Ausbildungen/Berufe mit Voraussetzung "abgeschlossenes Studium"?

Alphadude

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Hallo,

ich bin in 1,5 Jahren mit meinem Studium (Germanistik mit Schwerpunkt Literatur- und Sprachwissenschaften) fertig und mache mir Gedanken über meinen zukünftigen (beruflichen) Werdegang. Dass mit meinem Studienfach der Berufseinstieg vergleichsweise schwer fällt, überlege ich mir jetzt schon fachfremde Alternativen und suche hier nun nach Anregungen.

Zu mir: Abitur 2011 (Bayern, Gesamtnote 2,4), Duales Studium (abgebrochen)

Ich studiere Germanistik, weil mir das wissenschaftliche Arbeiten in dem Bereich liegt und ich sehr gut im Verfassen von Texten bin. Ich kann mir aber einen komplett fachfremden Berufseinstieg ebenfalls vorstellen, da ich auch an Themen der BWL/VWL/Psychologie interessiert bin. Ich bereue meine Studienwahl nicht, bin aber auch nicht so naiv zu glauben, die Arbeitgeber würden sich nach dem Studium um mich reißen. Mathe ist nicht mein Lieblingsfach, für ein BWL-Studium o.ä. würde es allerdings reichen.

Meine Möglichkeiten nach dem Studium:

1. Master dranhängen
2. fachfremder Master oder Fernstudium
3. Ausbildung suchen
4. Job suchen, der zum Studium passt (was vermutlich am schwersten sein dürfte)

Auf dem 3. Punkt basiert auch der Threadtitel und damit meine Frage: Welche Ausbildungen gibt es, die als Zugangsvoraussetzung "abgeschlossenes Studium" haben? Bekannt ist mir bis jetzt nur Polizei und Bundeswehr, wobei auch hier mein Studienfach zur Hürde werden könnte. Fallen euch sonst noch Bereiche ein bzw. war/ist jemand in derselben Situation und hat einen konstruktiven Rat?

Danke im Voraus
 
Was machen deine Mitstudenten? Gibt es irgendeine sinnvolle Fach-Kombination mit Germanistik?

zu 1.
wenn du mit einen Bachelor in Germanistik nichts findest, warum sollte dies mit dem Master besser werden?

zu 2.
Fachfremder Master / Fernstudium -> auch bei einem Fernstudium musst du ja eine fachliche Richtung aussuchen

zu 3.
Warum hast du das duale Studium abgebrochen? In welchen Bereich war dies? ... sonst hast du ja im Lebenslauf die Reihenfolge - "duales Studium abg." -> Studium -> Start Ausbildung ...

zu 4.
Ich würde parallel zu deinen Überlegungen mich auch um einen Job bewerben. Die Punkte 1-3 können ja Alternativen sein, wenn du doch kein Job findest.


PS erkennen Bundeswehr und Polizei auch das Germanistik Studium an? Also wirst du dann gleich als Feldwebel oder Offizier eingestellt bzw. Polizei mit höherer Laufbahn? Wenn die deine Fachrichtung nicht brauchen, dann sieht es m.E. da auch schlecht aus. Oder hast du dich schonmal direkt informiert?

PPS mir sind keine Berufe bekannt, bei dem ein Studium angerechnet wird egal welche Fachrichtung es ist.
 
Danke für deine Antwort. Ich studiere Germanistik mit einem Nebenfach, das mehr oder weniger genau dasselbe ist, also in der Richtung lässt sich nix machen. Habe gehört, dass auch Master und sogar Doktoren Probleme mit der Jobsuche haben. Mein duales Studium war im öffentlichen Dienst angesiedelt und beinhaltete BWL/VWL/Sozialwissenschaft etc. Noten waren gut, aber das ständige Hin und Her zwischen zwei Städten sowie die bundesweite Mobilität nach Studienabschluss waren mir zuviel.

Ich wüsste auch nicht, auf welchen Job ich mich bewerben sollte. Interessant wären vielleicht auch Quereinsteigerberufe. Neben Germanistik interessiert mich wie gesagt auch BWL/VWL...eventuell könnte ich mir sogar Informatik vorstellen. Ingenieurswesen etc. wäre mir allerdings zuviel des Guten. Ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt, aber meine Stärken liegen mehr im Sprachlichen als im Mathematisch-Technischen (wobei ich, falls nötig, vor etwas Mathe natürlich nicht zurückschrecken werde).
 
Bewerb dich doch mit deinem abgeschlossenen Germanistik Studium auf eine Stelle als Volontär in irgendeinem Medienunternehmen (Funk / Fernsehen / Zeitung / Zeitschrift). Da gibt es fast nur "Quereinsteiger".
 
