Baumarkt auf Schmerzensgeld verklagen

Wizzard_Slayer

Lt. Commander
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Hi,

ja also ich hatte letzten Samstag den 21.1 einen Unfall im hiesigen Baumarkt Praktiker. Dabei ist eine nicht befestigte Säule vom Regal abgefallen und hat mir die Hand aufgeschnitten. Das ist so eine Säule die an den Regalen befestigt ist bei der man die verschiedenen erhältlichen Farben durchsehen kann.

Naja jedenfalls steh ich mit dem Rücken zu der Säule und die fällt runter, schlägt mir auf den Kopf und aus dem Reflex heraus wollte ich sie irgendwie auffangen, dabei schlägt die scharfe Metallkante genau in die Handinnenfläche. Der Schnitt ging bis kurz vor die Sehne runter aber die Sehne hat nix abbekommen. Der Schnitt musste mit 2 Stichen genäht werden. Ich konnte die Hand bis jetzt nicht benutzen, demzufolge auch nicht Arbeiten.

Ich finde es unverantwortlich das diese Säule nicht befestigt war. Es hätte auch ein kleines Kind darunter stehen können und die Spitze scharfe Kante hätte sich in den Kopf bohren können. Man muss sich nur mal vorstellen was da hätte passieren können.

Darum will ich jetzt Schmerzensgeld bzw. Schadensersatzforderungen gegen den Baumarkt stellen. Morgen geh ich zum Geschäftsführer der beim Unfallzeitpunkt vor Ort war. Meint ihr man könnte direkt etwas aushandeln ohne den Anwalt einzuschalten?

Bzw. wie sehen meine Chancen überhaupt aus etwas zu bekommen.

Würde gern ein paar Meinungen von euch hören oder ob ihr selbst schonmal sowas erlebt habt.


Grüße
 
was erhoffst du dir von davon, außer geld? sowas kann passieren... lange noch kein grund einen anwalt einzuschalten.
 
Sowas hat aber nich zu passieren. Betriebssicherheit ist höchstes Gebot. Die haben sich zu kümmern das alles "sicher" ist.
 
aus dem grund würd ich mit der geschäftsleitung reden, ich hoffe du hast das quasi sofort gemacht als es passiert ist.
 
Wenn du den Unfall schon direkt am 21.01 Aktenkundig gemacht hast (Notartzt, Ärtzlichen bescheinigung) dann vielleicht. Die Krankenversicherung sollte da aber ebenfals intresse drann haben, alsp frag mal bei denen nach.
 
Rein rechtlich könntest du da sicherlich ein wenig Geld für neue Hardware rausholen.
Aber von der moralischen Seite ist das immer so eine Frage....
 
Im § 836 BGB steht:

(1) Wird durch den Einsturz eines Gebäudes oder eines anderen mit einem Grundstück verbundenen Werkes oder durch die Ablösung von Teilen des Gebäudes oder des Werkes ein Mensch getötet, der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist der Besitzer des Grundstücks, sofern der Einsturz oder die Ablösung die Folge fehlerhafter Errichtung oder mangelhafter Unterhaltung ist, verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Besitzer zum Zwecke der Abwendung der Gefahr die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet hat.

(2) Ein früherer Besitzer des Grundstücks ist für den Schaden verantwortlich, wenn der Einsturz oder die Ablösung innerhalb eines Jahres nach der Beendigung seines Besitzes eintritt, es sei denn, dass er während seines Besitzes die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet hat oder ein späterer Besitzer durch Beobachtung dieser Sorgfalt die Gefahr hätte abwenden können.

(3) Besitzer im Sinne dieser Vorschriften ist der Eigenbesitzer.

Mit der 823er Grundlage kann man damit vll. was rausschlagen?

und siehe auch § 253 BGB :

Immaterieller Schaden

(1) Wegen eines Schadens, der nicht Vermögensschaden ist, kann Entschädigung in Geld nur in den durch das Gesetz bestimmten Fällen gefordert werden.

(2) Ist wegen einer Verletzung des Körpers, der Gesundheit, der Freiheit oder der sexuellen Selbstbestimmung Schadensersatz zu leisten, kann auch wegen des Schadens, der nicht Vermögensschaden ist, eine billige Entschädigung in Geld gefordert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein kleines Schmerzensgeld könntest du sicherlich bekommen... aber... wenn du da n paar hundert € bekommst ist das schon viel.
 
hol raus was rauszuholen ist , es kann nicht sein dass die betriebssicherheit vernachlässigt wird. unbefestigste säulen ? das ist ja wie offene stromleitungen mit nem schild für kinder dran : "hier drücken für kostenloses eis!"
 
Wenn du normaler Arbeiter bist wird erstmal deine Krankenkasse den Baumarkt verklagen den sie muß ja schließlich die Kosten tragen, es sei denn du bist selbständig oder privat versichtert dann mußt du das alles machen. Bei einer Wunde wie oben beschrieben wird das Schmerzensgeld sehr klein sein wenn es dafür überhaupt etwas gibt. Bleiben also nur die Punkte Arztrechnung und Verdienstausfall, da müssen aber normalerweise andere klagen.
 
Alda, sei froh das du noch lebst, zieh deine Konsequenzen daraus und gut is...
Heuschrecke!
 
MrMojo schrieb:
Alda, sei froh das du noch lebst, zieh deine Konsequenzen daraus und gut is...
Heuschrecke!

Sonst gehts es noch ? Jemanden als Heuschrecke zu bezeichnen, weil er sein gutes Recht einfordert ?

