-=Bender=-
Cadet 1st Year
- Registriert
- Jan. 2009
- Beiträge
- 13
Hallo,
da ich grad recht angenervt bin muss ich mir das mal von der Seele schreiben. Finde es auch als Thema eigentlich ganz interessant.
Vorab an dieser Stelle schonmal für alle "Pech gehabt Keule, hätteste ja anders machen können" Schreiber: Ja, das hätte anders laufen können wenn ich vorher selber online bestellt hätte.
Vorgeschichte:
Hey, mein Tarifwechsel bei Kabel Deutschland ist durch (100->200). Hmmm - der Vodafone Speedcheck gibt gar nicht viel mehr her. Komme auf maximal 130Mbps statt der gebuchten 200.
(Realistisch hatte ich mal mit 170Mbps kalkuliert um meine Enttäuschung in Grenzen zu halten) Kurz ein wenig getestet, Modem "Bridge Mode" wieder rausgenommen und Rechner direkt
an das Hitron Modem von Kabel Deutschland angeschlossen und siehe da 194 MBit. Kurz ein wenig gegoogelt und siehe da mein Router schwächelt im Bereich WAN to LAN und packt das
einfach nicht. Ok, muss halt ein neuer her. Schön ein Gerät ausgeschaut und wenn ich auch häufig Versand nutze wollte ich heute mal nicht warten. Hab ja grad Urlaub ...
Kurz woanders hingefahren und was erledigt, unterwegs auf dem Handy nochmal in den Preisvergleich geschaut und siehe: da Preis beim Händler (der Online Shop und lokales Geschäft
in Hamburg anbietet) passt und das Teil ist in der Filiale vorrätig. Keine Zugangsdaten für den Shop dabei und um nicht 20km Umweg zu fahren also direkt nach Hamburg gefahren statt
mit Abholung in der Filiale zu bestellen. (~50km) Also etwas außerhalb geparkt ... ab in die Bahn 3 Stationen und Zack bin ich da.
Das Erlebnis:
Rein in den Shop, Verkäuferin angesprochen, Ware gegriffen, zur Kasse, Diebstahlsicherung entfernt,
Kundendatensatz aufgerufen, EC Karte in der Hand und dann ging es los: Verkäuferin scannt den Barcode und die Kasse frisst den nicht. nach ein paar Versuchen:
"Oh den kann ich Ihnen nicht verkaufen, der ist reserviert." Bitte? "Der wurde wohl vor ein paar Minuten online reserviert" Ähmm ich stehe hier mit der Ware in der Hand die eben
noch im Regal war. Das kann doch jetzt nicht mein Problem sein. xx km gefahren, Fahrtkosten, Bahnkosten ... "Das tut mir leid aber das lässt die Kasse jetzt nicht zu"
Wow ... in dem Moment war ich doch stinksauer und musste mich ein wenig zusammenreissen. Das sicherlich freundlich gemeinte Angebot der Verkäuferin den Artikel zu bestellen und
morgen abholen zu können klingt in dem Moment natürlich wie blanker Hohn. (Fahrtkosten, Zeitaufwand ... hallo haben Sie mir zugehört?)
Letztendlich bin ich also raus, Telefon rausgeholt und bei Amazon mit Prime Versand bestellt. Kein Desaster, ist ja nur Technik und ich kann ja meinen Anschluß auch mit dem KD Modem nutzen bis dahin.
Allerdings kaufe ich, wenn es sich anbietet, doch gerne mal im Laden, selbst wenn es eben ein paar EUR mehr kostet. Erhält vielleicht auch mal Arbeitsplätze.
(in diesem Fall hätte ich für die "Lust auf die Ware sofort" quasi 10 EUR an Mobilitätskosten und die Zeit in Kauf genommen mit eben dem Bewusstsein dafür
auch mal wieder im Laden gekauft zu haben) Der Router selber kostet bei beiden Anbietern das gleiche und Prime Mitgliedschaft hab ich im Haushalt eh zur Verfügung.
Letztendlich, hätte ich vorher die 20km zusätzlich in Kauf genommen für meine Zugangsdaten, hätte ich Online gekauft und Abholung in der Filiale gewählt hätte ich das Teil sicher gehabt.
(da hat intern aber beim gemischten Handel meist die Filiale nichts davon weil es als Umsatz dem eCom zugeschlagen wird)
So durchlebt man eben die Phasen der Frustration:
- Unverständnis, der Geist weigert sich das Gesagte zu begreifen ("Ähh hat die eben gesagt ich kann das Teil was ich hier in Händen halte nicht kaufen?")
