Bau eines Podests mit integrierten Körperschallwandler

Ozmog

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Einführung

Da ich durch einen anderen Artikel hier auf CB auf die Idee kam, auch Körperschallwandler oder Bodyshaker zu verwenden, ich aber statt eines Sofas ein riesiges Kissen verwende, ist es nicht ganz so leicht umzusetzen. Ein Podest, auf den dann das Kissen liegt scheint mir die sinnvollste Lösung zu sein. Vorteil ist auch, dass es dann für andere Möbel verwendet werden könnte.

Für die Bodyshaker alleine ist das ganze dann aber doch nicht gedacht, ein paar zusätzliche Features sollen mir dann den Filmeabend noch bequemer machen.

Der Bodyshaker oder Körperschallwandler:

Noch mal kurz erwähnt, was denn ein Bodyshaker überhaupt macht. Aber nur auf die Schnelle, für diejenigen, die es noch nicht kennen.
Der Shaker sorgt dafür, dass der Tiefton stärker Fühlbar wird und das auch bei niedrigeren Lautstärken, dadurch, dass in meinem Fall die Plattform durch die Shaker in Schwingung gesetzt wird. Dazu werde ich das LFE-Signal des AV-Receivers verwenden.

Die Planung

Es gibt einige Bedingungen, die die Plattform einhalten muss, die Integration der Bodyshaker ist dabei schon fast einfach. Zum einen muss die Plattform größer als mein Kissen von 2,20m * 2,20m sein, trotzdem so flach wie möglich ausfallen, damit die Liegeposition nicht zu hoch ausfällt. Die Verstärker sollen ebenfalls in der Plattform untergebracht werden. Zudem soll noch eine schwenkbare Ablage integriert werden, damit ich auch in der Mitte liegen kann und trotzdem an mein Getränk und Snack rankomme. Als kleines Sahnehäubchen werden dann noch LED-Bänder für die Optik angebracht.
Da aber die Plattform sehr groß wird, ich diese nicht komplett direkt in der Wohnung bauen will und ich auch irgendwie durch das Treppenhaus muss, ist ein modularer Aufbau nötig.

Die Gesamtabmessung hab ich auf 2,4m * 2,4m festgelegt, damit überragt die Plattform das Kissen etwas, wird aber nicht zu riesig. Nach einigen Überlegungen hab ich mich entschlossen, den Ramen aus sechs Teilen zu bauen, und die Platte darüber aus vier. Warum, wird vielleicht bei den Schritten des Baus deutlich.

Alles weitere, was ich an Gedankengängen hatte, beschreibe ich bei den jeweiligen Bauabschnitten.
Insgesamt habe ich es wohl etwas übertrieben, was Material und Konstruktion angeht, aber lieber vernünftig als halbgares Zeug, es soll ja ins Wohnzimmer. Also, so wie ich es baue und was für Material verwendet wird, ist es jetzt schon recht teuer geworden und es ist bisher noch nicht alles Material besorgt.

Und los geht´s


Für den Bau nutze ich den Carport meiner Eltern, kann ich mich aktuell auch schön breit machen, da sie selbst im Urlaub sind, bin ich zugleich auch noch Haussitter.
Ich verwende Leimbretter aus Fichte in den Maßen 80*60 und 80*40, die gibt es im Baumarkt mit 2,5m länge. Erst einmal Anzeichnen der Längen, die ich benötige. Die Kappsäge hat keinen Endanschlag, den ich auf die gewünschte Länge einstellen kann, muss also der altmodische Bleistiftstrich genügen.

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Alles handlich geschnitten hab ich erstmal die Balken vorbereitet, die als Verbinder der einzelnen Ramen dienen sollen. Aus Mangel einer Standbohrmaschine kennzeichne ich die Balken als Paare, damit sie auch weiter zusammen passen nach dem nicht so präzisen Bohren per Handbohrmaschine. Da ich Einschlagmuttern mit metrischen Gewinde verwende um dann von der anderen Seite mit normalen Sechskantschrauben die Verbindung herzustellen, habe ich vor dem Bohren erst einmal eine Senkung gesetzt, in der dann die Einschlagmutter gesetzt wird. Dann einfach mit einem langen Holzbohrer durch das Balkenpaar. Die Einschlagmuttern rein und gleich Paarweise verschraubt, damit ich nicht lange suchen muss, welches zu wem und in welcher Richtung.

