Ausbildung -> Berufserfahrung -> Meister -> Studium

kenza

Lt. Junior Grade
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Bin zur Zeit ziemlich viel am Überlegen und mir noch unsicher, wie meine weitere berufliche Zukunft aussehen soll.

Ich habe eine 3-jährige Berufsausbildung im IT-Bereich gemacht und besitze nun etwa. 10 Monate Berufserfahrung. Die letzten 10 Monate habe ich zudem parallel Samstags den Vorkurs für die BOS (Bayern) besucht, welchen ich bis jetzt relativ einfach finde.

Da mein Zeitvertrag in 2 Monaten ausläuft und dieser wahrscheinlich für 1 weiteres Jahr befristet wird, stehe ich nun vor einer wichtigen Entscheidung: weiter arbeiten oder BOS besuchen?

Zu Beginn des Vorkurses dachte ich, dass das Fachabitur (also fachgebundene Fachhochschulreife) nach dem Vorkurs in einem Jahr Vollzeit für ein Studium besonders förderlich ist.

Nun habe ich über die Möglichkeit mit 3 Jahren Berufserfahrung fachgebunden zu studieren erfahren. Dazu müsste ich also noch etwa 2 Jahre "warten". Da mir das zu langweilig ist, würde ich gerne während dieser 2 Jahre nebenberuflich den Fachkaufmann/-wirt (entspricht Meister) IT-Projektleiter (IHK) machen. Ich meine, mich so besser auf ein Studium vorzubereiten. Und das Beste: man verdient weiterhin Geld und kann danach alles und überall studieren, da der Abschluss der allgemeinen Hochschulreife entspricht. Bis zum Abschluss möchte ich mir dann überlegen ob ich ein Präsenz oder Fernstudium machen möchte.

Zur Zeit finde ich die Möglichkeit "Ausbildung -> Berufserfahrung -> Meister -> Studium" am attraktivsten.
+ verdiene weiterhin
+ sammle weitere Berufserfahrung
+ hab einen höherwertigeren Abschluss als die Ausbildung, falls das Studium nicht klappt
+ ich "verliere" gegenüber der BOS nur 1 Jahr (BOS=1 Jahr, Meister=2 Jahre)
+ ich finde meinen Job toll und bin mit dem Betrieb/Kollegen/Aufgaben vollsten zufrieden

Allerdings habe ich bedenken ob, das wirklich so einfach bzw. machbar ist.

Wer kann mir Tipps zur Entscheidungsfindung geben?
 
Ein Studium ist sicherlich nicht verkehr. Ich würde damit dann allerdings nicht zu lange warten. Denn wenn man erstmal richtig Geld verdient dürfte der Wechsel ins Studentenleben eher unangenehm sein.
 
Also bei mir läufts ähnlich.

Hab zuerst Ausbildung gemacht, dann 2 Jahre gearbeitet und nebenbei ein Abendstudium (Betriebswirt) begonnen. Da mich das nicht ganz ausgefüllt hat und ich nochmal ne neue Perspektive gesucht habe, fing ich vor nem halben Jahr(mit 25) an Informatik zu studieren.
HAbs soweit nichts bereut und denke das machts sich insagesamt sehr gut. Man hat viel praktische Erfahrung un deinen super Lebenslauf.

Also ich würd sagen: machs so :)
 
kenza schrieb:
Zur Zeit finde ich die Möglichkeit "Ausbildung -> Berufserfahrung -> Meister -> Studium" am attraktivsten.

+ verdiene weiterhin
+ sammle weitere Berufserfahrung
+ hab einen höherwertigeren Abschluss als die Ausbildung, falls das Studium nicht klappt
+ ich "verliere" gegenüber der BOS nur 1 Jahr (BOS=1 Jahr, Meister=2 Jahre)
+ ich finde meinen Job toll und bin mit dem Betrieb/Kollegen/Aufgaben vollsten zufrieden

Kann es sein, dass die Herausforderung eines Studiums bei dir Unsicherheit hervorruft und du es deswegen nach hinten schiebst, um noch Zeit zum abwägen zu haben?

Ich würde an deiner Stelle möglichst zeitnah in das Hochschulstudium einsteigen. peaks hat einen Einwand gebracht, an dem auf jeden Fall etwas Wahres dran ist. Wer sich erst an ein regelmäßiges Einkommen gewöhnt hat, dem fällt der Verzicht im Studium umso schwerer.

Von dem "Vorsorgen für das eventuelle Scheitern" halte ich gar nichts, da Berufserfahrung etwas ist, das schnell verblasst, wenn du aus dem Job raus bist. Meiner Ansicht bringt es daher wenig, davon etwas anzusammeln. Vorher noch Fachwirt zu machen finde ich auch sinnlos, wenn anschließend ein Studium nachgeschoben wird. Was würde dir dieser Abschluss noch nützen, wenn du sowieso noch den Hochschulabschluss draufsattelst? Ich glaube ziemlich wenig. Allerdings würden dadurch zwei Jahre verloren gehen. Kannst du ein Studium nicht vorher schon irgendwo anders anfangen?

Der Fachwirt wäre in meinen Augen nur eine interessante Option, wenn ein Studium nicht erfolgreich verlaufen sollte.

