Backup-System für NAS

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Drullo321

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Hallo,

Ich werde mir ein Eigenbau-NAS zusammenbauen mit FreeNas, OMV oder einer anderen Linux-Variante. Dafür fehlt mir jetzt allerdings noch eine automatische Backup-Lösung, welche 1x in der Woche ausgeführt werden soll.

Einsatzzweck des NAS:
1. Daten/Mediensammlung von drei Benutzern
2. GitLab
ggf. Media-Frontend (z.B. Kodi)

Hardware dafür ähnlich wie die NAS Basic 2.0 Anleitung:
Asrock J4105-ITX
16-32Gb RAM
1-2 HDD mit Gesamtspeicher 8+ TB

Wie oben geschrieben fehlt mir jetzt noch eine automatische Backup-Lösung gegen Hardware-Ausfälle. Ich will kein Cloud-Backup und auch keine manuelle Lösung wie alle X Tage eine USB Platte dafür anschließen.

Die Backup-Lösung wird anfangs räumlich getrennt im selben LAN sein, ggf. später auch oder zusätzlich in einer anderen Wohnung. Wichtig für mich ist, dass die oben genannten Einsatzzwecke ein voneinander unabhängiges Backup bilden, also z.Bs. kein Festplattenabbild oder eine riesige .tar für alles. sodass ich z.B. die Daten/Mediensammlung auch an einem Stand-PC/Laptop öffnen/einspeisen kann (über LAN oder als externe Platte).

Idealerweise läuft das Backup nicht nur automatisch, sondern kann auch das Backup-System (z.B. per WOL) starten und nach dem Backup herunterfahren. Das ganze dann möglichst mit minimalem Konfigurationsaufwand.

Welche Backup-Lösung ist zu empfehlen?

  • günstiges Synology/Qnap 1-2 Bay System mit 1 HDD
  • Ein zweites System s.o., mit lediglich 8GB RAM, 1 HDD
  • Alternativen?
 
sh Skript als Cron-Job?

Nur so als Tipp:
Ein "online" Backup im selben Netzwerk und gleichen Stromkreis ist KEIN Backup. Bei Blitzeinschlag sind meist beide hinüber. Ein echtes Backup ist offline oder an einem anderen Standort.
 
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Auch wenn mein Vorschlag dem „minimalen Konfigurationsaufwand“ nicht ganz gerecht wird, schreibe ich ihn trotzdem mal auf.

Es gibt mit rsnapshot ein wunderbares Tool, welches inkrementelle Backups auf fast jeden Speicherplatz erstellen kann, wobei via rsync (worauf rsnapshot basiert) nur die geänderten Daten übertragen werden. Dank Hardlinks auf dem Backupspeicher wird nichts doppelt gespeichert, es lässt sich aber trotzdem jeder Zustand als Ganzes abrufen. Man kann vier Zeitkategorien erzeugen (per Default hourly, daily, weekly, monthly) und einstellen, wie viele dieser Backups dieser Kategorien behalten werden sollen. Ein backup einer niedrigeren Katrgorie basiert dabei immer auf dem neuesten Backup der nächsthöheren Kategorie (monthly basiert auf dem neuesten daily usw.). Eine bekanntere Lösung, die rsnapshot am nächsten kommt, ist Apples TimeMachine.
Als Ziel kann dabei eigentlich jedes System dienen, welches Dateisystemzugriffe bietet. Ein Linux/Unix (das FreeBSD worauf FreeNAS aufbaut geht auch) wäre praktisch, dann kann rsync die Daten direkt per SSH übertragen. Ein Raspberry Pi mit USB-Festplatten würde also schon reichen, ein etwas größeres System wäre aber sicherlich nicht schlecht (Athlon 200GE oder irgendwas Atom-Basiertes).

Jetzt zum Problem: Die Konfiguration. rsnapshot ist ein Kommandozeilentool und wird dementsprechend per Textdatei konfiguriert. Die automatische Ausführung muss man selbst über Cronjobs einrichten. Auch sowas wie WOL ist nicht integriert, dafür müsste man die entsprechenden Befehle in ein Skript packen, welches dann per Cronjob ausgeführt wird.

Ob der Konfigurationsaufwand es wert ist, musst du entscheiden - ich nutze diese Lösung seit einiger Zeit und es läuft sehr zuverlässig.
 
Rego schrieb:
Nur so als Tipp:
Ein "online" Backup im selben Netzwerk und gleichen Stromkreis ist KEIN Backup. Bei Blitzeinschlag sind meist beide hinüber. Ein echtes Backup ist offline oder an einem anderen Standort.

Dessen bin ich mir bewusst. Habe ja auch geschrieben, wie ich vorgehen werde. LAN, später ggf. andere Wohnung. Bin kein Elektriker, laut kurzer Google-Suche ist es anscheinend durchaus üblich mehrere Stromkreise in einem Haus zu haben. Das NAS wird im Keller stehen, das Backup-System drei Stockwerke höher (115 Jahre altes Ein-Parteien-Haus). Vllt besteht da schon die Chance auf einen zweiten Stromkreis.

Achja, bei uns ist auch schonmal der Blitz eingeschlagen. Über die Telefonleitung. Zum Glück gab es nur ein Opfer, die FritzBox. :)

Und vllt werde ich alle halbe Jahr mal einen Tag opfern und ein Offline-Backup machen, aber wir wissen doch alle, wie das so ist mit guten Vorsätzen, solange will ich mir eine gute automatische Lösung basteln. Musste ich meinem Chef auch schon einreden, sonst hat er Offline-Backups lediglich nach Gutdünken gemacht.

