Berufseinstieg Ü30 mit Wiwi-Bachelor

seech

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Hallo,

ich bin mittlerweile 33 und werde im März meinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaft nach 7 Semestern abschließen. Mein Abitur habe ich über den zweiten Bildungsweg gemacht und habe außerdem eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel.

Aktuell bin ich im Master eingeschrieben, bin aber unglücklich im Studium und tendiere dazu, das Studium nach dem Bachelor zu beenden und mich zu bewerben. Meine Präferenzen liegen im Management und sind relativ vielfältig, ich arbeite z.B. seit einem Jahr als Werkstudent im Operations Management und könnte mir einen Job in dem Bereich vorstellen, aber auch IT-Management, Controlling oder Einkauf/Materialwirtschaft/Logistik würde mich interessieren. Die Branche spielt für mich keine übergeordnete Rolle. Eine Übernahme bei meinem jetzigen Arbeitgeber ist nicht möglich, weil das Büro nur eine Zweigstelle ist und dort hauptsächlich Studierende beschäftigt werden.

Ist es mit meinem krummen Lebenslauf und nur mit dem Bachelor realistisch, in diesen Bereichen Fuß zu fassen? Sehr schwierig wird es ohnehin, aber meine Befürchtung ist natürlich, keinen geeigneten Job zu finden und wieder an der Supermarktkasse zu landen; dann war all der Aufwand und Ärger der letzten sechs Jahre umsonst. Eine weitere Hürde ist, dass ich nur mit BAföG über die Runden komme und meinen Anspruch verliere, wenn ich das Studium beende. Eine Wiederaufnahme zu einem späteren Zeitpunkt wäre daher aus finanziellen Gründen ausgeschlossen. Den Master nebenberuflich zu absolvieren traue ich mir nicht zu.

Meine Situation ist speziell, aber vielleicht hat ja doch jemand einen ähnlichen Werdegang hinter sich und ist bereit, von seinen Erfahrungen zu berichten oder es liest sogar ein Recruiter mit, der schon mal mit ähnlichen Bewerbern zu tun hatte. Ich freue mich auf eure Gedanken zum Thema.
 
Ohne Details zu kennen: In dem Alter halte ich es für wichtig, dass du einen klaren roten Faden signalisierst. Ja, du hattest deine Tiefen im Leben und hast Sachen ausprobiert, aber seit ein paar Jahren weißt du exakt, was du möchtest und beschreitest diesen Weg erfolgreich und zielgerichtet. => Das muss die Botschaft sein, die dein Lebenslauf und dein Auftreten ganz klar signalisieren.

Also Studium - Bachelor, Master - und nebenbei Werkstudententätigkeiten, idealerweise nicht nur in einem Unternehmen, sondern auch mal wechseln, um verschiedene Unternehmensarten und Tätigkeiten kennenzulernen. Dann weißt du vielleicht auch etwas zielgerichteter, was dich interessiert. Und deine Antwort ist nicht mehr "alles", denn das ist für Arbeitgeber oft Gift, da es dir ja ausgerechnet bei ihnen mal gerade nicht gefallen könnte.

Den Master würde ich nur und ausschließlich dann abbrechen, wenn ich den Arbeitsvertrag für eine Vollzeitstelle im gewünschten Berufsumfeld unterschrieben hätte. Dann ist's nämlich kein Abbruch, sondern ein strategischer Wechsel, der sich begründen lässt ("mega Angebot, konnte nicht nein sagen"/"brauchte das Geld und die Chance war hervorragend" etc.).


Je nachdem was du aber mit "Management" meinst: Mit einem Master kommt man oft - nicht immer - doch entweder höher auf der Karriereleiter oder kann höher einsteigen.
 
Bewirb dich doch einfach - je nach Region liegen deine Chancen ganz gut oder halt auch nicht. Du hast ja das Studium nicht ohne Grund begonnen und jetzt auch erfolgreich abgeschlossen.

M.E. kannst du ja ein roten Faden ableiten
-> Ausbildung in Kfm. Bereich gemacht
-> hast bemerkt, du willst noch mehr
-> Abitur nachgeholt
-> Studium in WiWi gemacht - was ja zur Ausbildung passt
-> jetzt suchst du ein entsprechenden Job in diesen Bereich

Passt doch alles oder nicht?
 
