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BitFenix-Phenom-Lesertest.pdf
BitFenix Phenom
Konsequent und funktionell, mit gutem Design.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Gehäusedaten
Verpackung / Inhalt
Ex- und Intérieur
System-Installation
Systemtest / Ergebnisse
Fazit
Einleitung
Das jüngst vorgestellte Kompaktgehäuse von BitFenix trägt den Namen Phenom.
Seine zeitlose Form sowie dezent gesetzten Designmerkmale prägen es und stellen eine konsequente Fortsetzung des Prodigy dar. Mit dem, nicht in der Größe jedoch beim Design an den MacPro erinnernden, Prodigy hatte BitFenix bereits Anfang letzten Jahres den Nerv der Zeit getroffen. Die Gehäusespezialisten von BitFenix schlafen nicht und machen ihre Hausaufgaben gut. Es wird versucht auf Wünsche der Community einzugehen und logische Erweiterungen anzubieten. So gibt es fortan die Möglichkeit den Formfaktor Micro-ATX, sowohl beim Prodigy als auch dem Phenom, zu nutze - endlich!
Das Phenom wird also, wie das Prodigy, in zwei verschiedenen Ausführungen angeboten. Den altbekannten Mini-ITX-Formfaktor, welcher viel Platz für Festplatten oder Wasserkühlung bietet, sowie dem neu hinzugekommenen Micro-ATX-Formfaktor, dessen Platzangebot, in dieser Gehäuseklasse, völlig neue Möglichkeiten bei der Hardware-Konfiguration ermöglicht; Stichwort SLI/CF oder teil-passiv! Im nachfolgenden Test gilt es herauszufinden ob BitFenix abermals einen Coup landen konnte und wie viel vom Phenom tatsächlich einem Phänomen gleicht. Getestet wurde hier speziell die Variante mit Micro-ATX-Formfaktor, mit einem Mini-ITX-Motherboard!
Quelle: BitFenix.com
Verpackung und Inhalt
Die Verpackung entsprach dem bekannten Standard. Außen schlichter Pappkarton, auf dem ein paar Informationen und Bilder des Produktes abgebildet waren und innen Styropor, zum Schutze des Gehäuses. BitFenix spendiert dem Phenom sowohl einen 120mm Lüfter bodenseitig als auch rückseitig. Ferner liegt dem Gehäuse ein 5,25“ auf 3,5“/2,5“-Adapter bei. Damit ist der Lieferumfang sehr überschaubar, jedoch komplett. Die Lüfter machten einen ordentlichen Eindruck, wurden jedoch aufgrund des fehlenden PWM, welches nicht einmal Lian Li in seinen Premiumgehäusen anbietet, ersetzt.
Ex- und intérieur
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Unumstritten ist jedoch die Konsequenz, mit welcher BitFenix dieses Gehäuse entwickelt hat. Die inneren Werte des Phenom stammen ganz offensichtlich vom Prodigy. Äußerlich ähneln sich die beiden Gehäuse nur noch ihrer Größe wegen, denn auf herausstechende Akzente hat man diesmal anscheinend bewusst verzichtet. Folglich ist die Front nur äußerst dezent, nach oben hin, keilförmig angewinkelt. Eine ebenso dezente Gitterstruktur ziert die seitliche Kontur des Front- und Obergehäuses. Ansonsten gibt es lediglich die rudimentären Ein- und Ausgänge an der rechten Gehäusewand, darunter zwei USB 3.0-Eingänge, Audio Ein- und Ausgang, einen Ein/Aus-Schalter sowie den Resetbutton.
Das war’s - Minimalismus in vollendeter Konsequenz.