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Alle Verbinder vorbereitet, geht es jetzt zum Bau der einzelnen Rahmenelemente. Ich habe gleich eine meiner Platten als Tisch genutzt, dass ich nicht auf dem Boden kriechen muss. Beim Ramen hab ich es mir etwas einfach gemacht, indem ich Schrauben von außen eingeschraubt habe. Zur Sicherheit und als Führung habe ich ein bisschen vorgebohrt, immerhin sind das recht dicke und lange schrauben. So dürfte ich stabil genug sein, ohne dass ich zig Winkel verschrauben muss. Die Rahmenelemente sind fast alle unterschiedlich, zum Warum kommen wir später.

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Rahmen soweit fertig, dann erst einmal die Platten auslegen, verkehrtherum um die Positionen des Ramens und der Verbinder festzulegen. Gleichzeitig hab ich auch eine gute Unterlage zur Montage des Rahmens. Ich habe jetzt Siebdruckplatten in 15mm Stärke gewählt, OSB-Platten wären auch möglich gewesen, aber zur Übertragung der Vibrationen wollte ich so wenig Stöße wie möglich haben, vielen die Verlegeplatten schon mal raus. OSB gab es auch im Zuschnitt aus größeren Platten, waren aber nicht Lagernd und hätte zu lange gedauert, diese zu beschaffen. Immerhin wollte ich ja den Urlaub dafür schon nutzen. Denke, dass die Festigkeit der Siebdruckplatten nur zum Vorteil sein wird. Also Rahmenelemente aneinander geschraubt und auf den Platten ausgerichtet. Da ich so natürlich nicht durch die Platten Bohren kann, habe ich mit Klebeband eine Markierung an den langen Bohrer angebracht, damit ich tief genug durch den Rahmen bohre, um auch in die Platte zu kommen, aber eben nicht durch. Die Plattenverbinder und auch schon die Bodyshaker brauchte ich nur leicht anbohren, um später durchzubohren.
Da es am fertigen Rahmen leichter ist, die Positionen für die Füße zu bestimmen, habe ich auch diese gleich montiert. Die habe ich extra bestellt, bestehen aus Gummi, auch wenn es etwas weicher sein könnte, und sind auch schön Breit, also gute Auflage.

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In den beiden Fächern, also da, wo der Rahmen offen ist, sollen am Ende die beiden Verstärker geschoben werden. Jetzt kann man auch ungefähr erkennen, warum ich 6 Elemente gewählt habe: Die vier Platten sind gleich groß, damit ich diese untereinander verbinden kann und trotzdem eine Symmetrieachse habe, war das nur mit 6 Elementen möglich, dass unter den Plattenstößen nicht komplett ein Balken verläuft. Warum ich die Platten extra untereinander verbinde und nicht einfach mit dem Rahmen folgt wieder später.
Die Shaker wurden so platziert, dass sie weiter im Bereich des Oberkörpers arbeiten, denke mal, so wirkt es besser.

Nachdem nun die Bohrlöcher in den Platten markiert sind, konnte ich erst einmal den Rahmen wieder zerlegen, die Platten bei Seite stellen und dann eine Platte auf die Böcke legen. Jetzt also durchbohren der markierten Löcher, Platte wenden und die Senkungen für die Einschlagmuttern und die Schrauben der Shaker anfertigen. Da ich keine Zentrierung mehr bei einem fertigen Loch für die Forstnerbohrer habe, habe ich ein Brett mit diesen durchbohrt, damit ich eine Seitenführung habe. Ansonsten wandert der Bohrer nur über die Platte. Ging so ganz gut. Alternativ hätte ich mit einem kleinen Bohrer durchbohren können, damit ich noch eine Zentrierung habe, aber ich hab es jetzt so gemacht. Für die Shaker kommen Senkkopfschrauben zum Einsatz, also nur eine einfache Kegelsenkung. Am Ende hab ich dann noch die Einschlagmuttern eingesetzt. Siebdruckplatten sind ziemlich fest, Einschlagen der Muttern ist da wenig sinnvoll, einfach mit einer Schraube reinziehen ist da deutlich besser.

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Soweit der bisherige Stand, morgen geht´s weiter und Updates folgen dann.
 
