Ausbildung abbrechen und eventuell andere beginnen ?

-DarkMan-

Lt. Junior Grade
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Sep. 2005
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Hai Leute,


ich stehe vor einer schweren Entscheidung.
Seit 1 1/2 Jahren arbeite ich nun als KFZ Mechatroniker, bin ich 2ten Lehrjahr und komme nun im September ins dritte.
Doch dieser Beruf scheint mir einfach kein Spaß zu machen, man wird als Fußabtreter behandelt, verdient nur lau und hat einfach nur miese Arbeitszeiten.

Gestern kam ich drauf, das der Beruf Fachkraft für Sicherheit DER Beruf für mich wäre.
Da mein Hobby schon selbst Bodybuilding ist und ich das dann auch für den Beruf machen muss/sollte wäre das schon ein doch großer Vorteil für mich.

Hat jemand Erfahrung mit diesem Beruf ?
Sollte ich zuerst meine KFZ Ausbildung beenden und dann die Stelle als Fachkraft für Sicherheit anfangen ? Hat jemand eine Ahnung was man da verdient ? Wie stehen die Aufstiegschancen ?
Wie würdet ihr das machen ?

Ich lebe so nach dem Motto: Ich lebe nicht um zu arbeiten, sondern ich arbeite um zu leben, schließlich soll mir mein Beruf auch Spaß machen.

Bitte verschont mit dem Satz: Lehrjahre sind keine Herrenjahre ;)
Wir leben nicht mehr in der früheren Zeit, wenn das so wäre, für was gibt es dann Ausbildungsverträge ?

Erbitte um schnelle Antworten, da ich eigentlich schon vor habe mich zu Bewerben.
 
Einige Leute werden dir hier sicher sagen, dass ne abgeschlossene Ausbildung auf einem "vernünftigen Berufsfeld" für den späteren Werdegang sehr wichtig ist. Und du dich durchbeißen solltest damit du "was ordentliches" gelernt hast, "Fachkraft für Sicherheit" kannst du immernoch machen.

Ich sage: tue was dir Freude macht. Wenn dich der Laden ankotzt, kündige. Allerdings weiss ich nicht ob Bodybuilding das einzige Kriterium ist was erfüllt sein muss damit man Sicherheitskraft sein kann. Vielleicht braucht man noch Kampfsporterfahrung und muss geschult sein im Umgang mit Waffen. Kommt wohl drauf an ob du bei den Grossen mitmischen willst oder bei den Kleinen (z.B. Power Patrol). Ausserdem kannst du je nachdem verletzt oder getötet werden, das sollte auch klar sein.
 
Die „Fachkraft für Sicherheit und Schutz“ wird meines Wissens im Personen- und Objektschutz, bei der Anlagensicherung, für Werttransporte und für Einlasskontrollen eingesetzt.

Die Süddeutsche Zeitung schreibt unter Berufung auf die Gewerkschaft ver.di, dass im Bundeland Thüringen nach der Ausbildung 1.405 Euro brutto gezahlt werden, bei Selbstständigkeit 1.615 Euro.

Laut Statistischem Bundesamt liegt der tarifliche Stundenlohn der Arbeiter im Wach- und Sicherheitsgewerbe bei 4,96 Euro im Osten und 9,20 Euro im Westen.

Das heißt: Um Dich herum hast Du sicher auch einige Hohlköpfe, die sonst keinen Ausbildungsplatz bekommen haben und meinen, ihr Hobby (Bodybuilding) zum Beruf machen zu können. Du stehst Dir je nach Job stundenlang die Beine in den Bauch und wirst grottig bezahlt. Mit 50 Jahren bist Du zu alt für den Beruf und weißt nicht, was Du danach machen sollst.
Super Job!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mach deinen Mechatroniker fertig, hats ja schon ein gutes Stück davon geschafft. Schau nach, ob du nicht nebenher bei einer Sicherheitsfirma jobben kannst, schnupper erstmal rein. Meiner Erfahrung nach ist es ein Drecksjob, dazu noch stinklangweilig. Du stehst dir die Beine in den Arsch rein, es passiert nix ... ewig. Oder die ganze Horde dreht durch, dann stehst du dumm da, weil dich für so etwas dann doch keiner ausgebildet hat. Dazu hat man, wenn man Pech hat, noch eine Horde Idioten dabei, die nix auf dem Kasten haben und auf die man nicht zählen kann (da Cheffe beim Einstellen gespart hat).
Weiterhin trägt man hin und wieder ein paar Blessuren davon oder liegt in miesen Fällen im Krankenhaus. Und das alles für ein Gehalt, dass man echt vergessen kann. Also: Schau erstmal in den Job rein, als Aushilfe oder so. Wenns nicht absolut dein Ding ist, dann lass´ es bleiben. Auch solltest du (neber deiner Statur) auch eine angenehme soziale Ader und ein Gefühl für Stimmungen mitbringen. Macht den Job leichter und alle gewinnen davon. Der super-hardcore-coolio-rambo-secu hat nur Ärger über Ärger und bildet sich meist ein, nie selbst daran schuld zu sein.
 
