Einfach auf die Microsoft-Programme zu verweisen, diese mit der eigenen Rübe zu kombinieren und zu behaupten, das würde reichen, ist nicht wirklich die richtige Herangehensweise.
Im Grunde sollte man immer die Rübe einschalten, wenn man sich im Netz bewegt. Keine dubiosen Seiten aufrufen, Schmuddelseiten Schmuddelseiten sein lassen und nichts runterladen, wo man weiß, dass es nicht regulär bzw. legal ist. Im Grunde braucht man dann so keinen Viren- oder Firewallschutz. Pastorentöchter haben eben nix zu befürchten.
Aber leider ist das Leben nicht so einfach, neben Schwarz und Weiß gibt es halt auch noch Grau und viele weitere Farben.
Fakt ist, Produkte von Microsoft sind immer am angreifbarsten weil sie weitest verbreitet sind und das motiviert die "Kreativen" hinter Viren und Konsorten besonders: Microsoft, der achso perfekte Konzern muss geärgert werden, man muss die Fehler nur finden und gnadenlos ausnutzen. Und die Geschichte hat viele Beispiele dafür, immer wieder wurden Microsoft-Produkte vorgeführt und in Zukunft wird sich daran sicherlich nichts ändern. Ist doch heute wie mit Android. Android ist im Grunde nichts anderes als ein modifiziertes Linux. Linux galt vor vielen Jahren (vor Android) noch als absolut sicher, auch von wegen offener Quellcode etc., aber auch wegen nicht so großer Verbreitung im Massenmarkt - Und heute gibt es dennoch Millionen infizierter Smartphones. Allein die Verbreitung reizt so manchen Hacker, mal genauer hinzuschauen und "sportlichen Ehrgeiz" zu entwickeln.
Insofern würde ich niemals allein auf Microsoft-Produkte vertrauen. Was aber bringen nun "Ersatz"-Produkte? Eine generelle Antwort kann man nicht geben und das was heute vielleicht gut ist, könnte morgen schon nicht mehr erste Wahl sein.
Muss es ein Kaufprodukt sein oder können auch kostenfreie Produkte etwas taugen? Sowohl als auch. Aber die beste Sicherheitssoftware hat auch Lücken. Wer weiß, welche Lösung wo ihre Schwächen hat, programmiert seine Schadsoftware unter Umständen auch schon mal zielgerichtet.
Konkrete Erfahrungen habe ich auch:
die 360er Security hat mir nicht wirklich gefallen, möglicherweise wegen der Umgewöhnung. Keine Frage. Aber auch die Systemperformance gefiel mir nach der Installation nicht. Ausprobiert auf zwei unterschiedlichen Rechnern mit unterschiedlichen Windows-Versionen. Auf'm Smartphone auch schon mal ausprobiert. Flog recht schnell wieder runter. Aber ist zu lange her als dass ich konkreter werden kann. Ich glaube, das Ding fing an, sich zu sehr einzumischen in Belange, wo es nicht hingehörte. Wie es da heute aussieht, weiß ich nicht.
Kaspersky hatte ich einige Jahre lang. Hat immer gut angeschlagen, zeigte aber auch einige Fehlalarme. Da aber nichts automatisch gelöscht wurde (hatte ich so eingestellt), hatte ich keine Erlebnisse, wie es schon mal bei Avira-Usern vorkam, die nach einem Eingriff ihres "Viren-Scanners" ein nicht mehr startendes Windows zu bewältigen hatten.
Avast - kann man nehmen, muss man aber nicht. Von der Systemlast her ist es mir zu gierig. Und die Fundquoten sind mitunter sehr verbesserungswürdig. Ein Verwandter konnte vor zwei Jahren ein Liedchen darüber singen. Der flucht heute noch. Gelernt hat er dennoch nicht, er will nix anderes. So sei es dann eben.
Auf Bitdefender bin ich auch irgendwann gestoßen, nachdem ich nach längerer Kaspersky-Nutzung mal was anderes ausprobieren wollte. Irgendwann nahm Kaspersky immer mehr Entscheidungen dem Nutzer ab. Und das was dabei rauskam, war nicht immer in meinem Sinne. Bitdefender habe ich jetzt seit ich glaube vier Jahren. Ich bin überwiegend zufrieden, manchmal sperrt das Mistding meine heimisches Netzwerk aber bisher habe ich das immer wieder hinbekommen. Nervt halt nur. Fehlalarme hatte ich bisher ein oder zwei Mal (gegen geprüft mit Virustotal.com). Auf dem Smartphone verhält es sich auch angenehm sanft zum Akku und der CPU.
Mal sehen wie lange das noch so geht. Aber ohne möchte ich definitiv nicht sein, eben auch trotz funktionierender Regenbremse auf dem Hals. Manchmal kann es einen eben auch auf gedacht sauberen Seiten erwischen und wenn man dann mit Mikromurks-Programmen unterwegs ist, also das Risiko ist es mir definitiv nicht wert. Das hatte ich nämlich auch schon mal: bekannte, saubere Seite, hohe Besucherzahlen, Server wurde gehackt. Bitdefender hat die Seite geblockt. Was wäre wohl ohne Schutz gewesen? Einmal Windows neu aufsetzen? Dateien verschlüsselt und nur gegen Bitcoin freizuschalten? Brauche ich nicht. Und es ist ja nicht so, dass man Unsummen bezahlen muss. Man sollte halt nur nicht die UVP (Unverbindliche PreisVERfehlungen) der Hersteller bezahlen, Angebote gibt es immer wieder und oft genug. Und egal wo: immer darauf achten, dass man keine automatische Verlängerung "anne Hacken" hat. Die kostet immer die UVP.