Backuplösung bzw. Redundanz für Home Assistant

Jund

Ensign
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Hi,

bei mir gab es im Dezember ein paar Probleme mit dem Heimnetzwerk und ich habe festgestellt, dass ich mich sehr an Smart Home und co gewöhnt habe.
Unterm Strich gab es keinen Hardwaredefekt von mir, sondern eine beschädigte DSL Zuleitung, die wegen einer Asnychronität zu einem Ausfall geführt hat.

Ich möchte nun vorsorgen, damit ich bei Ausfällen einzelner Dinge noch möglichst viel bedienen kann.

Ich habe jetzt eine Notstromlösung mit automatischer Umschaltung bei Netzausfall umgesetzt und getestet. Wenn der Strom ausfällt (Zuleitung von den Stadtwerken), schaltet meine Elektroverteilung auf Notstrom um, alles läuft unterbrechungsfrei weiter. Ich erhalte eine Whatsapp von meinem Smart Home System und kann entsprechend reagieren.

Außerdem habe ich eine Ersatz FritzBox besorgt und das Image der Box, die in Betrieb ist, aufgespielt.

Dann habe ich automatisierte Backups von Home Assistant eingerichtet.

Ich möchte jetzt noch einen 5G Stick als Backuplösung für einen DSL Ausfall kaufen und in die FritzBox stecken. Gibts da was von AVM? Ich habe nur USB Sticks gefunden, die Rechner ohne WLAN ins WLAN bringen.

Als nächstes möchte ich gerne mein Home Assistant redundant ausführen. Also ein zweiter (identischer) Pi, auf dem exakt das gleiche System wie auf dem ersten läuft. Hat sowas mal jemand gemacht? Was gibts da zu beachten?


Mir ist klar, dass ich keine echte Redundanz habe. Wenn z.B. ein smartes Gerät (z.B. Steckdose für XY) ausfällt, funktioniert XY nicht mehr. Ich kann aber nicht alle Verbraucher doppelt auslegen. Einzelne Ausfälle nehme ich also in Kauf. Ich möchte nur keinen Ausfall der Zentrale, so dass nichts mehr geht.
 
Ist das für ein Smarthome nicht etwas der Overkill?
Wenn der Strom ausfällt, springt meine USV ein und fährt den Server herunter. Ist der Strom wieder da, startet auch der Server.
Ist ja nicht so in Deutschland, dass wir hier mit tagelangen Ausfällen zu tun haben...
 
Danke, die 5G sind echt reichlich teuer. Ich nehme dann einen mit LTE.
Tarif ist bei mir kein Problem, ich kann kostenlose SIM Datenkarten dazubuchen.

Stromausfall hab ich jetzt schon erledigt. Das Thema ist abgehakt. Ich muss nichts runter fahren, das System läuft mit allen Verbrauchern einfach weiter.

Ich hab eher Bedenken bei einem Hardwareausfall (Raspberry Pi). Dann geht nichts mehr.
 
Mach ein Image der SD-Card und schon hast Du ein identisches System (mit anderer IP wenn es in einem weiteren Raspi steckt).
Ich würde eher die SD-Card gegen eine SSD ersetzen. Gleichzeitig laufen sollte das allerdings nicht.
Man stelle sich vor die schalten sich gegenseitig Geräte an und aus, oder Regeln gegenseitig irgendwas. Das gibt dann eventuell einen ungewollten Schwingkreis.
 
Ich hab schon eine SSD verbaut.
Wegen der gleichzeitigen Ausführung von Regeln habe ich auch Bedenken. Das könnte man aber über eine andere Regel abfangen (solange System 1 erreichbar ist, ist System 2 inaktiv).

Ich suche aber eine Lösung, die die Backups von 1 automatisch auf 2 spielt und dann die Regel von oben nicht außer Kraft setzt.
 
Du machst per Cronjob ein mal die Woche (oder auch manuell) ein DD-Image auf einen erreichbaren Server.
Dann würde das "reparieren" nur das zurückspielen des Images bedeuten. Was die Gleichzeitigkeit aus der Rechnung nimmt. Aber ich schätze das ist zu einfach gedacht, Du möchtest eine permanent mitlaufende Lösung.
 
Wie wäre es mit einem HA Cluster auf Basis von z.B. Proxmox?

Hast du alle Geräte im WLAN oder hast du auch Zigbee? 😁 Der Koordinator ist nämlich nicht einfach austauschbar.

Pauschal setze ich docker Container ein und sichere die Volumes. Da kann ich im Fehlerfall/Umzug einfach auf dem nächsten Host die Volumes wiederherstellen.

SD Karte hast du hoffentlich eine für Dauerschreiblast/High Endurance gewählt, oder?

Wegen Internet und dem Ausfall der Fritzbox könnte man auch die Mobilfunkverbindung als dauerhaftes niedriges Gateway laufen lassen.
 
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Warum setzt du dein "Smart-Home" nicht so auf, dass es auch ohne Internet funktioniert?

