EDIT:
Achtung, ich kopiere hier einen kleinen Teil, den ich ganz zum Schluss geschrieben habe, einfach nochmal direkt zu Beginn des Beitrags - damit du es a) am Ende nicht übersiehst und b) schon vor Demotivation wegen des ganzen Geschriebenen gar keine Lust mehr hast, es zu lesen
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Meinerseits sind aber noch ein paar Fragen an dich unbeantwortet, bzw. kommen ein paar neue hinzu:
1. WELCHE Musik hörst du?
2. WAS sind deine Musikzuspieler/Signalquellen
3. Konntest du mir soweit in jedem Punkt folgen oder brauchst du irgendwo tiefere Unterstützung?
4. Soll ich dir in deiner jeweiligen Musikrichtung ein paar Lied-Empfehlungen zum Einstellen geben?
Und ansonsten, ganz wichtig, auch wenn es echt viel ist:
Bitte lies dir meinen zuvor geschriebenen Text NOCH EINMAL sehr genau durch - und dann auch diesen hier bitte SEHR GENAU durchlesen. Markiere dir, was du nicht verstehst und hinterfragen willst und frage hier (oder auch per PN, aber es darf ja ruhg jeder daran teilhaben) noch einmal ganz genau nach. Du kannst gerne, genauso wie ich, die Zitatfunktion dafür nutzen, das ist eine tolle Möglichkeit dieser Forensoftware.
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So, hier geht's nun weiter mit dem "von Anfang bis Ende"
drumino schrieb:
Vielleicht hat ja @DJMadMax noch eine Anregung dazu?
Eine? Tausende
drumino schrieb:
Das bestärkt mich auf jeden Fall in der Annahme, auf dem richtigen Weg zur (individuell) perfekten Heimakustik zu sein.
Das ist auch die richtige Einstellung - einfach den Willen haben, etwas auszuprobieren und zu verbessern. Ich weiß, ich wiederhole mich in diesem Punkt ständig, aber es geht einfach nicht um finanziellen Aufwand, sondern lediglich ums Experimentieren. Natürlich kommt auch ein wenig Verständnis für die Einstellungen des Verstärkers und gewisse Auswirkungen auf die Lautsprecher dazu, da gehe ich gleich ein wenig mehr drauf ein.
drumino schrieb:
Ich bin ebenfalls überzeugt davon, dass Lautstärke nicht zwingend nötig ist, um guten Sound zu haben.
Da pflichte ich dir zu 100% bei. Ich sage immer: "Pegel ist ein willkommenes Nebenprodukt, aber niemals das primäre Ziel". Gut, in meinem früher betriebenen Hobby "dB Drag Racing" wäre es theoretisch das primäre Ziel im Bereich von 20-80 Hz gewesen, aber auch da habe ich persönlich nie die Materialschlacht manch anderer mitgemacht, sondern trotz mehreren hunderten (!) Kilo Equipment im Auto stets darauf geachtet, dass man mit dem ganzen Gerödel auch richtig schön Musik hören kann. Dennoch kenne ich beide Welten gut und persönlich kann ich immer und ausnahmslos dazu raten, Klang über den Pegel zu stellen. Pegel kommt zudem, wenn der Klang passt (also halbwegs brauchbares Equipment vorhanden ist), sowieso ganz von allein mit.
drumino schrieb:
Wie vermutlich in fast allen Wohngemächern, muss ich allerlei Kompromisse im Aufbau eingehen
Wie schon zuvor gesagt, du sollst ja nicht Sokoban spielen müssen, um durch dein Wohnzimmer zu navigieren. Wir warten einfach mal ab, was du uns für eine lustige Zeichnung präsentierst. Grundlegend ist in jeder Hütte was machbar. Das zuvor gesprochene, korrekte Anwinkeln der Lautsprecher bleibt dir ja immer. Das ist auch mit das wichtigste Klangtuning, das du betreiben kannst und vor Allem auch MUSST, das ist echt wichtig.
drumino schrieb:
ein dediziertes Akustikzimmer mit perfekter Form und Raumdämmung habe
Und das muss nicht einmal wirklich "perfekt" sein - also nicht nach festen Regeln. Perfekt ist doch immer das, was einem persönlich am Besten gefällt. Mein Heimkino (und gleichzeitig Hörraum) hier ist auch alles andere als "perfekt" im üblichen Sinne: Fenster auf der einen Seite (ohne Vorhang), blanke Wand auf der anderen Seite, Lautsprecher praktisch press an den Aussenwänden, viele gerade/glatte Flächen ohne Diffusion.