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Da du das bei deinen Eltern baust, vermute ich mal, dass die Wohnung in der du wohnst nicht inkl. dem ganzen Haus dein Eigentum ist. Daher solltest du dir Gedanken machen das Teil vom Boden wenigstens etwas zu entkoppeln, da die tiefen Resonanzen sonst im ganzen Haus für freudige Nachbarn sorgt ;)
Deine Gummifüßchen sehen für mich nämlich recht hart aus und haben "viel" Kontaktfläche. Ich vermute mal, dass es da bessere/effektivere Lösungen gibt. Ist nur eine Vermutung^^
Kannst es ja im Haus deiner Eltern ausprobieren, wenn die eh grad nicht da sind :D
 
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Eine der besten Erfindungen diese Körperschallwandler. Ich selbst hab den iBeam unter der Couch.
Beim Zocken und Filme ist es ein Traum, bei Musik mag ich es eher weniger, aber kannst ja alles steuern über den Verstärker, sei es ein separater Reckhorn z.b. oder die zweite Zone vom AV Receiver.

Nachdem mein Reckhorn nach zig Jahren angeschmiert ist, hab ich notgedrungen die zweite Zone vom AVR genommen. Für einen iBeam reicht die Leistung, für so ein Podest müssten es ja schon mehrere sein und folglich auch ein separater Verstärker.

Zur Entkopplung habe ich einfache Waschmaschinenunterlagen aus diesem schwarzen Gummigranulat.
Je größer die Kontaktfläche zum Boden desto besser. Habe das ganze mal soweit aufgedreht wie ging, in der Bude war die Couch am scheppern und unter mir beim Nachbarn war nichts zu hören, genau null.

Finde ich gut dein Projekt, wirst ne Menge Freunde dran haben.
Sei froh, dass du diese Nische kennst, vielen bleibt dieser zusätzliche mittendrin-Kick verwehrt, ganz einfach da sie es nicht kennen.
 
Na das schaut ja schon nach bisschen was aus!
K.a. wie du das final im Kopf hast. Aber ich würde an der Außenkante eine 45 Grad Phase machen. Schaut optisch einfach feiner aus.
Bzw da du ja von so led stripes gesprochen hast würde ich außen sowieso nochmal Holz rundherum anbringen. 1cm Abstand zur UK und die Hälfte bis 2/3 von der Podest Höhe. Da kannst du in dem Schacht dann die LED anbringen so das man sie nicht sieht und du hast gleichzeitig eine indirekte Beleuchtung.
Beim zusammenbauen in der Wohnung auf jeden Fall Loctite Schraubenkleber Blau verwenden dann kann sich da auch nichts mehr lösen.

usmave schrieb:
Beim Zocken und Filme ist es ein Traum, bei Musik mag ich es eher weniger,
Wird warscheinlich bei Musik unpräzise ohne Ende sein oder?

usmave schrieb:
Finde ich gut dein Projekt, wirst ne Menge Freunde dran haben.
Sei froh, dass du diese Nische kennst, vielen bleibt dieser zusätzliche mittendrin-Kick verwehrt, ganz einfach da sie es nicht kennen.
Ich kenn das genau so, nur erledigt das bei mir der Woofer 😉
 
Wenn nichts zu hören ist, muss das nicht heißen, dass Belästigungen anderer Menschen ausgeschlossen sind. Manche reagieren sensibel auf Tieftonfrequenzen und spüren sie.
 
Cardhu schrieb:
Daher solltest du dir Gedanken machen das Teil vom Boden wenigstens etwas zu entkoppeln, da die tiefen Resonanzen sonst im ganzen Haus für freudige Nachbarn sorgt

Abwarten, hab da ne Lösung für ;)

usmave schrieb:
für so ein Podest müssten es ja schon mehrere sein und folglich auch ein separater Verstärker.

Ja, ich habe hier zwei Rotel-Stereoendstufen rumstehen, denke die sollten geradeso reichen.

Mazda Speed schrieb:
K.a. wie du das final im Kopf hast. Aber ich würde an der Außenkante eine 45 Grad Phase machen. Schaut optisch einfach feiner aus.

Wie es exakt final aussehen wird, bin ich selbst noch ein wenig unschlüssig. Hab nicht viel Platz für eine Fase, aber eine leichte ist auf jeden Fall sinnvoll. Anders sehe ich schon meine schmerzverzerrten Gesichter, wenn ich mit dem Bein da hängen bleibe.

Mazda Speed schrieb:
Beim zusammenbauen in der Wohnung auf jeden Fall Loctite Schraubenkleber Blau verwenden dann kann sich da auch nichts mehr lösen.

Oh ja, an Loctite hab ich noch gar nicht gedacht.


So, jetzt mache ich erstmal wieder weiter, noch viel zu tun und nicht mehr sehr viel Zeit, ist eben etwas aufwendig geworden.
 