Über die Installationsmöglichkeit für ein Slot-in DVD/BR-Laufwerk, neben dem seitlichen I/O, hätte sich der ein oder andere Käufer dennoch, bestimmt gefreut. Dafür bietet das Phenom, je nach Hardwarekonfiguration, sage und schreibe ein halbes Dutzend an Installationsmöglichkeiten für Festplatten, ohne dabei einen Festplattenkäfig zu beherbergen! Gegenüber des Motherboard-Tray kann ein Blech verschraubt werden, welches wahlweise zwei 3,5“ oder drei 2,5“ Festplatten aufnimmt. Weitere zwei 3,5“ Festplatten können auf dem Boden des Gehäuses installiert werden. Im 5,25“-Schacht kann eine weitere, mit dem beiliegenden Adapter, 3,5“ oder 2,5“ Festplatte untergebracht werden. ACHTUNG! Hierdurch verkürzt sich, je nach Hardwarekonfiguration, die Maximallänge für eine oder beide Grafikkarte(n) auf circa 170mm. Eine weitere Möglichkeit, zwei 2,5“ Festplatten unterzubringen, befindet sich auf der rechten Seitenwand, direkt neben der I/O-Platine. Äußerst angenehm fällt der üppig geratene Ausschnitt am Motherboard-Tray auf. Dieser ermöglicht einen Kühlerwechsel, an der CPU, ohne dabei gleich das halbe System ausbauen zu müssen. Mit bis zu 5 Lüftern kann in dem Gehäuse für genügend Frischluft gesorgt werden.
BitFenix wirbt bei der Micro-ATX-Variante mit einem sogenannten „magnetic heat shield“, einer magnetischen Platte, die am äußeren Gehäuseboden befestigt werden kann. Die Idee dahinter ist denkbar simpel. Das senkrecht, an der Gehäusefront, installierte Netzteil saugt Frischluft über die Front an, welche dann an der Rückseite vom Netzteil, am Gehäuseboden, entweicht. Das „magnetic heat shield“ soll nun verhindern, dass diese erwärmte Luft zurück ins Gehäuseinnere gelangt. Mit Nichten ein „must have“ aber am Ende sind es die Details welche den Gesamteindruck vervollständigen.
Somit muss ich auch fairerweise die fehlenden Staubfilter erwähnen. Zwar sehe ich an dieser Stelle das Budget als limitierenden Faktor, bin mir im gleichen Zuge jedoch sicher: Zehn Euro Aufpreis, für ein rudimentäres Filtersystem, würden das Paket wesentlich „runder“ wirken lassen und den Kunden mit Sicherheit nicht abschrecken - im Gegenteil.
Grundsätzlich scheint BitFenix es jedoch glänzend zu verstehen wie man „Weniger ist Mehr“ bei einem Gehäuse umsetzt, ohne dabei essentielle Details zu vergessen.
System-Installation
Wie das Gros seiner Konkurrenz leistet auch BitFenix den aktuellen Trends Folge. Kompakt, stromsparend, leise, qualitativ hochwertig, mit modernem, zeitlosen Design und zu einem Preis von unter 100€. Um möglichst viele dieser Aspekte in meinem Test abzudecken, sieht die Auswahl an Systemkomponenten folgendermaßen aus:
Ohne Modifikationen am Gehäuse war es bis Dato nicht möglich diese Komponenten auf solch kompaktem Raum zu behausen. Normalerweise werde Motherboards rechtsseitig im Gehäuse installiert. BitFenix hat bei der Variante mit Micro-ATX jedoch die Seiten gewechselt. Was im ersten Moment nicht weiter Beachtung findet, entpuppt sich als kleiner Geniestreich. Denn durch den Seitenwechsel sind, die am meisten Strom ziehenden und somit wärmsten Komponenten, die Grafikkarten, direkt an der Quelle zur kühlen Frischluft positionieren. Gerade wenn man die vorliegende Hardwarekonfiguration in Betracht zieht, ist dies weitaus mehr als nur ein angenehmer Nebeneffekt. Dank der schon erwähnten Öffnung am Motherboard-Tray konnte ich die gesamte Hardware relativ leicht installieren, bevor der enorm platzeinnehmende Kühler montiert wurde. Ein Kabel-Management sucht man bei Gehäusen dieser Größenordnung vergebens. Ganz verschwinden lassen kann man die Kabel nicht, muss aber ebenfalls nicht die Fingerfertigkeit eines Houdini, oder da Vinci’s Einfallsreichtum besitzen um sie relativ unauffällig zu platzieren. Bei dem System der PCI-Halterung habe ich eine geteilte Meinung. Einerseits lassen sich mit nur einer Schraube, die man mit bloßen Fingern auf- und zudrehen kann, alle 5 PCI-Steckplätze fixieren, andererseits können einem so die Slot-Bleche ins Gehäuseinnere fallen. Lian Li bietet mit seinem sogenannten Toolless-System zwar eine definitiv bessere Alternative, dieses findet man jedoch nur in Gehäusen welche mit dem doppelten bis dreifachen Preis des Phenom zu Buche schlagen!