keshkau schrieb:
Die „Fachkraft für Sicherheit und Schutz“ meines Wissens im Personen- und Objektschutz, bei der Anlagensicherung, für Werttransporte und für Einlasskontrollen eingesetzt.

Die Süddeutsche Zeitung schreibt unter Berufung auf die Gewerkschaft ver.di, dass im Bundeland Thüringen nach der Ausbildung 1.405 Euro brutto gezahlt werden, bei Selbstständigkeit 1.615 Euro.

Laut Statistischem Bundesamt liegt der tarifliche Stundenlohn der Arbeiter im Wach- und Sicherheitsgewerbe bei 4,96 Euro im Osten und 9,20 Euro im Westen.

Das heißt: Um Dich herum hast Du sicher auch einige Hohlköpfe, die sonst keinen Ausbildungsplatz bekommen haben und meinen, ihr Hobby (Bodybuilding) zum Beruf machen zu können. Du stehst Dir je nach Job stundenlang die Beine in den Bauch und wirst grottig bezahlt. Mit 50 Jahren bist Du zu alt für den Beruf und weißt nicht, was Du danach machen sollst.
Super Job!

So sieht's aus.
Durchbeißen und Ausbildung fertig machen, egal wie schwer es ist!
 
Hinzu kommt, je nach Einsatzgebiet, die Gefahr von Verletzungen. Das kann auch mal in einer (vorübegehenden) Berufs- oder Erwrebsunfähigkeit enden. Dafür bräuchtest Du eine entsprechende Berufsunfähigkeitsversicherung. Aber die bekommst Du entweder nicht, weil Dein Job mit einem Risiko behaftet ist, oder sie wird so teuer, dass Du sie Dir nicht leisten kannst.
 
Und ob das anschliessend so toll ist jede Nacht ein Tor zu bewachen und im Betrieb Rundgänge zu machen, damit niemend einbricht, bleibt dahingestellt. Nicht jeder wird Türsteher in einer Prommidisko.
 
mach die ausbildung auf jeden fall fertig. besser als nix. wenn du jetzt abbrichst sieht das scheisse in deinem CV aus.

btw, was hat fachkraft für sicherheit mit bodybuilding zu tun? oder ist fachkraft für sicherheit hier nur ein synonym für türsteher?
 
Hallo

Ich würde mir etwas anderes suchen. Habe mich auch durch das Mechatroniker-Gekrempel durchgequält. Kein Tarifvertrag, viel Arbeit, alles irgendwie Wischiwaschi. Im zweiten Lehrjahr wollte ich das auch aufhören. Nach viel Blabla vom Meister usw hab ich es dann doch zuende gemacht.

Ende vom Lied: Hatte danach keine Anstellung, weil mir der Wille fehlte, mit dem Kram mein Leben womöglich auch noch lebenslang auszufüllen. War danach arbeitslos und bekam andauernd Angebote in diesem Bereich zu arbeiten. Jetzt ist das aber geklärt und aus heutiger Sicht beiß ich mir selber in Hintern, warum ich mir das angetan habe.

Da Umschulungen heutzutage nicht einfach so angeordnet werden, sollte die Berufswahl schon einigermaßen überzeugt sein. Ích habe auf andere gehört und mir hat die Ausbildung daher auch nichts genutzt, nur Ärger mit wegen den Stellenangeboten in Bereichen, die mir ehrlich gesagt einfach nur zum Hals raushängen (ausser Feinmechanik, das hat Spaß gemacht in den 3,5Jahren Ausbildungszeit). Ich würde sogar sagen, ich schäme mich für diese Ausbildung, weil sie ganz einfach nicht zu mir passt. Andrerseits habe ich sie abgeschlossen - ist ja auch nicht gerade etwas Negatives. Kann aber wenig bis garnichts damit anfangen eben.