@ Alphadude

Also Germanistik ist nunmal auch nicht das Studienfach wo ein "Fachkräftemangel" herscht. ;) Aber das wusstest du sicher auch schon vorher. Mit einer Promotion kann man höchstens selbst dann als Dozent anfangen ... wenn man will.

Wenn du einen sinnvolles Ergänzungsstudium BWL/VWL auf Master Basis findest, dann mach dies ruhig. Ansonsten musst du komplett mit einem neuen Aufbaustudium anfangen.
Wenn du aber mich persönlich fragst, sind Fächer wie Germanistik, Anglistik (eigent. alle Sprachen), Politikwissenschaft, Kunstgeschichte etc. einfach nur Fächer die man als "Hobby" studiert. Wirklich Jobs gibt es hierfür nicht. Deshalb würde ich mich auch xDreams Vorschlag anschließen und dir empfehlen als Quereinsteiger Volontär dir eine Stelle zu suchen.


PS wenn dir die Mobilitätsanforderung beim öffentlichen Dienst schon zu viel waren, dann sind ja Bundeswehr und Polizei ebenfalls nichts für dich.
 
Danke euch. Das Problem mit nem Volontariat ist doch meines Erachtens, dass man logischerweise nichts bzw. sehr wenig verdient, oder? Würdet ihr es als sinnvoll erachten, einfach nochmal zu studieren? Gibt es da auch Vorteile aufgrund des vorhergehenden Studiums bezüglich Lebenslauf, oder nur Nachteile? Es gibt zudem Masterstudiengänge speziell für Geisteswissenschaftler, z.B. Informatik, was ich mir auch schon überlegt habe. Eine sinnvolle Möglichkeit wäre womöglich ein Teilzeitstudium + (Neben)Job, was meint ihr? Im Prinzip frage ich mich halt wirklich, ob mein derzeitiges Studium irgendwann mal irgendwelche Vorteile haben wird.
 
Warum hattest du damals, nach Abbruch des dualem Studiums, nicht einfach BWL weiterstudiert? Was hat dich zu Germanistik gebracht? Welches Ziel hattest du damit verfolgt?

Ich möchte deine Motivation/Motive herausfinden, warum du den jetzigen Weg eingeschlagen hast. Nachher wirfst du dann doch ein zusätzliches Studium einfach weil es nicht "dein Ding" ist.

Ps kann man nicht Germanistik auch auf Lehramt studieren? ;)
 
das war ja kein BWL-Studium, sondern ein duales, wo wir 5 versch. Fächer hatten, aber alles eher oberflächlich. Ich hab mich daraufhin auch für BWL beworben, wurde aber nix. Germanistik studiere ich wirklich nur aufgrund meiner Neigung zu dem Bereich hin und mache mir deswegen Gedanken, dass ich in Zukunft vielleicht noch etwas Handfesteres brauche, um ordentlich ins Berufsleben einsteigen zu können. Zudem ist mein derzeitiges Studium wirklich sehr leicht, so sehr, dass ich alleine deswegen schon ein schlechtes Gewissen habe.
 
Ein schlechtes Gewissen musst du nicht haben, dass das Studium dir leicht fällt. Nur keine falschen Vorstellungen von Job-Aussichten. Meiner Meinung nach brauchst du wirklich noch etwas handfestes.

Was macht dir bei Germanistik Spaß? Wenn es recherchieren für die Arbeiten ist, dann kann Volontär dann doch die passende Alternative sein.
 
naja, hauptsächlich das Ausarbeiten und Formulieren längerer Texte. Das funktioniert für mich sehr gut, nicht zuletzt weil Germanistik einfach so ein klassisches "Laberfach" ist.

Ob Volontariat, Zweitstudium oder sonst was: Ich werde auf jeden Fall nebenher Geld verdienen müssen.

Macht es sich eigentlich komisch, wenn man mit 25/26 ein neues Studium (normal, Teilzeit, dual) anfängt bzw. hat das sehr schlechte Auswirkungen auf die Jobperspektive?

Ich wäre nach Abschluss ja fast 30... Warum ich die Aufnahme eines festen Arbeitsplatzes/Volontariats direkt nach dem Studium vermeiden will, ist mein Bedenken, dass ich dann schlichtweg schlecht verdiene aufgrund meines Studienfachs (falls ich überhaupt einen Arbeitsplatz finde). Da würde ich dann lieber nochmal neu studieren und mir dafür in ein paar Jahren einen solideren Job suchen.
 