Ihm ist ein Schaden wiederfahren, der ihn eine Zeit lang behindert, und da soll er nix draus machen ? Ich hoffe (nicht wirklich) du wirst mal überfahren oder so, mal gucken was du dann machst :evillol:
 
Guter Vergleich!!

MAnn, er hat sich in die Hand geschnitten... Ach Gottchen...


naja, ich will nichts vom Zaun brechen.
DAnn soll er Sie halt verklagen...
Genau das ist es, was in unserem LAnd schiefläuft.

Von Reden halten die wenigsten noch was. Immer direkt Stunk machen...

Und ausserdem. FEhler können passieren. (und das argument" Sie dürfen nicht passieren" ist einfach haltlos. Jeder der arbeitstätig ist, weiß dass das nicht möglich ist.

Nimm mal an, der Chef des BAumarktes wär genauso drauf. Der würde dann direkt den Mitarbeiter ausfindig machen und ihn im schlimmsten FAll entlassen.

Wenn dein Ziel diese entlassung ist, dann herzlichen Glückwunsch und frohes Fest.
Und wenn du sagst, mir gehts drum dass die Säule richtig befestigt ist und du dabei über Leichen gehst (hier: der Arbeitsplatz des Mitarbeiters) dann bist du nicht besser als diese Säule selbst.


MAnn mann, wegen nen bisschen Blut und nem Verband direkt den Anwalt einschalten... Da kann ich nur noch den Kopf schütteln...
 
Naja, ich weiß nicht. Was haben so viele damit für ein Problem, wenn er das ganze nicht einfach vergessen will? Ich mein, ihm ist nun mal ein Schaden entstanden und vom Baumarkt war das sicherlich fahrlässig. Keiner von uns weiß, was der Treadstarter arbeitet und ob ihm vielleicht durch die verletzte Hand ein Verdienstausfall entstanden ist. Außerdem wurde er nun mal verletzt - punkt. Da würde ja wohl keiner Sagen... och ja, Schwamm drüber. Macht man bei ner Schramme im Auto ja auch nicht. :confused_alt: Das hat meiner Meinung nach nichts mit Melken zu tun. Ich mein er hat sich ja nicht selber an nem Werkzeug verletzt,weil nicht dran stand "vorsicht scharf". Und dann gleich wieder dieses Gelabere - das ist, was in D. falsch läuft... Nennt ihn doch gleich einen Denutzianten oder so^^

Sorry, aber für_sowas habe Ich kein Verständnis. :freak:
 
Da sollte einiges zu holen sein. Ich kenn da auch so nen Fall, Mitarbeiter hat mit seinem Firmenwagen eine Frau auf nem Parkplatz angefahren (rückwärts ausparken) ist nicht viel passiert.
Das ist nun mehrere Jahre her und dafür muss der Betrieb noch zahlen. Die genauen Fakten kenn ich jetzt nicht, aber ich denke mal das du da was rausholen kannst.

Ich finde auch, das er da was machen sollte. Wenn dir einer leicht ins Auto fährt und die ganze Seite ist verkratzt gehtst du doch auch nicht hin und sagst, ach lass gut sein sind ja nur Kratzer und Auto ist ja nur nen Sachgegenstand. Obbei das nen Schaden nen paar Tausend Euro sind und du dann noch die Zeit entschädigst bekommst wo dein Auto in Reperatur ist, ebernso einige hundert Euro.
 
schnmal en Kratzer gesehen, der sich selbst wieder lackiert?
Wenn ich mich in die hand schneide ist das nach ner Woche nicht mehr zu sehen...

Anyway, ich finds überzogen, aber naja - jedem das seine.
 
noway schrieb:
Keiner von uns weiß, was der Treadstarter arbeitet und ob ihm vielleicht durch die verletzte Hand ein Verdienstausfall entstanden ist.

Richtig. Deswegen sollte er das erstmal darlegen.

Weiterhin ist Mojos Aussage zwar etwas drastisch, aber sicherlich nicht falsch. Geht das ganze über nen Anwalt etc. geht´s wohl im Baumarkt ziemlich rund was das Personal angeht. Genauso rund geht es (aber etwas humaner) wenn man selbst mit den Geschäftsführer spricht und ihm die Chance gibt, von sich aus eine kleine Entschädigung anzubieten.

Geht es nur darum Kohle rauszuschlagen, kann ich es leider nicht verstehen. Davon heilt die Hand nicht schneller wieder zusammen. Und mutwillig hat sicherlich keiner die Säule unbefestigt gelassen.
 
Nunja, danke erstmal für die vielen Kommentare.

Zu meinem Beruf, ich bin IT-Systemelektroniker, schraube also viel an Rechnern rum. Mit einer Hand geht das schlecht. Nur den Rechner bedienen kann man allerdings mit einer Hand, obwohl das auch etwas umständlich ist.

Und ich bin auch nicht so einer, der gleich mit Anwalt droht um den Baumarkt zu "melken", und schon garnicht will ich das dadurch noch wer gefeuert wird oder sonstiges, darum hab ich auch geschrieben ob es vielleicht sogar geht ohne einen Anwalt einzuschalten.

Ich hab auch mit dem Geschäftsführer persönlich gesprochen, aber der meinte es gibt definitiv keine Entschädigung und es würde wenn dann über meine Versicherung laufen. Korrigiert mich wenn ich falsch liege aber läuft das dann nicht über die Versicherung des Baumarktes? Die haben ja sozusagen "Schuld" das das passiert ist. Auf mir sitzen lassen tue ich das jedenfalls nicht.

Und zu Mojo: Wenn ich mich mit dem Messer schneide ist das was anderes. Das war nicht einfach nur ein "harmloser" Schnitt sondern schon eine ganz schöne Wunde die nicht einfach mal so nebenbei abheilt.
 
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