Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden

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Aber das diese Frau essen hat bringt doch keinem Unternehmen usw. etwas, bauen wir lieber von den Steuereinnahmen noch ein paar Prestigeobjekte, stecken es den Banken zu, erhöhen die Diäten oder verjubeln es anderweitig:rolleyes:

Ich freue mich jedenfalls schon drauf, mein Betrieb geht Ende 09 eh pleite, eine Übernahme kommt von daher nicht in Frage. Man sieht sich dann wohl bald im Park beim Müllaufsammeln oder so für 5€ Netto (ALG2+Wohngeld+1€-Lohn)....:freak:
 
Diablokiller999 schrieb:
Wie sind denn eigentlich die Aussichtschancen, dass das Grundeinkommen durchgeboxt wird?
Die Wahrscheinlichkeit dürfte im niedrigen einstelligen Bereich liegen (um nicht "bei null" schreiben zu müssen). Jedenfalls ist das bGe unwahrscheinlicher als die "Wiedereinführung der DDR" auf Bundesebene.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Diablokiller999
...oder neuerdings auch schon als Kindergärtnerin in einer EEJ-Maßnahme, wie eine Bekannte von mir.

@keshkau
Ja leider. So sehe ich das auch. Noch länger wird man das aktuelle System flickschustern und verschlimmbessern und auf den break-even hoffen, gewürzt mit viel Tschakka und beruhigenden Statistiken. ;)
 
Damocles' Sword schrieb:
Wenn man einer Studie glaubt,welche besagt dass jeder €uro den ich pro Jahr ausgebe am Jahresende durch Mehrwert/Umsatzsteuer sowie die Bewegung des Geldes in der Summe 2,30 € (!) an Steuereinnahmen generiert

Ähm diese Studie würde ich ja mal gerne sehen ...
Dann hätten wir ja im Jahr über 100% Inflation ...
 
Ich habe gerade ca. eine halbe Stunde nach einem Link gesucht,leider erfolglos. Mir fällt einfach der Name nicht mehr wie das genannt wurde,aber vlt. ist hier im Forum ein Finanzfachmann der den Begriff kennt.

Das jedenfalls ist einer der Gründe warum die Kaufkraft sehr wichtig ist. Angelegtes Geld wechselt nicht den Besitzer und generiert deshalb auch keine Steuern (Kapitalertragssteuern mal ausgenommen).
 
das bedingungslose Grundeinkommen ist ja vor allem auch ein gemeinschaftliches. Das erstmal alle einschließt. Daraus ergibt sich auch die Möglichkeit, Leute die sich unsozial verhalten, wieder rauszukicken. Natürlich gibt es an den Rändern der Gesellschaft, oben und unten, viele, die mit dieser Gesellschaft nix am Hut haben. Das ist erstmal OK, trotzdem sollte man den psychologischen Moment nicht unterschätzen, den wir im Moment nur vermuten können. An Stelle des Staates und der Bürokratie müsste dann sie soziale Kontrolle treten. Ein Ansatzpunkt wäre, das man die Steuer offen legt, so wie das glaube in Schweden der Fall ist, wo man nachschauen kann, was der Nachbar so verdient (für viele De eine Horrorvorstellung) Dann hätten Beschäftigte eine genaue Vorstellung, ob das Gehalt das sie bekommen auch korrekt ist - man könnte sich Listen im Internet vorstellen, wo man vergleichbare Geldverteilung in Unternehmen anschauen kann. Denn da so viele Steuer wegfielen, muss ja das Geld vorher verteilt werden, nicht so wie heute, wo es erst ungleich verdient wird, und es der Staat dann über die Steuer einsammelt und verteilt. Ich hoffe das dieser Punkt halbwegs verständlich ist

edit:
zitat dugdanger
Jeder, egal ob arm reich, klein groß, dumm gscheit, Jeder maximiert seinen persönlichen Nutzen indem er soviel Wohlstand wie möglich, mit dem geringst möglichen Einsatz zu erreichen versucht.
Das ist keine BWL Theorie - es ist das was man beobachtet wenn man die Menschen in ihrem Handeln und streben beobachtet.
das ist die Beschreibung eines jungen, kinderlosen, männlichen single, mehr nicht
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich eine gute Idee, würde einerseits die Existenzangst abschaffen und andererseits genügend Leute motivieren zu arbeiten oder aber auch sich zu entfalten. Es müsste halt so gestaltet sein dass das Grundgehalt zum Leben gut ausrreicht (also Unterkunft, Nahrung, medizinische Versorgung und Schulbildung), aber zum Konsumieren (auch von Alkohol und Ziggaretten) Geld dazu verdient werden muss, da die Grundgehälter über höhere Steuern von Konsumgütern finanziert werden.

