xeon X5650 hatte ich leider noch keine Zeit, werde diese aber bei Interesse nachreichen. Erste Gehversuche mit Handbrake haben allerdings bereits eine spürbar höhere Leistung als mein auf 3.6 GHz übertakteter i7 920 erahnen lassen.
EDIT
Mittlerweile habe ich noch meine treue Intel X25-M G2 160GB durch eine Crucial MX100 256GB ersetzt (bei 84,90 inkl. Versand konnte ich vor ein paar Wochen einfach nicht widerstehen):
Weiterhin hat mich das Erscheinen von GTA V im April dann noch dazu bewegt, in eine ASUS R9 290X DirectCU II OC zu investieren (war eine gute Entscheidung ). Beim Vergleich der Spieleleistung mit entsprechenden Benchmarks von GTA V im WWW musste ich zunächst aber leider feststellen, dass bei mir mit jeweils identischen Einstellungen irgendwie weniger FPS rauskommen. Dies konnte glücklicherweise durch ein bisschen CPU-OC behoben werden:
Anlässlich meiner CPU-OC Versuche, des extrem belüftungsabhängigen Taktverhaltens der ASUS R9 290X DC2OC sowie der reduzierten Datensicherheit auf SSDs bei niedrigen Betriebstemperaturen habe ich zusätzlich noch das Kühlkonzept in meinem Gehäuse ein wenig optimiert (Diskussion siehe HIER): der Noctua NF-S12-800 vor dem Festplattenkäfig wurde entfernt und statt dessen ein Noctua NF-P12 im Gehäuseboden angebracht, der direkt in Richtung des hinteren Lüfters der ASUS R9 290X bläst. Zudem habe ich die Arctic F12 PWM auf dem Noctua U12P durch je einen Noctua NF-P12 (push) und einen Noctua NF-S12A PWM (pull) ersetzt. Den Abtransport der warmen Luft aus dem Gehäuse schließlich übernehmen nun der NF-S12-800 und einer der beiden Arctic F12 PWM:
FAZIT
Als ich Ende Oktober mein ursprünglich spätestens für Weihnachten geplantes Haswell-E Upgrade Hals über Kopf verworfen und mich stattdessen dazu entschieden habe, meine X58-Plattform für wenig Geld mit einem Xeon 6-Kern Prozessor, USB 3.0 sowie SATA III nachzurüsten, war das Ganze mehr oder weniger eine Fahrt ins Ungewisse. Denn während bei den entsprechenden PCIe Erweiterungskarten in Sachen Kompatibilität keine Probleme zu erwarten waren, hatte ich bei der CPU trotz zahlreicher positiver Berichte in diversen Foren bis zum Schluss so meine Zweifel. Wider Erwarten haben jedoch alle Teile auf Anhieb gut miteinander harmoniert, sodass es schon eines hausgemachten Problems bedurfte um meine Euphorie doch noch etwas zu bremsen. Glücklicherweise konnte dies durch die richtige Wahl des Arbeitsspeichers aber schnell behoben werden.
In Sachen Performance hat sich mein kleines Tuning jedenfalls bereits jetzt voll und ganz ausgezahlt, insbesondere was die Rechenleistung und die USB Übertragungsraten angeht. Die SATA-III Erweiterungskarte hingegen konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen und wurde im Rahmen der 14-tägigen Rückgabefrist bereits wieder zurückgeschickt. Eventuell werde ich an Stelle einer Controllerkarte nun einfach direkt eine PCIe-SSD anschaffen, wobei mich das aktuelle Angebot noch nicht überzeugt.
Abschließend kann ich nur jedem Besitzer einer X58-Plattform, die in den letzten Wochen mit dem Gedanken gespielt haben in ein neues System zu investieren, raten: überlegt euch, ob man ein ähnliches Ergebnis nicht vielleicht auch mit einer simplen Controllerkarte und/ oder einem gebrauchten Xeon erzielen kann
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