Leider fehlen noch ein paar Informationen zu den verwendeten Geräten.

Wenn du hauptsächlich Zigbee Devices nutzt, wird es schwierig mit Redundanz, da die Geräte nur einem Netz zugeordnet werden können. Hast du ein zweites Gerät mit einem zweiten Zigbee Koordinator, bekommst du die Geräte damit nicht verbunden.

Hast du hauptsächlich WiFi Geräte sieht das anders aus. Damit sollte es funktionieren, selbst wenn dein Internet oder gar der Router mal ausfällt. Dazu müsste der DHCP Server aber auf einem anderen Gerät laufen oder alle Geräte statische IP Adressen besitzen. Zudem müsste das WLAN nicht von deiner Fritzbox koordiniert werden.

Das Thema Stomausfall ist eigentlich nicht nötig zu betrachten. Bringt ja nix, wenn dein Smart-Home Server per Notstrom versorgt wird, aber der Rest vom Haus trotzdem tot ist. Einzig das Einschaltverhalten nach einem Stromausfall solltest du mal durchspielen. Damit es keine böse Überraschung ibt, wenn das mal während einer längeren Abwesenheit passiert. Der Server sollte also nach AC-Power-Loss wieder automatisch hochfahren und dann eine entsprechende Automatisierung besitzen, die alle Geräte nach Dauer x ausschaltet, wenn niemand anwesend ist. Damit kann man schon ein paar Stunden verbringen, bis an alles gedacht wurde. Da hilft nur testen, testen, testen.

Zu dem Thema befragst du aber am Besten mal @Firefly2023 der ist der SmartHome Experte. Ich habe keine Ahnung.
 
JumpingCat schrieb:
Hast du alle Geräte im WLAN oder hast du auch Zigbee?
SD Karte hast du hoffentlich eine für Dauerschreiblast/High Endurance gewählt, oder?

Ich habe auhc Zigbee. Eine SD Karte habe ich nicht im Pi. Ich habe von Anfang an eine SSD verbaut.

SaxnPaule schrieb:
Warum setzt du dein "Smart-Home" nicht so auf, dass es auch ohne Internet funktioniert?

Wie soll ich es bedienen, wenn ich nicht zuhause bin?
Ich war dieses Jahr zweimal im Urlaub und fliege im Februar wieder.
Da stelle ich die Heizung zuhause runter und drehe sie ca 1 Tag vor meiner Rückkehr wieder hoch. Ohne internetfähiges Smarthome wüsste ich nicht wie das geht.
Das Internetthema hat sich mit dem LTE Stick aber erledigt. EInen Stromausfall gibts nicht mehr und dass LTE und DSL gleichzeitig ausfallen, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

SaxnPaule schrieb:
Das Thema Stomausfall ist eigentlich nicht nötig zu betrachten. Bringt ja nix, wenn dein Smart-Home Server per Notstrom versorgt wird, aber der Rest vom Haus trotzdem tot ist. Einzig das Einschaltverhalten nach einem Stromausfall solltest du mal durchspielen. Damit es keine böse Überraschung ibt, wenn das mal während einer längeren Abwesenheit passiert. Der Server sollte also nach AC-Power-Loss wieder automatisch hochfahren und dann eine entsprechende Automatisierung besitzen, die alle Geräte nach Dauer x ausschaltet, wenn niemand anwesend ist.

Korrekt. Ich habe jetzt einen dicken Speicher im Keller und alles was für Smarthome usw notwendig ist, daran angeschlossen. Also Heizung, sämtliche IT, alle Lichter und den Kühlschrank. Ich habe es schon getestet, in dem ich die Netzeinspeisung am SLS abgeschaltet habe. Es macht sofort klack und alles läuft wie gewohnt weiter. Wenn man nicht gerade im Keller ist, merkt man es nicht. Es flackert nichtmal ein Licht.
Wenn die Spannungsversorgung wieder hergestellt wird, klackt erneut ein Relais. Das wars. Alles läuft unterbrechungsfrei weiter.
Ich sehe da keinen weiteren Handlungsbedarf.
 
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JumpingCat schrieb:
Wie wäre es mit einem HA Cluster auf Basis von z.B. Proxmox?
Das wäre da auch mein erster Ansatz, in Proxmox dann entsprechend ne HA VM.

Wenn Zigbee Geräte, dann hast du wie schon gesagt wurde ein Thema mit dem weitergeben des Coordinators. Lässt sich jetzt grundsätzlich lösen, wenn der per Ethernet angebunden ist, die Dinger gibs ja entsprechend fertig dafür. Setzt dann aber halt auch voraus, das dein Switch an dem Proxmox Host(s) und Zigbee hängen auch aktiv bleibt/nicht kaputt ist.