- Frust ("Warum ist das Leben immer so gemein zu mir?")
- Ärger ("Zeichnen Sie bitte schonmal einen Kreis auf den Boden. Ich warte hier jetzt auf den Besteller und dann Regeln wir das von Mann zu Mann")
- Rückkehr der Realität ("ok es ist nur ein Stück Technik und ich muss es nicht lebenswichtig sofort haben. Und andere Händler haben auch schöne Versender ...")
Die Frage
Was bei mir in dem Zuge aber hochkommt ist tatsächlich die Frage nach der Behandlung des Kunden im stationären Handel. Was ist denn mit dem Kunden der
einfach nicht online bestellt? Nicht nach Beständen schaut? Da kommt der "ganz normal" in den Laden, nimmt sich die Ware, geht zur Kasse und kriegt da überspitzt gesagt
"ätsch bätsch, wärste mal modern und würdest online kaufen wäre es jetzt deins, so kriegst Du das nicht". Ich kenne durchaus noch Menschen die das so machen.
Wenn ich denen sage, hol dir mal Teil XYZ, dann gehen die lieber in einen Laden und holen das da. Auch wenn es zum Teil deutlich teurer ist. Will man die auch noch vergraulen?
Ich werde nach meinem Urlaub mal in Erfahrung bringen ob das bei uns auch passieren kann. Auch bei uns (Bereich Bekleidung) wird Ware im Online Shop verkauft
und teilweise dafür auch mal aus Filialen abgerufen.
Selbst wenn es mich nicht wie in diesem Fall persönlich betreffen würde, wäre ich der Meinung wenn der Kunde mit der Ware in der Hand an der Kasse steht ist es einfach zu spät.
Das es rechtlich in Ordnung ist (Angebot des Kunden die Ware zu kaufen, Annahme des Verkäufers durch kassieren), ist ein anderes Thema. Und auch die Folge für den Onlinekunden
der ja gekauft hat wäre natürlich ein Problem wenn der Kunde vor Ort die Ware mitnimmt, aber das kann nicht das Problem des Kunden sein der da an der Kasse steht mit Ware
die ihm vorher angeboten wurde. Sicher nicht einfach ...
Grüsse,
Bender
da ich grad recht angenervt bin muss ich mir das mal von der Seele schreiben. Finde es auch als Thema eigentlich ganz interessant.
Vorab an dieser Stelle schonmal für alle "Pech gehabt Keule, hätteste ja anders machen können" Schreiber: Ja, das hätte anders laufen können wenn ich vorher selber online bestellt hätte.
Vorgeschichte:
Hey, mein Tarifwechsel bei Kabel Deutschland ist durch (100->200). Hmmm - der Vodafone Speedcheck gibt gar nicht viel mehr her. Komme auf maximal 130Mbps statt der gebuchten 200.
(Realistisch hatte ich mal mit 170Mbps kalkuliert um meine Enttäuschung in Grenzen zu halten) Kurz ein wenig getestet, Modem "Bridge Mode" wieder rausgenommen und Rechner direkt
an das Hitron Modem von Kabel Deutschland angeschlossen und siehe da 194 MBit. Kurz ein wenig gegoogelt und siehe da mein Router schwächelt im Bereich WAN to LAN und packt das
einfach nicht. Ok, muss halt ein neuer her. Schön ein Gerät ausgeschaut und wenn ich auch häufig Versand nutze wollte ich heute mal nicht warten. Hab ja grad Urlaub ...
Kurz woanders hingefahren und was erledigt, unterwegs auf dem Handy nochmal in den Preisvergleich geschaut und siehe: da Preis beim Händler (der Online Shop und lokales Geschäft
in Hamburg anbietet) passt und das Teil ist in der Filiale vorrätig. Keine Zugangsdaten für den Shop dabei und um nicht 20km Umweg zu fahren also direkt nach Hamburg gefahren statt
mit Abholung in der Filiale zu bestellen. (~50km) Also etwas außerhalb geparkt ... ab in die Bahn 3 Stationen und Zack bin ich da.