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Für mich ist die Sache relativ einfach.
Fange noch heute an dich zu bewerben. Wenn du einen Job findest ist alles gut und du brauchst den Master nicht machen. Wenn du keinen Job findest gehe in den Master und bewerbe dich weiter. Solange bekommst du dein Bafög weiter und kannst auch jederzeit aus dem Master aussteigen falls du eine Stelle findest, die dir gefällt. Meines Wissens nach ist das Bafög doch nicht davon abhängig, ob du den Master dann auch tatsächlich machst/bestehst.

Wie schon erwähnt wurde, muss ein gewisser Faden erkennbar sein. Speziell seit deiner letzten tiefgreifenderen Entscheidung (z.B. Ausstieg beim letzten AG und einschwenken auf schulische Laufbahn)
Spätestens dann muss du schon gut darlegen können, was du willst und wohin du willst. Ggf. auch, warum.
Es ist immer ein Vorteil, wenn du auch deutlich machen kannst ,was du willst und was du nicht willst. Für einen AG ist es der primäre Punkt, dass er dich z.B. ins Supply Chain steckt und du dann nach einem halben Jahr sagst, dass dir das ja garnicht taugt und du was anderes machen willst.
Idon hat es ja schon auf den Punkt gebracht:
Idon schrieb:
sondern auch mal wechseln, um verschiedene Unternehmensarten und Tätigkeiten kennenzulernen. Dann weißt du vielleicht auch etwas zielgerichteter, was dich interessiert. Und deine Antwort ist nicht mehr "alles", denn das ist für Arbeitgeber oft Gift, da es dir ja ausgerechnet bei ihnen mal gerade nicht gefallen könnte.
 
Danke für eure Beiträge.

Idon schrieb:
Also Studium - Bachelor, Master - und nebenbei Werkstudententätigkeiten, idealerweise nicht nur in einem Unternehmen, sondern auch mal wechseln, um verschiedene Unternehmensarten und Tätigkeiten kennenzulernen. Dann weißt du vielleicht auch etwas zielgerichteter, was dich interessiert.

Es ist für mich schon problematisch, eine Stelle als Werkstudent zu finden. Seit etwa zwei Jahren bewerbe ich mich regelmäßig auf Stellen und mein jetziger Arbeitgeber war bisher der einzige, von dem ich überhaupt eine positive Rückmeldung erhalten habe. Dabei sind meine Noten überdurchschnittlich und meine Bewerbungsmappe ist auch in Ordnung, die habe ich z.B. mit Latex erstellt und an der Uni zur Durchsicht vorgelegt. Aber in diesem Jahr ist es natürlich eine besondere Situation; ich bin sehr froh, dass ich in der ganzen Zeit meinen Job behalten konnte und auch nicht in Kurzarbeit gehen musste.

Khaotik schrieb:
Für mich ist die Sache relativ einfach.
Fange noch heute an dich zu bewerben. Wenn du einen Job findest ist alles gut und du brauchst den Master nicht machen. Wenn du keinen Job findest gehe in den Master und bewerbe dich weiter.

Ja, das werde ich jetzt angehen. Ich bin mir aber auch wieder unsicher, ob man ohne Abschluss überhaupt berücksichtigt wird. Ich bin zwar "scheinfrei" und muss nur noch meine Thesis ablegen, aber ich kann ja nicht zu 100% garantieren, dass ich im März meinen Bachelor habe. Recruiting-Prozesse sind teuer und "auf gut Glück" einen Bewerber durchzuschleifen, kann sich keine Firma leisten.

Es war auf jeden Fall hilfreich, durch diesen Thread meine Gedanken nochmal ein bisschen zu sortieren und verschiedene Denkanstöße zu erhalten, danke dass ihr euch die Zeit genommen habt. :daumen:
 
Naja, du musst bedenken dass auch der Bewerbungsprozess für dich eine weile dauern wird. Es ist eigentlich gängige Praxis, sich bereits vor dem erfolgreichen Abschluss zu bewerben. Ansonsten passiert es schnell, dass man 1-3 Monate Arbeitslos zuhause sitzt. Wenn du soweit bist, dass du nur noch deine BA schreiben musst, ist normalerweise davon auszugehen, dass du auch dein Studium ansich bestehen wirst. Die BA ist normalerweise nicht die Prüfung, bei der nochmal richtig ausgesiebt wird.

