Songoku.
Lieutenant
- Registriert
- Dez. 2014
- Beiträge
- 613
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung & Vorwort
2. Technische Eckdaten
3. Verpackung, Lieferumfang und Features
4. Kabelausstattung
5. Das Netzteil im Detail
6. Technik
7. Testumgebung + Vergleichskandidaten
7.1 Effizienz
7.2 Spannungsregulation
7.3 Lautstärke
8. Fazit
1. Einleitung und Vorwort
Zuerst möchte ich mich bei Caseking für das Bereitstellen des Produktes bedanken!
Vor knapp einem Jahr stellte Bitfenix den Nachfolger ihrer Fury Netzteil Serie vor, welche vor 4 Jahren auf den Markt kam. Die Fury Reihe war an sich keine schlechte Netzteilreihe. Die beiden größten Kritikpunkte war die Lautstärke und die Spannungswerte unter Vollast.
Die neue Reihe hört nun auf den Namen "Whisper" und ist in 5 verschiedenen Wattklassen erhältlich (450W,550W,650W,750W,850W). In diesem Test soll es um die 550W Variante gehen, welche bei knapp 89€ (zzgl. Versand) startet.
Diese Summe erschien mir zunächst etwas bizarr, da der Vorgänger mit 550W bei knapp 120€ startete. Um einen bestmöglichen Vergleich zu ziehen, schickte mir Caseking neben dem Whisper noch ein Bitfenix Fury 550W mit. Ob das Whisper überzeugen kann, soll dieser Test klären. Los geht´s !
2. Technische Eckpunkte
Schaut man sich das Datenblatt des Netzteils an, sieht man, dass Bitfenix diesmal auf eine Multi Rail Lösung setzt! Im Gegensatz zum Bitfenix Fury stehen euch nun drei anstelle von einer 12V Schiene zur Verfügung. Gerade bei Netzteilen mit einer hohen Nennleistung ist es sinnvoll, die Leistung auf mehrere Schienen zu verteilen. So können die Schutzschaltungen ( beispielsweise bei Überstorm) schneller greifen, sodass ein Schaden an anderen Komponenten verhindert werden kann. Zum Vergleich: Beim Bitfenix Fury standen euch eine 12V Schiene mit 42A zur Verfügung. Meiner Meinung nach kann(!) es erst bei noch höheren Stromstärken (55-60A) ein Risiko darstellen. Nichts desto trotz ist es sehr erfreulich, dass Bitfenix hier auf eine Multi Rail Lösung setzt. Besonders bei den größeren Modellen (650W-850W) sollte das bei vielen Leuten besser ankommen. Sehr schön!
Auf der 3,3V und 5V Schiene stehen euch je 20A zur Verfügung.
Bitfenix stattet das Netzteil mit folgenden Schutzschaltungen aus:
UVP (Unterspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen unter einen gewissen Toleranzwert fallen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
OVP (Überspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen über einen gewissen Toleranzwert steigen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
SCP (Kurzschlusssicherung): Im Falle eines Kurzschlusses verhindert diese Sicherung eine Beschädigung der Kernkomponenten des Netzteils und der einzelnen Systemkomponenten.
OPP (Überlastschutz): Wenn das System „überdimensioniert“ ist, also mehr Leistung vom Netzteil beansprucht wird als es leisten kann, wird diese Sicherung ausgelöst.
OCP (Überstromschutz): Sollte die Last auf den einzelnen Leitungen höher sein als zulässig, schaltet das Netzteil automatisch ab.
OTP (Überhitzungschutz): Überhitzt das Netzteil, schaltet es sich ab, um eine Beschädigung des Netzteils und der Umgebung zu vermeiden.
Damit ist das Schutzschaltungspaket vollständig!
3. Verpackung, Lieferumfang und Features
Bitfenix setzt wie bei der Fury Reihe auf ein schlichtes Verpackungsdesign. Vorne ist das Netzteil abgebildet, während auf der Rückseite die technischen Details zu sehen sind.
Bitfenix bewirbt das Netzteil mit einer 7 jährigen Garantie, einem 80+ Gold Zertifikat und einem leisen Lüfter. Auf das Bitfenix Fury gab es damals "nur" 5 Jahre Garantie. Beide Netzteile weisen das 80+ Gold Zertifikat auf.
Neben dem Netzteil und den Kabeln, welche in einer Kabeltasche mitgeliefert werden, legt Bitfenix zusätzlich noch Kabelbinder, einen Kaltgerätestecker und ein Handbuch bei.
4. Kabelausstattung
Während man beim Bitfenix Fury auf gesleevte Kabel setzte, kommen diesmal Flachbandkabel zum Einsatz. Das sollte auch der Grund für den niedrigeren Preis darstellen. Für 160€ kann man bei Caseking das Netzteil direkt mit einem gesleevten Kabelsatz bestellen. Alternativ gibt es den Kabelsatz auch für 90€ nachzukaufen. Ob sich dieser Preis lohnt, muss jeder für sich selber abwägen. Natürlich gibt es auch Leute, die eher die Flachbandkabel präferieren.