Systemtest und Ergebnisse
Hardwareprodukte werden zunehmend auf Effizienz getrimmt und ermöglichen so kompakte Performance, die zugleich auch noch unter Volllast leise sein kann. Wer mit dem Computer nicht nur Spiele spielt sondern auch arbeitet wird dies sehr zu schätzen wissen. Somit liegt mein Augenmerk bei diesem Test auf Temperaturen und der damit in Verbindung stehenden Geräuschentwicklung. Leider stand mir für diesen Test kein High-End Messgerät für die Akustik zur Verfügung. Daher möchte ich davon absehen gemessene Ergebnisse zu präsentieren und stattdessen meinen subjektiven Eindruck schildern. Als Referenz habe ich in puncto Lautstärke ein MacBook Pro 15“ mit Retina-Display unter Idle erkoren. Dieses Gerät ist meiner Meinung nach, im alltäglichen Betrieb lautlos. Im System arbeiten jeweils zwei 140mm und 120mm Lüfter von BeQuiet. Jeweils einer davon sorgt im oberen Gehäuseabteil für die Frischluftzufuhr. Sie saugen diese durch ein, an der Oberseite liegendes, Mesh ins Gehäuseinnere. Die kühle Luft wird zuerst durch die Lamellen des Prolimatech MK 26 gedrückt um eine möglichst kühle GPU zu erhalten. Im Anschluss gelangt die leicht erwärmte Luft ins restliche Gehäuse. Der zweite 120mm-Lüfter ist zwischen den beiden „Kühltürmen“ des Noctua NH-D14 installieret und hilft dem, an der Rückseite des Gehäuses installierten, 140mm-Lüfter die warme Luft aus dem Gehäuse zu drücken. Das Netzteil hat seine Waben-Struktur zum Noctua gerichtet und kann damit seine erwärmte Luft gut in den Gesamtkreislauf einbringen. Die Lüfter sind allesamt softwareseitig, über eine Lüfter-Kurve, gesteuert. Das System verbraucht unter maximaler Belastung 250W. Respektive ist das Netzteil mit gut fünfzig Prozent überdimensioniert, hat einen maximalen Wirkungsgrad unter Volllast und wir laufen zu keinem Zeitpunkt Gefahr, dass unser Stromgeber den Hitzetod stirbt. Die Belastungstests liefen stets 30 Minuten. Im Anschluss wartete ich weitere 30 Minuten um realistische Idle-Temperaturen zu erhalten. Die Raumtemperatur lag während der Testläufe bei 22°C.
IDLE
LAST (FurMark)
Subjektiv ist der PC im Normalgebrauch lautlos. Da jeder Mensch eine andere Wahrnehmung hat, möchte ich an dieser Stelle nur noch sagen, dass der entstehende Geräuschpegel unter Volllast durchaus akzeptabel ist und sobald Musik in Wohnraum-Lautstärke läuft, die PC-Geräusche bereits übertönt werden. Dies attestiert dem Phenom ein durchaus gelungenes Kühlkonzept. Wie bereits erwähnt, ist meiner Meinung nach besonders die oben liegende Grafikkarte ein entscheidender Faktor. Dies mag sich mit einer anderen Hardware-Zusammenstellung ändern, zum Beispiel bei einem SLI-System. Doch selbst dort sehe ich die oben angesiedelten Grafikkarten als Pro. BitFenix bietet dem Nutzer durch die Positionsmöglichkeiten von Radiatoren, Lüftern und Festplatten jedoch enormen Spielraum. Ziehe ich einmal in Betracht wie viele Gehäusemodifikationen mit dem Prodigy bisher im Internet gezeigt wurden, so bin ich wahrlich gespannt was die Szene mit dem Phenom alles anstellen wird!