Auf dem Papier würde man nach Adam Riese erst einmal den Raum sprichwörtlich aufmöbeln. Möchte ich aber nicht. Wieso? Weil es so gut klingt, weil es so richtig viel Spaß macht. Der Oberbass ist schön knackig, der Mittelton funktioniert hervorragend und der Hochton könnte seidiger und dennoch detailierter kaum noch sein. Zudem ist die Bühne so breit, dass ich manchmal das Gefühl habe, selbst beim Nachbarn steht noch ein Akteur mit Instrument und trägt zum Gesamtbild bei und auch die Tiefenwahrnehmung ist hier überraschend groß abbildbar - das Klangbild geht also gut mehrere (!) Meter hinter die Lautsprecher, obwohl da ja schon 40 Zentimeter später die Wand kommt.
Diesbezüglich habe ich also keinerlei Verlangen, aktuell etwas an meinem räumlichen Verhältnis zu verändern. Was ich noch tun werde - und hoffentlich überdämpfe ich mir den Raum dabei nicht (weil ich hier schon Teppich liegen habe), sind Vorhänge an die Wand anzubringen. Schwarzer Moltonstoff, wie im Kino. Der Hitnergrund ist hier aber eher visueller Natur, damit ich vom Projektor her trotz geringster Lampenleistung den maximalen Kontrast erwirken kann und gleichzeitig der tiefste Schwarzpunkt noch etwas dunkler wird.
Das System wird aber über gespannte Drahtseile realisiert, sodass ich die Wandvorhänge immer wieder aufziehen kann und somit zur Not wieder das gleiche, akustische Erlebnis habe, wie ich es jetzt auch gewohnt bin.
Würde man hier eine Klangfeldanalyse (mit Visualisierung der Schallwellen) anlegen, so wäre das Bild mit Sicherheit höchst diffus, da sich aufgrund meines Triple Speaker Arrays (also drei Frontlautsprecher aufeinander) an der Front sicherlich so einiges überschneidet.
Es funktioniert aber dennoch so unfassbar gut, dass besonders Vinyl mit Rock und Metal aus den 70ern, 80ern, 90ern sowie auch Rock und Pop und eben auch elektronisches (ich höre zwischendurch auch sehr gerne Techno, Trance und House) hier einfach mit einem riesigen Spaßfaktor am Ohr ankommt.
So gut, wie es bei Musik funktioniert, so überraschend viele Resonanzen habe ich wiederum im Raum.
Wie findet man Resonanzen heraus? Ganz einfach, hiermit:
https://www.szynalski.com/tone-generator/
Fang einfach so bei 20 Hz an und taste dich dann schrittweise nach oben. Der Pegel sollte schon etwas lauter sein, damit du kritische Objekte auch tatsächlich zum Mitschwingen anregen kannst.
Was fällt dir auf? Nungut, wenn etwas rappelt, muss es davon abgehalten werden. Bei der Vitrine habe ich dir ja gestern schon geschrieben, dass man in solchen Fällen z.B. einfach, kostengünstig und unsichtbar mit Moosgummi arbeiten kann.
Was fällt zusätzlich auf? Manche Frequenzen wirken lauter, andere wiederum leiser als andere, teils mit deutlich wahrnehmbarem Pegelunterschied.
a) Woran liegt das?
An mehreren Faktoren, nämlich einerseits der Grundcharakteristik deiner Anlage und dann hauptsächlich an der Raumakustik selbst. Durch Reflexionen (oder Diffusionen) werden verschiedene Frequenzen im Pegel angehoben, manche wiederum herabgesenkt. Letztendlich kommt noch dein Gehör dazu, das nicht komplett linear über den gesamten Frequenzbereich hinweg arbeitet.
b) Ist das schlecht?