Positiv zu erwähnen ist die Tatsache, dass diesmal ein vollmodulares Design zum Einsatz kommt. Das Bitfenix Fury hatte ein teilmodulares Kabelsystem verbaut.
Bei der Kabelausstattung lässt Bitfenix keine weiteren Wünsche offen. Alle Kabel sind ausreichend lang und die Anzahl der Kabel ist für ein 550W Netzteil gut gewählt. Bei dem Bitfenix Fury 550W hattet ihr beispielsweise 4 PCIE Anschlüsse zur Auswahl. Jedoch bin ich der Ansicht, dass man für ein Dual GPU System sowieso zu einem größeren Netzteil greifen sollte. Daher gehen die 2 PCIE Anschlüsse des Whisper vollkommen in Ordnung.
Positiv ist, dass Bitfenix die zwei PCIE Anschlüsse erneut auf 2 Kabel verteilt. Das sorgt dafür, dass die Leistung aufgeteilt wird und der Kabelstrang nicht überlastet werden kann. Das ist besonders für Übertakter und Dual GPU´s vorteilhaft. Stark!
Einziges Manko: Der 24 Pin ATX Stecker (welcher ins Mainboard gesteckt wird) ist überdurchschnittlich groß und nimmt auch dementsprechend mehr Platz in Anspruch.
5. Das Netzteil im Detail
Das Design des Bitfenix Whisper ähnelt stark dem des Vorgängers. Jedoch hat man sich bemüht, dass Design etwas schlichter zu gestalten.
Das schwarze Stahlblechgehäuse hat lediglich an den Seiten gelbe Akzente. Ansonsten wurde es relativ schlicht gehalten. Besonders wenn man das Netzteil mit dem Lüfter nach unten einbaut und das Bitfenix Logo in der Mitte verschwindet, dürfte das Bitfenix Whisper nicht auffallen.
Außerdem kommt diesmal ein anderes Lüftergitter zum Einsatz. Beim Bitfenix Fury setzte man noch auf ein klassisches Lüftergitter. Nun setzt man auf ein Lüftergitter im "Grill"-Design. Dieses sollte eine starke Luftverwirbelung vermeiden und eine geringere Lautstärke zur Folge haben. Wie bereits vorhin erwähnt, ist das Bitfenix Whisper vollmodular.
Insgesamt ist die Verarbeitung ordentlich. Das Gehäuse und das Lüftergitter sind robust und hochwertig verarbeitet.
6. Technik
Vorab folgender Hinweis:
Schraubt euer Netzteil unter keinen Umständen auf!! Ihr bringt euch in Lebensgefahr. Außerdem verliert ihr hierbei eure Garantie.
Im Bitfenix Fury setzte man bei der Technik auf die Plattform des FSP Aurum. Diesen Job hat beim Whisper nun CWT übernommen.
Was man sofort positiv erwähnen sollte: Bitfenix setzt hier (endlich) auf die LLC-Resonanzwandler Topologie mit Dc-to-Dc Technik. Im Bitfenix Fury kam die Active Clamp Technologie im Primärbereich und eine Gruppenregulierte Spannungswandlung im Sekundärbereich zum Einsatz. Die Netzteile, die diese Technik haben, sind nicht wirklich schlecht. Jedoch hat man Probleme bei der Spannungsregulierung, da alle Spannungen zusammen geregelt werden. Beispiel: Wenn die 12V zu sehr belastet wird, geht die Spannung auf der 5V Schiene meist in die Knie. Mit der Dc-to-Dc Technik werden die Spannungen einzeln geregelt und das oben beschriebene Szenario kann nicht auftreten. Deswegen kommt auch bei teureren Netzteilen meist keine gruppenregulierte Technik zum Einsatz.
Eine weitere Veränderung zum Vorgänger ist, dass Bitfenix hier auf drei 12V Schienen setzt! Der Vorgänger besaß eine 12V Schiene , welche mit einer Leistungsfähigkeit von 42A angegeben wurde. Nun setzt man auf drei 12V Schienen, die mit je 25A angegeben werden. Jedoch sieht man, dass die Plattform auch vier 12V Schienen bereitstellen kann. Das ist jedoch den größeren Modellen vorenthalten.
Kurze Erklärung was der Unterschied zwischen Single und Multi Rail ist:
Bei einem Single Rail Netzteil läuft die ganze Leistung über eine einzige 12V Schiene. Sprich: Die Stromstärke ist dementsprechend hoch.
Vorteil: Die ganze Leistung des Netzteils kann abgerufen werden. Nachteil: Es kann sein, dass die Schutzschaltungen ( beispielsweise Überstromschutz) zu spät greifen, sodass ein Kabelbrand verursacht werden KANN oder die Hardware beschädigt wird. In der Wattklasse ist mir jedoch kein Fall davon bekannt.