Der Test hat jedenfalls gezeigt, dass es mit aktueller, hochwertiger Hardware durchaus möglich ist ein kompaktes System lautlos bis leise zu kühlen, sogar mit Luft! Für den Test habe ich das System auf den Schreibtisch gestellt. Für einen Größenvergleich sieht man zu seiner Linken einen 24“-Monitor, davor das MacBook Pro mit 15“-Display. Vermutlich wird das außerordentlich elegant anmutende BitFenix Phenom aber auch in Zukunft dort stehen. Da das I/O-Panel rechtsseitig installiert ist, kann ich dies nicht vollends bequem bedienen. Doch im Zweifelsfalle kann man ja die Seitenwände tauschen. Mir sind die Status-LEDs am I/O-Panel sowieso viel zu hell und würden mir vermutlich eher störend ins Auge fallen. Ich kann nicht nachvollziehen wieso Gehäusehersteller weiterhin auf diese unangenehm hellen LEDs setzen. Gerade beim Phenom hätte ich dezentere Status-LEDs erwartet. Eventuell nimmt sich ja BitFenix dies, als erster Gehäusehersteller, für die Zukunft zu Herzen -wer weiß!
Fazit
Nein, BitFenix hat mit dem Phenom das Rad nicht neu erfunden, wozu auch? Die Rechnung scheint jedenfalls aufgegangen zu sein. Man hält am alten Erfolg des Prodigy fest und präsentiert diesen im konsequent reduzierten Design des Phenom. Galt Lian Li bis Dato als das Nonplusultra, wenn es um qualitativ hochwertige PC-Gehäuse im schicken Design ging, so gräbt BitFenix nun an diesem Fundament.
Ja, Lian Li bietet Gehäuse aus Aluminium, eine über alle Zweifel erhabene Verarbeitungsqualität, gut durchdachte Belüftungskonzepte, Toolless-Systeme und vieles Mehr. Doch BitFenix ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus und zeigt, dass auch sie das Zeug zum Premium-Hersteller haben. Die Verarbeitungsqualität, die Raffinesse beim Belüftungskonzept, die Möglichkeiten bezüglich Hardwareinstallation, das Design, ja einfach das gesamte Konzept haben mich beim Phenom überzeugt.
Im gesamten Test sind mir lediglich zwei Dinge negativ aufgefallen. Die fehlenden Staub-Filter sowie die zu intensiv leuchtenden Status-LEDs. Doch das ist klagen auf hohem Niveau und beiden Punkten kann man mit wenigen Handgriffen Abhilfe schaffen (Widerstand + Organza Stoff). Ferner bietet BitFenix das Phenom zu einem Kampfpreis von 79,- an. (Stand 1.November.2013)
Irgendwo musste man also kürzen. Wer sich ein kompaktes, leistungsstarkes, leises und sehr minimalistisch anmutendes System selber zusammenstellen möchte, ohne am Gehäuse Modifizierungen vornehmen zu müssen, der wird am Phenom von BitFenix vermutlich nur schwerlich herumkommen.
Ich habe in diesem Test versucht viele Fragen zu beantworten und meinen Eindruck möglichst detailliert zu vermitteln. Bei offen gebliebenen Fragen kann man diese jedoch gerne als Beitrag formulieren. Ich werde versuchen mich derer anzunehmen und zu beantworten.
Mein Dank gilt BitFenix, die mir freundlicherweise dieses Gehäuse zur Verfügung stellten, sowie ComputerBase für die Ausschreibung des Lesertests.
