Marvolo
Lt. Commander
- Registriert
- Nov. 2007
- Beiträge
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Der Titel offenbart bereits meine große Unsicherheit. Das Wichtigste in Kürze zu meinem bisherigen Hintergrund und wieso ich jetzt da stehe, wo ich aktuell stehe:
Medien/Film/Fernsehen/Radio:
Ich bin schon seit längerem am Rumgucken, habe fest vor, mich wegzubewerben. Ich kann mir die Arbeit mit den Jugendlichen zwar schon irgendwie vorstellen, auch scheine ich einen guten Draht zu haben und mein Zwischenzeugnis klingt sehr gut und zufrieden mit mir, aber ich möchte auf Dauer jetzt einfach was Geregeltes.
Lieber fange ich um 8.00 Uhr morgens an zu arbeiten, wie jeder andere normale Arbeiter auch und habe aber ab 15 / 16 Uhr einen Feierabend und brauch nix mehr hören und sehen vom Laden. Und wenns mal Donnerstag/Freitag wird, möchte ich mich auf ein wohlverdientes Wochenende freuen können, will Zeit für mich haben, Vereine, Freunde, Hobbies.
All das bleibt bei den momentanen Arbeitszeiten auf der Strecke. Abends um 22.30 Uhr macht man nix mehr und vormittags arbeiten alle und an Wochenenden darf ich dann meist in meinem "Affenstall" bespaßen.
Lehramt kann ich mir aktuell aber auch nicht vorstellen. Da wird die mentale und gesundheitliche Belastung für mich noch 20x größer sein als es aktuell ist, zumal mir mit meiner Fachkombi da ohnehin kein schönes Dasein droht. Da wird Wochenende drauf gehen für's Korregieren oder sonstigen Vorbereitungskram, abends nach Arbeit noch am Schreibtisch hocken bis tlw. 2 Uhr nachts.
Was ich dauerhaft möchte:
Geregelte / feste Arbeitszeiten, gerne auch Gleitzeit, geregelte Arbeit möglichst nach Schema F/ohne größeren unerwarteten Ausreißer, Feierabende, Wochenenden. Auch Home-Office fände ich sehr attraktiv, aber dafür habe ich wohl mit meinem bisherigen Weg wohl eher das komplett falsche studiert...
Jetzt habe ich in meinem Landkreis geschaut, was es da für offene Stellen gibt, wo man mit meinem bisherigen Hintergrund überhaupt passen könnte... Habe mal eine Initiativbewerbung auf keine konkrete Stelle abgeschickt, sondern damit die mal einschätzen, was so passen könnte. Am ehesten peile ich den öffentlichen Dienst an.
Eine Stelle ist ausgeschrieben als Fallmanager Bereich Beratung & Vermittlung im Jobcenter. Anscheinend braucht man da keinen konkreten Abschluss, sondern einfach irgendeinen akademischen Abschluss. Öffentlicher Dienst, geregelte Arbeitszeiten, etc. Aber auch hier wieder etwas Unsicherheit. Hat da jemand Erfahrung? Wie ist die Arbeit? Man liest ja teilweise auch echt von aggressivem Klientel, vor ein paar Jahren wurde eine Mitarbeiterin mal abgestochen... Also auch wieder etwas abschreckend.
Jugendamt wäre auch interessant, aber anscheinend sind die Vorgaben dort sehr streng. Die wollen streng ihre Absolventen der Sozialen Arbeit (BA). Das kann ich halt leider nicht vorweisen, aber mittlerweile bin ich auch an einem Punkt, wo ich zwar bereit bin, mich fort- und weiterzubilden, aber nochmal ein 3-Jähriges Vollstudium kann ich mir finanziell halt nicht mehr leisten.
Mittlerweile scheint irgendwie fast alles attraktiv zu sein: bester Kumpel arbeitet (ungelernt, ohne Ausbildung) als Verkäufer im Telekom-Laden, liebt seine Arbeit dort und hat von der Bezahlung her mittlerweile fast so viel wie ich. Und mit Handys/Internet etc. kenne ich mich ja auch aus. Aber wäre ich für sowas nicht hoffnungslos überqualifiziert für meinen bisherigen Weg?
