Bachelor Duales Studium oder Uni

2_Gee

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Hallo zusammen,
ich besuche zurzeit die 12. Klasse eines Beruflichen Gymnasiums mit dem Schwerpunkt Informatik, also ich mache nächstes Jahr Abitur.
Nun stehe ich vor der Frage ob ich mich für ein Duales Studium bewerben sollte.
Ich habe zum Beispiel eine Ausschreibung von SAP gesehen, bei der ich an der DHBW in Karlsruhe studieren würde und bei SAP arbeite. Bevor ich mich für einen Dualen Studienplatz bewerbe will ich mir aber erst sicher sein, dass es auch etwas für mich ist.
Ich hätte Lust schon direkt etwas praktisches zu machen aber ich denke, dass ich auch mit einem theoretischen Uni Studium gut zurecht käme.

Jedoch möchte ich danach auf jeden Fall noch einen Master machen um bessere Karrieremöglichkeiten zu haben.
Das Duale Studium geht so wie ich das verstanden habe nur 3 Jahre also man muss sich nicht länger verpflichteten.
Jetzt zu meinen Fragen:
Kann ich nach dem Dualen Bachelor noch einen Master an einer TU machen oder reicht der Bachelor dafür nicht aus? Es werden zwar auch Duale Masterprogramme angeboten aber es kann ja durchaus sein, dass man nicht genommen wird und außerdem hätte man mit einem Dualen Bachelor und einem Master an der Uni sowohl schon Arbeitserfahrung als auch einen angesehen Masterabschluss.
Und ist es Karrieretechnisch sinnvoll einen Dualen Bachelor zu machen, da man ja dort schon einiges an Arbeitserfahrung sammelt oder ist eine Ausbildung an einer TU besser in an hohe und gutbezahlte Stellen zu kommen?
Ich würde mich freuen, wenn jemand seine Meinung dazu abgeben könnte.
 
Der Bachelor reicht für einen Master aus.

Dein erster Abschluss ist nur für deinen ersten Job wichtig. Und auch dort eher nur so mittel bis wenig. Das wird gerade von Leuten vor, teilweise aber auch im Studium, massiv überschätzt.


Viel wichtiger ist, dass du während deines Studiums fleißig arbeitest bzw. außerhalb eines dualen Studiums viele Praktika und Werkstudententätigkeiten einbaust.


Die Chance auf gute, hochbezahlte Stellen sind deutlich erhöht, wenn du wirklich und ernsthaft Spaß an deiner Arbeit hast, also motiviert bist.
 
Damals hielt ich wenig von Dual. Das Studium ist zwangsläufig einfacher, da einfach weniger Zeit vorhanden ist. Die Leute haben aber alle extrem gut Karriere gemacht. 95% des Uni Wissens brauchst du halt auch nie wieder. Die Berufserfahrung und das Dax Unternehmen im Lebenslauf sind deutlich wichtiger.
 
Hallo

uincom schrieb:
Die Berufserfahrung und das Dax Unternehmen im Lebenslauf sind deutlich wichtiger.
Vor allem verpflichtet man sich in der Regel als dualer Student nach dem Studium X Jahre für das Unternehmen zu arbeiten, um dem Unternehmen die Kosten zurück zu zahlen/arbeiten.
Es ist nicht zu unterschätzen das man direkt nach dem Studium eine garantierte Arbeitsstelle hat und sofort Berufserfahrung sammeln kann, ob man dann da bleibt ist ein anderes Thema.
Wenn das Unternehmen paßt und gut ist dann sollte man über ein duales Studium mehr als nur nachdenken, ein duales Studium ist die ideale Mischung aus Theorie und Praxis.

Grüße Tomi
 
Ich würde einfach normal studieren, wenn du auf das Geld nicht angewiesen bist. Duales Studium ist ja dann doch recht stressig...
 
Ich war selbst Dual-Student (Elektrotechnik) und kann von mir sagen: Das war das beste, was ich hätte machen können
a) Du bekommst ein Gehalt, musst also nicht noch nebenbei arbeiten um das Studium zu finanzieren. Das nimmt viel des "Stresses". Obwohl ich den nie wirklich hatte. Du hast halt, wie im späteren Arbeitsleben, eine 35/40 Stunden Woche. Entweder in der Firma oder eben Vorlesung/Labor etc. + Nachbereitung.
b) Bei den meisten Unternehmen wirst du direkt übernommen bzw. konkret schon für eine Stelle vorgehsehen. Dafür musst du dich halt vorher Bewerben und erstmal einen Platz bekommen. Ich bin inkl. Studium nun fast 10 Jahre bei der Firma.
c) Viele meiner Kommilitonen haben dann nach dem Bachelor den Master gemacht. Entweder Berufsbegleitend oder nach eins/zwei Jahren gekündigt (und in einem Fall danach wiedergekommen). Wobei ich mit meinem Bachelor jetzt auch bei über 90k im Jahr bin.
d) die Firma ist natürlich interessiert, dass du dein Studium erfolgreich abschließt und bietet z.B. interne Förderprogramme an oder machen sogar "Druck" in Richtung Hochschule (je nach größe der Firma)
e) der Bachelor dauert in der Regel nur sechs statt die üblichen sieben Semester.
f) ob es eine "Pflicht" gibt nach dem Studium bei der Firma zu bleiben oder nicht, hängt von der Firma ab. Bei mir war es nicht so.
 
