Autoradio richtig verkabeln 3 Ohm/4 Ohm Reihe Parallel

Hebras

Lieutenant
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Hallo,

bin mir gerade nicht ganz sicher wie ich es machen soll. Langfristig ist ein Verstärker geplant wollte damit aber erstmal warten. Jetzt habe ich mir ein Sony DSX-GS80 geholt welches mir mehrere Möglichkeiten bietet.

Ich habe vorne die Lautsprecher verbaut Eton ET-Pra 13 mit 3 Ohm und hinten die Eton ET-PSX13 mit 4 Ohm.

Ich weiß das es schon Mist ist die 3 Ohm Lautsprecher an ein Radio anzuschließen welches für 4-8 Ohm ausgelegt ist. Aber das ist aktuell erstmal Status Quo den ich habe.

Jetzt habe ich aber vielleicht Glück denn das Sony bietet mir zwei Möglichkeiten an. Was würdet ihr mir empfehlen.
Screenshot 2024-07-13 172431.png




Also das wäre die klassische Variante. Hier ist der Sub eingezeichnet den ich nicht habe dafür fehlen die Hecklautsprecher in der Zeichnung die wären eben dort wo jetzt der Sub und die ungenutzte Leitung ist angeschlossen.

Jetzt frage ich mich aber wie wohl der Verstärker damit zurecht kommt wenn ich die Einstellungen vornehme den Sub weglasse und die Front und Hecklautsprecher parallel anschließe. Ob das für die Technik nicht schonender und besser wäre bis ich den Verstärker einbaue?

Screenshot 2024-07-13 172924.png

Screenshot 2024-07-13 172951.png



Wer sonst noch eine gute Idee hat immer her damit. Euch einen schönen Abend

Hebras
 
Der Sony hat 4x40W, deshalb ist es sinnvoller die 4 LS separat anzuschliessen. Damit bleibst Du auf allen Kanaelen innerhalb einer vernuenftigen Impedanz und solltest auch in der Lage sein die Lautstaerkeunterschiede zwischen vorn und hinten auszugleichen.
Wenn Du die 3 Ohm und 4 Ohm LS parallel schaltest kommst Du rechnerisch bei 1.7 Ohm raus. Natuerlich ist die Impedanz eines LS nicht fix aber es bleibt nicht mehr viel Reserve uebrig. Solange Du relativ leise Musik hoerst sollte es durchaus funktionieren aber es duerfte den Sony durchaus ins Schwitzen bringen.
Ausserdem kannst Du mit der Parallelschaltung keine Unterschiede in der Lautstaerke ausgleichen. Es wird also entweder vorne oder hinten lauter sein.
 
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kurz: schließ das "ganz normal" an, Front an Front (obwohl 3 statt 4 Ohm) und Rear an Rear!
im allerschlimmsten Fall löst die Kurzschlusssicherung in der HU aus, man muss dann ja nicht bis Anschlag aufdrehen...
Ergänzung ()

einen Längs-Widerstand vor LS zu setzen, die ohne Hochpass offen bis unter ihre Resonanz-Frequenz betrieben werden, ist so ziemlich das schlimmste, was man tun kann.
dann sollte man lieber bei den Original-Systemen bleiben, bis man sich auch den Amp dazu leisten kann...
 
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Mickey Mouse schrieb:
einen Längs-Widerstand vor LS zu setzen, die ohne Hochpass offen bis unter ihre Resonanz-Frequenz betrieben werden, ist so ziemlich das schlimmste, was man tun kann.
Kannst du das mal bitte näher beschreiben warum? Ich lerne gerne dazu.
 
Ich würde hier jeweils rechts und links in Reihe betreiben. Damit läge ich beim Widerstand, den die Verstärkerstufe sieht, bei 7 Ohm und damit im Betriebsbereich. Also FR und RR in Reihe an den FR Amp. FL und RL an FL. Wird zwar nicht so laut, aber man riskiert nichts.
 
@Sahit Die Nennimpedamz eines LS ist kein realer Wert sondern eine Vereinfachung da der Widerstand frequenzabhaengig ist. Vintage Infinity LS in den 80ern waren beruehmt/beruechtigt im Betrieb deutlich unter die Nennimpedanz zu gehen (bis runter auf 2 Ohm) und nicht alle Verstaerker kamen damit zurecht. Die Wirkung eines reinen ohmschen Widerstands in Serie in der Leitung kann daher zu interessanten Effekten fuehren. Die Auswirkungen (Erwaermung, Klangeinfluss) in einem realen Setup werden aber vom Verstaerker und LS abhaengig sein. Waere deshalb individuell zu pruefen.
Fuer Impedanzanpassung gibt es zwar Audio Transformatoren aber die sind in diesem Fall keine sinnvolle Alternative.
 
ein "Qualitätsmerkmal" von Verstärkern ist deren Ausgangsimpedanz (ideal wären Null Ohm für einen "perfekten" Verstärker, geht aber nicht).
das wird in der Regel als Dämpfungsfaktor angegeben, also DF=100 bei 4 Ohm Technik bedeutet, die Ausgangsimpedanz des Verstärkers ist um Faktor 100 niedriger als die 4 Ohm der LS -> 0,04Ohm.