Wo / wie kann es weitergehen für mich? Welche Bereiche gibt es, wo man mit meinem Hintergrund unterkommt, möglichst als Quer- und Seiteneinstieg ohne direkt nochmal 3 Jahre ein Vollzeitstudium oder eine Ausbildung machen zu müssen? Nebenberuflich könnte ich mir Weiterbildungen schon vorstellen, aber mittlerweile habe ich mit Miete und Fixkosten halt finanzielle Verpflichtungen...
Vielen Dank euch!
Medien/Film/Fernsehen/Radio:
- während der Schulzeit und bis kurz nach dem Abitur entwickelte sich ein großes hobbymäßiges Interesse am Film/Audio/Medienbereich. Ich hatte damals hobbymäßig immer kleinere Ereignisse filmisch festgehalten, geschnitten (Hochzeiten, Feiern, etc) und auch so habe ich mich immer viel für diesen audiovisuellen Bereich interessiert. Kurz vor'm Abi bot sich bei mir an der Schule die Möglichkeit, einem echten Filmteam einer Filmakademie auszuhelfen, die ganz in der Nähe im Rahmen des Bachelor-Studiengangs einen "Kurzfilm" gedreht haben und sie brauchten noch einen Bimbo (im korrekten Terminus "Set Runner"), der aushilft am Set, die Schauspieler vom Hotel/Bahnhof holt etc pp. Diese Gelegenheit nahm ich wahr und konnte dadurch mit echten Film- und Medienschaffenden der Branche in Kontakt treten und so ein bisschen rumfragen, wie so der Arbeitsalltag ist. Und es bot sich mir ein eher abschreckendes Bild: viele Zeitverträge, unklar, ob regelmäßig Aufträge etc reinkommen, daher auch finanzielle Unsicherheiten, Haifischbecken (nur die Besten der Besten schaffen es zu was), etc.
- Da ich persönlich aber absolut kein risikofreudiger Mensch bin und mir Sicherheit, Ordnung und Ruhe wichtig ist, hab ich diesen Bereich dann als Hauptberuf schnell über Bord geworfen und stand dann erstmal unwissend da. Habe mich dann rein für den Lebenslauf, um keine Lücke nach dem Abi zu haben, in ein FSJ geschmissen im Sozialen Bereich. War ein Kinder- und Jugendheim und ich half dort auf der Wohngruppe aus. Hatte diesen Bereich nie auf dem Schirm, aber mit der Zeit gefiel es mir dort und die waren anscheinend so zufrieden, dass sie mir einen Platz für ein Duales Studium Soziale Arbeit anboten. War kurz davor, dies anzunehmen, dann kamen aber wieder Unsicherheiten in mir auf: ständig Schichtarbeit, auch Wochenendarbeit (zumindest in diesem Bereich), Bezahlung ist ja generell im sozialen Bereich eher Mau und damals hatte ich noch das klischeehafte Bild, ich müsste als Mann irgendwann mal Alleinverdiener und Allein-Ernährer einer 4-köpfigen Familie sein, deswegen reichen die knapp 2k netto in diesem Bereich niemals aus. Dass es aber in diesem Feld nicht nur Jugendarbeit und Heime gibt, sondern auch andere Bereiche mit geregelten Arbeitszeiten ohne Schichten und Wochenenden und mit vllt. auch besserem Gehalt als 2k netto, war mir zu dem Zeitpunkt nicht so bewusst.
- ich redete mir ein, so als Lehrer hat man ja auch Arbeit mit "Jugendlichen" so wie ichs im Jugendheim hatte, nur eben keine Wochenend- und Feiertagdienste, besseres Gehalt, viele Ferien, etc... Wird also schon irgendwie passen.
- Die Praktika und sonstigen Hospitationen verliefen an für sich auch gut, man war immer zufrieden mit mir, meinte, ich hätte durchaus das Zeug fürs Unterrichten, aber ich selber war vom ersten Studientag an einfach unsicher, ob das dauerhaft so der richtige Weg sein würde, auch weil ich von meiner Fächerwahl nicht zu 100% überzeugt bin und es eine Fachkombi ist, die einerseits nicht groß gesucht wird, andererseits mitunter den höchsten Arbeitsaufwand fordert, da es 2 Fächer sind, die sehr lese- und laberintensiv sind und daher im Gegensatz zu Sport und Kunst allein schon der Korrekturaufwand immens ist.