Da kommen wir jetzt aber imho an den Punkt, wo ich mir das nochmal überlegen würde. So hast du zwar den Hardware-Ausfall von dem HA Host abgedeckt, aber weder von der restlichen Hardware oder der Fritzbox. Solltest du da nen Ausfall haben, ist das ganze auch wieder tot. Und dafür jetzt quasi das ganze Netzwerk (ggf. auch noch APs, wenn WLAN Smart Home Clients?) redundant aufbauen ist dann doch etwas overkill.
 
Jund schrieb:
Da stelle ich die Heizung zuhause runter und drehe sie ca 1 Tag vor meiner Rückkehr wieder hoch. Ohne internetfähiges Smarthome wüsste ich nicht wie das geht.
Abwesenheit einpflegen mit einer Regel, die 1 Tag vor Ankunft die Heizung wieder hochdreht.
1737537270357.png


Jund schrieb:
und dass LTE und DSL gleichzeitig ausfallen, halte ich für sehr unwahrscheinlich
Hab ich bereits zwei Mal erlebt. Das letzte Mal glaube 2021. Da war halb Ostsachsen tot für mehrere Stunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Zigbee Stick ist per USB am Raspberry Pi.
Wenn ich einen weiteren Pi kaufe, würde ich da erneut einen Zigbee Stick per USB anschließen. Also genauso. Wenn das (wegen der Kennung oder warum auch immer) nicht geht, könnte ich auch auf Ethernet Zigbee Coordinatoren wechseln. Können da zwei parallel laufen?


WhiteHelix schrieb:
So hast du zwar den Hardware-Ausfall von dem HA Host abgedeckt, aber weder von der restlichen Hardware oder der Fritzbox.

Die restliche Hardware kann ich nicht redundant aufbauen. Ich werde bestimmt keine zweite Wasch- und Spülmaschine oder eine Ersatgarage kaufen. Wenn sowas ausfällt, geht ein Teil nicht mehr. Der Rest läuft aber noch.

Wegen der Fritzbox habe ich noch einen Ersatzfrotzbox hier liegen und schon das Image der aktuell eingesetzten Fritzbox eingespielt. Wenn die Fritzbox kaputt geht, stecke ich die paar Kabel um und alles sollte wieder laufen.


SaxnPaule schrieb:
Abwesenheit einpflegen mit einer Regel, die 1 Tag vor Ankunft die Heizung wieder hochdreht.

Schöne Lösung. Ich möchte einfach weiter von exten zugreifen können. Ohne Internet bekäme ich z.B. keine Whatsapp bei Problemen (Einbruch, Stromausfall, Internetausfall, Wasserschaden...) und könnte auch nicht von außen die Haustür aufschließen.
 
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@Jund das verstehe ich. Und ich sage ja auch nicht, dass du dem Smart-Home das Internet wegnehmen sollst. Es wäre mir nur wichtig, dass auch alles nach wie vor funktioniert, wenn das Internet oder der Router mal für ein paar Stunden nicht verfügbar sind. Wenn ich während dieser Zeit mal nicht von außen draufkomme, ist das für mich verkraftbar.

Jund schrieb:
Mein Zigbee Stick ist per USB am Raspberry Pi.
Wenn ich einen weiteren Pi kaufe, würde ich da erneut einen Zigbee Stick per USB anschließen. Also genauso. Wenn das (wegen der Kennung oder warum auch immer) nicht geht, könnte ich auch auf Ethernet Zigbee Coordinatoren wechseln. Können da zwei parallel laufen?
Die können parallel laufen, ja. Aber du kannst die Aktoren/Sensoren nur mit einem von beiden verknüpfen.

Es gibt bei bestimmten Sticks glaub die Möglichkeit die ID zu klonen/emulieren. Damit wäre es dann theoretisch möglich. Die dürfen dann aber nicht gleichzeitig laufen. Somit ist dann eh ein manueller Eingriff notwendig.

Da wäre es einfacher den redundanten Clon vom Server zu booten und vorher den Stick umzustöpseln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jund schrieb:
Die restliche Hardware kann ich nicht redundant aufbauen.
Versteh ich, aber an dem Punkt würde ich persönlich einfach langsam den Nutzen von redundantem HA in Frage stellen. Die Wahrscheinlichkeit das dir der Pi abraucht schätze ich jetzt schon als recht gering ein, grade wenn du das eh schon über ne SSD laufen hast. Heißt im Ausfall, zweiten Pi einstecken, SSD dran und gut ist das ganze.
 
WhiteHelix schrieb:
Versteh ich, aber an dem Punkt würde ich persönlich einfach langsam den Nutzen von redundantem HA in Frage stellen.

Ich sehe das so:
Wenn eines der folgenden Dinge ausfällt, geht nichts mehr

Stromausfall (hab ich gelöst)
Defekt am Raspberry Pi (da suche ich noch nach einer Lösung)

Bei Internetausfall habe ich keinen Totalausfall, aber auch eine Lösung.

Der Ausfall eines Geräts bedeutet, dass nur ein Bruchteil nicht mehr geht.
 
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