Ich habe in meinem Studium ein wenig VWL gehabt und ich will mal versuchen ein Problem mit dem bGE grafisch zu verdeutlichen.
Wenn wir Einkommen nehmen, die jetzt gleich oder leicht über dem bGE sind, dann ergeben sich ja augenscheinlich Probleme mit der Motivation. Denn das sind meist die Jobs, die "monetäre Anreize"(Geld im Allgemeinen) als primären Faktor in der Arbeitsmoral haben.
Natürlich mag es den ein oder anderen geben, der seinen Job so gerne macht, dass er ihn auch ohne monetäre Anreize ausführt -> aber das ist die Ausnahme!
Die Mikroökonomie geht bei einem privaten Haushalt von Nutzenmaximierung aus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nutzenmaximierung
Wenn ich nun die Wahl habe lieber 1000€ so zu bekommen und die ganze freie Zeit zu haben, oder für <=~1000€ das gleiche Geld zu haben, aber dazu noch ~38h in der Woche arbeiten zu gehen, dann werden ~90% ihren Job aufgeben.
Das sehe ich erstmal als wahrscheinlichstes Szenario. Die wirkliche Entwicklung ein nichtlineare Funktion und wir können nur mit Wahrscheinlichkeiten rechnen.
Wenn an diesem Punkt schon wer anderer Meinung ist,
dann sollte er dies stichhaltig begründen.
Dadurch wird der Produktionsfaktor Arbeit teurer. Das ist ein Fakt, der daraus hervorgeht, das der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer mehr bezahlen muss, damit er die Arbeit macht.

Wenn man nun eine einfache Produktionsfunktion nimmt, dann sieht man das dadurch auch
weniger Güter oder Dienstleistungen hergestellt werden, die der Volkswirtschaft zum konsumieren zur Verfügung stehen.
Dies heißt: Dieses System, welches sich vom Konsum der Individuen finanzieren will, verringert den Konsum durch seine Konstruktion.
-> Wo weniger Güter, da wird weniger konsumiert.
Nun bedeutet dies aber auch, dass der Unternehmer mehr bezahlen muss, damit er Arbeit bekommt. Wenn man das ganze mal in einem anderen Verhältnis betrachtet(Angebot und Nachfrage auf einem PolyPol Markt), sieht man, dass gleichzeitig auch die Produzentenrente sinkt.

Bei "a2" war der bisherige Marktpreis, der sich aus dem Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage ergibt.
Aber nun bestimmt nicht mehr der Markt den Preis, sondern das bGE und die "Schwierigkeit/Art" der Arbeit, die zur Produktion der Güter oder Dienstleistungen gebraucht wird.
Das heißt die schraffierte Fläche geht der Volkswirtschaft als Wohlfahrtsverlust an einnahmen verloren. Und gleichzeitig wird die Produzentenrente (q) geringer.
Das Unternehmen bekommt also weniger Kapital & Arbeit, und damit auch weniger "Input"!
Und wo weniger Input, da muss auch weniger Output.
Hier sehe ich einen bösen Teufelskreislauf! Denn der Staat bezieht ja seine gesamten einnahmen aus dem Konsum! Aber damit gleichviel Konsumiert werden kann, wie bisher, müssen die Preise ja drastisch steigen, aber dadurch muss das bGE ja auch immer mehr werden und das wird wiederum die Preise steigen lassen ..........
Man kann das System jetzt für schlecht halten, aber man muss das ganze auch mal aus einem anderen Blickwinkel sehen können. Wo wollen wir auf lange Sicht hin ?? ich bin gern bereit, wenn ich arbeitslos werden sollte, mit den dadurch kommenden Nachteilen zu leben und sie als Motivation zu nutzen, wieder in die Arbeitswelt zu kommen. Aber helfe dadurch auch mit, dass Generationen nach uns auch noch ein annehmbares Leben haben können.
Das jetzige System wird sich schon mit der Zeit immer schwieriger finanzieren lassen, durch demografische Aspekte. Das Konzept des bGE wirkt da monetär betrachtet noch weitaus teurer !! (siehe oben)
Und wir in Deutschland haben im ALG ll doch sogar 3 Zigaretten, Fernsehr und Telefon inbegriffen. Also vergleichen mit anderen Ländern werden hier die Grundgüter doch alle abgedeckt. Es muss doch auch ein Anreiz auf Arbeit da sein.
EDIT: Noch was wegen der derzeitigen Konsumrate. Im Moment ist die marginale Konsumquote in Deutschland bei ca. ~0.89 , das heißt 89% geben ihr Einkommen für Konsum und nicht fürs sparen aus. In USA war der vor dem Krasch bei über 1, dass heißt sie haben mehr konsumiert, als sie produziert haben.
Habe hier noch eine Grafik gefunden, die die Konsumquote aufs Gehalt aufschlüsselt
Wobei man hier sieht, dass ein bGE nicht das Konsumverhalten nachhaltig ändern wird, da die Sparer die Vielverdiener sind, bei denen sich durch das bGE nicht viel ändert.
EDIT2: Aber um nicht alles schlecht zu reden, denn perfekt ist das, was wir haben bei weitem nicht, hier nochmal ein anderer Ansatz. Hier ein paar Fakten zum derzeitigen Bildungssystem
http://nachhilfe.schuelerhilfe.de/presse/bildung.cfm.
Hier muss man ansetzen, wenn man wirklich eine nachhaltige Entwicklung will.
Dann bekommen wir nämlich mit der Zeit immer mehr Wissen um unsere Probleme zu lösen

und kommende Generationen, können vielleicht unsere Fehler wieder gut machen -> siehe Endlagerung
EDIT3: Was ich auch noch eine gute Idee fände ist die Abschaffung der Lohnsteuer und die Mehrwertsteuer zu erhöhen. Weil die Lohn- und die Mehrwertsteuer zusammen eigentlich eine "Doppelbesteuerung" von den Arbeitseinnahmen darstellen. Im Vergleich mit anderen EU-Ländern haben wir eigentlich noch eine geringe Mehrwertsteuer.
Und mit der Abschaffung der Lohnsteuer würde eine menge Bürokratie und damit Verwaltungskosten wegfallen und es würde das Steuersystem an sich vereinfachen und damit zu Ersparnissen führen.
Und es gebe keinen Lohnsteuerjahresausgleich mehr ^^