Ganz bedingungslos sollte es aber auch nicht sein, wer über genügend Vermögen verfügt oder hoch verdient (das 4-5fache des Grundgehalts meinetwegen) müsste ja eigentlich kein Geld vom Staat bekommen.
 
stimmt! laufende Kosten niedrig halten ist das A und O vernünftiger Finanzplanung. Den oberen 10.000 könnte man statt ner nem GE einen Freibetrag zur Erbschaftssteuer geben - wichtig einfach, das alle dabei sind. Die Erbschaftssteuer ist relativ egal, da die Erben eh die Kohle auf den Kopf hauen. (Und für Kinderlose gibts ja die Möglichkeit der Adoption - stell ich mir ganz lustige Konstellationen vor)
 
sorry, ich habe nicht alles gelesen
Wenn das klappen soll, mit dem Grundeinkommen (alle Bürger haben mehr Geld) muß man die Preise einfrieren.
Ich glaube wenn man "Reich" werden will, muß man anderen die Kohlen aus der Tasche ziehen, nur wenn plötzlich eine Gesellschaft mehr Geld hat, macht das einen Vermögenden ärmer und der wird (wenn er kann) das kompensieren, alles wird teurer... inflation.
 
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ob die oberen 10.000 auch ein bGe bekommen oder nicht ist doch für die kosten völlig irrelevant.
warum willst du jetzt plötzlich wieder mehr Verwaltungsaufwand einführen?
jemand muss schließlich die Vermögen kontrollieren wenn man jemand ausschließen möchte.

Konkrete Daten zur Finanzierung des Systems wurden übrigens immer noch nicht genannt.

Kleine Zwischenfrage: Kennt ihr Kaffeefahrten?
irgendwie erinnert mich das bGe und die entsprechenden Filme daran.
 
OK, hier ist mein Finanzierungskonzept zum gemeinschaftlichen Grundeinkommen:


1. das GE sollte wenn möglich über die Konsumsteuer finanziert werden, einfach weil das eine elegante Lösung ist.
2. das GE beträgt 900.- / Kinder die Hälfte
3. es wird ausgezahlt so viel wie eben da ist, angefangen bei den Arbeitslosen, dann der Mittelstand, zum Schluss die Reichen. D.h. wenn viel konsumiert wird, bekommen alle 80 Mio Deutsche ein GE ! wenn sehr wenig konsumiert wird, nur z.B. 60 Mio. Die reichsten 20 Mio bekämen dann kein GE, stattdessen einen Freibetrag zur Erbschaftsteuer, was sozusagen ein ideeller Wert ist, aber auch nicht ganz schlecht.
4. Offenlegung der Einkommenssteuererklärung, so wie in Schweden.

Daraus ergeben sich einige Änderungen zu heute:

1. Abschaffung der Lohnsteuer. LSt sux.
2. der Sozialstaat wird über den Konsum finanziert, heißt: je mehr jmd konsumiert, ein desto besserer / sozialerer Mensch ist er
3. wer arbeitet hat mehr, als wer nicht arbeitet.
4. durch die Offenlegung der ESt ergeben sich folgende Möglichkeiten:
+eine gerechte Lohnfindung ist möglich, der Arbeitslohn ergibt sich nicht mehr aus der Ausbildung, sondern aus dem erwirtschafteten Gewinn das Unternehmens, Ende der Neiddebatte
+man sieht endlich, wo z.B. im Gesundheitswesen die Kohle versickert. (Apotheker usw)
5. eine stabiles Finanzsystem. Wir wissen ja, das unser heutiges Marktwirtschaft alle 5-10 Jahre crasht, und jedesmal reiben sich die Verantwortlichen die Augen.
6. ein Staat ohne Neuverschuldung ist möglich, bzw gibt es Generationsübergreifende Investitionen, für die Schulden OK sind. Also mehr Transparenz
7. Abschaffung der Bürokratie, das spart ne Menge Geld (bei einem weltweiten GE würde man auch das Militär abschaffen, was noch mehr Geld freisetzt)
8. an Stelle der Behördlichen Bevormundung muss die soziale Kontrolle treten. Was daraus wird, ist schwer abzusehen, schlimmstenfalls eine sehr spießige Gesellschaft. (nicht zu vergessen, das ein paar Mio partout Arbeitsunwillige nicht weiter ins Gewicht fallen)
9. Steuerhinterziehung ist kein "Kavaliersdelikt" mehr
10. Asoziales Gesocks fliegt raus
 
Zuletzt bearbeitet:
walter08 schrieb:
1. das GE sollte wenn möglich über die Konsumsteuer finanziert werden, einfach weil das eine elegante Lösung ist.

