VsteckdoseV
Commander
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Rainer Brüderle hat das Atom Moratorium als "wahlkampftaktisch" und "irrational" in einer internen Sitzung des BDI bezeichnet. Diese Äußerungen sind nun nach Außen gedrungen. Das, was alle schon vermutet haben scheint sich jetzt doch zu bewahrheiten: Die Bundesregierung fürchtet sich mehr vor den anstehenden Wahlen in BW als vor einem Atom-Unfall.
Wie erwartet dementiert Rainer Brüderle diese Äußerungen und bezeichnet sie als "falsch Zitiert". Werner Schnappauf, der Chep des BDI, wurde daraufhin zurückgetreten, dementierte aber jegliche Mitschuld am "falschen Zitat".
Was meint ihr, ist Werner Schnappauf lediglich ein unschuldiges Bauernopfer, vielleicht sogar ein Held, der sich getraut hat, die Wahrheit ans Licht zu bringen? Oder hat man Rainer Brüderle tatsächlich falsch zitiert, quasi als Kampagne gegen die Bundesregierung und ihrer Atompolitik, die ja in letzter zeit tatsächlich ziemlich viel Angriffsfläche bietet?
Meine Meinung: Egal was wahr ist, und wer was gesagt hat: Rainer Brüderle ist irreparabel beschädigt. Wenn er tatsächlich von Wahlkampftaktik und Irrationalität im Bezug auf das Atommoratorium geredet hat, hat er die Wahl, die ganze Regierung zu beschädigen, indem er es zugiebt, oder nur sich selbst, indem er offensichtlich lügt und das abstreitet. Fakt ist, in beiden Szenarien ist er beschädigt. Er hat nur die Wahl, ob er die Regierung mit hinunterzieht.
So ist Rainer Brüderle eher als das Bauernopfer (das sich selbst dazu gemacht hat) in der doppelnden Opferrolle zu sehen, der jetzt sowohl für die Bürger als auch für die Regierung der Sündenbock ist. Für die Bürger ist er der lügende Wahlkämpfer, für die Regierung der Dummkopf, der nicht aufpasst, was er wann und wo sagt.
Mit der Entlassung Schnappaufs hat sich Brüderle meiner Meinung nach nicht klug verhalten. Klar, er muss das ganze jetzt abstreiten und pragmatisch dagegen vorgehen. Aber mit so einer plumpen Ausrede, einem Zitierungsfehler und so einer offensichtlichen Panik- und Zornreaktion, der Entlassung des Geschäftsführers, zeigt er alles andere als Souveränität. Auch wenn der Entlassene danach behauptet, nichts falsch zitiert zu haben.
Wesentlich glaubwürdiger wäre es gewesen, den Medien dafür die Schuld zu geben, für ihre Sensationsgier und schwammige Recherchen und den BDI als Verbündeten zu nehmen.
Die wichtigste Folge hat Brüderle aber übersehen: Aus taktischen Gründen kann man sein Vorgehen ja noch nachvollziehen, aber er lässt die Kluft zwischen (vermeintlich) dummen Bürgern und der Politik immer größer werden, fördert also die Politikverdrossenheit und senkt damit auch die Wahlbeteiligung, was letzten Endes ein Legitimationsdefizit für unsere Regierung darstellt und so unser System zugrunde gehen lässt.
Wie steht ihr dazu?
Wie erwartet dementiert Rainer Brüderle diese Äußerungen und bezeichnet sie als "falsch Zitiert". Werner Schnappauf, der Chep des BDI, wurde daraufhin zurückgetreten, dementierte aber jegliche Mitschuld am "falschen Zitat".
Was meint ihr, ist Werner Schnappauf lediglich ein unschuldiges Bauernopfer, vielleicht sogar ein Held, der sich getraut hat, die Wahrheit ans Licht zu bringen? Oder hat man Rainer Brüderle tatsächlich falsch zitiert, quasi als Kampagne gegen die Bundesregierung und ihrer Atompolitik, die ja in letzter zeit tatsächlich ziemlich viel Angriffsfläche bietet?
Meine Meinung: Egal was wahr ist, und wer was gesagt hat: Rainer Brüderle ist irreparabel beschädigt. Wenn er tatsächlich von Wahlkampftaktik und Irrationalität im Bezug auf das Atommoratorium geredet hat, hat er die Wahl, die ganze Regierung zu beschädigen, indem er es zugiebt, oder nur sich selbst, indem er offensichtlich lügt und das abstreitet. Fakt ist, in beiden Szenarien ist er beschädigt. Er hat nur die Wahl, ob er die Regierung mit hinunterzieht.
So ist Rainer Brüderle eher als das Bauernopfer (das sich selbst dazu gemacht hat) in der doppelnden Opferrolle zu sehen, der jetzt sowohl für die Bürger als auch für die Regierung der Sündenbock ist. Für die Bürger ist er der lügende Wahlkämpfer, für die Regierung der Dummkopf, der nicht aufpasst, was er wann und wo sagt.
Mit der Entlassung Schnappaufs hat sich Brüderle meiner Meinung nach nicht klug verhalten. Klar, er muss das ganze jetzt abstreiten und pragmatisch dagegen vorgehen. Aber mit so einer plumpen Ausrede, einem Zitierungsfehler und so einer offensichtlichen Panik- und Zornreaktion, der Entlassung des Geschäftsführers, zeigt er alles andere als Souveränität. Auch wenn der Entlassene danach behauptet, nichts falsch zitiert zu haben.
Wesentlich glaubwürdiger wäre es gewesen, den Medien dafür die Schuld zu geben, für ihre Sensationsgier und schwammige Recherchen und den BDI als Verbündeten zu nehmen.
Die wichtigste Folge hat Brüderle aber übersehen: Aus taktischen Gründen kann man sein Vorgehen ja noch nachvollziehen, aber er lässt die Kluft zwischen (vermeintlich) dummen Bürgern und der Politik immer größer werden, fördert also die Politikverdrossenheit und senkt damit auch die Wahlbeteiligung, was letzten Endes ein Legitimationsdefizit für unsere Regierung darstellt und so unser System zugrunde gehen lässt.
Wie steht ihr dazu?
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