Ozmog schrieb:
Wie es exakt final aussehen wird, bin ich selbst noch ein wenig unschlüssig. Hab nicht viel Platz für eine Fase, aber eine leichte ist auf jeden Fall sinnvoll. Anders sehe ich schon meine schmerzverzerrten Gesichter, wenn ich mit dem Bein da hängen bleibe.
Naja ich hätte das so gemacht

807910

Das schwarze ist dein bestehendes Podest:
Da machst wie im linken Bild eine Holzleiste dran.

Rechts im Bild siehst es genauer.
Rot die Leiste die rundherum geht.
Grün wird deine Phase. Entweder so oder eventuell sogar einfacher. Bei uns gibt es im Baumarkt fixfertige 3 Kant Holzleisten mit 45 Grad und zwischen Podest und der 3 Kant leiste packst für den Abstand eine 4 Kant Leiste in der selben höhe dazwischen. und ganz außen unten setzt die rechteck leiste dran und in dem entstandenen Zwischenraum kommen die led´s rein
 
Ah, so meinst du das. Ne, so mache ich das nicht. Die Platten ragen auch 5cm über den Rahmen hinaus und ich verwende Winkelprofile für die Beleuchtung, also indirekte Beleuchtung wird es sowieso.
 
Mazda Speed schrieb:
Wird warscheinlich bei Musik unpräzise ohne Ende sein oder?


Ich kenn das genau so, nur erledigt das bei mir der Woofer 😉


Das noch nicht mal, eher ist mans nicht gewohnt, dass eine tiefe Stimme oder Instrument deine Couch zum beben bringen.

Ein Woofer alleine ist echt nur die halbe Miete, merkte ich jedesmal aufs neue, wenn ich vergessen hatte den iBeam anzumachen.
Ganz ohne ist Woofer ist trotz 3 Wege Celan Fronts nicht schön beim Film/Spiel.
Bei Musik weniger, außer Elektro, da ists ok.
 
Also Instrument schon, aber Stimmen? Bei wieviel Hz trennst du? 120?

Ja klar merkst du einen Unterschied ob das eingeschalten ist oder nicht. klemm vorne den linken oder rechten Kanal ab. Wirst auch merken oder?

Aber nochmal... wir reden von einem Gerät das vereinfacht gesagt am Sofa rüttelt.
Wenn man jetzt die Bodyshaker getrennt in einem ruhigen Raum mit einem Signal versorgen würde, hört man im Raum nichts und wenn dann nur sehr dezent und in die Richtung von einem Handy, das auf lautlos gestellt am Tisch vibriert.
Setzt man sich drauf, spürt man es natürlich auch am Arsch.

Mach ich das jetzt 1:1 mit meinem Woofer da. Spürst du es zu erst am Boden, das erweitert sich aufs Sofa, dann spürst es auf der kompletten Haut und bei Explosionen , zusammenstößen usw... hast du definitiv eine Druckwelle im Raum mit einem Woofer der ein Stück mehr als 1/4 aufgedreht ist und der Denon bei -35db.

Bei der Musik genauso! Da ist es egal welche Musikrichtung wiedergegeben wird. Und es ist auch egal ob ich bei mir am Sofa sitze oder wie jetzt gerade daneben am Pc. Ich könnte jetzt 2 Kilogramm Ziwebeln in der Küche für ein Gulasch schneiden ohne das es einen wirklichen Unterschied für mich macht.

Von der "Halben Miete" bin ich da meilenweit entfernt!
Mein Woofer ist eingemessen. Die Bodyshaker auch?
Nicht wegen der Entfernung. Da sitzt man eh quasi drauf!
Aber der Rest? Der Receiver weiss nicht wo und wie die montiert sind und einmessen wird schwer wenn etwas wenig bis garkeinen Schall abgibt.

Ich verstehe dich. Es ist günstig und wenn man sich nicht gerade ein Podest bastelt, relativ schnell angebracht und objektiv fühlt man sich mehr im Geschehen vom Film.
An der Ausgangssituation selber änderst du dabei aber nichts.
Das wäre das selbe wenn dir morgen einer erzählt das deine Lautsprecher oder generell Lautsprecher eh nicht so das wahre sind. Weil er schaut nur noch mit Bodyshakern und hat Kopfhörer auf. Denn da kann er noch viel lauter hören. Es gibt keine Reflektionen, der Winkel und Abstand zur hörposition ist auch immer gleich.

Hat er jetzt ein Heimkino oder nicht?
 