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2_Gee schrieb:
(...)Ich habe zum Beispiel eine Ausschreibung von SAP gesehen, bei der ich an der DHBW in Karlsruhe studieren würde und bei SAP arbeite.(...)
Hierzulande dürfte es für einen Informatiker keine bessere Adresse geben. Falls Du genommen würdest und es schaffst dort zu bleiben, kann das ein mächtiger Schub für die Karriere bedeuten.

Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Falls Dich SAP nach dem Studium nicht übernimmt, dann werden viele spätere Bewerbungsempfänger denken "Von SAP gewogen und für zu leicht befunden."

Auch wenn die Performance der Firmen nicht ansatzweise mit SAP mithalten kann, ihre Ansprüche tun es. "Wenn es für SAP nicht gut genug ist, ist es das für uns auch nicht!".

Meine Meinung:

Wenn Du gerne "Hand anlegst", dann würde ich zum Dualen Studium raten.
Willst Du in der freien Wirtschaft "steile" Karriere machen dann eher Master im Vollzeitstudium .
Geht es Dir mehr um theoretische Inhalte und eine Forschungstätigkeit dann Master und anschließende Promotion.
 
@blubberz,
würde eher das Gegenteil behaupten. Wenn er als Alternative z.b. das KIT für Informatik wählt, wird sein Duales Studium mit recht hoher Wahrscheinlichkeit deutlich entspannter ablaufen, da der Anspruch im Studium ein ganz anderer ist. Selbstverständlich kommt es während der Praxisphasen auf die Firma drauf an.

Ich würde dir empfehlen, schaue dir die Modulhandbuche an und mache dir wirklich Gedanken, ob dich der Inhalt anspricht. Nicht dass am Ende des Tages die Erwartungen und die Realität zu stark divergieren.
 
Ja, das stimmt. Studium an einer Uni ist deutlich anspruchsvoller als als an einer FH (kann man eigentlich nicht vergleichen). Und FH ist etwas anspruchsvoller als Duale Hochschule.

Aber wenn man so ein anspruchsvolles Studium schafft, sollte man auch keine Probleme haben, einen Job zu finden. Und wenn man sich durch so ein Studium quälen muss, dann ist es vielleicht auch nicht das Richtige für einen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vergleiche doch mal ein duales Studium vs. klassisches Studium:

duales Studium:
  • Inhalte sind darauf abgestimmt, was die Wirtschaft/du in deinen Job brauchst
  • sehr wenige Studenten in der Vorlesung/eher Schulklassengröße
  • du kannst deutlich interaktiver mit dem Prof. arbeiten
  • du musst das Studium im Zeitrahmen abschließen
  • man erhält während des Studiums eine Vergütung
  • extrem hohe Chance direkt beim Arbeitgeber weiterbeschäftigt zu werden

klassisches Studium:
  • du kannst neben den eigentlichen Schwerpunkt auch ein Blumenstrauß an anderen Themen als Vorlesung mit einplanen
  • sehr viele Studenten in der Vorlesung
  • ggfs. kannst du mal eine Frage am Prof loswerden
  • du hast alle Zeit der Welt dein Studium zum Abschluss zu bringen
  • Geld ist deine Sorge
  • du hast den Bewerbungsstress am Ende des Studiums


Kurz: ein duales Studium ist für Leute die wissen was sie wollen und sich auch hinsetzen um ihr Ziel zu erreichen. Ein klassisches Studium hingegen hält dir noch viele Freiheiten bereit, was du wie machen möchtest.

Weder ist ein klassisches noch ein duales Studium leichter/schwer was auch immer. An der Uni bekommst du mehr Stoff (auch Sachen die du nicht brauchst) kannst ja aber auch das Studium entzerren und somit die Schwierigkeit wieder runter nehmen. Von daher lasse ich mal die "Uni ist schwerer" nicht gelten.