BitFenix-Phenom-Lesertest.pdf
BitFenix Phenom
Konsequent und funktionell, mit gutem Design.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Gehäusedaten
Verpackung / Inhalt
Ex- und Intérieur
System-Installation
Systemtest / Ergebnisse
Fazit
Einleitung
Das jüngst vorgestellte Kompaktgehäuse von BitFenix trägt den Namen Phenom.
Seine zeitlose Form sowie dezent gesetzten Designmerkmale prägen es und stellen eine konsequente Fortsetzung des Prodigy dar. Mit dem, nicht in der Größe jedoch beim Design an den MacPro erinnernden, Prodigy hatte BitFenix bereits Anfang letzten Jahres den Nerv der Zeit getroffen. Die Gehäusespezialisten von BitFenix schlafen nicht und machen ihre Hausaufgaben gut. Es wird versucht auf Wünsche der Community einzugehen und logische Erweiterungen anzubieten. So gibt es fortan die Möglichkeit den Formfaktor Micro-ATX, sowohl beim Prodigy als auch dem Phenom, zu nutze - endlich!
Das Phenom wird also, wie das Prodigy, in zwei verschiedenen Ausführungen angeboten. Den altbekannten Mini-ITX-Formfaktor, welcher viel Platz für Festplatten oder Wasserkühlung bietet, sowie dem neu hinzugekommenen Micro-ATX-Formfaktor, dessen Platzangebot, in dieser Gehäuseklasse, völlig neue Möglichkeiten bei der Hardware-Konfiguration ermöglicht; Stichwort SLI/CF oder teil-passiv! Im nachfolgenden Test gilt es herauszufinden ob BitFenix abermals einen Coup landen konnte und wie viel vom Phenom tatsächlich einem Phänomen gleicht. Getestet wurde hier speziell die Variante mit Micro-ATX-Formfaktor, mit einem Mini-ITX-Motherboard!
Quelle: BitFenix.com
Verpackung und Inhalt
Die Verpackung entsprach dem bekannten Standard. Außen schlichter Pappkarton, auf dem ein paar Informationen und Bilder des Produktes abgebildet waren und innen Styropor, zum Schutze des Gehäuses. BitFenix spendiert dem Phenom sowohl einen 120mm Lüfter bodenseitig als auch rückseitig. Ferner liegt dem Gehäuse ein 5,25“ auf 3,5“/2,5“-Adapter bei. Damit ist der Lieferumfang sehr überschaubar, jedoch komplett. Die Lüfter machten einen ordentlichen Eindruck, wurden jedoch aufgrund des fehlenden PWM, welches nicht einmal Lian Li in seinen Premiumgehäusen anbietet, ersetzt.
Ex- und intérieur
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Unumstritten ist jedoch die Konsequenz, mit welcher BitFenix dieses Gehäuse entwickelt hat. Die inneren Werte des Phenom stammen ganz offensichtlich vom Prodigy. Äußerlich ähneln sich die beiden Gehäuse nur noch ihrer Größe wegen, denn auf herausstechende Akzente hat man diesmal anscheinend bewusst verzichtet. Folglich ist die Front nur äußerst dezent, nach oben hin, keilförmig angewinkelt. Eine ebenso dezente Gitterstruktur ziert die seitliche Kontur des Front- und Obergehäuses. Ansonsten gibt es lediglich die rudimentären Ein- und Ausgänge an der rechten Gehäusewand, darunter zwei USB 3.0-Eingänge, Audio Ein- und Ausgang, einen Ein/Aus-Schalter sowie den Resetbutton.
Das war’s - Minimalismus in vollendeter Konsequenz.