Zahlen, Daten, Fakten?!

Wie viel Milliarden nimmst du durch die Konsumsteuer ein? Wie hoch ist deren Prozentsatz?

walter08 schrieb:
2. das GE beträgt 900.-

Brutto? Netto? Bekommen Kinder genau so viel?
Gibt es dann eventuell noch Wohngeld, etc.?
Wer zahlt in die Sozialversicherungen ein? Bei 900€ GE benötigst du auch noch Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung.

walter08 schrieb:
3. es wird ausgezahlt so viel wie eben da ist, angefangen bei den Ärmsten, dann der Mittelstand, zum Schluss die Reichen. D.h. wenn viel konsumiert wird, bekommen alle 80 Mio Deutsche ein GE, wenn sehr wenig konsumiert wird, nur 60 Mio. Die reichsten 20 Mio bekämen dann kein GE, stattdessen einen Freibetrag zur Erbschaftsteuer, was sozusagen ein ideeller Wert ist, aber auch nicht ganz schlecht.

Wie definierst du arm?
Die bisherigen Sicherungssysteme würden ja wegfallen. Also wäre der "Arme" der, der keine Arbeit hat.
Wenn er keine Arbeit hat, weil er keine Arbeit will, der wird also vom Rest einfach so durchgefüttert?

Nehmen wir nun folgenden Fall an: Durch eine Verdopplung der Umsatzsteuer ergäben sich Mehreinnahmen von ca. 170 Mrd. Euro.

Es beziehen 15,7 Mio Menschen dein GE von 900€. Dann wären die Mehreinnahmen aufgefressen.

Nun müsste ein Teil dieser 15,7 Mio Menschen mit 900€ klar kommen. Abzüglich der Kosten für eine Krankenversicherung und die Pflegeversicherung wären wir vielleicht bei 750€. Dies müssen wir noch mal 0,82 nehmen, da die Mehrwertsteuer sich ja verdoppelt hat.
Also bekommen sie noch ca. 615€ auf die Hand. Davon muss alles bezahlt werden.

Also deutlich weniger als der heutige Hartz IV Satz.

Was machen wir nun mit den Leuten die genau an der Grenze zum GE liegen?

Sagen wir, die Grenze liegt bei 1300€ Netto Einkommen für einen Single.
Wenn er 1301 € bekommt wird er die 900€ nicht bekommen.
Also förderst du durch dein GE das Lohndumping, denn diese Person würde freiwillig auf etwas Lohn verzichten. Gibt dann ja 900€ mehr.
Interessant wird es dann bei den Leuten die 1800€ netto bekommen...

walter08 schrieb:
4. Offenlegung der Steuer, so wie in Schweden.

Was zur Hölle meinst du damit?

1. Abschaffung der Lohnsteuer. LSt sux.

Ach die Lohnsteuer fällt weg? Die Einnahmen daraus betrugen 131 Mrd. Euro. Also musst du die Umsatzsteuer (Mehrwersteuer) fast verdreifachen um diesen Wegfall zu kompensieren.
Damit also 15,7 Mio Menschen das GE bekommen bräuchten wir einen Mehrwertsteuer Satz von ca. 60%.
Dann wird es schwer mit 900€ GE überhaupt genug Essen zum Leben zu bekommen.
Strom und fließend Wasser würde dann wohl zum Luxus werden den sich Arbeitslose nicht mehr leisten können.

Ich frage mich wie ein rein auf Umsatz / Konsum basierendes System als stabil bezeichnet werden kann.
Diese Denke ist einfach fatal und kann nur von jemandem kommen der absolut keine Ahnung von der Volkswirtschaft hat.

Die Mehrwertsteuer ist mit abstand die unbeständigste und am schwersten zu "steuernde" Einnahmequelle. Die Stärke des Konsums hängt nahezu vollkommen von subjektiven Einflüssen ab.