Mit jedem vernünftigen Studium wirst du deine Jobperspektive verbessern! ;)

Damit ist nun auch nicht BWL mit Schwerpunkt Marketing oder Human Ressources gemeint ... oder Jura mit Arbeitsrecht ...

lieber (ich bleib mal bei der BWL, kannst aber auch Informatik & Co studieren):
BWL mit Schwerpunkt:
-> Controlling
-> Finance & Accounting
-> Quantative Finance
...
 
danke, das werde ich auf jeden Fall in meine Überlegungen mit einbeziehen. Vielleicht werde ich mich erstmal in meiner Studienrichtung nach nem Job umsehen und für den sehr wahrscheinlichen Fall, dass das nix wird, ein Vollzeitstudium + Nebenjob machen. Bis dahin kann ich mir evtl. Grundkenntnisse in Mathematik und BWL (erneut) aneignen. Studienrichtung BWL, VWL...weiß ich jetzt noch nicht, vielleicht ergibt sich auch was ganz Neues. Wollte ursprünglich nen Master in Germanistik machen, aber ich bezweifle so langsam, dass das meine Chancen drastisch erhöht.
 
Du hast doch aber schon selbst geschrieben, dass Leute die in Germanistik promoviert haben keinen Job finden. Germanistik ist außer fürs Lehramt doch für die Arbeitswelt völlig uninteressant.
Somit ist es egal ob du einen Bachelor, Master oder Dr in Germanistik hast. Wo keine Jobs ausgeschrieben sind, da ist die Qualifikation auch egal.

Ich hab die Beispiele nur bezogen auf BWL. Kannst aber auch andere sinnvolle Studienrichtungen wählen. Beim BWL Beispiel ging es mir nur darum, auch wirklich gefragte Studienrichtungen aufzuzeigen, da nicht jede BWL Fachrichtung auch gefragt ist.
 
Der Master fällt damit auch ziemlich sicher weg. Das einzige, was mich daran ärgert, ist der Bafög-Verlust bei einem Zweitstudium. Der einzige Grund, nen Master dranzuhängen, wäre für mich demnach das Bafög - dann kann ich während dem Master arbeiten gehen und dann mit finanziellem Polster evtl. nochmal in Vollzeit studieren.
 
Alphadude schrieb:
Macht es sich eigentlich komisch, wenn man mit 25/26 ein neues Studium (normal, Teilzeit, dual) anfängt bzw. hat das sehr schlechte Auswirkungen auf die Jobperspektive?

Es gibt Leute die fangen mit 30 ihr Erststudium an - merk dir eins: für (Aus- & Weiter-) Bildung ist es NIE zu spät.
 
Also ein ganz schlechter Plan ist es den Master nur zu machen um mittels Bafög ein Kapitalpolster aufzubauen. Entweder du hast wirklich eine sinnvolle Verwendung mit dem Master in Germanistik gefunden oder studier was anständiges.

Ich werf mal eine Idee ein:
-> vollzeit arbeiten, geht auch als Volontär - du verdienst nicht die Welt, sollte aber ausreichen um das Studium zu finanzieren
-> nebenberufliches Studium machen ... bspw. an der FOM, Fernuni Hagen etc.
-> danach ein richtigen Job suchen
 
_killy_ schrieb:
-> nebenberufliches Studium machen ... bspw. an der FOM, Fernuni Hagen etc.
-> danach ein richtigen Job suchen

Danke euch. Ich denke, das wird in etwa mein Weg sein. Falls noch wer Tipps hat, nur zu!
 
Fraaap schrieb:
Wie wäre ein Einstieg in den öffentlichen Dienst?

Ahhhh...genau das habe ich mir auch schon überlegt, habe am Anfang ja auch gefragt wegen Polizei/Bundeswehr. Kennst du weitere Stellen, die in Frage kämen? Das duale Studium bei der Polizei kann man beispielsweise in München absolvieren, soweit ich weiß. Wenn man bisschen höher einsteigen könnte, wäre sogar eine Ausbildung denkbar. Haben Leute mit meinem Lebenslauf überhaupt eine Chance oder werden vor allem junge, "unbeschriebene Blätter" gesucht?
 
Du hast vorher Verwaltungswirtschaft, Public Management, Public Administration oder ähnliches studiert und abgebrochen? Die Frage ist, ob das gleiche nur mit Fachrichtung Polizei dann überhaupt eine Alternative ist geschweige denn der Chancen dort genommen zu werden weil ja schon mal abgebrochen. Fur den höheren (ergo Vorbereitungsdienst) benotigt man einen Master oder Stex (Polizei sucht in der Regel Juristen).
Mach dir doch nochmal Gedanken darüber was du überhaupt willst. Schließe dein Studium ab und wenn es dich interessiert mach eine normale duale Ausbildung. Warum auch nicht. Überlege dir wo du hinwillst. An welchem Ort willst du arbeiten, mit welcher Materie und in welchem Fach. Auch über den Horizont hinausdenken. Les dir ein paar Infos an aus unterschiedlichen Branchen. Es gibt viele interessante Berufe, die einem nicht sofort in den Kopf kommen.
 
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