Über die Installationsmöglichkeit für ein Slot-in DVD/BR-Laufwerk, neben dem seitlichen I/O, hätte sich der ein oder andere Käufer dennoch, bestimmt gefreut. Dafür bietet das Phenom, je nach Hardwarekonfiguration, sage und schreibe ein halbes Dutzend an Installationsmöglichkeiten für Festplatten, ohne dabei einen Festplattenkäfig zu beherbergen! Gegenüber des Motherboard-Tray kann ein Blech verschraubt werden, welches wahlweise zwei 3,5“ oder drei 2,5“ Festplatten aufnimmt. Weitere zwei 3,5“ Festplatten können auf dem Boden des Gehäuses installiert werden. Im 5,25“-Schacht kann eine weitere, mit dem beiliegenden Adapter, 3,5“ oder 2,5“ Festplatte untergebracht werden. ACHTUNG! Hierdurch verkürzt sich, je nach Hardwarekonfiguration, die Maximallänge für eine oder beide Grafikkarte(n) auf circa 170mm. Eine weitere Möglichkeit, zwei 2,5“ Festplatten unterzubringen, befindet sich auf der rechten Seitenwand, direkt neben der I/O-Platine. Äußerst angenehm fällt der üppig geratene Ausschnitt am Motherboard-Tray auf. Dieser ermöglicht einen Kühlerwechsel, an der CPU, ohne dabei gleich das halbe System ausbauen zu müssen. Mit bis zu 5 Lüftern kann in dem Gehäuse für genügend Frischluft gesorgt werden.
BitFenix wirbt bei der Micro-ATX-Variante mit einem sogenannten „magnetic heat shield“, einer magnetischen Platte, die am äußeren Gehäuseboden befestigt werden kann. Die Idee dahinter ist denkbar simpel. Das senkrecht, an der Gehäusefront, installierte Netzteil saugt Frischluft über die Front an, welche dann an der Rückseite vom Netzteil, am Gehäuseboden, entweicht. Das „magnetic heat shield“ soll nun verhindern, dass diese erwärmte Luft zurück ins Gehäuseinnere gelangt. Mit Nichten ein „must have“ aber am Ende sind es die Details welche den Gesamteindruck vervollständigen.
Somit muss ich auch fairerweise die fehlenden Staubfilter erwähnen. Zwar sehe ich an dieser Stelle das Budget als limitierenden Faktor, bin mir im gleichen Zuge jedoch sicher: Zehn Euro Aufpreis, für ein rudimentäres Filtersystem, würden das Paket wesentlich „runder“ wirken lassen und den Kunden mit Sicherheit nicht abschrecken - im Gegenteil.
Grundsätzlich scheint BitFenix es jedoch glänzend zu verstehen wie man „Weniger ist Mehr“ bei einem Gehäuse umsetzt, ohne dabei essentielle Details zu vergessen.
System-Installation
Wie das Gros seiner Konkurrenz leistet auch BitFenix den aktuellen Trends Folge. Kompakt, stromsparend, leise, qualitativ hochwertig, mit modernem, zeitlosen Design und zu einem Preis von unter 100€. Um möglichst viele dieser Aspekte in meinem Test abzudecken, sieht die Auswahl an Systemkomponenten folgendermaßen aus:
Ohne Modifikationen am Gehäuse war es bis Dato nicht möglich diese Komponenten auf solch kompaktem Raum zu behausen. Normalerweise werde Motherboards rechtsseitig im Gehäuse installiert. BitFenix hat bei der Variante mit Micro-ATX jedoch die Seiten gewechselt. Was im ersten Moment nicht weiter Beachtung findet, entpuppt sich als kleiner Geniestreich. Denn durch den Seitenwechsel sind, die am meisten Strom ziehenden und somit wärmsten Komponenten, die Grafikkarten, direkt an der Quelle zur kühlen Frischluft positionieren. Gerade wenn man die vorliegende Hardwarekonfiguration in Betracht zieht, ist dies weitaus mehr als nur ein angenehmer Nebeneffekt. Dank der schon erwähnten Öffnung am Motherboard-Tray konnte ich die gesamte Hardware relativ leicht installieren, bevor der enorm platzeinnehmende Kühler montiert wurde. Ein Kabel-Management sucht man bei Gehäusen dieser Größenordnung vergebens. Ganz verschwinden lassen kann man die Kabel nicht, muss aber ebenfalls nicht die Fingerfertigkeit eines Houdini, oder da Vinci’s Einfallsreichtum besitzen um sie relativ unauffällig zu platzieren. Bei dem System der PCI-Halterung habe ich eine geteilte Meinung. Einerseits lassen sich mit nur einer Schraube, die man mit bloßen Fingern auf- und zudrehen kann, alle 5 PCI-Steckplätze fixieren, andererseits können einem so die Slot-Bleche ins Gehäuseinnere fallen. Lian Li bietet mit seinem sogenannten Toolless-System zwar eine definitiv bessere Alternative, dieses findet man jedoch nur in Gehäusen welche mit dem doppelten bis dreifachen Preis des Phenom zu Buche schlagen!