Ich persönlich fände es als AG auch weniger positiv, wenn du erst deine BA komplett schreibst und wartest bis du dein Zeugnis hast und dann erst beginnst, dich überhaupt zu bewerben. Das würde mir pers. zeigen, dass dir die planerische Weitsicht fehlt oder du weniger belastbar bist. Ich kenne aus meinem Bekanntenkreis ein paar Leute, die der Meinung waren, es ist viel zu stressig gleichzeitig die Abschlussarbeit zu schreiben und sich zu bewerben.
Ich habe mich ca. 4-5 Monate VOR meinem geplanten Abschlusstermin angefangen mich zu bewerben. So hatte mein AG genug Zeit zu planen und ich konnte nahtlos (mit 2 Wochen Differenz zw. Abgabe und Arbeitsbeginn) ins Arbeitsleben starten.
 
" Meine Situation ist speziell, " lös dich von dem Gedanken. Da ist nichts speziell dran. Du bist noch Jung, hast dein Studium beendet und hast auch in Bereichen gearbeitet, die zu deinem Studium passen. Wenn du mit dem Bafög klar kommst: mach den Master, wen es dir reicht und du Kohle verdienen und Erfahrung sammeln willst: bewirb dich.
Mit der Arbeitserfahrung, kommt auch das Selbstbewusstsein. Ein Master nebenbei? Sollte keinerlei Probleme darstellen. Das ist kein Hexenwerk. Das man sich das als frischer Bachelor nicht vorstellen kann, kann ich aber auch nachvollziehen.
 
Khaotik schrieb:
Es ist eigentlich gängige Praxis, sich bereits vor dem erfolgreichen Abschluss zu bewerben. Ansonsten passiert es schnell, dass man 1-3 Monate Arbeitslos zuhause sitzt.

Ich dachte das wäre normal, dass man nach dem Studium erstmal arbeitslos ist. :D Ist eine hilfreiche Info, vielen Dank.

Scythe1988 schrieb:
Ein Master nebenbei? Sollte keinerlei Probleme darstellen. Das ist kein Hexenwerk.

Sprichst du aus eigener Erfahrung? Ich kenne eine Person, die das gemacht hat und die war noch nie in ihrem Leben so frustriert. Ich persönlich bin durch die letzte Klausurenphase und den zusätzlichen 20h-Job schon über meine Belastungsgrenze hinaus gegangen. 40-50 Stunden pro Woche arbeiten und dazu 5 Klausuren und eine Seminararbeit pro Semester ist mit Sicherheit zuviel für mich. Das Studium fällt mir nicht leicht, ich muss für meine Noten hart arbeiten.
 
@seech
Master nebenbei kommt sehr auf die Vorbildung, die Möglichkeiten, den Job, das Themengebiet und die Ausgestaltung des Masters an.

Machst du den Master nur, weil du quasi alle Kenntnisse bereits aus dem Berufsalltag hast? => Vorkenntnisse vorhanden.
Räumt den Arbeitgeber dir Zeiten ein, ob bezahlt oder unbezahlt, um zu lernen und für Klausuren etc.? => Möglichkeiten
Ist dein Job eher langweilig/bietet viel ungenutzte Zeit? Oder musst du 48-Stunden-Wochen schuften? => Job
Ist dein Master eher landläufig als "einfacher" anzusehen, oder spezialisierst du dich in einem brutal schweren Thema? => Themengebiet
Besteht dein Master primär aus Hausarbeiten, die dir liegen und die du schnell runter schreiben kannst oder sind es hauptsächlich Klausuren, auf die du extrem viel lernen musst? Gibt es Anwesenheitspflicht für Vorlesungen? => Ausgestaltung

Ich habe während meines letzten juristischen Masters die ganze Zeit nebenbei als Werkstudent und Praktikant gearbeitet (kannte die Inhaltsthemen schon, mir ging's um den 2. LL.M.) und das letzte Drittel Vollzeit (wurde von meinem Arbeitgeber eher kritisch gesehen, weil die Belastung als enorm eingestuft wurde, was es auch war...). War aber halt auch ein Vollzeitpräsenz-Master.

Habe dann im Laufe der Zeit noch nebenher einen MBA an einer Fernuni gemacht. Das ist natürlich vergleichsweise easy, weil die Anforderungen im BWL-Bereich vergleichsweise lächerlich sind (Zitate? lol. Literaturmenge? lol.) und natürlich alles auf Teilzeit-Fernstudium ausgelegt ist.