Des weiteren ist doch gerade der unbändige Konsum der US Bürger der Auslöser für die Finanzkrise gewesen.

Der Rest ist einfach nur noch Unsinn ... die Bilanz eines jeden Großkonzerns ist im Internet abrufbar. Da findest du auch die Unternehmensgewinne.
Ich weiß welchen Gewinn mein Arbeitgeber im letzten Jahr gemacht hat. Dazu reich ein Internetzugang und es braucht keine Offenlegung der Steuer.

/edit:

Einen habe ich noch:

(nicht zu vergessen, das ein paar Mio partout Arbeitsunwillige nicht weiter ins Gewicht fallen)

Auch das ist Unfug!
Durch die "paar Millionen mehr" verschiebst du massiv die Einkommensgrenze ab derer das GE gezahlt wird.
Das dumme an der ganzen Geschichte ist nur, dass dein hoher Umsatzsteuersatz auf einmal dafür sorgt das Menschen mit einem Einkommen welches heute für ein gutes Leben ausreichte sich morgen nicht mal mehr die Butter auf dem Brot leisten können.

Du förderst mit deinem Konzept also eher die Armut, als das du sie bekämpfst.

Des weiteren muss der arbeitende Mensch den Unterhalt für die nicht arbeitenden Menschen mit erarbeiten. "Ein paar Millionen mehr" macht da schnell sehr viel aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls das bedingungslose Grundeinkommen eingeführt wird, bin ich der erste, der auf deutscher Seite an die deutsch-französisch-niederländische Grenze zieht und einen Import-Exporthandel hochzieht. Ich würde auch sofort mein Studium schmeißen (viel zu anstrengend ein Ingenieur zu werden, wenn man für etwas weniger Geld mit viel mehr Freizeit auch klar kommt).
Anschließend fahr ich einmal in der Woche mit einem 40-Tonner ins Ausland, kauf soviele Sachen wie möglich und verschacher die hier weiter. Das geht ein paar Jahre gut, bis die BRD pleite ist und ich endgültig abwandere. Schottland soll sehr schön sein.

Der einzige Grund, warum das System so populär ist, ist seine Einfachheit und nichts weiter. Es funktioniert nicht, weil es so einfach ist. Selbst heute haben wir schon ein Grundeinkommen und es ist unter Umständen auch bedingungslos, wenn man Bescheid weiß. Nur reicht das einigen nicht, bzw. sie meinen, es könnte noch besser laufen.

Edit:
10. Asoziales Gesocks fliegt raus
Das ist hoch interessant. Ich wette mit dir, dass fast alle Menschen diejenigen, die freiwillig arbeitslos sind und vom Grundeinkommen leben wollen, als asozial bezeichnen werden. Das entspringt unserer Grundvorstellung von Gerechtigkeit. Deshalb wirst du auch kaum einen Arbeitslosen finden, der das heute von sich behauptet (er kennt die Reaktionen), obwohl es natürlich auch solche Leute gibt und die freiwillige Arbeitslosigkeit im Prinzip nicht verwerflich ist.
Ein Grundeinkommen wird eine Gesellschaft gefährden, die heute daran glaubt, dass jeder das bekommt, was er verdient.
 
Zuletzt bearbeitet: (habs erst überlesen)
@walter08
Meine Anmerkungen: Ein Grundeinkommen in Höhe von 900 Euro, von dem eine Konsumsteuer in Höhe von 100 Prozent bezahlt werden muss, deckt nicht den persönlichen Bedarf. Das hat nur noch wenig mit dem „bedingungslosen Grundeinkommen“ zu tun, wie es z. B. Herr Werner propagiert. Das gilt zumindest für Singles.

Vor ein paar Jahren verdiente das obere Viertel der Beschäftigten mehr als ca. 75.000 Euro brutto. Bei knapp 40 Mio. Beschäftigungsverhältnissen kann man sich ausrechnen, wie tief der Grenzwert absenkt werden muss, ab dem kein Grundeinkommen mehr gezahlt wird. Denn die oberen 20 Mio. sollen ausgeschlossen bleiben. Soll hier das Einkommen oder das Vermögen zählen? Und wenn das Vermögen zählt, was hilft mir dann ein Haus oder eine Firma, die ich nicht essen kann?