Ich hab ein duales Studium absolviert und danach noch weitere Studienabschlüsse nebenberuflich erworben. Bin jetzt auch bei knapp 100k Jahresbrutto. Am Ende zählt in der Wirtschaft halt, was man praktisch aufm Kasten hat!

Mach kein duales Studium, wenn du jetzt schon weißt, dass du promovieren möchtest. Da bereitet dich die Uni deutlich besser vor. Auch, wenn du nachher wissenschaftlich arbeiten möchtest - also eine Anstellung an einer Uni oder in der Forschung suchst. Dann geh zur Uni!
 
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Hier stehen ja nun schon einige Pro und Contras. Grundsätzlich gibt es aber auch die unterschiedlichsten Formen vom dualen Studium. Ich z.B. hatte dual studiert an einer ganz normalen Uni. Vorlesungsfreie Zeit arbeitest du im Betrieb, Rest bist du an der Uni. Gehalt kommt über das ganze Jahr. Obwohl es keine festen Programme gab, konnte ich so aber auch meinen Master fortführen.

Grundsätzlich berechtigt dich jeder Bachelor Abschluss zum Weiterstudieren. Du könntest nach einem dualen Studium auf jeden Fall deinen Master an einer normalen (anderen) Uni machen. Bei meiner Freundin im Jahrgang (duales Studium an einer DHBW) haben schätzungsweise 75% innerhalb der ersten 2 Jahre nach Bachelorabschluss noch einen Master begonnen. Die meisten an normalen Unis und einige noch berufsbegleitend.
 
Auch ich habe dual studiert und würde es nicht als Fehler bezeichnen.
Ebenso wollte ich immer gerne noch einen Master draufsetzen, aber nachdem ich direkt übernommen wurde, in ein super Projekt kam und jeden Monat ein ordentliches Gehalt kam, verschob sich dieser Plan immer um sechs Monate bis ich ihn schlussendlich aufgegeben habe.

Ich würde mal behaupten, dass ein Master nach einem dualen Studium in einer großen Firma, wenn man übernommen wird, gar nicht notwendig ist. Die größte Hürde wird es sein bei SAP und Co. überhaupt reinzukommen, wenn du erstmal drin bist, ist es recht egal ob Bachelor oder Master. Stell dich nicht doof an, sei offen und rede auch mal Leute von anderen Bereichen und Abteilungen und du hast intern so viele Chancen und Möglichkeiten bei denen du als Mensch viel mehr zählst als dein Abschluss.
 
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Habe auch dual studiert in einem MDAX Konzern.
Ehrlich gesagt verstehe ich nichtmal wie man denken kann „klassisch“ studieren an einer Uni sei in irgend einer Form im Vorteil.
Dual bist du finanziell abgesichert, du sammelst im Unternehmen Erfahrung knüpfst Kontakte und wirst sofern du dich nicht schlecht anstellst vermutlich auch übernommen und umgehst jede Form von Bewerbungsstress.
Sicher ich hatte nie wirklich Semesterferien da diese quasi durchgearbeitet werden mussten, aber was solls dafür war unter dem Semester das Studium selbst ja quasi Urlaub.

Ich würde vermutlich alles wieder so machen wollen und wenn meine Kinder später Interesse an einem Studium haben sicher auch dazu raten.
 
Zu dem Thema Stress im Dualen Studium kann ich nichts sagen, weil ich normal studiert habe.
Ich kann dir aber sagen, dass wenn du ein disziplinierter Mensch bist und jetzt schon weißt, dass Prüfungen schieben und aussetzten nicht dein Stil ist, dann wird dir das "normale" Studium auch nicht weniger Stress bereiten. Studieren hat sich verändert. Es ist überladen mit Fächern und Aufgaben. Man ist als disziplinierter Mensch dem das Studium wichtig ist immer an der psychischen Grenze, wenn es auf die Prüfungen zu geht und das ist schon in der Hälfte des Semesters. Weniger Stress wirst du im normalen Studium somit sicher nicht haben.
 
Wenn man ein disziplinierter Mensch ist mit etwas Intelligenz, dann ist Studium ziemlich chillig und easy.
 
Ich habe jahrelang duale Studenten betreut, selbst DHBW studiert und kann mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern... das ganze ist Meinungsäußerung, also mit Vorsicht zu genießen.

