Relict schrieb:
Das ist auch gar nicht Ziel eines bGE, sondern einheitliche und bedingungslose Absicherung nach unten.
Die gibt es bereits. Wenn Du die monetaeren und Sachleistungen (also Mietzuschuesse etc) der sog. Hartz IV-Zahlungen siehst, naeherst Du Dich u. U. vierstelligen Betraegen an. Fuer nichts und wieder nichts. Das Problem ist nicht, dass es keine einheitliche Absicherung nach unten gibt - sie genuegt Dir bloss nicht.
Relict schrieb:
Kaum Einkommen -> Kaum Ausgaben -> kaum Einnahmen/ kaum Beschäftigung (und wenn vermehrt Niedriglöhne)
Nach Deiner "Logik" hat man also um so mehr Geld, je mehr man ausgibt ... ?
Relict schrieb:
Würde sich die Verteilung der Einkommen entgegenkommen, wird wieder mehr Nachfrage und Investition entstehen.
Einkommen muss primaer Entgelt bedeuten. Und Entgelt muss sich primaer an Leistung und Wertschoepfung ausrichten.
Relict schrieb:
Das hat man auch wieder mal gut an der Finanzkrise gesehen, wo "virtuelles Spekulationsgeld" durch reale Kapitalwerte gegenfinanziert wird. Doppelt abgezockt könnte man es auch nennen. Wo und wem fehlt es jetzt? Was ist daran vorteilhafter?
Die Kreditkrise nahm in den USA mit Immobiliendarlehen ihren Anfang. Banken haben bei minimaler Risikopruefung Darlehen an jeden Dahergelaufenen vergeben - und sich darauf verlassen, dass die Immobilienpreise weiter steigen wuerden. Jann der Darlehensnehmer zahlen: gut. Kann er es nicht: auch gut, weil man dann die inzwischen im Wert gestiegene Immobilie hat. Diese Blase ist implodiert und hat eine Sogwirkung auf andere Geldhaeuser gehabt. Bei den Kreditkarten aud Automobildarlehen sieht es aehnlich aus - nur dass diese Aspekte der Krise deutlich spuerbarere Auswirkungen auf das Konsumverhalten haben werden oder schon haben.
Exakt dasselbe wuerde im Falle eines bGe passieren - man verlaesst sich auf Dinge, die nicht eintreten (Bevoelkerung arbeitet, obwohl es objektiv nicht mehr noetig waere), bis die Blase platzt (Bevoelkerung stellt Arbeit ein).
keshkau schrieb:
Die Kernfrage ist einfach die: Wird man in eine Gesellschaft hineingeboren, in der man nichts mehr machen muss (wenn man nicht mag) und in der sich die Gesellschaft dann um einen kümmert? Das wäre nämlich eine der Möglichkeiten beim bGe.
Objektiv ist das laengst der Fall. Es gibt heute schon allenorten und auch hier im Forum nachlesbar eine das-zahlt-das-Amt-Mentalitaet - woher dieses Geld kommt, ist einem Teil X der Bevoelkerung schnuppe; vor dem Umstand, dass letztlich der arbeitende Nachbar es ist, der die Miete (mit)bezahlt, werden tapfer die Augen verschlossen und anstatt Danke zu sagen die Hoehe der Beschenkung reklamiert.
keshkau schrieb:
Der Sozialstaat bzw. die Solidargemeinschaft ist nur für den Notfall da, so wie es z. B. bei der Einführung des Rentensystems und der Arbeitslosenversicherung gedacht war. Man hat für sich selbst zu sorgen. Aber wenn man das nicht geht, springt der Staat im Falle der Bedürftigkeit ein, sonst nicht.
So sollte es auch tunlichst bleiben.
keshkau schrieb:
Wenn jemand auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Arbeit findet, kann er dennoch dazu beitragen, etwas für das Geld zu tun, das die Gemeinschaft ihm zur Verfügung stellt.
Ein Wunder, dass nicht schon wieder irgendwer windschiefe Vergleiche gezogen und "Reichsarbeitsdienst" gerufen hat.
Robert Neumann schrieb:
Wieviele Obdachlose gibt es heute in Deutschland? Was sind die Gruende fuer ihre Obdachlosigkeit? Muessen sie tatsaechlich obdachlos sein?
Robert Neumann schrieb:
-die Unterschicht ist praktisch nicht mehr vorhanden
Und die "Oberschicht" nicht mehr leistungsmotiviert.
Robert Neumann schrieb:
-deutliche Zunahme des Lebensstandards in Deutschland (vermutlich dann die höchste der Welt)
Die Lebensstandards in Deutschland sind auch heute schon lange nicht schlecht.
Robert Neumann schrieb:
-Zunahme der dringend benötigten Kaufkraft (die momentan sehr am schwächeln ist)
Die gern totgesagte Kaufkraft ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.
Robert Neumann schrieb:
Herr Lafontaine würde sich freuen
Der Oskar Lafontaine, der sich regelmaessig ueber verantwortungslose Manager in Rage redet, aber als Vorstandsmitglied der KfW nichts weiter zu seiner Entschuldigung vorzubringen wusste, als dass er nicht "ueber jedes Detail" informiert war und auch nicht "an allen Sitzungen teilnehmen" koenne?
Ich weiss nicht, ob sein Wohlbefinden einen solch hohen Stellenwert fuer mich hat.
Robert Neumann schrieb:
-finanzierbarkeit problematisch (Lösungsansätze liefert die Linkspartei)
Noe, tut sie nicht. Jedenfalls nicht da, wo sie in Regierungsverantwortung standen (Sachsen-Anhalt) oder stehen (Berlin).
Robert Neumann schrieb:
Der Stillstand in Deutschland ist ja kaum ertragbar.
Die Notwendigkeit von Arbeit abzuschaffen wird sicher nicht fuer irgendeine Art von Bewegung sorgen.