Beratung für ersten Eigenbau-Heimserver (Jellyfin/PhotoPrism)

DarthSpot

Lt. Commander
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Moin,

Ich möchte mir einen HomeServer ins Haus stellen für einige Dienste. Primär soll dabei der Fokus auf Jellyfin liegen, PhotoPrism nebenbei wäre auch ganz nett (was aber ja nicht sonderlich ressourcenintensiv ist). Bonus wenn ich für meine Familie auf dem Gerät einen (modded) Minecraft Server laufen lassen kann, ohne, dass die anderen Dienste darunter leiden.

Aufgrund der ganzen Raptor Lake Thematik bin ich absolut abgeneigt eine Intel-CPU in Betracht zu ziehen (und nicht nur weil ich AMD Fan bin... auch aber nicht nur). Leider habe ich auch schon herausgelesen, dass Jellyfin auf reiner AMD Hardware wohl nur so semi gut läuft...

Ich habe in den letzten 20 Jahren schon viele PCs zusammengeschraubt, aber das waren stets Desktops für Gaming. Server haben da ja dann doch ein paar andere Anforderungen wegen Dauerbetrieb, weswegen ich die Hilfe dieses Forums ersuche :-)

Aktuell sieht mein Plan so aus:

https://geizhals.de/wishlists/4054299
Anmerkungen:
  • AMD Ryzen 5500 sollte mehr als genug CPU Power haben um nebst anderen Serveranwendungen auch Minecraft zu betreiben
  • Intel Arc 380 als GPU damit Jellyfin sauber transcodieren kann
  • 2 x Western Digital Red Plus 4 TB (die sind für NAS/Dauerbetrieb gedacht?) die im Raid 1 laufen sollen, wo dann die Mediendaten drauf kommen
  • ECC RAM, da ich gelesen hatte, dass bei Raid 0 und Streamen ECC sinnvoll sei (?)
  • 1x M2 SSD für System
Ist das ganze denn so stimmig, oder übersehe ich etwas komplett?
 
Ich würde bei Intel bleiben wegen Quicksync. Eine dedizierte GPU zu kaufen nur fürs transcoding ist unsinnig. Plus der zusätzliche Stromverbrauch ist auch nicht zu verachten.

Meine Empfehlung ist der i5 13500. Hat enorm Leistung ist aber nicht von den Probleme betroffen, weil er noch auf der alten Architektur basiert. Und die iGPU schafft auch mehrere transcodes gleichzeitig.

ECC ist nice to have. Kommt darauf an, wie wichtig die Daten sind. Weder ECC noch Raid ersetzen aber ein Backup.

Was möchtest du denn als OS benutzen?

Meine Empfehlung wäre Unraid.
Damit hättest du die Virtualisierung und NAS in einem. Und du brauchst kein Raid, was für zukünftige Speicher Erweiterungen von Vorteil ist.
 
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DarthSpot schrieb:
dass Jellyfin auf reiner AMD Hardware wohl nur so semi gut läuft
Jup, nimm Intel, wobei, wenn du ne ARC drin hast, könnten die Probleme weg sein...

Ansonsten empfehle ich RAID5, dann hast du die beiden Vorteile von RAID1 und 0 ohne die jeweiligen Nachteile...

ECC brauchst du m.M.n. bei solch einem privatprojekt nicht.

Im allgemeinen gucke auf den Stromverbrauch!
Bei Dauerbetrieb nehm ich lieber ein bisschen weniger Leistung dafür aber Stromsparender.
10W mehr verbrauch sind auch 35€/Jahr...
 
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für das bisschen jellyfin und minecraft und ein paar extra services ist das da nicht etwas übertrieben viel cpu leistung.

meiner Meinung nach reicht hier auch ein n100 aus

wenn nicht das transcoding genutzt wird also eher direct play sogar eine arm rk3566 oder 3588 oder pi
aber bei den preisen kann man eher lieber gleich zum n100 greifen es sei den der stromverbrauch wäre noch wichtig.

raid im privaten umfeld weis nicht warum da so viele immer hinterherrennen
backups brauchste sowiso da hilft raid nur bedingt und die extra uptime wenn was ist
privat kann man die downtime schon in kauf nehmen denke ich bzw. muss man da sowieso ran
und dann kann man auch ein backup zurück spielen als eine neue platte zu ersetzen und ein rebuild zu machen

mir persönlich sind die 8-15watt leistungsaufnahme schon zu viel vom n100 die arm's sind da wesentlich sparsamer wenn es darauf ankommt
aber 2x 2,5gbit juckt den n100 nicht das transcoding wenn man es mal braucht rennt über qsv

bei minecraft kenne ich mich nicht aus keine ahnung wie gut das läuft bzw. welche lasten das erzeugt
 
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Ein Minecraft Server braucht fürs Erstellen der Chunk CPU Leistung sonst ist das auch eher zu vernachlässigen.