That depends. Meiner Meinung nach sollte ein Frequenzgang niemals komplett glattgebügelt sein. Ich habe schon Musik in einem totgedämmten Raum mit komplett linearer Einmessung gehört, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie unfassbar emotionslos und langweilig das klingt. Von daher würde ich hier nur aktiv einrgeifen, wenn:
c) Muss ich etwas unternehmen?
Wenn z.B. an der Hörposition ein ordentlicher Mittel- bis Oberbass vorhanden ist, aber dafür ein riesiges Frequenzloch im 40 Hz-Bereich herrscht, dann sollte man schon überlegen, sich später einen Subwoofer zuzulegen. Anders herum macht es ebenfalls keinen Spaß, wenn der Raum bei Tiefton eine extreme Überhöhung aufweist, im oberen Bassbereich jedoch schlapp macht. In letztgenanntem Fall hilft eher der Griff zum Equalizer, den dein Denon ebenfalls bietet.
Grundsätzlich gilt bei extremen Pegelabweichungen in Frequenzbereichen - zumindest wenn sie stören:
Nicht die leisen Bereiche an die Lauten anpassen, sondern die lauten Bereiche eindämmen und an den Rest anpassen.
Aber wie gesagt, es sollte niemals das Ziel sein, den Frequenzgang komplett glattzubügeln.
Die Reihenfolge sollte sein:
1. Lautsprecher aufstellen und anschließen
2. Grundeinstellungen im Verstärker vornehmen
3. Hören
4. Feineinstellungen im Verstärker vornehmen
5. Gegenhören
6. Lautsprecherwinkel verändern
7. Gegenhören
8. Zurück zu Punkt 4.
9. Raumakustik eventuell beeinflussen
10. Anderes oder zusätzliches Equipment testen
Wichtig hierbei ist, dass sich Punkt 4 und 6 untereinander tauschen lassen und punkt 4 bis 7 insgesamt sich unendlich wiederholen lassen.
Das alles ist so viel mehr wert als den "perfekten Hörraum" zu besitzen.
Du siehst auch hier wieder: zu keiner Zeit erwähne ich die automatische Einmessung des Verstärkers. Klar, probier's ruhig aus, ich sag's ja gern wieder... aber du wirst für Musik keine Verbesserung gegenüber den manuellen Möglichkeiten erzielen. Es kann durchaus sein, dass das automatische Einmessen sich besser anhört, wenn du die Lautsprecher einfach nur ohne zu Testen hinstellst und keinerlei manuelle Einstellungen vornimmst, aber nochmal: du verschenkst unendlich viel Potenzial mit dem Audyssey- und MultEQ-Gedönse beim Musikhören.
drumino schrieb:
vielleicht hat ja daraufhin jemand eine Anregung oder Idee, wir haben auch nach Stunden des Brainstormings keine wirklich gute Lösung für unser Wohnzimmer gefunden
In jeder Hütte gibt's Möglichkeiten. Selbst auf kleinstem Raum mit nur einem typischen PC-Schreibtisch als gesamte Arbeitsfläche gibt es individuelle und tolle Lösungsmöglichkeiten.
drumino schrieb:
Mit dem Sub würde ich zunächst abwarten, was sich mit dem bisherigen Setup realisieren lässt, läuft ja nicht weg
Sehr gut, richtige Einstellung
Der kann hinterher noch dazukommen. Der Punkt ist: je mehr Einzelequipment du dir zu Beginn anschaffst, desto schneller wirst du überfordert sein, all die Dinge korrekt zu platzieren und einzurichten. Du weist auch teilweise gar nicht, auf was du hören musst bzw. was du da nun gerade hörst und was dafür verantwortlich ist.
Deswegen gilt, wie so oft, auch bei Musik das KISS-Prinzip: Keep it simple, stupid!
drumino schrieb:
Ich bin nun allerdings ein wenig überfordert damit, aus dem momentan vorhandenen Equipment das Beste rauszuholen. Mit 4 Speakern sind meine Optionen recht begrenzt, oder?
Optionen sind immer begrenzt, egal wie viele Optionen man hat ^^ Oder aber die Optionen sind unendlich, egal wie wenige Optionen man hat.