Mein Vorschlag:

-> Fachabi machen -> Studium ->

-> Möglichkeit 1.) Studium verläuft erfolgreich und du bist sehr gut aufgestellt
-> Möglichkeit 2.) Studium scheitert -> zurück in den Beruf + Fachwirt machen, um die Qualifikation aufzuwerten
 
Zuletzt bearbeitet:
schliesse mich der meinung von exar_kun an.

solltest du zuerst noch arbeiten und eben geld verdienen, solltest du hierfuer einen grossen teil fuer das studium aufsparen, dass du den jetzigen lebensstandard halten kannst. sonst faellt es dir womoeglich wirklich schwer. ich denke, gerade wenn es ein praesenzstudium sein soll, dann ist es doch recht schwierig, sich da anzupassen, da du vermutlich mindestens 5 jahre aelter bist als der durchschnitt.

das argument
Da mir das zu langweilig ist, würde ich gerne während dieser 2 Jahre nebenberuflich den Fachkaufmann/-wirt (entspricht Meister) IT-Projektleiter (IHK) machen. Ich meine, mich so besser auf ein Studium vorzubereiten.
halte ich schlichtweg fuer komplett falsch. im studium herrscht auf jeden fall eine ganz andere herangehensweise an die dinge. eher wuerde ich so etwas als hinderlich bezeichnen. ich denke mir manchmal, dass es fuer mich besser gewesen waere, 0 ahnung von programmieren etc zu beginn des studiums gehabt zu haben.

ich denke, wenn man das studium so aufschiebt, dann neigt man auch oft dazu, es dann gar nicht zu beginnen. man findet immer argumente dafuer - "ich fuehle mich ja grade so wohl im job", "ach, statt das geld fuer das studium auszugeben moechte ich mir doch lieber ein neues auto kaufen", ...
 
Unmöglich ist es natürlich nicht. Die meisten schlagen dann den Hochschulweg jedoch nicht mehr. Du wirst auch keine Vorteile aus deiner Berufserfahrung ziehen, da ein Hochschulabsolvant ganz andere Aufgaben warnimmt und dementsprechend andere Inhalte in seiner Ausbildung hat.

Darüber hinaus ist Hochschulreife nicht gleich Hochschulreife. Du wirst mit diesem Weg nie das gleiche Level haben ein Abiturient mit Leistungskursen. Viel mehr als die fachlichen Fähigkeiten wirst du die Softskills vermissen, die dir in einem guten Abitur beigebracht werden (Stichwort: Lernen lernen).
 
Danke für die teilweise recht unterschiedlichen Antworten :D

Exar_Kun schrieb:
Kann es sein, dass die Herausforderung eines Studiums bei dir Unsicherheit hervorruft und du es deswegen nach hinten schiebst, um noch Zeit zum abwägen zu haben?

Genau das ist es!
 
Für ein Studium brauchst du nur zwei Eigenschaften: Durchhaltevermögen und Arbeitswillen. Das sind beides Aspekte, die du gezielt steuern kannst.
 
Für ein Studium brauchst du nur zwei Eigenschaften: Durchhaltevermögen und Arbeitswillen. Das sind beides Aspekte, die du gezielt steuern kannst.

dass es mit diesen beiden dingen alleine geht, halte ich fuer falsch. aber es kommt wohl auf das studium an ;)
 
@zisko: meine begruendung ist, dass man fuer gewisse studiengaenge einfach gewisse denkweisen mitbringen muss. wenn du informatiker werden willst und dir logisches denken einfach nicht liegt und dazu nicht allzu gut abstrahieren kannst, dann wirst du wohl schnell probleme bekommen. ich selbst denke, dass kaum ein studium unschaffbar ist, aber ich glaube, dass ich nicht jedes studium bestehen koennte - wenn ich zum beispiel an musik denke - ich habe einfach kein taktgefuehl (oder nur im menschlichen umgang :D). natuerlich ist es so, dass man so etwas dann selten studieren wird.
 
kenza schrieb:
Ich meine, mich so besser auf ein Studium vorzubereiten.

Da wirst du dich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irren.
Du hast nun mit Ausbildung und Beruf etwas Lebenserfahrung gesammelt und hast damit einem frischen Gymnasialabgänger gegenüber durchaus vorteile. Aber eben auch Nachteile. Durch mehr Praxis wirst du m.E. deinen Vorteil nicht weiter ausbauen können, dafür wirken die Nachteile umso gravierender.
Studieren mit Ausbildung und Meister (o.Ä.) bedeutet studieren ohne jemals ernsthaft mit Mathematik in Berührung gekommen zu sein. Das ist eigentlich mit FOS + BOS 13 (oder wie auch immer das in deinem Bundesland heissen mag) schon recht mager, aber ganz ohne klingt nach keiner guten Idee.
Du hast zwar nicht gesagt was du studieren willst, aber auf diesem Wege könnte der Einstieg ziemlich rau werden.
Solltest du im Studium scheitern, kannst du dir u.U. Module für eine weitere Ausbildung anerkennen lassen. (auf Technikerschulen geht das soweit ich weiss.)
Du musst das also nicht unbedingt vorziehen.
 
@falke_:

Mein Gegenargument bringst du schon ;)

Der Mensch macht ungern Dinge, die er nicht beherrscht. Sowas wie Medizin oder Jura wäre für mich auch ein absoluter Graus.

btw: Als Berufs-Elektrotechniker und Hobby-Pianist kann ich dir sagen, dass Musik sehr viel mit Mathematik zu tun hat. Man kann sogar vorausberechnen ob etwas gut oder schlecht klingt ^^
 
btw: Als Berufs-Elektrotechniker und Hobby-Pianist kann ich dir sagen, dass Musik sehr viel mit Mathematik zu tun hat. Man kann sogar vorausberechnen ob etwas gut oder schlecht klingt ^^
ich habe auch schon oft davon gehoert und viele meiner kommilitonen sind sehr musikalisch ... mir wurde das talent wohl einfach nicht mitgegeben - bin ich aber eher eine ausnahme.
 
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