Und ja ein N100 reicht, meist bleibt es ja dann aber nicht bei den paar Diensten 😄
 
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DarthSpot schrieb:
  • Intel Arc 380 als GPU damit Jellyfin sauber transcodieren kann

Wenn das NAS permanent läuft, frisst die dann nicht wenig zusätzlich Strom. Ansonsten (also, wenn das NAS nur bei Bedarf läuft) kann man das wohl vernachlässigen.

DarthSpot schrieb:
  • ECC RAM, da ich gelesen hatte, dass bei Raid 0 und Streamen ECC sinnvoll sei (?)

Wo liest man sowas? Macht für mich keinen Sinn. Wenn beim Streamen ein Bitfehler auftritt, ist es sehr wahrscheinlich, dass du den gar nicht merken wirst.
Und RAID0 erhöht die Wahrscheinlichkeit für Datenverlust, denn wenn hier eine Platte ausfällt, sind die Daten komplett weg sind. Das steht für mich im Widerspruch zu mehr Datensicherheit durch ECC-RAM.

PS: Die CPU unterstützt laut Geizhals keinen ECC-RAM (was ich komisch finde). Das solltest du noch mal anderswo prüfen.

Oder einfach diesen nehmen:

https://geizhals.de/amd-ryzen-5-5600-100-100000927box-a2709114.html

Außerdem würde ich 2x16GB RAM statt 1x32GB nehmen - so hast du Dual Channel Anbindung (ist schneller).
 
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Banned schrieb:
Und RAID0 erhöht die Wahrscheinlichkeit für Datenverlust
Tippfehler, meinte RAID1

Aber gut, von ECC rück ich glaube ich ab. Dass die CPU das nicht unterstützt hab ich übersehen...


lIlSinonlIl schrieb:
Ein Minecraft Server braucht fürs Erstellen der Chunk CPU Leistung sonst ist das auch eher zu vernachlässigen.
Mit Modpacks kommt da schon gut was zusammen ^^

Aber okay ich sehe es ein, die AMD CPU ist zu viel und mit Intel iGPU wäre ich besser bedient für Jellyfin :\

Danke auf jeden Fall schonmal fürs Feedback!
 
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lIlSinonlIl schrieb:
Was möchtest du denn als OS benutzen?
Vermutlich Debian oder Ubuntu Server, vielleicht Fedora, bin ich noch unentschlossen.
unRAID hab ich im Blick, aber bin ich eigentlich nicht bereit Geld für zu zahlen für so ein Hobbyprojekt. Das Geld fließt dann eher in eine Storage Box für Server Backups
 
Ist richtig, aber gerade bei einem Hobby Projekt würde ich doch eher auf eine fertig Lösung zurückgreifen. Außer du willst dich wirklich tief in Linux einarbeiten.

Ist definitiv alles auch so möglich, aber dann musst du dich wirklich um alles selber kümmern. Alle Dienste manuell aufsetzen, alle Abhängigkeiten beachten, Updates einspielen etc. Das ist mit ordentlich Arbeit verbunden.

Und die Skalierbarkeit des NAS ist relevant. Bei Raid ist das immer schwierig und dir bleibt meist nichts anderes übrig als alle Platten gleichzeitig zu ersetzen, weil Raid von gleich großen Platten ausgeht.
Unraid hat lediglich die Anforderung, dass die größte Platte die Paritätsplatte ist. Die Datenplatten können frei gewürfelt werden solange sie kleiner sind. Ich habe z.b. eine 18TB Paritätsplatte und noch mehrere 16 TB Platten als Datenplatten. Ich könnte also jetzt noch eine 4TB und eine 8TB Platte hinzufügen und hätte 12 TB nutzbaren Speicher mehr. Ohne irgendwelchen Aufwand.
 