in dem Wort Dämpfungsfaktor steckt auch schon der Sinn dahinter drinnen: der Amp muss den LS "bedämpfen". Im Bereich seiner Resonanzfrequenz (beim Eton ca. 70Hz, kann man an den Diagrammen sehr gut erkennen) oder gar darunter wird ein LS zwischenzeitlich zu einem Dynamo oder Generator! Die Membrane/Schwingspule wird durch den Strom vom Amp (rhythmisch) in Bewegung gesetzt. Dabei sollte die Bewegung sich exakt an die Vorgabe halten, alles andere sind (heftige) Verzerrungen.
Gerade im Bereich der Resonanzfrequenz schießt die träge Membrane aber über das Ziel hinaus und wird eben zu einem Dynamo, der induzierten Strom zurück in den Amp schickt.
genau dieser "Fehl-Strom" muss vom Amp so gut wie möglich "kurzgeschlossen" werden, das bremst die Membrane/Spule ab und sie folgt besser den Vorgaben
-> Dämpfung!

warum verlegen die Leute denn armdicke LS Kabel und treiben so viel Aufwand? Genau um den Widerstand zwischen Amp und LS so niedrig wie möglich zu halten!

bei den Mittel/Hochtönern ist das nicht so relevant, da werden zur Anpassung in den Weichen auch gerne mal Widerstände davor geschaltet. Dieses Chassis werden NICHT im Bereich ihrer Resonanzfrequenz betrieben, sondern per Hochpass-Filter vorher abgetrennt. So als Faustregel gilt: Trennfrequenz >= doppelt so hoch wie Resonanzfrequenz. Einen HT mit einer Resonanzfrequenz von 1kHz wird man niemals niedriger als 2kHz trennen (und das dann noch möglichst steil) aber dann kann man da auch einen Widerstand vor schalten.

bei einem Tief(/Mittel) Töner geht das nicht (so einfach). Wie gesagt, hier liegt die Resonanzfrequenz bei 70Hz, am wird wohl kaum seine Front-Systeme bei 150Hz trennen und selbst wenn man das tun wollte, bräuchte man dafür riesige und teure Weichen...

ich will niemanden dazu überreden, evtl. das Radio zu Schrotten!
ich kann nur sagen wie ich(!) es machen würde (ok, oder auch nicht, irgendeine Endstufe habe ich garantiert noch im Keller liegen, das Problem würde sich mir niemals stellen).

was passiert wenn die Impedanz der LS zu gering ist?
  • die HU "erkennt" das sofort und schaltet wegen Kurzschlussverdachts ab -> kein Problem
  • es läuft...
dann fließt mehr Strom als bei einem 4Ohm LS, so what? Solange man nicht voll aufdreht, bleibt der Strom aber immer noch unter dem Level, den er auch bei 4Ohm erreichen würde.
klar wird durch den höheren Strom zusammen mit der "Mehr-Spannung", die in der Endstufe "vernichtet" werden muss, die Endstufe bei gleicher Leistung wärmer, auch dagegen sollte sie abgesichert sein und wenn man nicht voll aufdreht...
 
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@Mickey Mouse Danke für die ausführliche Beschreibung. Naja armdicke Kabel habe ich bei meinem HiFi System zuhause definitiv nicht verlegt 2,5mm² mussten reichen
 
Danke für die Informationen. Ich bin doch bewegt jetzt einen Verstärker dann jetzt zu kaufen, es war ja eh geplant.
Ich denke es wird ein klassischer Vierkanal-Verstärker werden.


Spricht was gegen den Verstärker von Sony XM-N1004. Oder welchen würdet ihr empfehlen?
 
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Ich hatte über 2 Jahre in der Front ein Eton Pow 172.2 mit 3 Ohm und als Rearfill ein Eton PRX 170.2 mit 4 Ohm am Ford Originalradio und Kabelbaum dran, nicht die beste Lösung, aber es lief.
Das Frontsystem hatte einen stärkeren Klang, fing aber eher an zu clippen.

Ich würde erstmal die Sicherung fürs Radio checken, ob es 10 A sind oder mehr.
Laut der Bedienungsanleitung entscheidet die Sicherung im Auto, ob das Radio am original Kabelbaum dran darf, oder ob es eine eigene Stromversorgung braucht.

Wenn deine Eton Lautsprecher am Originalkabelbaum hängen würde ich den Sony Adapter mit den Iso Steckern ggfs per fahrzeugspezifischen Adapter anschliessen und schauen wie es läuft.

Das Radio hat eine Y-Weiche auf 2 Iso Stecker, einer ist für die Lautsprecher und der andere für die Stromversorgung.
 
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Ich habe heute erstmal alles wie es vorgesehen war angeschlossen und ich habe ein sehr gutes Gefühl.
Da ich den Fader bei ca. +6 hinten habe, was ja so die 3 Ohm Lautsprecher in ihrer Maximalleistung reduziert, wenn ich ganz aufdrehe. Kann ich auch so die Maximallautstärke laufen lassen.

Und falls es interessiert ich habe Eton auch gefragt. Antwort:

Sehr geehrter Herr XXXXXXX,
Eine geringe Impedanz Unterschreitung stellt kein Problem dar. In meiner 30 Jährigen Erfahrung habe ich noch nie Probleme damit gehabt. Ein Verstärkter ist in meinen Augen daher nicht zwingend erforderlich. Natürlich hebt er Leistungsniveau und die Soundqualität erheblich, aber das war ja nicht die Frage. Ich hoffe geholfen zu haben und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen
 
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