TheDev schrieb:
Jetzt zum Problem: Die Konfiguration. rsnapshot ist ein Kommandozeilentool und wird dementsprechend per Textdatei konfiguriert. Die automatische Ausführung muss man selbst über Cronjobs einrichten. Auch sowas wie WOL ist nicht integriert, dafür müsste man die entsprechenden Befehle in ein Skript packen, welches dann per Cronjob ausgeführt wird.

Ob der Konfigurationsaufwand es wert ist, musst du entscheiden - ich nutze diese Lösung seit einiger Zeit und es läuft sehr zuverlässig.

Mmh klingt interessant. Das dürfte sich noch im Rahmen halten. Ein Tool zu installieren und ggf. eine Textdatei zu erstellen (+ der sowieso nötigen weiteren Freigaben im Netzwerk bzw. auf dem Rechner per Webanwendung) liegt absolut im Rahmen. Ist keine Frage des Könnens, lediglich des Willens, arbeite in der Branche. Was ich definitiv nicht machen will ist die halben Betriebsystem-Configs zu ändern bzw. Basic-Packages eines NAS erst nachinstallieren zu müssen, daher auch FreeNas bzw. OMV. Sonst weiß ich nach x Jahren bei einem Software-Upgrade, Betriebsystemwechsel oder bei einem wirklichen Ausfall nicht mehr, was ich alles speziell konfiguriert habe bzw. es verhindert besagte Upgrades/Updates weil zu umständlich/speziell geworden.

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Nochmal zurück zur Hardware. Man möchte ja nicht mehr Ausgeben als Nötig. Ich muss mal googeln ob ein Qnap/Synology ggf. ein automatisches Ein/Ausschalten können, das würde das ggf. erleichtern.

Ansonsten sind mir die PIs zu langsam und ein Odroid zu viel Frickelei/zu wenig standarisiert (beide schon ausführlich auf der Arbeit unter die Lupe genommen). Habe u.a. die oben genannte NAS Hardware gewählt, weil sie wenig Strom verbraucht und ein gutes P/L hat. Habe viele Nicht-Gaming-PC Hardware jahrelang im Einsatz, daher ist auch das wichtig.

Ein Athlon 220g ist jetzt keine Alternative wenn die integrierte CPU + Board s.o. nur ~95€ kostet und bereits mehr als schnell genug ist.
 
Update:

Mir kam noch eine andere Idee. Statt der oben genannten Lösung aus NAs mit Asrock J4105-ITX und HDDs + der noch zu suchenden Sicherung:

1x Eigenbau-HTPC/Mini-Server mit Asrock J4105-ITX und 2TB SSD (GitLab, Webserver, Multimedia-Frontend)
1x "Datengrab" Qnap TS-128A oder Synology DS119J mit 1 ~6-8TB HDD
1-2 Backup Qnap TS-128A oder Synology DS119J mit je 1 ~8-10TB HDD

Warum würden die 1-Bay NAS reichen? Habe früher ein Qnap TS119 jahrelang benutzt. Als reiner Netzwerkspeicher für mehrere Benutzer hat er mehr als gereicht. Dann wird ein neueres NAS erst recht reichen.

Muss mal rechnen, was im Endeffekt günstiger ist. (Anschaffungspreis, Stromverbrauch mind. 5 Jahre, zeitlicher Aufwand)

Mögliche Vorteile:

Mini-Server lüfterlos und minimalistisch (kleines flaches ITX Gehäuse) im Wohnzimmer betreibbar.
Anwendungsbereiche sauber getrennt (Lediglich ich benötige GitLab und Webserver, der Rest nur ein Datengrab mit Backup)

Mögliche Nachteile:

keine?
 
Drullo321 schrieb:
Bin kein Elektriker, laut kurzer Google-Suche ist es anscheinend durchaus üblich mehrere Stromkreise in einem Haus zu haben. Das NAS wird im Keller stehen, das Backup-System drei Stockwerke höher (115 Jahre altes Ein-Parteien-Haus). Vllt besteht da schon die Chance auf einen zweiten Stromkreis.

Wenn Du nur einen Zähler hast, ist es auch nur ein Stromkreis, auch wenn einzelne Bereiche ihre separate Sicherung haben. Sonst würde z.B. auch Powerline nicht funktionieren... ;)
 
Überspannung durch Blitz kann auch über das Lankabel kommen.
(oder Sat, Kabelfernsehen, Telefon etc.)
 
Ok ok. Danke schonmal für die Informationen ;) Aber das ist eigentlich nicht das Thema. Ob ich das Backup jetzt fahrlässig langfristig an den falschen Ort stelle (gleiches Haus) oder besser an einen weit entfernen (~50km möglich) ändern erstmal nichts an der Hardware-Auswahl, über die ich eigentlich diskutieren möchte
 
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Ich bin jetzt schon einen Schritt weiter. Da ich die Datensammlung + Backup zeitnah brauche und viele andere Sachen noch zu erledigen habe, werde ich vermutlich zwei Qnap 1-2 Bay NAS im Stile der TS128A bzw. 228A kaufen und erstmal das Projekt auf den Weg leiten. Irgendwann später dann den potientellen HTPC/NAS mit GitLab und besserer Multimedia-Funktionalität.

Jetzt weiß ich leider nur noch nicht:
a) Zwei 2-Bay NAS, zwei 1-Bay NAS oder je ein 1 und 2-Bay NAS
b) Dazu die entsprechenden Festplatten, 4-8TB und in welcher Konstellation.

Meine Erfahrungen mit meinem früheren 1-Bay NAS zeigen mir, dass für meine Zwecke dies ausreichend wäre, allerdings wäre ein Kapazitätsupgrade mit einem Zwei-Bay NAS einfacher.
 
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