Nehmen wir eine vierköpfige Familie, in der ein Familienmitglied arbeitet. Die Familie besteht aus zwei Kindern und einer Hausfrau, die alle das GE bekommen. Der arbeitende Ehemann geht leer aus, weil er statistisch zu den 20 Mio. „Reichsten“ zählt, obwohl er vielleicht nur 36.000 Euro brutto verdient. Ohne Abzug von Steuern bringt der Mann 3.000 Euro netto nach Hause. Das gesamte Einkommen der Familie beträgt inklusive 3 x GE dann 5.700 Euro. Die Hälfte geht weg für die Konsumsteuer, so bleiben 2.850 Euro (für Netto-Warenwerte) übrig. Das klingt üppig und will erst einmal erwirtschaftet werden.

Jetzt geht die Rechnerei für den Familienvater los. Er könnte seinen Job kündigen und vom GE leben, das er dann beziehen würde. Wenn die Familie damit über die Runden käme, wäre das eine Überlegung wert. Dann bekäme die Familie 4 x 900 Euro = 3.600 Euro brutto oder 1.800 Euro netto, wenn die Konsumsteuer 100 % beträgt. Wenn das zum Leben nicht reicht, erfüllt das Grundeinkommen nicht seinen ursprünglich angedachten Zweck und verliert an Zugkraft.

Der Freibetrag zur Erbschaftsteuer ist nicht für jeden gleich viel wert. Der Single, der keine Erben hat, kann darüber nur lachen. Ein Firmeninhaber dagegen, der seinem Sohn den Laden vererben möchte, findet das vielleicht spannender.

„Der Sozialstaat wird über den Konsum finanziert.“ Das bedeutet dann das, was Du im nächsten Halbsatz geschrieben hast. Man ist (gesellschaftlich gesehen) ein „besserer“ oder sozialerer Mensch, wenn man mehr konsumiert. Das ist das genaue Gegenteil dessen, was Herr Werner propagiert. Er legt doch Wert auf die Feststellung, dass sich „Arbeit“ auch im gesellschaftlichen Bereich abspielen kann und dort ebenso viel Wertschätzung erfahren sollte wie die klassische Erwerbstätigkeit. – Doch hier wird indirekt verlangt: Arbeitet viel, verdient viel und gebt viel aus, damit der Staat finanziert wird. Marx wäre damit vielleicht nicht ohne Weiteres einverstanden gewesen.

Offenlegung der Steuer? Welche Steuer, wenn es nur noch die Konsumsteuer gibt? Und was ist mit dem Datenschutz? Zählt der jetzt nicht mehr?

Deine übrigen „Schlussfolgerungen“ sehe ich überwiegend kritisch Für mich sind das Wunschvorstellungen, aber nichts, was sich „zwingend“ aus dem Grundeinkommen ergibt. Es ist z. B. nicht einzusehen, warum Deutschland plötzlich keine Schulden mehr machen muss. Denn das eingesparte Geld (Bürokratie) fließt in die Auszahlung des Grundeinkommens. Davon ist noch keine Kanalisation saniert, keine Austobahn ausgebaut und kein Bildungsprogramm finanziert worden.


Du bist aber auf dem richtigen Weg, weil Du endlich mal etwas "Zahlenmaterial" lieferst, mit dem man arbeiten kann.
 
hab ein paar bugs gefixed
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die Preise sollten bei einer Konsumsteuer gleich bleiben im Vergleich zu heute. Werner behauptet - wie ich finde zurecht - das alle Steuern außer der Konsumsteuer nur "Vorverkaufssteuern" sind. Wenn diese alle wegfallen, senkt sich der Nettopreis (um ca. 30%), kommt jetzt die höhere Konsumsteuer (heutige Mehrwertst.) dann bleibt der Preis gleich, OK?

Was das alles angeht bin ich Optimist, könnte sich herausstellen, das das Versprechen des Kapitalismus, des jeder es schaffen kann, vom GE eingelöst wird. Aktuell: Studiengebühren, da zeigt sich, das Schulabgänger aus der Unterschicht nicht studieren, weil sie die paar Kröten nicht aufbringen können.

