Beratungshilfe Techniker oder Bachelor, Erfahrungen?

Abit

Cadet 2nd Year
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Hallo zusammen,

aktuell stehe ich vor der Frage, soll ich evtl Wirtschaftsinformatik studieren oder einen Techniker/Betriebswirt mit der jeweiligen Spezialisierung zu machen.

Zu meiner Person
Ich habe im Sommer 2012 meine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann abgeschlossen, bin nun seit einem Jahr im öfftl. Dienst beschäftigt...
Da ich noch 21 bin, möchte ich diese Zeit nutzen mich persönlich und für meinen Beruf weiterzubilden.

Aktuell stehe ich vor der Entscheidung:

a) Einen Techniker/Betriebswirt (staatl. geprüft) zu machen
b) Ein Studium anzufangen

Beides würde nur als volles Fernstudium/E-Learning in Frage kommen..(siehe unten)

Wichtig für micht ist dabei noch, dass das Ganze in einen Abschluss mit ankernanntem Zertifikat mündet. Eine 2-3Wochen Weiterbildung von irgendwelchen dubiosen Online-Anbietern kommt für mich nicht in Frage.

Frage:
Hat jemand von euch bereits Erfahrungen gemacht mit den beiden Bildungsgängen?
Ist der Mehraufwand von einem Techniker - techn. Informatik oder Betriebswirt in Informationsverarbeitung im Vgl. zum Bachelor der Wirtschaftsinformatik sehr hoch?

Darüber hinaus.. Kennt jemand eine Möglichkeit den staatl. geprüften Techniker komplett auf "Fernstudium/e-learning" basierend zu machen? Ich bin jemand der gut alleine & selbstständig lernen kann und habe durch meine bisherige Laufbahn guten Zugang zu Wissensquellen... Falls jemand eine empfehlenswerte Institution kennt, wäre ich für Empfehlungen sehr dankbar!!

LG

Abit
 
Ich würde dir zum Studium raten, da dann der Weg zum Master offen steht. In deinen kommenden Berufsjahren wird sich ein akademischer Titel auch besser machen als ein höherer Berufsabschluss wie der Techniker. IMO.
 
Unterschied: Der Techniker/Betriebswirt enthält die Zugangsberechtigung zum Bachelor. Soviel zum Niveau.

Du hast deine Begründung für das Fernstudium vergessen
 
Ich weiß nicht was du als volles Fernstudium bezeichnest, "Vollzeit" einen Fernstudiengang zu belegen finde ich ziemlich beknackt, dann kannst du auch in deinem Job bleiben und in Teilzeit nach der Arbeit ein Fernstudium absolvieren.... die Studienzeit ist doch so ziemlich die geilste Zeit überhaupt, mit Vollzeit-Job oder im Fernstudium könnte ich mir nicht vorstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Hirschwolf:

Das Ausbildungsniveau des Staatlich geprüften Technikers liegt oberhalb dem eines Industriemeisters. Im Januar 2012 wurde der Abschluss im Rahmen der Erstellung des Nationalen Qualifikationsrahmens auf die Stufe 6 von 8 eingeordnet. Damit stehen die Abschlüsse Staatlich geprüfter Techniker und Bachelor (B.Eng., B.Sc.) auf der gleichen Stufe.[6]

Auszug aus Wikipedia.
 
so jetzt hier der 2. Absatz aus dem Kapitel
Zu diesem Sachverhalt veröffentlichte der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) ein Positionspapier,[7] das herausstellt, dass die Meister- und Techniker-Abschlüsse dem gleichen Kompetenzniveau zum Bachelor entsprächen, jedoch nicht gleichartig seien. Die Kompetenzen von Bachelor-Absolventen und staatlich geprüften Technikern unterscheiden sich laut dem VDI erheblich. Nach Angaben des VDI dürfe die Einstufung von Bachelor sowie Meister und Techniker keinesfalls so missverstanden werden, dass sie die gleichen Tätigkeiten ausführen könnten. Der VDI stellt hierbei klar, dass ein Meister als auch Techniker gemäß den Ingenieurgesetzen der Länder nicht zum Führen der Berufsbezeichnung Ingenieur berechtigt sei. Außerdem bleibe ein Bachelor-Abschluss weiterhin Voraussetzung für ein Master-Studium. Aus diesen Gründen seien Staatlich geprüfte Techniker auch nicht berechtigt, eine engineerING Card zu beantragen.
Wiki

Diese Einstufung wird weitverbreitet vollkommen falsch aufgefasst. Wie hier auch. Diese Einstufung wurde durchgeführt, da es Techniker und Meister in anderen Länder nicht gibt und unbekannt sind. Und es irgendwie in diesen Rahmen passen muss. Es stellt eine Weiterbildung nach einem, ich nenne es hier mal einen qualifizierenden Abschluss, ich weiß das Wort passt nicht. Als Qualifizierend Abschluss sehen Abi und Ausbildung, wer da was draufsetzt bekommt Stufe 6. Eine Ausbildung bekommt Stufe 4.
Die Stufe stellt den Zeitlichen Aufwand dar, nicht die Fachliche Kompatenz.