Das Erlebnis:
Rein in den Shop, Verkäuferin angesprochen, Ware gegriffen, zur Kasse, Diebstahlsicherung entfernt,
Kundendatensatz aufgerufen, EC Karte in der Hand und dann ging es los: Verkäuferin scannt den Barcode und die Kasse frisst den nicht. nach ein paar Versuchen:
"Oh den kann ich Ihnen nicht verkaufen, der ist reserviert." Bitte? "Der wurde wohl vor ein paar Minuten online reserviert" Ähmm ich stehe hier mit der Ware in der Hand die eben
noch im Regal war. Das kann doch jetzt nicht mein Problem sein. xx km gefahren, Fahrtkosten, Bahnkosten ... "Das tut mir leid aber das lässt die Kasse jetzt nicht zu"
Wow ... in dem Moment war ich doch stinksauer und musste mich ein wenig zusammenreissen. Das sicherlich freundlich gemeinte Angebot der Verkäuferin den Artikel zu bestellen und
morgen abholen zu können klingt in dem Moment natürlich wie blanker Hohn. (Fahrtkosten, Zeitaufwand ... hallo haben Sie mir zugehört?)
Letztendlich bin ich also raus, Telefon rausgeholt und bei Amazon mit Prime Versand bestellt. Kein Desaster, ist ja nur Technik und ich kann ja meinen Anschluß auch mit dem KD Modem nutzen bis dahin.
Allerdings kaufe ich, wenn es sich anbietet, doch gerne mal im Laden, selbst wenn es eben ein paar EUR mehr kostet. Erhält vielleicht auch mal Arbeitsplätze.
(in diesem Fall hätte ich für die "Lust auf die Ware sofort" quasi 10 EUR an Mobilitätskosten und die Zeit in Kauf genommen mit eben dem Bewusstsein dafür
auch mal wieder im Laden gekauft zu haben) Der Router selber kostet bei beiden Anbietern das gleiche und Prime Mitgliedschaft hab ich im Haushalt eh zur Verfügung.
Letztendlich, hätte ich vorher die 20km zusätzlich in Kauf genommen für meine Zugangsdaten, hätte ich Online gekauft und Abholung in der Filiale gewählt hätte ich das Teil sicher gehabt.
(da hat intern aber beim gemischten Handel meist die Filiale nichts davon weil es als Umsatz dem eCom zugeschlagen wird)
So durchlebt man eben die Phasen der Frustration:
- Unverständnis, der Geist weigert sich das Gesagte zu begreifen ("Ähh hat die eben gesagt ich kann das Teil was ich hier in Händen halte nicht kaufen?")
- Frust ("Warum ist das Leben immer so gemein zu mir?")
- Ärger ("Zeichnen Sie bitte schonmal einen Kreis auf den Boden. Ich warte hier jetzt auf den Besteller und dann Regeln wir das von Mann zu Mann")
- Rückkehr der Realität ("ok es ist nur ein Stück Technik und ich muss es nicht lebenswichtig sofort haben. Und andere Händler haben auch schöne Versender ...")
Die Frage
Was bei mir in dem Zuge aber hochkommt ist tatsächlich die Frage nach der Behandlung des Kunden im stationären Handel. Was ist denn mit dem Kunden der
einfach nicht online bestellt? Nicht nach Beständen schaut? Da kommt der "ganz normal" in den Laden, nimmt sich die Ware, geht zur Kasse und kriegt da überspitzt gesagt
"ätsch bätsch, wärste mal modern und würdest online kaufen wäre es jetzt deins, so kriegst Du das nicht". Ich kenne durchaus noch Menschen die das so machen.
Wenn ich denen sage, hol dir mal Teil XYZ, dann gehen die lieber in einen Laden und holen das da. Auch wenn es zum Teil deutlich teurer ist. Will man die auch noch vergraulen?
Ich werde nach meinem Urlaub mal in Erfahrung bringen ob das bei uns auch passieren kann. Auch bei uns (Bereich Bekleidung) wird Ware im Online Shop verkauft
und teilweise dafür auch mal aus Filialen abgerufen.
Selbst wenn es mich nicht wie in diesem Fall persönlich betreffen würde, wäre ich der Meinung wenn der Kunde mit der Ware in der Hand an der Kasse steht ist es einfach zu spät.
Das es rechtlich in Ordnung ist (Angebot des Kunden die Ware zu kaufen, Annahme des Verkäufers durch kassieren), ist ein anderes Thema. Und auch die Folge für den Onlinekunden
der ja gekauft hat wäre natürlich ein Problem wenn der Kunde vor Ort die Ware mitnimmt, aber das kann nicht das Problem des Kunden sein der da an der Kasse steht mit Ware
die ihm vorher angeboten wurde. Sicher nicht einfach ...
Grüsse,
Bender