  • Die Qualität der der theoretischen Ausbildung an der DBHW ist bei weitem nicht so gut wie an der Uni
  • Die Qualität der praktischen Ausbildung ist sehr stark vom Ausbilder / Unternehmen abhängig - hast du einen sehr engagierten Ausbilder, ist die Praxis GOLD wert, hast du keinen, langweilst du dich in der Praxis zu Tode, alles dazwischen passiert natürlich auch
  • Der Stresslevel an der DHBW ist sehr hoch, weil du im Prinzip keine Pausen / Semesterferien hast und teilweise ist die Organisation so ausgelegt, dass du Abgabefristen für die Theorie in der Praxisphase hast und umgekehrt, sprich: Nach 8 Std. Arbeit darfst du abends noch deinen Studiumskrempel machen. Außerdem ballen sich die Klausuren oft auf eine oder zwei Wochen am Semsterende, was dann scherzhaft auch mal "Die Höllenwoche" heißt - danach darfst du dann direkt in die Praxis.
  • Das System DHBW ist sehr "verschult" - du hast Anwesenheitspflicht und du wirst ans Händchen genommen - das ist gut oder schlecht, je nachdem, was du bevorzugst
  • Gegen Ende der Ausbildung ballert man dich mit Arbeit so zu, dass es sehr frustrierend ist (Praxisarbeiten, Bachelorarbeiten, Studienarbeiten, etc), aber es ist sehr gut zu bewältigen, wenn man sich dahinter klemmt. Die Durchfallquote an der DBHW ist viel geringer als an der Uni (>80% kommen an der DBHW durch, an der Uni eher so > 30%)
  • Eine "Aussiebe"-Phase gibt es nicht, an der Uni wird der Anfang oft besonders hart, um die Kursgröße klein zu kriegen - DH ist eher auf bestehen ausgelegt.
  • Man hilft dir, wenn du Probleme hast - an der Uni ist es allen eher egal
  • Die Bezahlung ist normalerweise sehr gut (besonders bei SAP), das rettet dir den Hintern und du musst dein Studium nicht in einer Studentenbude verbringen, sondern kannst dir ne vernünftige Wohnung leisten - mir hat das echt geholfen
  • Ein DHBW-Studium ist eine Eintrittskarte für die Big-Player - hast du bei einem Unternehmen studiert und machst keinen groben Unfug, bietet man dir ziemlich sicher einen Arbeitsplatz an, den du schon kennst. Das ist extrem hilfreich.
  • Der "Spaß"-Faktor im Studium ist bei DHBW nicht so hoch - viele kommen von weiter weg und sich mal mit Kumpels treffen ist zwar machbar und oft klappt das, aber an der Uni ist das ein anderes "WIR" Gefühl. Im DHBW-Studium fahren viele lieber nach Hause (meine persönliche Erfahrung und auch die der Studenten die ich betreut habe)
  • Samstagsunterricht gibt es an der DBHW auch (ich hatte das nicht, aber WTF?;)
  • Master-Studium geht an der DBHW auch, ist aber eher Holzklasse - wenn du aber von DHBW auf Master an der Uni wechselst, wird das hart (hat ein Kumpel von mir gemacht, da braucht man Disziplin)

Alles in allem würde ich sagen, wenn du ohnehin den Master machst, rate ich dir zu einem Uni-Studium - wenn du glück hast, bietet dein Wunscharbeitgeber auch ein so genanntes "Werksstudium" an, da kannst du dann 1 1/2 Tage die Woche arbeiten, bist also auch in der Praxis tätig. Allerdings ist das nicht vergleichbar mit 3 Monaten voller Integration in eine Abteilung, wie es bei der DHBW ist.
 
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Heelix schrieb:
Habe auch dual studiert in einem MDAX Konzern.
Ehrlich gesagt verstehe ich nichtmal wie man denken kann „klassisch“ studieren an einer Uni sei in irgend einer Form im Vorteil.
Dual bist du finanziell abgesichert, du sammelst im Unternehmen Erfahrung knüpfst Kontakte und wirst sofern du dich nicht schlecht anstellst vermutlich auch übernommen und umgehst jede Form von Bewerbungsstress.
Sicher ich hatte nie wirklich Semesterferien da diese quasi durchgearbeitet werden mussten, aber was solls dafür war unter dem Semester das Studium selbst ja quasi Urlaub.

Ich würde vermutlich alles wieder so machen wollen und wenn meine Kinder später Interesse an einem Studium haben sicher auch dazu raten.