Und bei uns in BaWü bekommt man mit Techniker und Betriebswirt eine Fachhochschulereife verliehen, und darf an eine FH. Da klingt jetzt blöd, aber vom allgemeinen Bildungniveau des Technikers passt das (im Speziellen auf Mathe bezogen), in manchen technischen Bereichen hat er 1-2 Semester Vorsprung gegenüber jemand der die FH Reife direkt auf der Schule gemacht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry die Begründung war im Zwischenspeicher und habe diese dann nicht mehr eingefügt..

Ich sehe das Studium bisher so. Vom Prof. ggf. 2 Stunden was vorgezeigt zu bekommen, was ich dann sowieso in Eigenregie zu Hause lernen lernen & nochmals lernen muss.

Klar freut mich das, wenn jemand sagen kann, die Studienzeit war die geilste Zeit überhaupt. Aber da muss ich mich nach der Zweckmäßigkeit fragen...
Ich bekomme
a) das Studium ggf. finanziert durchs Unternehmen und
b) gehe ich Vollzeit studieren, würde mir jeeede Menge Geld flöten gehen und zusätzlich müsste ich noch Geld für das Studium aufbringen...

Das ich durch meinen unbefristeten Vertrag und ein Studium und eine Vertragsklausel sogar noch 2 Jahre im Unternehmen bleiben muss, gefällt mir sogar, kann mich aktuell NICHT über meine Situation beklagen.


Aber nochmal die Frage zum Aufwand:

Muss ich für einen Bachelor echt noch so viel mehr an Lernaufwand in die Wagschale schmeißen als bei einem Techniker/Betriebswirt?
Ich kann es halt mangels Erfahrung echt nur schwer abschätzen :/
 
Würde sagen : ja.

Die Anforderungen sind höher und das wird besser honoriert.

Das Studium bereitet auf den Master vor. Dort wird viel intensiver gelehrt. In der Mathematik geht es dann zb nicht darum simple aufgaben zu lösen sondern Probleme zu modellieren.. Das wirkliche lösen von Aufgaben ist nur noch eine Operation im Taschenrechner, darauf wird verzichtet.

Nur weil dir Abschlüsse zur besseren vergleichbarkeit gleichgesetzt wurden, heisst das nicht dass die berufswelt das ähnlich sieht. Ein Meister zb berechtigt zum Universitätsstudium.. Sogar Medizin oder Chemie. Auch wenn die schulische Ausbildung in den mint-fächern mit Hauptschulabachluss endet.

Aber auf dem Blatt gleichgestellt.

Je nach Studiengang würde ich auch nicht sagen, dass es nebenher einfach und ratsam ist. Zumindest kann die inhaltliche Anforderung bei einem guten Studiengang nicht unbedingt mit zwei tagen in der Woche befriedigt werden wenn man nach drei Jahren fertig sein will. So betrachten zb viele unis und Unternehmen die BA-ausbildung (Studium und Ausbildung zusammen im Blockunterricht) als nicht gleichwertig mit einem reinen bachelor.

Tipp am Rande: bachelor gibt es viele. Wenn du die Möglichkeit zum Master hast nimm sie.
Ich kenne einige die einen Techniker machen weil es für sie im moment das höchste ist was sie beruflich erreichen können. Beim Studium steht dir alles offen.
 
Ich bin dir echt dankbar für deine Tipps, hört sich alles auch sehr vernünftig an.

Nur aktuell denke ich halt..
Ich habe einen Realschulabschluss + Ausbildung zum IT-Systemkaufmann (90%) soweit so gut.. Aber ich will vorher wirklich das Gefühl haben, dass Studium auch zu schaffen ist für mich.

Bisher habe ich ja auch noch den Gedanken mit Abends 2-3 Stündchen lernen nach der Arbeit und 1-2 Stündchen auf der Arbeit ist der Bachelor schon zu schaffen. + am Wochenende 3-4 Stündchen.
Denkt ihr ich liege da richtig?
 
kann sein, wenn du ein Überflieger bist.

Wenn du eine Ausbildung machst, würde ich dir eine FH raten.
Dort kommt eine Wochenarbeitszeit mit Vorlesungen und selbststudium von etwa 28-45h die Woche zusammen, in den ersten beiden Semester eeheer die 38h.

