Backup von Virtuellen Maschinen im laufenden Betrieb

Datax

Lt. Junior Grade
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437
Hallo,

kennt sich jemand mit Backups von Virtuellen Maschinen aus?

Es geht dabei nicht um die Sicherung der Daten der Virtuellen Maschinen,
sondern wirklich um eine Vollsicherung der VMs.

Die erstellten Backups sollen dann zum Einsatz kommen,
wenn eine der gesicherten VMs mal "kaputt" gehen sollte,
was ja bereits durch fehlerhafte Windows-Updates passieren kann.

Soweit ich weiß wird dabei mit Snapshots gearbeitet!?
Hat das schon mal jemand erfolgreich gemacht?

Es geht vor allem um die Sicherung von Virtuellen Maschinen,
die auf einem ESXi-Server als Hypervisor laufen (Windows- als auch Linux-VMs).

Über geeignete Datensicherungsprogramme,
die sich in der Praxis bewährt habenm als auch einfach Programme,
mit denen ihr selbst es bereits erfolgreich gemacht habt, sind interessant für mich.

Freue mich über jede hilfreiche Rückmeldung.

Gruß, Datax
 
Veeam ist da spitze
 
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Der Platzhirsch schlechthin dürfte Veeam Backup & Recovery sein.
Arbeitet mit Snapshots, richtig. Also auf dem Hypervisor-Level.

Wichtig dabei: Für vSphere brauchst du hier eine der Bezahl-Lizenzen, weil nur damit die Storage APIs freigeschaltet werden, die das Backupprogramm nutzt. Das betrifft aber alle Programme, die wie B&R auf dem Hypervisor-Level arbeiten.

Ansonsten gibt es da natürlich noch den Veeam Agent, welcher aber wie ein klassisches Backup-Programm arbeitet, wo die Backups innerhalb der VM gemacht werden. Hier werden keine Snapshots von der VM gemacht.
Nachteil ist - wie bei allen agentenbasierten Programmen - dass die Backup-Frequenz der VMs auf dem Host niedriger ist, weil das Programm innerhalb der VM ausgeführt wird und da entsprechend die Ressourcen belastet.

Honorable Mention wenn Veeam B&R zu teuer ist: Altaro.

Finger weg von BackupExec. Die ganze Branche wartet eigentlich nur noch darauf, dass der Hersteller (wer auch immer es gerade ist) diesen toten Hirsch endlich abkündigt, damit verzweifelte Backup-Administratoren bei der Chefetage endlich €-basierte Argumente für einen Produktwechsel bekommen.
Man munkelt dass Backup Exec schon als hartes Ausschlusskritierum für Sysadmin-Bewerber gilt...
 
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Veeam sollte alles bieten, was du benötigst.
Testweise hatte ich auch mal den Trilead VM Explorer verwendet.

Inzwischen sind wir beim Hypervisor auf XenServer gewechselt und verwenden XenOrchestra als Backup Lösung.
 
Stimme meine Vorredner zu. Ich nutze auch Veeam um bei uns im Unternehmen 7 virtuelle Server einmal intern und extern zu sichern. Es gibt hier nur Probleme, wenn man mit Wechselmedien arbeitet, welche immer wieder ausgetauscht werden
 
t-6 schrieb:
Ansonsten gibt es da natürlich noch den Veeam Agent, welcher aber wie ein klassisches Backup-Programm arbeitet, wo die Backups innerhalb der VM gemacht werden. Hier werden keine Snapshots von der VM gemacht.
Nachteil ist - wie bei allen agentenbasierten Programmen - dass die Backup-Frequenz der VMs auf dem Host niedriger ist, weil das Programm innerhalb der VM ausgeführt wird und da entsprechend die Ressourcen belastet.

Wie meinst das genau mit der geringeren Backup-Frequenz bei agentenbasierten Backups?

Verstehe dich so, dass man die Backups nicht allzu oft laufen lassen kann und diese auch längern dauern,
weil diese ja lokal durch den Agenten auf der betreffenden Virtuellen Maschine durchgeführt werden.
Verstehe ich das so richtig?

Wäre ja jetzt auch kein Beinbruch, wenn man nur ein mal täglich eine Vollsicherung der VMs machen würde,
oder!?
 
Verstehe dich so, dass man die Backups nicht allzu oft laufen lassen kann und diese auch längern dauern,
weil diese ja lokal durch den Agenten auf der betreffenden Virtuellen Maschine durchgeführt werden.
Verstehe ich das so richtig?
So in etwa.