Systemtest und Ergebnisse
Hardwareprodukte werden zunehmend auf Effizienz getrimmt und ermöglichen so kompakte Performance, die zugleich auch noch unter Volllast leise sein kann. Wer mit dem Computer nicht nur Spiele spielt sondern auch arbeitet wird dies sehr zu schätzen wissen. Somit liegt mein Augenmerk bei diesem Test auf Temperaturen und der damit in Verbindung stehenden Geräuschentwicklung. Leider stand mir für diesen Test kein High-End Messgerät für die Akustik zur Verfügung. Daher möchte ich davon absehen gemessene Ergebnisse zu präsentieren und stattdessen meinen subjektiven Eindruck schildern. Als Referenz habe ich in puncto Lautstärke ein MacBook Pro 15“ mit Retina-Display unter Idle erkoren. Dieses Gerät ist meiner Meinung nach, im alltäglichen Betrieb lautlos. Im System arbeiten jeweils zwei 140mm und 120mm Lüfter von BeQuiet. Jeweils einer davon sorgt im oberen Gehäuseabteil für die Frischluftzufuhr. Sie saugen diese durch ein, an der Oberseite liegendes, Mesh ins Gehäuseinnere. Die kühle Luft wird zuerst durch die Lamellen des Prolimatech MK 26 gedrückt um eine möglichst kühle GPU zu erhalten. Im Anschluss gelangt die leicht erwärmte Luft ins restliche Gehäuse. Der zweite 120mm-Lüfter ist zwischen den beiden „Kühltürmen“ des Noctua NH-D14 installieret und hilft dem, an der Rückseite des Gehäuses installierten, 140mm-Lüfter die warme Luft aus dem Gehäuse zu drücken. Das Netzteil hat seine Waben-Struktur zum Noctua gerichtet und kann damit seine erwärmte Luft gut in den Gesamtkreislauf einbringen. Die Lüfter sind allesamt softwareseitig, über eine Lüfter-Kurve, gesteuert. Das System verbraucht unter maximaler Belastung 250W. Respektive ist das Netzteil mit gut fünfzig Prozent überdimensioniert, hat einen maximalen Wirkungsgrad unter Volllast und wir laufen zu keinem Zeitpunkt Gefahr, dass unser Stromgeber den Hitzetod stirbt. Die Belastungstests liefen stets 30 Minuten. Im Anschluss wartete ich weitere 30 Minuten um realistische Idle-Temperaturen zu erhalten. Die Raumtemperatur lag während der Testläufe bei 22°C.
IDLE
LAST (FurMark)
Subjektiv ist der PC im Normalgebrauch lautlos. Da jeder Mensch eine andere Wahrnehmung hat, möchte ich an dieser Stelle nur noch sagen, dass der entstehende Geräuschpegel unter Volllast durchaus akzeptabel ist und sobald Musik in Wohnraum-Lautstärke läuft, die PC-Geräusche bereits übertönt werden. Dies attestiert dem Phenom ein durchaus gelungenes Kühlkonzept. Wie bereits erwähnt, ist meiner Meinung nach besonders die oben liegende Grafikkarte ein entscheidender Faktor. Dies mag sich mit einer anderen Hardware-Zusammenstellung ändern, zum Beispiel bei einem SLI-System. Doch selbst dort sehe ich die oben angesiedelten Grafikkarten als Pro. BitFenix bietet dem Nutzer durch die Positionsmöglichkeiten von Radiatoren, Lüftern und Festplatten jedoch enormen Spielraum. Ziehe ich einmal in Betracht wie viele Gehäusemodifikationen mit dem Prodigy bisher im Internet gezeigt wurden, so bin ich wahrlich gespannt was die Szene mit dem Phenom alles anstellen wird!
