DerOlf
Admiral
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Ich enttäusche nur sehr ungern Vertrauen, das in mich gesetzt wird ... im Gegenzug vertraue ich auch erstmal ... meist klappt das auch, aber die Fälle in denen es eben nicht klappt, fühlen sich für mich wirklich gemein an.Tomislav2007 schrieb:Du schreibst das du Vertrauen magst aber du selber bist vom Misstrauen zerfressen und vertraust niemandem, finde den Fehler.
Ich bin (erstmal) recht vertrauensseelig, weil ich in Summe eher gute Erfahrungen gemacht habe ... mein Misstrauen beruht einzig auf den negativen Erfahrungen die ich damit eben auch gemacht habe, darauf, dass sich das scheiße anfühlt, und man es doch lieber "irgendwie" vermeiden möchte.
Bei uns wirst du auch direkt vor der Sparkasse angeschnorrt ... oder einfach auf dem Weg vom O2-Laden zu Karstadt ... oder auch beim warten auf ein öffentliches Verkehrsmittel.
Ist aber OK, wenn das bei euch in der Gegend nur in Schmuddelgegenden vorkommt, in die du eh nicht gehst. Ich finde diese "aus den Augen - aus dem Sinn"-Mentalität allerdings nicht toll. Auch bei uns wurde das versucht, es hat aber nie wirklich geklappt (die Schnorrer sitzen hier seit ich denken kann an den selben Plätzen ... aber mit den Junkies vom Bahnhof wollen die auch nix zu tun haben).
Ich finds OK, niemand zwingt mich, denen was zu geben ... zumal die ja auch selbst zum Amt rennen können, wenn ich aber grad irgendwie den Wunsch habe, jemandem zu helfen, dann drücke ich denen ein bisschen Kleingeld in die Hand ... oder kaufe ihnen eben was zu futtern.
Bei den Bettlern ging es mir darum, dass Hilfe eben auch mal abgelehnt wird (oder sogar zu Beschimpfungen führt) wenn sie nicht in Form von Geld daherkommt.
Jemand der 50c oder €1,- gerne nimmt, ein belegtes Brötchen für mehr als das doppelte aber mit Beschimpfungen quittiiert, hat von mir zum letzten mal was bekommen ... denn bei dem weiß ich, dass er die Hilfe nicht braucht ... der will sich eh nur die restlichen Gehirnzellen auch noch wegsaufen, und dabei MÖCHTE ich ihm eben nicht helfen.
Wenn jemand mich nach "Kleingeld für Hundefutter" anspricht, dann hat der sich nicht zu beschweren, wenn ich ihm ne Dose Hundefutter hinhalte. Lügen finde ich scheiße ... egal wie viel Geld das einbringen mag.
Vielleicht brauche ich echt ne Therapie ... wenn unsere Welt so funktioniert, dann bin ich echt nicht lebensfähig.Tomislav2007 schrieb:Du solltest evtl. mal über professionelle Hilfe nachdenken, bevor du dich aus Angst vor der Gesellschaft im Keller einschliesst.
Ich habe allerdings ganz sicher keine angst vor der Gesellschaft, sondern suche mir nur nach und nach die Teile meines Umfeldes zusammen, denen ich vertrauen kann, die mir vertrauen. Für mich funktioniert das wunderbar, und ich glaube für mein Umfeld auch.
Es ist auch nicht so, dass ich sofort nach der ersten vorgeschlagenen IGeL-Leistung den Arzt wechsele ... manchmal kann ich mir das auch leisten, und lehne sie nicht ab ... ich wechsele den Arzt, wenn ich denke, dass der bei jedem scheiß sofort und völlig Bedarfunabhängig so viele IGeL-Leistungen wie möglich unterbringen will. DANN wechsele ich ... ich dachte bisher immer, dass Markt so funktioniert ... wenn der alte Lieferant nur Müll liefert, dann geht man halt zur Konkurenz ... allein dadurch sollten sich notorische Müll-Lieferanten nicht besonders lange halten können.
Wenn ich einem Handwerker einen Auftrag erteile, dann erwarte ich nicht, dass ich ihn noch kontrollieren muss ... wenn er scheiße gearbeitet hat, dann kann ich die Rechnung anzweifeln und er bekommt im Zweifelsfall weniger oder sogar garnichts (weil er die verabnredete Leistung eben nicht gebracht hat).
Sollte es da nicht im Interesse des Handwerkers liegen, ordentliche Arbeit zu leisten ... gute Arbeit bezahlen die meisten von uns gerne ... sogar so gut, dass man als Handwerker davon leben kann OHNE zu bescheißen.
Bei Privatschülern kommt es öfter mal vor, dass ich als Lehrer fast den doppelten Stundenlohn bekomme, einfach weil die Leute meine Arbeit besser bezahlen WOLLEN, als vereinbart, und ich mache auch nicht nur Dienst nach Vorschrift ... wenn Mathe gerade wichtiger ist, als Gitarre oder Klavier, dann mache ich mit meinem Schüler eben Mathe ... und ich unterrichte nicht nach Stechuhr, solange ich nicht direkt im Anschluss den nächsten Schüler habe, beantworte ich auch noch Fragen vom Schüler oder bringe ein begonnenes Thema noch zuende ... notfalls setze ich mich auch an die heimischen PC's und betreibe auf Wunsch ein wenig Systemtuning, richte ein neues Netzwerk ein u.s.w.
Ich bin mehr als "nur" Privatlehrer, wenn der Kunde das wünscht ... und ich verlange dafür eben zunächst nicht extra ... ich finde es absolut toll, dass es noch immer Menschen gibt, die dann freiwillig und unaufgefordert Geld geben.
Meine Band bekommt recht oft nach einem Auftritt mehr Gage als ursprünglich vereinbahrt ... nur weil es den Leuten das eben wert ist ...
Verstehst du wahrscheinlich garnicht ... warum sollte denn jemand Trinkgeld geben ... wer sich für den vereinbarten Lohn mehr als vereinbart den Arsch aufreißt, ist doch selbst schuld.
Oder habe ich dich da jetzt nur wieder falsch verstanden?
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