Klar, anschluss-seitig kannst du nur das vornehmen, was mit Lautsprechern und Verstärkern möglich ist... aber allein die Ausrichtung der Lautsprecher wäre wieder "unendlich" möglich. Du kannst ja so viel und so fein unterschiedlich anwinkeln, dann kannst du obendrein noch unfassbar viel mit der Laufzeitkorrektur beeinflussen, den bereits erwähnten Equalizer hast du ebenfalls noch.
Zuletzt wäre da weiterhin die Raumakustik, die du beeinflussen KANNST, aber nur selten auch solltest und generell niemals "musst".
Was also das akustische Feintuning angeht, so bleiben dir eigentlich immer unendlich viele Möglichkeiten.
drumino schrieb:
Ich habe aktuell die beiden NS G-40 Als Front-L / Front-R aufgestellt, und die beiden E-200 als Surround-L / Surround-R angeschlossen.
Das wäre der "normale" Weg. Tatsächlich kann man in vielen Situationen auf einen Center-Lautsprecher verzichten, beim Musikhören allemal, um nicht zu sagen "immer". Stereo ist Stereo und nicht "Stereo + Center". Mit dem Center ziehst du dir die Bühne massiv in die Mitte und verlierst Breite und Ortbarkeit. Bzw. wandert die Ortbarkeit komplett in die Mitte. Hat der Pianist vorher noch etwas weiter links auf der Bühne geklimpert, so wird er nun stark zum Center hin wandern - rechtsseitig verhält es sich dann ähnlich.
Wieso ist das so? Weil der Center, sofern nicht als einzelne Tonspur abgemischt, ein Mischsignal aus L und R bereitstellt.
Zum Filmschauen auf mehreren Sitzpositionen wiederum kann ein Center durchaus Sinn ergeben. Das akustische Gesamtbild für nicht im Sweetspot sitzende Personen wird dadurch besser - das im Sweetspot allerdings schlechter.
Das Center-Thema ist aber so komplex, dass man hiermit Bücher füllen könnte.
Mal als Denkanstoß:
Viele Menschen besitzen durchaus große, potente Standlautsprecher und haben dann einen Centerspeaker in der Mitte, weil: Industrie sagt ja, das muss so. Jetzt schau dir mal den Centerspeaker an. Welche Größe hat der, welche Membranfläche hat der? Kann das auch nur annähernd mit den Frontlautsprechern konkurrieren? Müssen die ach so potenten Frontlautsprecher mit einem popeligen Center-Lautsprecher "unterstützt" werden?
Die Frage darf sich gern jeder mal selbst stellen. Im Sweetspot verzichte ich mit gutem Grund auf den Centerkanal. Ich könnte hier gar keinen so großen Centerlautsprecher unterbringen (der müsste ja über nen Meter breit sein), als dass er mein äußerst potentes Front-Array auch nur irgendwie unterstützen könnte. Zumal - und das ist der viel wichtigere Punkt - es da einfach gar nix zu Unterstützen gibt. Auch im Filmbetrieb bildet meine Front perfekt mittig ab. Selbst bei einem popeligen, simplen Youtube-Video: wenn der Sprecher ein Stereo-Mikrofon benutzt und mittig reinspricht, dann sitzt er auch perfekt festgeklebt in der Mitte des Bildes (also auch akustisch). Bei Mono ist es eh egal, da ist die Mitte immer perfekt.
Also nochmal: was soll der Centerspeaker mir (und tatsächlich einem Großteil aller vorhandenen Anlagen) akustisch für einen Zugewinn bringen?
Wenn ein Centerspeaker im Sweetspot tatsächlich eine akustische Verbesserung bereitstellt, dann ist das - und so deutlich muss man das sagen - ein Zeichen dafür, dass mit den Frontlautsprechern etwas nicht stimmt (falsch aufgestellt, falsch eingestellt, generell nicht ausreichend).
drumino schrieb:
Mein Eindruck ist allerdings, dass die beiden E-200er wenig zu tun haben, und so richtig Surround läuft mit 4 Speakern ohnehin nicht, oder?