Wenn du an einer guten Universität einen guten Abschluss machst, wirst du auch kein "Bewerbungsstress" haben. Allgemein wäre es fatal die Entscheidung über 5 Jahre Studium oder dual von einer maximal zwei monatigen Bewerbungsphase abhängig zu machen, in der du noch verdammt viel fürs weitere Leben lernst. Wenn du die Universität jedoch nur als ein erweitertes Assessmentcenter siehst, um an einen Job zu kommen, wundert mich es nicht, dass du keinen Vorteil siehst. Das Studium an der Universität ist wesentlich anspruchsvoller als ein duales Studium an irgendeiner Dorf FH. Und darin liegt die Stärke und die Qualität eines Universitätabschlusses in einem gescheiten Fach und einer gescheiten Uni. Jemand der z.B. im MINT Bereich sein Studium mit guten Noten in angemessener Zeit abschließt, beweist dass er sich schnell in komplexe Sachverhalte einarbeiten kann und diese versteht. Dafür bedarf es einer riesigen Menge Frustrationstoleranz, Willensstärke, Disziplin und auch Intelligenz. Damit will ich nicht sagen, dass bei nicht klassischen Uniabschlüssen obige Eigenschaften nicht auch vorhanden sein können, jedoch implizieren diese meiner Meinung nach oben genannte Eigenschaften nicht. Ich kenne unfassbar viele Leute, denen das Studium an der TU zu schwer war und die dann auf die FH oder das duale Studium gewechselt sind. Alle berichten davon, dass es dort unendlich viel leichter ist. Und einen guten Job werden die sicherlich auch finden, aber im Endeffekt werden sie weniger lernen als an der klassischen Uni und langfristig gesehen meiner Meinung nach auch eher in einem klassischen Bürojob landen, für den man die Inhalte des Studiums nicht zwingend benötigt hätte. Wenn du wirklich etwas lernen willst und eine Maschine werden willst, führt kein Weg an hartem Training (und damit der Universität) vorbei. Geht es dir jedoch nur darum einen Job zu finden und das eigentliche Fach interessiert dich nicht, dann ist ein duales Studium wahrscheinlich besser.

EDIT: Ich sehe gerade den letzen Post von @sandreas und kann dem nur zustimmen. An der Uni musst du dich im Prinzip um alles selber kümmern. Ob du zur Vorlesung und den Übungen kommst, interessiert von den Verantwortlichen keinen, denn spätestens bei der Klausur sieht man dann, wie viel Gas du gegeben hast. Allerdings wird dir an der Uni bei Problemen und Fragen auch geholfen, du musst nur selber die Initiative ergreifen und den Prof. / Assistenten / Tutoren fragen. Es kommt eben keiner von selbst wie in der Schule.
 
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Heelix schrieb:
Ehrlich gesagt verstehe ich nichtmal wie man denken kann „klassisch“ studieren an einer Uni sei in irgend einer Form im Vorteil.
Das hängt wohl sehr stark von dem Bereich ab, in dem man arbeitet.
Während einem dualen Studium lernt man einfach andere Dinge und hat andere Schwerpunkte verglichen mit der Universität. Was letztendlich die bessere Wahl ist, wird von vielen individuellen Aspekten beeinflusst. Weder das eine noch das andere ist pauschal besser oder schlechter. Es stellt einfach eine andere Form der Ausbildung dar.
Nur mal ein Beispiel: die aktuellste Stelle, die ich in meiner Gruppe ausgeschrieben habe (Dax-Unternehmen), setzt eine Promotion voraus (oder Master mit relevanter Berufserfahrung), da für diese Position analytisches und wissenschaftliches Denken und Arbeiten entscheidend ist. Mit einem dualen Studium hättest du hier eher geringe Chancen. Die letzte Stelle, die ich dieses Jahr besetzt habe, hatte nicht ganz so hohe Anforderungen und war primär an Berufsanfänger mit Masterabschluss gerichtet. Auch hier hätte man jemand frisch aus einem dualen Studium geringe Chancen gehabt. Ich sehe also je nach Bereich durchaus Vorteile für klassische Studenten. In anderen Bereichen hat dann wieder der duale Student die Nase vorn.
uincom schrieb:
Wenn man ein disziplinierter Mensch ist mit etwas Intelligenz, dann ist Studium ziemlich chillig und easy.
In wie weit ein Studium "chillig und easy" ist, hängt selbst für den diszipliniertesten und intelligentesten Menschen wohl extrem vom Studium selbst ab.
 
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Es muss nicht immer aus Allem eine Wissenschaft gemacht werden. Ich stimme da @Seppuku voll zu.

Je nach Branche, Unternehmen, Job und Einsatzgebiet gibt es unterschiedliche Anforderungen an denselben Job, der wiederum von Leuten unterschiedlich(st)er Werdegänge ausgefüllt werden kann.
Im Ergebnis erfolgreich sein kann man mit jeder Ausbildung und mit jedem Studium, egal wie hoch letztlich die exakte Qualifikation auf dem (okay, ich finde ihn lächerlich :D) DQR ist.
 
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