Der Test hat jedenfalls gezeigt, dass es mit aktueller, hochwertiger Hardware durchaus möglich ist ein kompaktes System lautlos bis leise zu kühlen, sogar mit Luft! Für den Test habe ich das System auf den Schreibtisch gestellt. Für einen Größenvergleich sieht man zu seiner Linken einen 24“-Monitor, davor das MacBook Pro mit 15“-Display. Vermutlich wird das außerordentlich elegant anmutende BitFenix Phenom aber auch in Zukunft dort stehen. Da das I/O-Panel rechtsseitig installiert ist, kann ich dies nicht vollends bequem bedienen. Doch im Zweifelsfalle kann man ja die Seitenwände tauschen. Mir sind die Status-LEDs am I/O-Panel sowieso viel zu hell und würden mir vermutlich eher störend ins Auge fallen. Ich kann nicht nachvollziehen wieso Gehäusehersteller weiterhin auf diese unangenehm hellen LEDs setzen. Gerade beim Phenom hätte ich dezentere Status-LEDs erwartet. Eventuell nimmt sich ja BitFenix dies, als erster Gehäusehersteller, für die Zukunft zu Herzen -wer weiß!
Fazit
Nein, BitFenix hat mit dem Phenom das Rad nicht neu erfunden, wozu auch? Die Rechnung scheint jedenfalls aufgegangen zu sein. Man hält am alten Erfolg des Prodigy fest und präsentiert diesen im konsequent reduzierten Design des Phenom. Galt Lian Li bis Dato als das Nonplusultra, wenn es um qualitativ hochwertige PC-Gehäuse im schicken Design ging, so gräbt BitFenix nun an diesem Fundament.
Ja, Lian Li bietet Gehäuse aus Aluminium, eine über alle Zweifel erhabene Verarbeitungsqualität, gut durchdachte Belüftungskonzepte, Toolless-Systeme und vieles Mehr. Doch BitFenix ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus und zeigt, dass auch sie das Zeug zum Premium-Hersteller haben. Die Verarbeitungsqualität, die Raffinesse beim Belüftungskonzept, die Möglichkeiten bezüglich Hardwareinstallation, das Design, ja einfach das gesamte Konzept haben mich beim Phenom überzeugt.
Im gesamten Test sind mir lediglich zwei Dinge negativ aufgefallen. Die fehlenden Staub-Filter sowie die zu intensiv leuchtenden Status-LEDs. Doch das ist klagen auf hohem Niveau und beiden Punkten kann man mit wenigen Handgriffen Abhilfe schaffen (Widerstand + Organza Stoff). Ferner bietet BitFenix das Phenom zu einem Kampfpreis von 79,- an. (Stand 1.November.2013)
Irgendwo musste man also kürzen. Wer sich ein kompaktes, leistungsstarkes, leises und sehr minimalistisch anmutendes System selber zusammenstellen möchte, ohne am Gehäuse Modifizierungen vornehmen zu müssen, der wird am Phenom von BitFenix vermutlich nur schwerlich herumkommen.
Ich habe in diesem Test versucht viele Fragen zu beantworten und meinen Eindruck möglichst detailliert zu vermitteln. Bei offen gebliebenen Fragen kann man diese jedoch gerne als Beitrag formulieren. Ich werde versuchen mich derer anzunehmen und zu beantworten.
Mein Dank gilt BitFenix, die mir freundlicherweise dieses Gehäuse zur Verfügung stellten, sowie ComputerBase für die Ausschreibung des Lesertests.
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