@Mazda Speed
Mal eine Frage: Hast du schon mal einen Shaker besessen? Ansonsten wäre ich eher Vorsicht mit solchen Aussagen. Vibrationen ins Sofa bekomme ich auch schon mit meinen Standboxen hin und bei Explosionen und Co geht auch ohne Sub schon recht viel und es macht so schön viel Spaß. Das können auch einige meiner Freunde bestätigen. Nur wäre ich jetzt nicht so anmaßend (hartes Wort, mir fällt nur nichts anderes dazu ein, nicht zu ernst nehmen), dass ein Subwoofer unnötig ist, wenn ich den Vergleich nicht kenne.

Ich habe seit ich mich für Hifi und Heimkino interessiere noch kein Subwoofer besessen und konnte damit auch sehr gut leben. Was jetzt genau raus kommt, wenn ich Subwoofer, Bodyshaker und auch Höhenlautsprecher integriert habe, kann ich nicht mal beurteilen. Ich bin darauf gespannt und hoffe das beste. Die Shaker sind auch speziell dafür geeignet, den Tiefton auch bei niedrigeren Pegeln deutlicher spürbar zu machen, so die Theorie. Deshalb gibt's auch Leute, die eben Shaker mit Kopfhörer vereinen. Ob man sowas als Heimkino bezeichnen kann, liegt wohl eher in den Augen des Betrachters. Der eine sagt, ohne ein Bild von mindestens 100 Zoll Diagonale ist es kein Heimkino, der andere sagt, es ist mindestens Surround notwendig... Recht haben beide nur für sich selbst. Ich würde ein gutes Stereo einen mäßigen Surround beispielsweise vorziehen.
(Früher waren die Kinos auch nur Stereo, kann mich noch dran erinnern, als ich meinen ersten Film in Surround im Kino gesehen habe. Es war Jurassic Park - The Lost World.)

BTT:
Ganz viel hab ich heute nicht geschafft, war viel mit überlegen und ausprobieren beschäftigt, inklusive einen Testaufbau. Ein bisschen muss ich noch dran feilen. Morgen will ich dann noch die Elektrik anfangen. Die Modulbauweise macht es allerdings etwas Tricky, wenn man nicht wieder spezielle Sachen bestellen will. Ich muss morgen eh nochmal zum Baumarkt, dann schau ich mal, wie ich das am Dümmsten löse.

Also Morgen Abend gibt's dann die bebilderte und beschriebene Fortsetzung des Projekts.
 
es geht weniger ums Rumsen, sondern eher dieses als ob ein LKW oder Bus oder Zug an die vorbeifährt.
Weiß nicht wie ich es genauer beschreiben soll, aber kennt ihr die Pod Race Szene aus Star Wars EP1?
Du hast das Gefühl das Ding fliegt direkt ein paar Zentimeter an dir vorbei.
Ungefähr so, als wenn du einen Zug schon spürst bevor er noch zu sehen ist, man kann echt die Masse der Objekte fühlen regelrecht.
Klingt vielleicht etwas merkwürdig, aber besser kann ich es nicht erklären ^^

Und ja, am Reckhorn Verstärker kannst du bzw solltest du zum Beispiel die Eigenfrequenz des Sofas etc so einstellen, dass es eben nicht zu unnötigem Scheppern und unpräzisem Matsch rauskommt.
Kannst dort sehr schön einzelne Frequenzen betonen oder eben verringern, je nach Couch eben.

Hab mir den Spaß tatsächlich auch am Kopfhörer gegönnt, ebenfalls super geil, aber da fehlt tatsächlich der Sub.
Optimal ist natürlich beides, aber beim Kopfhörermodus sollen halt eben andere nicht gestört werden und da ist es schon ein sehr guter Kompromiss.

Wie präzise andere Shaker sind kann ich nicht beurteilen, jedoch ist der iBeam verflucht genau, hätte ich so nie erwartet.
 
Update

Nachdem die Platten fertig waren, kamen noch mal die Rahmenmodule an der Reihe. Ich habe dort tiefere Senkungen an den Bohrungen angefertigt, damit genug Platz für die Gummi-Unterlegscheiben ist, die dienen nämlich zur Entkopplung. Hier wäre eine Standbohrmaschine mit einstellbaren Endanschlag wieder sehr hilfreich gewesen, so musste ich mich jedes mal langsam an die richtige Tiefe rantasten. Das gelang mir nicht immer, aber egal, dann muss da eben ne U-Scheibe mehr rein, damit am Ende die Schraube nicht oben aus der Platte guckt.