Pb du das Studium schaffst hängt an dir. Du musst dich hinsetzten und lernen.
 
Wenn du in drei Jahren / sechs Semestern einen Bachelorabschluss machen willst, dann musst du mehr dafür tun.

Je nach Studiengang musst du sehr viel Lernen - gerade in den MINT-Fächern sind Mathe, Mechanik usw. häufig die Fächer bei denen sich die Spreu vom Weizen trennt.

Vielleicht solltest du dich einfach mal über entsprechende Bachelorstudiengänge informieren und gucken welche Möglichkeiten du hast.
Die Studienverlaufspläne geben immer einen guten Überblick über die Fächer die einen erwarten, und in den Modulhandbüchern kannst du die genaueren Beschreibungen zu den Fächern finden mit Lernzielen, Vorlesungsinhalten usw.

Wenn dich die Sachen interessieren dann ist es auch gut zu lernen - das steigert die Erfolgschance.

Der höhere Einsatz im Studium wird aber bei der Jobwahl und auch finanziell immer belohnt. Spätestens bei der Bewerbung hat ein Bachelor gegenüber einem Techniker die besseren Karten.

BEzüglich öff. Dienst: Bachelor befähigt zum gehobenen Dienst - Master nachher sogar zum höheren Dienst.
Schon bei der Einstellung macht das Locker 2-3 Stufen in der Gehaltstabelle aus.
 
@Hirschwolf, ich bin nicht mehr in der Ausbildung, habe diese aber mit 90% ohne mir groß ein Bein ausreißen zu müssen geschafft, ich denke jedoch, dass eine Ausbildung im Verhältnis zum Bachelor ein schlechter Witz sein wird .. :D

Je nach dem wie das Gesamtgefüge im Öfftl. Dienst in dem Unternehmen oder Behörde, Verwaltung etc. ist, kann man auch "nur" mit IT-Ausbildung schön den gehoben Dienst erreichen. Aber das ist sehr unterschiedlich wo man sich befindet. Tendenziell hast du natürlich recht! :)

Ich glaube ich werde mich mal intensiv mit den Studieninhalten der Wirtschaftsinformatik auseinander setzen & danach entscheiden ob es das Richtige für mich ist. Aber von der Schwerpunkt-Verteilung wird es ähnlich sein wie bei meiner AUsbildung.
Schätze mal 60% Wirtschaft, 40% Technik/IT hoffe nur das Mathe' mir nicht das Genik brechen wird :freak:
 
Unabhängig davon dass man einen Job bei einer Behörde kommt, ist es für die Aufstiegsmöglichkeiten INNERHALB der Behörde ratsam ein Studium nachzuweisen.
Ich habe schon Anforderungen für leitende Positionen gesehen, wo grundsätzlich ein absolviertes Hochschulstudium vorausgesetzt wurde. Egal ob Germanistik, BWL oder Maschinenbau.
In dem Fall wird ein Techniker nicht mit dem Hochschulabsolventen gleichgestellt.

Um es nochmal zusammenfassend zu sagen:
Die GLeichstellung ist nur zur Einordnung innerhalb der Bolognareform.

Da es die FH-Reife und das Abitur gibt, wird zwischen Zugangsberechtigung zur FH und zur UNI unterschieden. MIt FH-Reife kannst du an keine Uni. Wenn du an der FH den Bachelor machst ist das aber die Zugangsberechtigung zur Universität wenn du zum Beispiel dort ein Studium beginnen willst was an Fachhochschulen nicht angeboten wird, wie Jura.

Ein Meistertitel wurde ebenfalls mit diesem Bachelorabschluss gleichgestellt, so dass du damit auch an einer Universität ein Studium beginnen kannst. Das gleiche gilt dann für den Techniker. An die Fachhochschule komms du schon mit der Qualifikationsstufe vor dem MEister oder Techniker (wie in deinem Fall). Bei technischen Berufen und bezüglich Praxisbezug halte ich die Fachhochschule (oder University of applied sciences - wie sie sich jetzt nennen) für die bessere Wahl.
Beim Bachelor-Abschluss wird nicht mehr unterschieden wie damals wo es DIplom und Diplom (FH) gab.
Dabei gehts aber lediglich um die Einordnung bei den Hochschulen - nicht in der Berufswelt.
Unternehmen schaffen es nichtmal, den Bachelor als Hochschulabschluss einzuordnen - es gibt Firmen die suchen Fachkräfte und schreiben die Stelle für "Diplom-Ingenieure" aus. Teilweise wird dann Bachelor und Master durcheinander geworfen..
 
seit wann darf man mit dem Techniker an eine Uni?
Bei uns bekommt man damit nur die FH Reeife, und muss soweit ich weis noch extra Mathe machen.
 
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