Willkommen in der ach so tollen Surroundwelt. Ich versuche, das Thema möglichst kurz und dennoch sachlich und aussagekräftig zu behandeln:
Was ist die Aufgabe eines Surround-Lautsprechers? Er soll die Effekte abbilden, die "hinter" der Kamera passieren. Ein Raumschiff fliegt an dir vorbei, ein Auto hupt hinter dir, du fliehst vor einem auf dem Pferd galoppierenden Verfolger, was auch immer.
Hier kommen nun drei wichtige Faktoren zusammen:
1. Wie gut fand das Sound Mastering statt? Hat der Abmischer überhaupt viel Wert auf Surroundeffekte gelegt? Hat er sie nur extrem subtil eingebaut? Hat er es total übertrieben?
2. Wie stehen deine Surroundlautsprecher? Haben sie überhaupt die Möglichkeit, den Schall genauso gut zu dir zu transportieren, wie es die Frontlautsprecher tun?
3. Wie groß sind deine Surroundlautsprecher im Verhältnis zur Front? Kann es hier bei gleicher zugeführter Leistung überhaupt möglich sein, den gleichen Ausgangspegel zu erreichen? 4 Ohm, 6 Ohm, 8 Ohm? 87dB Wirkungsgrad, 89 dB, 92 dB etc?
4. (EDIT: LOL, beim Drüberlesen gemerkt... es sind ja mehr als nur drei wichtige Faktoren
) Wie ist denn deine Ohrmuschel geformt? Primär soll der Mensch akustische Signale von der Seite sowie von vorne orten können. Die Form der Ohrmuschel lässt es schon von Natur aus nicht zu, dass Signale von hinten genauso laut wahrgenommen werden wie eben jene, die von vorn bzw. von der Seite kommen.
All diese Faktoren machen es dem Surroundlautsprecher also sehr schwer, seine Arbeit grundsätzlich überhaupt einmal verrichten zu können.
Es spricht also gar nichts dagegen, ruhig mal im Verstärker-Setup den Pegel der Surroundlautsprecher um +3 oder gar um +6 dB anzuheben.
Teste dann mal mit einer nativen Surroundquelle. Also kein Youtube-Video, das du mit dem möchtegern-Upmix Dolby ProLogic oder DTS:XYZ, sondern (im Idealfall) mit einer DVD bzw. Blu-ray mit echtem Dolby Digital bzw. DTS.
Auch Streamingdienste wie Prime, Netflix, Disney+ und co. eignen sich nur sehr bedingt für solche Soundchecks. Wieso? Weil hier an der Tonspur gespart wird wie nur was. Dolby Digital Plus! Das ist ein absolut zu Tode komprimiertes Tonsignal, bei dem die Surroundkanäle ein sehr minderwertiges Signal zugeführt bekommen, das vom Verstärker dann irgendwie wieder aufgepumpt werden muss.
Unter'm Strich also:
1. Schau mal, dass du einen Film zum Testen hernimmst, den du sehr gut kennst und von dem du, vielleicht noch aus dem Kino, weißt, dass im Surroundbereich gut was passiert.
2. Schau, dass die Rear-Lautsprecher (und ja, zwei reichen in der Regel, wenn sie gut bemessen und positioniert sind) ordentlich aufgestellt sind.
3. Gib den Rear-Kanälen ruhig ein paar dB mehr Schub im Setup deines Denon. Der müsste hier, aus dem Kopf gesagt, sogar bis zu +12dB anheben können, was aber mit Gewissheit viel zu viel sein wird. +3 bis +6dB sind hier in der Regel ausreichend.
drumino schrieb:
Ich schiebe das mal auf meine mangelnde Erfahrung in der Konfiguration meines AVR, aber ich weiß ehrlich gesagt auch garnicht, was das bestmögliche Setup mit dem vorhandenen Equipment wäre.
Aus dem Bauch heraus habe ich da natürlich Tendenzen, aber sie müssen auch für dich und deine bessere Hälfte umsetzbar (also räumlich/visuell) sein und du musst natürlich gewillt sein, die Zeit ins Testen der verschiedenen Einstellungen zu investieren.