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Danach hab ich erst einmal den Rahmen wieder zusammengeschraubt. Jetzt wird auch langsam ersichtlich, was ich da vor habe, denn nun habe ich Gummistücke auf dem Ramen verteil. Diese dienen dann der eigentlichen Entkopplung und damit die Verschraubungen dann nicht die Vibrationen übertragen, sind diese eben durch die Gummischeiben zusätzlich entkoppelt. Die Idee dahinter ist, dass so nur die Platte durch die Shaker angeregt werden muss und nicht der ganze Rahmen. Zusätzlich fallen die Gummigranulatmatten nicht so ins Auge, verschwinden sie doch unter der überstehenden Kante der Platten. Dafür ist der Zusammenbau nicht so ganz leicht, da die Platten dann von unten verschraubt werden müssen.

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Die Gummistücke, genauso aus Granulat wie die Waschmaschinenunterlagen, gab es übrigens so fertig zu kaufen. Sind eigentlich unterlagen für Terrassen und genau in der Abteilung im Baumarkt habe ich die Gummis gefunden. Spare ich mir das Zerschneiden und die sind auch schon 2cm dick, eigentlich ganz gut zum Entkoppeln denke ich.
Da ich die Gummistücke fixieren wollte, damit die nicht gleich wieder verrutschen oder wegfallen, habe ich alle mit doppelseitigen Klebeband versehen. Nur hielt das kein Stück, hatte gehofft, dass sie soweit halten, dass sie nicht gleich wieder runterfallen, wenn ich die Module wegtrage. Kleiner Rückschlag, den ich dann mit der Heißklebepistole gelöst habe. Das ging tatsächlich sehr gut, war schnell fest und hielt genug aus.

Ich habe dann auch einmal ausgetestet, ob ich das ganze Gestell mitsamt der Platten noch auf einer Seite angehoben bekomme. Ist schon viel Gewicht, bekomme ich aber noch geradeso alleine hin, man gut, dass ich da etwas Kampfgewicht gegenstemmen kann. Trotzdem habe ich mir noch überlegt, wie ich mir das besser und leichter machen kann. Ob es funktioniert, werde ich bald erfahren.

Dann kam auch eine kleine Planänderung. Da ich Beleuchtung integrieren, die natürlich auch schaltbar sein soll und auch gleich noch Steckdosen montieren will, habe ich sowieso schon Positionen für Schalter und Steckdosen ausgemacht, nur baue ich das doch etwas anders auf. Es wird einfach ein Brett, mit einer quasi perfekten Breite von 94mm als Verblender an den Rahmen geschraubt. Es ist der hintere Bereich vom Gestell, die Beleuchtung selbst kommt nur rechts und links.
Wieder ein kleiner Rückschlag, ich habe mich irgendwo vermessen, wie auch immer das passieren konnte, fehlt mir jetzt noch der Verblender ohne Dose am mittleren Modul, muss mir noch ein Brett nachholen.

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Nicht unbedingt notwendig, ich hab es aber trotzdem gemacht: Ein Gitterblech vor den Nischen, in denen die Verstärker Platz finden sollen. Einschraubgewinde in die Balken und mit Flügelschrauben befestigt, sodass man auch relativ schnell rankommt, ohne noch Werkzeug zu holen. Die Kanten sind ziemlich Fies, Vorsicht beim Hantieren ist gefragt.

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Und so sieht dann die Konstruktion mit samt der Entkopplung aus:

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Ich habe die Platten einzeln überkopf gelegt und das jeweilige Modul der Außenseite montiert, damit ich die Position der Beleuchtung besser ermitteln kann. Eingesetzt werden schöne Eckprofile mit diffuser Abdeckung von Paulmann, nicht das erste mal, dass ich diese verbaue. Sind zwar nicht billig, aber so wird's wenigstens vernünftig. Die werden dann an den Platten verschraubt, mit etwas abstand zum Rahmen, sollen sich ja nicht berühren.

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Ganz viel bleibt jetzt nicht mehr für die Vorfertigung im geräumigen Carport. Kommt bald der Transport zur Wohnung und dann natürlich der weitere Aufbau. Die meisten spanenden Arbeiten sind dann abgeschlossen, das ist ja immer schlecht direkt in der Wohnung.
Die Elektrik wird auch erst beim Zusammensetzen in der Wohnung installiert, macht wenig Sinn, diese vorzuinstallieren, weil die durch alle 6 Rahmenelemente läuft.