- Mehrmals war ich drauf und dran abzubrechen, aber da ich nicht wusste, was ich anstelle hätte machen sollen, hab ich halt weiter vor mich hin studiert - wer weiß, wofür der Abschluss mal gut sein wird und wie's dann weitergeht, sobald der Abschluss da ist.
- Irgendwann bot sich die Möglichkeit, uni-intern die Prüfungsordnung zu wechseln. Bis dahin war in meinem BL Lehramt auf Staatsexamen. Aber dann kam eine Neuerung: Lehramt ist nun auf Bachelor/Master-System. Heißt, man macht einen stinknormalen Bachelor of Arts in seinen Fächern und fügt dann einen Master of Education an. Nach Rückmeldung mit dem Studiensekretariat schien so ein Master of Education (und ein Bachelor of Arts) einen breitgefächerter aufzustellen, denn erstens sind beides akademische Abschlüsse, was man vom alten Staatsexamen nicht sagen kann - das war halt ein Staatsexamen, aber kein akademischer Uni-Abschluss und ich dachte, wenn ich einen BA und einen Master of Education vorweisen kann, hätte ich sicherlich mehr Optionen und Türen offen abseits vom Lehramt als mit reinem Staatsexamen. Also wechselte ich kurz vorm Staatsexamen, ließ mir einen Großteil der Leistungen anrechnen, aber ein wenig zeitlich hat es mich dann doch wieder zurückgeworfen, da es neue Module gab, die es im alten System nicht gab und die ich daher nachholen musste.
- Von Kommilitonen wusste ich bereits, wie furchtbar, unmenschlich und psychisch auslaugend das Referendariat ist (gleichzeitig wundert man sich aber, warum überall Lehrkräfte fehlen und warum immer weniger ein Lehramtsstudium beginnen und/oder abschließen) und alles in mir sträubte sich, mich dieser spanischen Inquisition und diesem konstanten Druck für 1.5 Jahre auszusetzen. Ich war sicher, ich würde das nach 2 Wochen eh schmeißen. Da kamen bereits Leute an ihre Grenzen, die schon von Kindheit auf für das Lehramt brannten und schwärmten, was soll dann ich mit meinen Selbstzweifeln und Unsichereiten bezüglich diesem Weg dann erst tun?
- Durch Zufall entdeckte ich etwa 50km vom Studienort entfernt auf dem Land ein Internat. Dort ist eine internatseigene Schule und die Jugendlichen leben dort, gehen nur in den Schulferien nach Hause. Sie suchten einen Internatspädagogen, der die Jugendlichen dort betreut, sobald sie mittags von der Schule kommen. Wie die Lehrer haben wir in den Schulferien frei, da die Jugendlichen dort nach Hause zu den Eltern gehen. Während der Schulzeit heißt es aber natürlich auch Wochenend und Feiertag-Dienste. Hin und wieder auch Nachtdienste.
- An für sich erinnert es mich ein wenig an meine FSJ-Zeit und an für sich komm ich mit den Jugendlichen auch gut klar und die offenbar auch mit mir, aber das Tätigkeitsfeld ist nichts bis zur Rente:
- Arbeitszeiten täglich von 12 bis 22.15 Uhr, Sonntagsdienste gehen sogar von 09.30 Uhr bis 22.15 Uhr
- Ich kann zwar morgens immer ausschlafen, habe aber so gut wie keinen Feierabend, kein Wochenende, vereinzelt mal einen, wenns gut läuft, 2 freie Tage in der Woche, meist total willkürlich an verschiedenen Wochentagen, selten mal am Wochenende.
- Bezahlung ist momentan bei ca. 3600€ brutto. Ich für mich komm damit zwar gut klar, wohne in 5-Min. Fußweg zur Arbeit, habe generell wenig Fixkosten und Ausgaben und lebe sparsam, bin single. Aber klar, wäre ich nun Lehrer und verbeamtet, hätte ich meine 3.5k netto etc.