Kurzum: Die Frage kann dir niemand beantworten. Wenn du aber nicht mega im Thema bist, nicht der mega Student ever bist oder sonst irgendwie völlig krass drauf, gehst du kaputt. Dazu fehlt es dir an Berufserfahrung, du musst also erstmal in deiner Vollzeitstelle lernen, wie ein Unternehmen funktioniert und dich akklimatisieren. Das ist also kein chilliger x-Stunden-Tag, denn es fehlt dir vermutlich an jedweder denkbaren Routine. Und das für die ersten Monate.
Erwischt du dann einen Job mit viel Pendelei oder so, fehlt dir vermutlich auch schlicht die Zeit. Dazu kommt, dass es üblicherweise ungerne gesehen wird, wenn in den ersten 3-12 Monaten Urlaub bzw. zu viel Urlaub genommen wird.
 
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seech schrieb:
Ich dachte das wäre normal, dass man nach dem Studium erstmal arbeitslos ist. :D Ist eine hilfreiche Info, vielen Dank.
Früher war das tatsächlich so. Ich war nach meinem WiWi Studium 1,5 Jahre arbeitslos und ich war auch schon über 30. Den ersten Job zu finden war extrem schwer, alle wollten Berufserfahrung, auch für Einstiegspositionen.

Was ich jetzt so mitbekomme sieht es inzwischen besser aus, einfach weil der Markt leer ist und auf WiWi Stellen oft nur 2-3 Bewerbungen rein kommen. Somit müssen auch die pomadigsten Personaler bewegen.

Ich würde dir auch raten es zu probieren und dich zu bewerben, aber nicht mit 150 Standardschreiben an random Unternehmen. Nimm dir 1x die Woche 1 Stunde Zeit und schau die Jobbörsen durch nach Stellen, die dich ansprechen. Versuche für dich herzuleiten warum das mit dir und mit denen passen könnte. Dann kannst du auch im Anschreiben etwas besseres anbieten als das übliche Blabla. Auch wenn die Branche für dich keine Rolle spielt kann das schon ein Anknüpfungspunkt sein. Branchenerfahrung ist wertvoll.

Allerdings solltest du realistisch bleiben. Das du direkt mit einem Managerposten einsteigst ist extrem unwahrscheinlich. Das geht vlt. wenn du ein absoluter Überflieger mit 1.0 Abschluss bist, der auch noch 3 Auslandssemester hat und trotzdem schneller als die Regelstudienzeit war, aber sonst eher nicht. Bewirb dich auch auf Sachbearbeiterstellen, wenn der Rest passt. Man macht den Job in der Regel nicht für immer und beim nächsten Job hat man dann auf jeden Fall schon Berufserfahrung.
 
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33 und grad den Bachelor? Das ist heute nicht mehr "speziell", guck dir mal an welche Altersgruppen mittlerweile in den Abendstudiengängen rum laufen, 3x durchaus die Regel, 4x keine heilige Ausnahme mehr.

Managementposten werden idr. auch eher ungerne an den 23 jährigen Master-Ingenieur vergeben, Berufserfahrung ist hier das entscheidene. Erwarte nicht wie schon geschrieben wurde das du sofort in eine Position kommst die du dir vorstellst, aber habe ruhig die Erwartung das du dahin aufsteigen kannst. Wenn sich das Personalkarussel dreht, nach Corona wird es sich heftig drehen, bist du nicht die letzte Wahl für eine höhere Position, es gibt viele Berufszweige bei denen du ohne einen Hochschulabschluss nicht weiter kommst, weil z.B. bestimmte Weiterbildungen ausgeschlossen sind und da sind dann deine Kollegen mit einer Berufsausbildung aussen vor.
 
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Den Master hätte ich keinesfalls abgebrochen, weil man sich damit klar von den vielen Bachelor-Absolventen abhebt. Das sind 4 Semester, die einem in der gesamten Laufbahn Vorteile bringen.
In manchen Laufbahnen ist der Master sogar Voraussetzung wie höherer Dienst oder manchmal auch für leitende Positionen.
 
downforze schrieb:
Den Master hätte ich keinesfalls abgebrochen, weil man sich damit klar von den vielen Bachelor-Absolventen abhebt. Das sind 4 Semester, die einem in der gesamten Laufbahn Vorteile bringen.
In manchen Laufbahnen ist der Master sogar Voraussetzung wie höherer Dienst oder manchmal auch für leitende Positionen.

Jein, das gilt für Beamte bzw. Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, da hier klare Besoldungsregelungen nach Bildungsgrad/Bereich/"Betriebszugehörigkeit" gelten und für jeden einsehbar sind. In der Privatwirtschaft funktioniert das ganze alles etwas anders, ein Master-Ing. kann bei einem Dienstleister erheblich weniger verdienen als ein Bachelor-Ing. bei MAN oder BMW in Festanstellung.
 