Will ich von 10 VMs gleichzeitig ein Backup machen, werden 10 Agent-Instanzen innerhalb der VMs gestartet. Das sind 10 vCPUs die für andere Sachen nicht wirklich zur Verfügung stehen.
Weiterhin erfolgt die Datenübertragung aus der VM heraus. Heißt, wenn 10 VMs gleichzeitig laufen, schicken ALLE VMs die Backup-Daten über ihr Netzwerk raus und... verstopfen die Leitung.

Beim HV-basierten Backup erfolgt die Datenübertragung zwischen dem VM-Host & dem Backup-Server.
Oder bei fortgeschrittenen Szenarien, erfolgt die Datenübertragung zwischen dem Storage-System & dem Backup-Server, so dass der Host nur kurz am Anfang vom Backup beteiligt ist, aber auf dem Level seid Ihr garantiert nicht.

Wäre ja jetzt auch kein Beinbruch, wenn man nur ein mal täglich eine Vollsicherung der VMs machen würde,
oder!?

Das ist ein Rechenspiel. Wenn du unbedingt tägliche Vollbackups haben willst (warum auch immer), sollte das gesamte Backup-Zeitfenster so austariert sein, dass es den Produktivbetrieb nicht stört. Also zwischen Feierabend und Arbeitsbeginn.

Tägliche Vollbackups sind aber doppelt unsinnig. Erstens brauchst du vergleichsweise viel Speicherplatz am Backup-Ziel. Das reduziert deine möglich Anzahl von Wiederherstellungspunkten, also wie weit in die Vergangenheit du zurückkehren kannst. Wenn Herbert ausm Vertrieb einfällt dass er vor 4 Tagen eine Datei gelöscht hat, deine Backup-Strategie aber nur 3 Tage zulässt...
Merke: Man kann auch Dateien aus VM-Backups wiederherstellen. Man muss keine ganzen VMs wiederherstellen.
Tägliche inkrementelle Backups + wöchentliche oder gar monatliche Vollbackups am WE sind hier Standard. Oder du gehst gleich auf "Forever incremental", wo gar keine turnusmäßigen Vollbackups mehr erfolgen, sondern eine bestehende Backup-Kette bis zum eingestellten Maximum mit Inkrementen aufgefüllt wird & bei Überschreiten des Maximums die zugrundeliegende Vollbackup-Datei mit dem ältestens Inkremente verschmolzen wird.

Zweitens wird das Backup-Zeitfenster möglicherweise gesprengt, so dass du Auswirkungen auf den Produktivbetrieb hast weil die VM damit beschäftigt ist mit Vollschub Daten übers Netzwerk zum Backup-Server zu schicken statt Datenbankabfragen zu beantworten.
 
Würde Veeam nehmen, wenn es das Budget hergibt.

Das ist aus meiner Sicht am zuverlässigsten.
 
Datax schrieb:
Es geht vor allem um die Sicherung von Virtuellen Maschinen,
die auf einem ESXi-Server als Hypervisor laufen (Windows- als auch Linux-VMs).

Vielleicht noch eine Anmerkung meinerseits.

Während die Sicherung laufender Windows Maschinen meistens kein grosses Problem darstellt, sieht es bei Linux Maschinen etwas schlechter aus. Unter Windows gibt es VSS und ein Sicherungsprogramm, egal ob in der Gast-VM oder im Host, informiert das System und jegliche VSS fähige Anwendungen darüber, dass nun eine Sicherung stattfindet. Damit lassen sich sehr gut konsistente Sicherungen diverser Serveranwedungen durchführen.

Unter Linux gibt es sowas nicht. Hier kann zwar bei einer Sicherung kurz der Cache geleert werden und es wird ein Snapshot erstellt, die Anwendungen bekommen davon aber nichts mit.

Datax schrieb:
Wäre ja jetzt auch kein Beinbruch, wenn man nur ein mal täglich eine Vollsicherung der VMs machen würde,
oder!?

Trenn dich von dem "veralteten" Gedanken einfach mal, vor allem wenn du dir Altaro ansehen willst. Sicherungsziel auswählen, Vorhaltezeit auswählen, sichern. Du kannst jederzeit auf jeden Stand innerhalb der Vorhaltezeit zurückgehen und Sicherungen können bequem sogar alle 15 Minuten erstellt werden.

Bedenke vor allem, dass abgesehen von ein paar Maschinen zum rumspielen, du heutzutage mit einer täglicher Sicherung nicht mehr weit kommst. Niemand will im Zweifelsfall einen ganzen Tag Arbeit verlieren. Was mit Bändern früher oft nicht anders möglich war, ist mit den heutigen Systemen und Möglichkeiten einfach nicht mehr zeitgemäß.
 
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Danke für Eure Infos.

Eure Infos haben mir sehr weitergeholfen,
besten Dank dafür.

Gruß, Datax
 
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