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Cooles Projekt und auch für die Entkopplung hast du dir richtig was überlegt!

Ich habe selbst mal 8 von den Dingern unter mein Bett geschraubt doch leider habe sie nicht lange gehalten bei 3 davon hat sich die Verklebung von diesen gelben Glasfaser feder platten gelöst...

Zu deiner Entkopplung hab ich noch ein paar Gedanken "tips" die du mir hoffentlich nicht übel nimmst....
also das wird so schon bestimmt funktionieren aber ich denke man könnte optimieren.

usmave schrieb:
Zur Entkopplung habe ich einfache Waschmaschinenunterlagen aus diesem schwarzen Gummigranulat.
Je größer die Kontaktfläche zum Boden desto besser. Habe das ganze mal soweit aufgedreht wie ging, in der Bude war
dem muss ich widersprechen
hier hast du ja ein "masse federschwinger" System das könnte man berechne das wäre ja Overkill.
Nur prinzipiell je breiter die Kontaktfläche desto Steifer die "feder" desto höher die Resonanz Frequenz.

ich will damit sagen will weniger gummi blöcke sind nicht unbedingt schlechter.

Ah und machst du noch Unterlegscheiben unter die shaker damit diese etwas anstand zum holz haben?
 
Gestern und Heute ist nicht viel passiert, waren nur ein paar Restarbeiten, Überlegungen zu meinem "Getränkehalter" und der Transport der sperrigen Einzelteile zu und in meine Wohnung.

lamda schrieb:
ich will damit sagen will weniger gummi blöcke sind nicht unbedingt schlechter.
Erst mal sehen, wie es so funktioniert. Habe alle Gummiblöcke untergelegt zwecks Gewichtsverteilung / als Stütze. Gerade im Randbereich kommt schnell eine punktuelle Last von meinem nicht gerade leichten Körper, da ich dort mein "Ausstieg" habe.

lamda schrieb:
Ah und machst du noch Unterlegscheiben unter die shaker damit diese etwas anstand zum holz haben?

Das werden Muttern übernehmen, sieht man dann nächste Woche.
 
Update

Länger nichts mehr von mir und meinem Projekt hören lassen, es ging aber trotzdem fleißig weiter. Nur da der Urlaub längst vorbei ist, bleibt eben nur die Zeit nach der Arbeit, mit eingeschränkter Motivation und Leistung. Dennoch bin ich relativ gut vorwärts gekommen.

Durch die Modulbauweise war der Transport relativ einfach alleine zu Händeln für so eine große Plattform. Dann hieß es erst einmal Platz machen, um das Ungetüm im Wohnzimmer aufzubauen. Zuerst hab ich die Segmente des Rahmens verlegt und zusammengeschraubt.
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Danach ging es erst einmal an die Elektrik. Hinten hab ich je links und rechts eine Steckdose eingeplant, jeweils gleich mit USB-Buchse zum Laden. Auf einer Seite habe ich ein Serienschalter verbaut, der einmal die LED-Beleuchtung und einmal die Verstärker für die Shaker schaltet, damit diese eben nicht ständig laufen. Neben den 230V-Leitungen habe ich dann noch die Kabel der LED-Beleuchtung, die Lautsprecher- sowie die Chinchkabel verlegt. Die Lautsprecherkabel habe ich auf Verstärkerseite mit Steckern zum Anschließen an die Verstärker versehen, während ich auf der anderen Seite Buchsen aufgecrimpt habe. Immerhin kommen die Shaker an den Platten und um Probleme mit den Lautsprecherkabeln beim Verlegen der Platten zu umgehen, so brauche ich nur noch die Shaker an den verlegten Kabeln anstecken. An den Shakern habe ich dann das Gegenstück gelötet.
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Ist viel Fummelei, ohne dass man am Ende viel sieht.