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DarthSpot schrieb:
Vermutlich Debian oder Ubuntu Server, vielleicht Fedora, bin ich noch unentschlossen.
Habe OpenSUSE Leap im Einsatz, da es nettes Frontend für die Administration z.B. für Netzwerkfreigaben und ähnliches mitbringt. Bin sehr zufrieden!

Als CPU habe ich einen Intel Core i3 12100 mit 16 GB RAM verbaut, was für 4k HEVC-Dateien auf Jellyfin und Emby wunderbar funktioniert.
ECC RAM bringt nichts, da wenig Daten bewegt (geschrieben) werden.
 
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lIlSinonlIl schrieb:
Außer du willst dich wirklich tief in Linux einarbeiten.
Schon passiert :D

Bin Spielkind bei sowas und möchte daran rumbasteln :-) Darum stell ich mir das Gerät auch selbst zusammen und kaufe kein fertiges NAS mit vorinstallierter Software.
 
Der Kollege vom Kanal Hardware Haven hat Jellyfin auf einem gebrauchten HP EliteDesk 800 G3 installiert, mit einem Pentium G4560 der 7. Core-i-Generation. (Aus Versehen hat er den HP ProDesk 600 G3 bestellt.)
Der Vorteil des EliteDesk ist, dass er Platz für 2x 3.5" HDDs hat, der ProDesk nur 1x. Dazu kannst du ein 2.5" SATA Laufwerk (SSD oder HDD) und ein 2280 PCIe NVMe verbauen. Ohne Festplatten solltest du unter 150 € auf dem Gebrauchtmarkt fündig werden. Stromverbrauch im Leerlauf sollte bei 10-15 Watt liegen.
In einem anderen Video installiert er auf dem ProDesk 600 G3 Minecraft, allerdings mit einem i7-6700. Wegen des HEVC-Transcoding-Supports sind Intel-CPUs ab der 7.Generation empfehlenswerter. Und da die offiziell kein Windows 11 unterstützen, sollten sie auf den gängigen Plattformen nicht mehr besonders teuer sein.
Als Betriebssystem nutzt der Kollege das Debian-basierte CasaOS, was im Prinzip eine Debian-Distro für NAS-Systeme ist. Sprich, ohne vollwertigen Desktop, sondern lediglich mit Konfigurationsoberfläche, die du im lokalen Netzwerk über deinen Browser erreichst.
Etwas besser als CasaOS finde ich OpenMediaVault, aber letztlich nehmen die sich nicht viel. Jan-Keno Janssen von c't 3003 hatte an CasaOS zu meckern, dass die SMB-Shares ohne Passwort funktionieren.
 
grünerbert schrieb:
Etwas besser als CasaOS finde ich OpenMediaVault, aber letztlich nehmen die sich nicht viel. Jan-Keno Janssen von c't 3003 hatte an CasaOS zu meckern, dass die SMB-Shares ohne Passwort funktionieren.
"Die nehmen sich viel". Zwischen OMV und CasaOS bestehen schon sehr große Unterschiede. OMV ist eine vollwertiges NAS Software die dank Addons sehr viele Möglichkeiten bietet. Nur "Klickibunti" ist sie nicht und schwieriger zu konfigurieren. Da muss man sich etwas beschäftigen um die vielen Möglichkeiten zu sehen. Von einem NAS ist CasaOS weit entfernt. CasaOS ist meiner Meinung nach eine "Dockeroberfläche" zum Einbinden und starten von Containern.
 
mischa2 schrieb:
Nur "Klickibunti" ist sie nicht und schwieriger zu konfigurieren.
Ich dachte, da der TO ja Arch-Nutzer ist, macht er eh alles über Kommandozeile 👨‍💻 Da spielt die Oberfläche nicht so die Rolle :p Aber selbst genutzt habe ich bislang nur OMV, nicht CasaOS.
Im o.g. Jellyfin-Video wird erwähnt, dass CasaOS (Stand von vor 1 Jahr) kein RAID unterstützt. Das tut OMV natürlich. SSD-Caching soll allerdings aufwändiger einzurichten sein als z.B. in UnRAID oder kommerziellen NAS-Systemen.
 
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