Ich hatte dir dazu im vorherigen Beitrag schon etwas geschrieben, was du für eine aktuell bestmögliche Front tun solltest:
Bi-Amping mit den NX-E200 AUF deinen NS-G40 MKII gestellt. Pack nur Gumminippel, nen Teppich, Moosgummi oder irgend etwas zwischen die beiden Lautsprecher, damit es nicht vibrieren kann bzw. die oben aufgestellten NX-E200 zu wandern anfangen.
Bi-Amping ist in deinem Handbuch (AVRX1700H_EU_DE.pdf) beschrieben, Seite 49:
Du lässt die NS-G40 MKII also einfach so, wie sie sind, an FL und FR, stellst die NX-E200 oben drauf und schließt den einen an Surround Back L und den anderen an Surround Back R an. Im Verstärker musst du dann nur noch "Bi-Amping" als Betriebsmodus auswählen.
Und jetzt kommt eben der spannende Punkt, an dem du mit den NX-E wunderbar auswinkeln kannst - unabhängig von den darunter platzierten NS-G.
Ein weiterer Vorteil: die NS-G sind, so klangstark, wie sie durchaus sind, leider etwas "klein" nach oben hin bemessen. Der Hochtöner befindet sich ja nur auf ca. 90 Zentimeter höhe, was die Bühnenhöhe natürlich stark nach unten drückt. Durch den oben aufgestellten NX-E hebst du die Bühne also automatisch ein ganzes Stück nach oben hin an. Allein das schon wird dir einen sehr großen akustischen Mehrwert bringen.
Zusätzlich pumpst du durch das Bi-Amping - vor Allem aufgeteilt auf zwei Lautsprecherpaare - deutlich mehr Saft und Dynamik in deine Stereo-Front und da glücklicherweise die NS-G und die NX-E, besonders im Hochton, extrem gut miteinander harmonieren, funktioniert dieses auf den ersten Blick sehr unüblich wirkende Setup überraschend gut.
Erneut: probier es aus und berichte
drumino schrieb:
In dem im OP verlinkten Thread kam die Option einer Reihenschaltung mit Dual-Centern ins Spiel, und genereller Verzciht auf Surround Späße jeglicher Art mit den 4 Speakern die @GrooveT im Einsatz hatte.
Ich habe den gesamten Center-Teil ja schon vorweggenommen, den hätte ich nun auch hier schreiben können.
drumino schrieb:
Mit gutem Stereo könnte ich leben, ich brauche keinen Surround.
Dito, zumal selbst ein hochwertiges Stereo-Setup in der Lage ist, dir eine sehr große Tiefenwahrnehmung zu vermitteln. Sicherlich wird dabei kein Ton hinter dir erzeugt, das Klangbild geht aber sehr breit nach links und rechts und auch sehr weit in den Raum herein.
Dennoch, für Filmgenuss sind Surroundlautsprecher schon ratsam. Wenn du jetzt ein zweites Paar NX-E(800) auf dem Weg zu dir hast, dann nimm die ruhig für den Surroundbetrieb. Du könntest auch die NX-E 200 dafür nehmen, aber die sollst du ja jetzt bitte mal als Front-Array verwenden, damit du heute mal ein paar Erfolgserlebnisse hast
drumino schrieb:
Aber wie ich das sinnvoll schalte und einstelle - da fehlt mir die Erfahrung.
Hier müsste ich etwas weiter ausholen. Wollen wir erst einmal so einfach wie möglich vorgehen?
Schließ die Lautsprecher, wie zuvor beschrieben, als Bi-Amping an, geh in's Setup des Verstärkers und wähle "Bi-Amping" für die Front aus und den Rest, also ALLES, was Akustik betrifft, lässt du komplett auf NULL, ZERO, NADA. Achte bitte nur darauf, dass die Frontlautsprecher als "Full Range" bzw. "Large" laufen (sonst werden unterste Frequenzen herausgefiltert und zum nicht vorhandenen Subwoofer umgeleitet).
Stelle dann zum Musikhören den Verstärker auf STEREO. Das lässt dir jedes Signal, auch vom PC, auch wenn es 5.1 und sonstwas ist, als Stereo-Mix an die Frontlautsprecher laufen - eben so, als würdest du klassisch Stereo hören. Über den Direct- sowie Pure Audio-Modus können wir dann später reden, das wird hier aber wieder etwas zu komplex.