Dann ging es daran, die Platten vorzubereiten. Also die Schrauben für die Shaker In die Platten setzen. Ich habe dafür Senkkopfschrauben M6 und Selbstsichernde Muttern verwendet. Während ich zwei der Shaker direkt an den Platten vormontieren konnte, habe ich die anderen beiden Shaker so geplant, dass sie zwei Platten überbrücken. Der Gedanke dahinter war, dass ich damit den Schwerpunkt auf den Bereich des Oberkörpers zu lenken, aber trotzdem alle Platten direkt anzuregen. Die Übertragung über die Befestigungslaschen könnte zu wenig sein.
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Dann ging es ans Platten verlegen. Da ich durch meine Konstruktion mit der Dämpfung zwischen Rahmen und Platten von unten Verschrauben muss, ist das nicht so ganz einfach gewesen. Letztendlich habe ich den Rahmen einseitig angehoben und einfach mit Wasserkisten abgestützt. Zwei Platten rauf, ausgerichtet und verschraubt. Danach das Spiel von der anderen Seite.
Jetzt "nur" noch die restlichen zwei Shaker montieren, was überkopf im Liegen bei doch recht beschränkten Platz nicht so angenehm war. Aber es ging.
Eine kleine Modifikation hab ich dann noch machen müssen, eine zusätzliche Lasche zwischen den hinteren beiden Platten war nötig, weil die Platten zueinander zu stark einfederten.
Zum Schluss montierte ich dann noch die Beleuchtungskanäle unter den Platten, vorbereitet war ja schon alles.
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Auf den letzten Bild kann man erkennen, wo die Shaker verschraubt sind, da fehlte allerdings noch die zusätzliche Lasche.

Dann hab ich schonmal die Verstärker angeschlossen und untergeschoben. Mein ursprünglichen Plan, einen Teppich zu kaufen und auf dem Podest zu verlegen, habe ich verworfen, als ich feststellte, dass mein vorheriger Hochflor-Teppich die passende Breite hat und ich eh nicht wusste, wohin mit den. Musste ich dann nur kürzen, habe ich allerdings erst einmal nur grob abgeschnitten, damit ich auch mal langsam zum Testen der Shaker komme. Also erst einmal mein überdimensionales Kissen wieder rauf auf die Plattform und ein Film eingelegt.
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Was soll ich sagen, noch nicht groß was eigestellt aber ist so schon sehr ordentlich geworden. Die Shaker unterstützen den Tiefton oder besser das Gefühl von diesen sehr gut. Auch ohne echten Subwoofer macht es Spaß, so Filme zu gucken. Jetzt probiere ich erst einmal einige Filme aus, bevor ich die Verstärker und damit auch die Frequenzweiche hinter Gitter bringe.
Die Kabel zur Plattform konnte ich recht unauffällig verbergen, die Distanz ist gering und der Fußbodenkanal tut sein übriges.
P1030657.JPG

Die Plattform an sich ist damit so ziemlich fertig. Ein paar Feinheiten folgen noch und ein schwenkbarer Arm mit Ablage für Getränke und Snacks muss ich auch noch bauen, aber erst einmal brauche ich eine Pause von den Basteleien. Danach geht es an anderer Stelle weiter, um mein Wohnzimmer zum Atmos-Heimkino zu wandeln.
 
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So, nach ein paar Filmen kurzes Update:

Ich bereue nichts!

Die Shaker sind in der Tat eine wunderbare Ergänzung zum Heimkinoerlebnis. Der Tiefton ist so deutlich spürbar, auch durch den Haufen Schaumstofffüllung des Kissens, dass es schon einiges Lebendiger wirkt.
Ich speise die Shaker übrigens über den Sub-Out des AV-Receivers und nutze nur den LFE-Kanal von Surroundspuren. Bei Stereoquellen bleiben die Dinger still.

Habe dann auch noch getestet, wie es Abseits der "Rüttelplatte" wirkt: Ich merke kein unterschied, ob die Shaker an oder aus sind. Also funktioniert die Schwingungsdämpfung soweit ganz gut, es kommen keine merkbaren Vibrationen durch den Boden hinzu, den die Standboxen sowieso schon erzeugen (die stehen direkt auf den Boden)

Die Beleuchtung ist auch klasse, ist jetzt die einzige Beleuchtung im Raum, wenn ich es mir mit einem Film gemütlich mache (komplett ohne Beleuchtung mag ich nicht)

Jetzt muss man sich nur noch an die Plattform gewöhnen, ein paar unliebsame Begegnungen hatte ich mit den Kanten schon. Statt der geplanten Aluleisten kommen jetzt wohl Schaumstoff-Stoßkanten ran :)

Nochmal danke an @KCX, der mich erneut auf das Thema Shaker gebracht hat und ich dadurch ins grübeln kam, wie ich das bei mir umsetzen kann. Nicht umsonst habe ich die gleichen Shaker und die gleiche passive Frequenzweiche im Einsatz.
 
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Feier dein Projekt und die erfolgreiche Umsetzung! Viel Spaß damit! :)
Ergänzung ()

Wenn das klar geht, verlinke ich deinen Thread im Startpost bei mir !? :)
 
Klar, mach das.
 
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