Das es in dem Konzept einen Grenzbereich gibt finde ich nicht weiter schlimm, ist heute bei Niedriglöhnern auch der Fall (die trotzdem arbeiten gehn, anstatt auf der faulen Haut zu liegen)

Das ist hoch interessant. Ich wette mit dir, dass fast alle Menschen diejenigen, die freiwillig arbeitslos sind und vom Grundeinkommen leben wollen, als asozial bezeichnen werden. Das entspringt unserer Grundvorstellung von Gerechtigkeit. Deshalb wirst du auch kaum einen Arbeitslosen finden, der das heute von sich behauptet (er kennt die Reaktionen), obwohl es natürlich auch solche Leute gibt und die freiwillige Arbeitslosigkeit im Prinzip nicht verwerflich ist.
Ein Grundeinkommen wird eine Gesellschaft gefährden, die heute daran glaubt, dass jeder das bekommt, was er verdient.
ich würde asozial eher bei Alkoholkonsum etc sehen. Ein paar Millionen Arbeitslose können wir uns ja leisten, seit Jahren. Kein Unternehmer will arbeitsscheue Leute haben. Das gehört zur Freiheit aber auch dazu, das Leute sich so entscheiden (und sich auch wieder ändern).
Wie auch immer, der Staat in Person eines Argebeamten wird da eh nichts ausrichten. Lass es die Kommunen oder die Kirchen sich drum kümmern oder? Oder RTL :D
 
walter08 schrieb:
die Preise sollten bei einer Konsumsteuer gleich bleiben im Vergleich zu heute.
Nun liegt es nicht in der Macht des Staates, die Preise festzulegen. Jedoch hängt die konkrete Entwicklung davon ab, wie hoch der Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten ist. Im Dienstleistungsgewerbe kommst Du locker auf einen Anteil von 50 Prozent. Im produzierenden Gewerbe kann das je nach Automatisierungsgrad deutlich weniger sein.

Aber rechnen wir den einfachsten Fall durch. Ein Produkt A kostet heute 1 Euro inklusive 7 % Mehrwertsteuer und ein Produkt B kostet 20 Euro inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer. Ich teile den Preis von Produkt A durch 107 und multipliere mit 100, um den Nettopreis zu erhalten. Bei Produkt B teile ich die 20 Euro durch 119 und multipliziere mit 100.

Bruttopreis Produkt A (7 %) = 1,00 Euro
Bruttopreis Produkt B (19 %) = 20,0ß Euro

Nettopreis Produkt A = 0,93458 Euro
Nettopreis Produkt B = 16,8067 Euro

Eine Kostensenkung um 30 Prozent ergibt (wenn diese an die Kunden weitergegeben wird):

Nettopreis Produkt A = 0,654206 Euro
Nettopreis Produkt B = 11,7647 Euro

Neuer Bruttopreis bei einer Konsumsteuer von 100 Prozent (bzw. 50 Prozent):

Bruttopreis Produkt A = 1,31 Euro (0,98 Euro)
Bruttopreis Produkt B = 23,53 Euro (17,65 Euro)

Wie man sieht, führt eine Konsumsteuer in Höhe von 100 Prozent bei Produkt A zu einer Verteuerung von 31 Prozent, bei Produkt B (vormals 19 % MwSt.) immerhin noch zu einer Verteuerung um 17,65 Prozent. Das Grundeinkommen müsste um 20 bis 25 Prozent höher angesetzt werden, um diesen Preisauftrieb aufzufangen.

Und hier sind noch keine Zusatzkosten eingerechnet, die sich aufgrund eventuell notwendiger "Leistungsanreize" ergeben könnten, um ungeliebte Erwerbstätigkeit attraktiv zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
walter08 schrieb:
die Preise sollten bei einer Konsumsteuer gleich bleiben im Vergleich zu heute. Werner behauptet - wie ich finde zurecht - das alle Steuern außer der Konsumsteuer nur "Vorverkaufssteuern" sind. Wenn diese alle wegfallen, senkt sich der Nettopreis (um ca. 30%), kommt jetzt die höhere Konsumsteuer (heutige Mehrwertst.) dann bleibt der Preis gleich, OK?
Der Preis bleibt gleich, und die Steuereinnahmen bleiben gleich.
also Nutzlos/nur eine andere ansicht

Damit könnte man auch nicht mehr finanzieren als bisher.
 