Ich bin schon seit längerem am Rumgucken, habe fest vor, mich wegzubewerben. Ich kann mir die Arbeit mit den Jugendlichen zwar schon irgendwie vorstellen, auch scheine ich einen guten Draht zu haben und mein Zwischenzeugnis klingt sehr gut und zufrieden mit mir, aber ich möchte auf Dauer jetzt einfach was Geregeltes.
Lieber fange ich um 8.00 Uhr morgens an zu arbeiten, wie jeder andere normale Arbeiter auch und habe aber ab 15 / 16 Uhr einen Feierabend und brauch nix mehr hören und sehen vom Laden. Und wenns mal Donnerstag/Freitag wird, möchte ich mich auf ein wohlverdientes Wochenende freuen können, will Zeit für mich haben, Vereine, Freunde, Hobbies.
All das bleibt bei den momentanen Arbeitszeiten auf der Strecke. Abends um 22.30 Uhr macht man nix mehr und vormittags arbeiten alle und an Wochenenden darf ich dann meist in meinem "Affenstall" bespaßen.
Lehramt kann ich mir aktuell aber auch nicht vorstellen. Da wird die mentale und gesundheitliche Belastung für mich noch 20x größer sein als es aktuell ist, zumal mir mit meiner Fachkombi da ohnehin kein schönes Dasein droht. Da wird Wochenende drauf gehen für's Korregieren oder sonstigen Vorbereitungskram, abends nach Arbeit noch am Schreibtisch hocken bis tlw. 2 Uhr nachts.
Was ich dauerhaft möchte:
Geregelte / feste Arbeitszeiten, gerne auch Gleitzeit, geregelte Arbeit möglichst nach Schema F/ohne größeren unerwarteten Ausreißer, Feierabende, Wochenenden. Auch Home-Office fände ich sehr attraktiv, aber dafür habe ich wohl mit meinem bisherigen Weg wohl eher das komplett falsche studiert...
Jetzt habe ich in meinem Landkreis geschaut, was es da für offene Stellen gibt, wo man mit meinem bisherigen Hintergrund überhaupt passen könnte... Habe mal eine Initiativbewerbung auf keine konkrete Stelle abgeschickt, sondern damit die mal einschätzen, was so passen könnte. Am ehesten peile ich den öffentlichen Dienst an.
Eine Stelle ist ausgeschrieben als Fallmanager Bereich Beratung & Vermittlung im Jobcenter. Anscheinend braucht man da keinen konkreten Abschluss, sondern einfach irgendeinen akademischen Abschluss. Öffentlicher Dienst, geregelte Arbeitszeiten, etc. Aber auch hier wieder etwas Unsicherheit. Hat da jemand Erfahrung? Wie ist die Arbeit? Man liest ja teilweise auch echt von aggressivem Klientel, vor ein paar Jahren wurde eine Mitarbeiterin mal abgestochen... Also auch wieder etwas abschreckend.
Jugendamt wäre auch interessant, aber anscheinend sind die Vorgaben dort sehr streng. Die wollen streng ihre Absolventen der Sozialen Arbeit (BA). Das kann ich halt leider nicht vorweisen, aber mittlerweile bin ich auch an einem Punkt, wo ich zwar bereit bin, mich fort- und weiterzubilden, aber nochmal ein 3-Jähriges Vollstudium kann ich mir finanziell halt nicht mehr leisten.
Mittlerweile scheint irgendwie fast alles attraktiv zu sein: bester Kumpel arbeitet (ungelernt, ohne Ausbildung) als Verkäufer im Telekom-Laden, liebt seine Arbeit dort und hat von der Bezahlung her mittlerweile fast so viel wie ich. Und mit Handys/Internet etc. kenne ich mich ja auch aus. Aber wäre ich für sowas nicht hoffnungslos überqualifiziert für meinen bisherigen Weg?
Wo / wie kann es weitergehen für mich? Welche Bereiche gibt es, wo man mit meinem Hintergrund unterkommt, möglichst als Quer- und Seiteneinstieg ohne direkt nochmal 3 Jahre ein Vollzeitstudium oder eine Ausbildung machen zu müssen? Nebenberuflich könnte ich mir Weiterbildungen schon vorstellen, aber mittlerweile habe ich mit Miete und Fixkosten halt finanzielle Verpflichtungen...
Vielen Dank euch!
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