Habe mir nun ein kleines Gewerbe im Gartenbau aufgebaut...hätt ich gleich machen sollen, statt der Wahl von "Arbeit in einem geschlossenem Raum".

Wenn Du Dir allerdings sicher bist, daß Du nicht gerade mal in einer Phase bist, würde ich Dir empfehlen, etwas Neues anzufangen. Noch ist Zeit. Im dritten hört man ganz einfach nicht mehr auf, dazu war der Arbeitsaufwand ja auch viel zu groß.

Denk halt auch an später. Die Ausbildung verfolgt Dich dann Dein Leben lang.
 
Klar.

Einen Abbruch kann man aber besser argumentieren, als eine abgeschlossene Ausbildung, die einem überhaupt keinen Spaß bzw. keine Erfüllung vermitteln / bieten konnte. Schließlich sollte man sich mit einer Ausbildung schon identifizieren, geht es ja nicht um Aktiengeschäfte oder doch um das im Unterhalt viel zu teure Auto, sondern um ein persönliches Leben bzw. um die Ausgestaltung desselben. Dafür hat man eben nur diese 60-70-80 Jahre.

Und lieber stehe ich zu einer Fehlentscheidung, als eine solche auf Biegen und Brechen doch noch durchzuziehen. Da bleibt man wenigstens ehrlich - zuletzt auch anderen gegenüber. Zumal ein demotivierter Arbeiter mit Ausbildung ganz sicher nicht demjenigen das Wasser reichen kann, der motiviert aber ungelernt an Dinge heranschreitet (vorausgesetzt dieser hat natürlich ausreichend Eigeninitiative zur Aneignung der dementsprechenden Bildungsumfänge aufzuweisen).

Aber muss jeder selber wissen. Meine Meinung ist eben so. Ich hab mir den Gartenbau auch selber beigebracht mit Plattenlegen, Teichhege, Zaunbau, Rasenpflege, Gehölzschnitt usw...und ich erhalte seit 2 offiziellen Jahren immer neue Aufträge. Die Kurzaufenthalte im Ausbildungsberuf brachten nur Frust für beide Seiten. Mag bei anderen anders sein, die eben nur auf das Geld achten statt auf ihre ablaufende Lebenszeit :))
 
Naja, ne abgeschlossene Berufsausbildung soll bei der Suche nach Arbeit als Quereinsteiger bei Betrieben die noch nicht amerikanisiert sind grosse Vorteile bringen. Damit zeigt man dem Arbeitgeber, dass man etwas durchhalten kann oder so. Oft ist in solchen Betrieben ne abgeschossene Berufsausbildung sogar Bedingung.^^
 
Wenn ich einen Bewerber sehe, der seine erste Ausbildung abgebrochen hat, dann will ich wenigstens einen reibungslosen Übergang auf die zweite Stelle sehen und einen überdurchschnittlich guten Abschluss der Ausbildung, die beweist, dass der Bewerber dieses Mal auf das richtige Pferd gesetzt hat. Wenn er die zweite Ausbildung nur mit "ausreichend" abschließt, dann nehme ich ihm nicht ab, dass dieser Beruf der richtige für ihn ist.

Wenn nach Abschluss der Ausbildung noch einige erfolgreiche Berufsjahre hinzukommen (Arbeitszeugnisse), dann ist die Sache gegessen.

Ansonsten zeugt es von Durchhaltevermögen und Belastbarkeit, wenn man eine Ausbildung beendet, obwohl sie einem nicht besonders liegt. Man hat sich den Job schließlich selbst ausgesucht. Und man hätte vielleicht auch schon ein paar Monate früher erkennen können, dass man den Beruf verfehlt hat.

Wer sich bei der Berufswahl Mühe gibt und seine Fähigkeiten und Erwartungen gut einschätzen kann, dürfte sich eigentlich nicht falsch entscheiden. Aber das kann natürlich trotzdem mal passieren. Ich kenne auch einen Fall, wo es allein am Ausbildungsbetrieb lag, der nicht in Ordnung war. Nach einem Stellenwechsel wurde die Ausbildung dann in einem anderen Betrieb beendet.
 
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