walter08 schrieb:
ich würde asozial eher bei Alkoholkonsum etc sehen. Ein paar Millionen Arbeitslose können wir uns ja leisten, seit Jahren. Kein Unternehmer will arbeitsscheue Leute haben. Das gehört zur Freiheit aber auch dazu, das Leute sich so entscheiden (und sich auch wieder ändern).
Natürlich gehört das zur Freiheit dazu, das ist richtig. Kein Mensch macht einer Mutter einen Vorwurf, dass sie nicht arbeiten geht.
Nur: Jeden Monat zu sehen wie 800€ Steuern abgehen und dann zu sehen, wie jemand diese 800€ ausgibt, weil er lieber Freizeit statt Arbeit hat - das geht elementar gegen unser Gerechtigkeitsgefühl.
Man verliert das Vertrauen in den Staat, denn wir haben uns evolutionär angewöhnt, jene Schmarotzer zu erkennen und auszusondern, die der Gemeinschaft schaden könnten.
Demnach ist ein bedingungslosen Grundeinkommen nicht nur finanziell und wirtschaftlich untragbar, es wäre auch ein moralischer Rückschritt.
 
ich interpretiere das Grundeinkommen mal aus einer anderen Perspektive:

500€ Grundeinkommen -> 6000€ pro Jahr

das natürlich lebenslang -> ewige Rente

nehmen wir nen durchschnittlichen Zins von 5% macht also einen Barwert von 120000€
d.h. "jedem Bürger werden einmalig 120.000€ geschenkt." nur das er den Barwert nicht Bar ausgezahlt bekäme
(wo ich schon ein weiteres Problem sehe,weil die Leute ihre "Rente" gegen eben so eine einmal Zahlung eintauschen könnten)

(davon abgesehen die Problematik das vielleicht das Grundeinkommen auch wieder abgeschafft werden könnte und dadurch alleine größere Probleme drohen könnten aufgrund von verpflichtungen die man eingegangen ist)

nun die Frage soll das unsere Probleme lösen? eine quasi hohe Einmalzahlung?
 
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Ok, wir wollen Preisstabilität, also muss man das dann auch so umsetzen:

heutiger Preis von A = 100.-
netto: 81.-
darin Vorverkaufssteuern von etwa 25.- (woher soll ich des wissen, auf den Cent)
"wahrer netto": ~56.-

also liegt die Konsumsteuer eben bei: 44.- (diese Rechnungen... ich kanns verstehn, sind aber zum heutigen Zeitpunkt sehr spekulativ)

..entscheidend ist offensichtlich, wieviel Kohle im Jahr ausgegeben wird für Konsum (wenn man das komplett darüber finanzieren will, niemand hat einen bessern Vorschlag oder?)

-

Um den Konsum anzukurbeln werden die Löhne angepasst an den tatsächlichen Unternehmensgewinn. Denn das, was die Angestellten mehr bekommen, geht in den Konsum. Diese Anpassung geschieht aber nicht durch den Staat oder Gewerkschaften, sondern durch die Offenlegung der Einkommensverhältnisse. Überlegung: es entstehen Vergleichslisten mit Unternehmensgewinnen, Löhnen etc. Das führt zu einem allgemeinen Gerechtigkeitsempfinden.
Da, wo viel Geld gemacht wird, würden die Löhne echt hochgehn, und wo nicht, eben nicht. Das ist in sofern egal, als das sich die Leute ja eh im unmittelbaren Umfeld vergleichen. Die Löhne sind ja heute schon regional unterschiedlich. Entscheidend dabei: wer arbeitet, hat mehr und kann mehr konsumieren. (Das ist natürlich eine Verteilung von oben nach unten, das muss sein, weil die Steuern ja wegfallen, die das heute regeln)
Der Unternehmer, der investieren will, wird schon auf Verständnis stoßen bei der Belegschaft, das dafür die Löhne zeitweise sinken.

Sollten irgendwo tatsächlich Arbeitsplätze unbesetzt bleiben (das vermutet ihr ja bisher nur, das steht aber doch garnicht fest), dann muss man da eine Lösung finden. Afaik gibts ganz viele Leute, die ne Stelle suchen, irgendwas klappt da heute nicht.


Um allgemeine Kosten einzusparen, wird genau geschaut, ob Löhne/Gewinne, die z.B. im Gesundheitswesen an einigen Stellen anfallen, so weiterlaufen können. Immerhin gehts hier um quasi Steuern.

-

die Finanzkrise, die wir z.Zt. haben scheint ja doch ernsthaft zu sein. Was der Dollar oder der Euro in ein paar Monaten noch wert sind, weiß niemand so genau. Deshalb: lasst es uns an den Konsum koppeln, das ist der "Wertindikator"
 
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