Kann, muss aber nicht. Damals bei Bosch bei der internen Stellenbörse stand als Voraussetzung für jede leitende IT-Stelle Master oder Ing. Uni.
Soll jeder machen, was er will. Ich halte den Abbruch des Masters für einen großen Fehler.
 
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downforze schrieb:
Kann, muss aber nicht. Damals bei Bosch bei der internen Stellenbörse stand als Voraussetzung für jede leitende IT-Stelle Master oder Ing. Uni.
Soll jeder machen, was er will. Ich halte den Abbruch des Masters für einen großen Fehler.

Richtig, darum muss man jede Situation individuell betrachten. Bezogen auf den TE sehe ich den Master als nicht von großer Bedeutung, eine attraktive Einstiegsstelle würde ich in der Situation als zielführender bewerten.

Du hast natürlich insofern recht, das wenn man von der Schule in die UNI geht nur ein Bachelor eigentlich sinnfrei ist, wir haben eine politisch gewollte Tendenz seit den nullern zum Massenstudium und der damit leider einher gehenden starken Entwertung der beruflichen Ausbildung, die meisten "Bachelor" verrichten Tätigkeiten für die eine Berufsausbildung mehr als ausreichend ist, hier muss man einen Master fast schon gezwungenermaßen machen um diesem Entwertungskarussel zumindest ein wenig zu entkommen, das trifft aber eben nicht wirklich auf einen mitte 30 jährigen zwingend zu.
 
In der heutigen Zeit weiß man nicht, wo man sich vielleicht in 2 Jahren bewerben muss. Deshalb hätte ich den Master noch gemacht. Man weiß nie,ob man ihn noch braucht.
 
Hab jetzt nicht alles gelesen, wollte nur kurz meine Erfahrung teilen, weil ich einer ähnlichen, wenn nicht sogar schlechteren Situation war (Ü30, Bachelor und im Gegensatz zu dir keine Berufserfahrung). Eingeladen wurde ich schon ein paar Mal aber am Ende hat immer die Berufserfahrung gefehlt... Da du die schon hast, sehe ich die Situation nicht ganz so schlimm. Man kann dann immer Bezug auf Projekte, Aufgaben oder Kenntnisse nehmen. Es wird natürlich trotzdem einige Bewerbungen und etwas Zeit brauchen aber es klappt. Hat es bei mir auch :)

Ich hab mich dann entschieden erstmal in einer Werkstudentenstelle etwas Erfahrung zu sammeln und habe mich sehr schnell dort wegbeworben. Konnte innerhalb kurzer Zeit dann eine Stelle im öD finden. Ich hatte das Gefühl und sehe es ja jetzt selber, dass man dort relativ einfach eingeladen wird solange die Voraussetzungen grob passen. Das Alter oder der vorherige Lebenslauf spielten nie eine Rolle und es ging nur um Berufserfahrung und Kenntnisse. Der Tipp mit dem öD kam ja oben schonmal, kann ich als Einstieg empfehlen.

Wenn man dann erstmal einen Fuß in der Tür hat und die Stelle ansatzweise in die gewünschte Richtung geht, wird's später einfacher und es lebt sich entspannter :D Wenn der öD einem nicht gefällt, sollte man jedoch auch schnell wieder weg. Man hört öfters dass man nach einiger Zeit "verbrannt" ist für die Wirtschaft...

EDIT: Wollte mit dem Post nicht den Rahmen sprengen,. Wenn du Fragen hast, stell sie gerne hier oder PN.
 
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Jop, Konzern und ÖD prägt. Nach 2-5 Jahren wird's schwierig (nicht unmöglich!) in KUM zu wechseln.
 
Meine Empfehlung ist sich bei Positionen zu bewerben während der Master noch läuft. Im Lebenslauf dann als noch laufend markieren. Sobald du 2-3 Jahre einschlägige Berufserfahrung hast, interessieren sich die meisten im IT Umfeld nicht mehr für den Titel.

Ich selbst besitze nur einen abgeschlossenen Bachelor (Master liegt pausiert seit Jahren). Werde trotzdem ständig von Recruitern kontaktiert. Hab mich ende diesen Jahres nach andere Optionen umgeschaut und mehrere Team Lead Level Positionen angeboten bekommen. Was man daraus lernt ist, dass Beruflicher Werdegang ist entscheidend. Jeder fängt mal unten an und muss sich hoch-arbeiten.
Beim Staat zu Arbeiten empfehle ich jedoch nicht, der Finanzielle Ausblick ist einfach zu limitiert.
 
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