Mit den hier genannten Einstellungen, das sind nämlich die, die ich unter "Punkt 2: Grundeinstellungen im Verstärker vornehmen" zuvor bereits zusammengefasst meinte, gehst du dan Punkt 3 und Punkt 6 an. Erst dann solltest du Punkt 4 angehen, denn wie gesagt, Punkt 6 und 4 sind austauschbar und da dir ein wenig das technische Verständnis und die Erfahrung fehlt, solltest du erst einmal keine Feineinstellungen (Punkt 4) am Verstärker vornehmen, sondern dich rein auf die Aufstellung und Ausrichtung der Lautsprecher konzentrieren, das ist das allerwichtigste.
drumino schrieb:
Vor allem sind meine E-200er momentan komplett tot wenn ich Musik abspiele und schalten sich nur dazu, wenn ich irgendeine Soundquelle mit Surround Sound abspiele.
Klar, wenn kein dediziertes Surroundsignal anliegt, dann macht der Surroundbereich auch nix. Du kannst das mit diversen Upmixen ändern. Lass dich hier nicht von "Dolby" und "DTS" verwirren - beides sind erst einmal Überbegriffe für Tonstandards. Dolby ist ein eigenständiges Unternehmen, genauso wie DTS. Beide haben ihre Tonstandards sowohl für dedizierten Mehrkanalton (das, was du auf DVDs und Blu-rays hast) sowie für Upmix-Möglichkeiten, also das, was du aus einem reinen Zweikanal-Ton hochmixen kannst (z.B. Dolby Pro Logic, DTS:Neo).
Jetzt allerdings die Frage:
WILL man das? Ein Upmix macht immer "irgend etwas" - ob das besser ist, ist hier die Frage. Zumal: will ich, dass Loreena McKennitt mir von hinten gegen den Kopf singt? Dass der Schlagzeuger plötzlich halb rechts neben meiner Schulter steht? Uff... Musik komt von VORNE ... dachte ich zumindest. Bei einem Live-Konzert kann meinetwegen das Publikumsgejole rundherum platziert sein, aber doch niemals die Musik.
drumino schrieb:
Wie kann ich Stereo Sound auf alle Speaker verteilen?
All Channel Stereo... aber schau doch einfach, was ich dir zuvor geschrieben habe. Du machst dir damit alles, wirklich ALLES, was du an Aufwand in die Front gesteckt hast, mit einem Schlag kaputt.
drumino schrieb:
Wär das für den Moment auch eine Option mit den 4 Boxen die ich gerade habe?
Hab ich dir doch schon im ersten Beitrag geschrieben (und hier ja jetzt auch noch einmal, noch ausführlicher).
drumino schrieb:
Wie genau müsste ich das Setup verkabeln und konfigurieren?
Siehe oben
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Meinerseits sind aber noch ein paar Fragen an dich unbeantwortet, bzw. kommen ein paar neue hinzu:
1. WELCHE Musik hörst du?
2. WAS sind deine Musikzuspieler/Signalquellen
3. Konntest du mir soweit in jedem Punkt folgen oder brauchst du irgendwo tiefere Unterstützung?
4. Soll ich dir in deiner jeweiligen Musikrichtung ein paar Lied-Empfehlungen zum Einstellen geben?
Und ansonsten, ganz wichtig, auch wenn es echt viel ist:
Bitte lies dir meinen zuvor geschriebenen Text NOCH EINMAL sehr genau durch - und dann auch diesen hier bitte SEHR GENAU durchlesen. Markiere dir, was du nicht verstehst und hinterfragen willst und frage hier (oder auch per PN, aber es darf ja ruhg jeder daran teilhaben) noch einmal ganz genau nach.
Es ist wirklich wichtig, dass du gewisse Dinge verstehst und umsetzen kannst und im Zweifelsfall auch ruhig noch einmal fragst.
Ein, zwei Fragen jedoch, die du nun noch einmal gestellt hast, wurden eigentlich in meinem zuvor geschriebenen Text schon beantwortet, deshalb die Zweifel meinerseits.
Also los, trau dich a) alles in Ruhe zu lesen und b) auch ruhig alles zu hinterfragen