Bei einem Multi Rail Netzteil hingegen wird die Leistung auf mehrere 12V Schienen verteilt..
Vorteil: Mehr Sicherheit, da keine sehr hohen Stromstärken anliegen. Nachteil: Die volle Leistung des Netzteils kann nicht voll abgerufen werden.
Um die Schutzschaltungen kümmern sich zwei Sicherungschips: Der erste kommt von SITI und hört auf die Bezeichnung ST9S429 ( stellt OVP,UVP und OCP auf 3,3V,5V und 2x12V zur Verfügung). Dieser wird unterstützt von einem Weltrend WT7818D, welcher zwei Schienen OCP bereitstellen kann.
Der Innenraum des Whisper 550W wirkt, auch aufgrund der Vollmodularität, etwas aufgeräumter als beim Vorgänger. Zudem handelt es sich um ein sogenanntes Wireless Design, bei dem Haupt PCB und Modular PCB verlötet sind für bessere Effizienz und Luftstrom.
Primär kommt ein 390uF Kondensator von Nichicon zum Einsatz, welcher mit 400V und 105° spezifiziert ist. Dieser Kondensator gilt als hochwertig und zuverlässig. Im Vorgänger setzte man auf einen 105° Kondensator von Panasonic mit 270uF Kapazität und 450 Volt ( welcher ebenfalls hochwertig ist).
Sekundär kommen wie beim Fury mehrere Kondensatoren von Nippon Chemicon ( KZE-Serie, KY-Serie, KZH-Serie) und Nichicon zum Einsatz.
Insgesamt ist die Kondensatorenbestückung hochwertig und für der den Preis gibt es da nichts auszusetzen.
Als Lüfter dient ein Modell mit der Bezeichnung "DF1352512SEMN" von Martech, einem mir bisher unbekannten Hersteller. Er ist mit einem Durchmesser von 135mm und einer max. Umdrehung von 1500rpm angegeben. Als Lager kommt ein hydrodynamisches Gleitlager zum Einsatz, welche in der Regel für Langlebigkeit und Laufruhe bekannt sind. Jedoch muss sich dieser Lüfter erst in der Praxis beweisen.
Im Vorgänger benutzte man damals einen 120mm FDB Lager von Protechnic ( Modell: MGA12012HF-A25).
Die Lötqualität des Whisper hat mich dann doch überrascht. Die Lötqualität ist hervorragend sauber. Hut ab, CWT!
Hier muss man aber auch Bitfenix loben. Schwache Lötqualitäten können bei strenger Kontrolle vermieden werden.
Insgesamt ist die Technik für ein 80€ teures Netzteil gut. Sowohl die Kondensatorenbestückung, als auch die Lötqualität können überzeugen.
7. Testumgebung
Um ein 550W optimal auszulasten muss auch dementsprechend das Setup stimmen.
Als Testsystem dienen heute ein i7 4770K@4,3 GHz und eine GTX Titan Black@1,2 GHz. Unter Vollast dürfte das dem Whisper ordentlich zu schaffen machen.
Folgende Messgeräte kommen heute zum Einsatz:
Lautstärke: Voltcraft SL-100
Spannung: Voltcraft VC130
Leistungsaufnahme : Brennenstuhl Primera PM231-E
Diese Szenarien sollen heute getestet werden:
Idle: Desktop-Betrieb
Spielelast: Crysis 3
Volllast: Prime95 + Furmark
Als Vergleichskandidat dient praktischerweise das Bitfenix Fury mit 550W.
7.1 Effizienz
Bei der Effizienz gibt es zum Vorgänger kaum Unterschiede. Beide Netzteile besitzen ein 80+ Gold Zertifikat und das macht sich auch in der Praxis bemerkbar.
7.2 Spannungsregulation
Die schwarz gekennzeichneten Striche sind die jeweiligen Toleranzwerte für die Leitungen.
Auf der 3,3V und 5V Schiene schlägt sich das Whisper 550W minimal besser als sein Vorgänger. Auf der 12V Schiene zeigt dann das Whisper, dass dessen Technik deutlich stärker ist. Während unter Volllast das Fury auf 11,67V einbricht, hat das Whisper keine Mühe die Spannung bei 12,11V zu halten. Top!
7.3 Lautstärke
Zugegeben war ich skeptisch, was den Lüfter und dessen Lautstärke angeht. Jedoch wurde ich im Praxistest eines Besseren belehrt. Das Whisper 550W arbeitet sowohl im Idle, als auch unter Volllast flüsterleise und ohne jegliche Nebengeräusche. Das Fury hingegen ist kein Netzteil für Leute, die es gerne leise haben. Im Idle ist die Lautstärke noch erträglich, sobald es jedoch in den Lastbereich geht, wird der Lüfter mehr als hörbar.
8. Fazit
Was lässt sich nun abschließend sagen? Das Fazit ist mir relativ schwer gefallen dieses Mal. Denn das Whisper 450W hat nahezu keine Kritikpunkte. Die einzigen zwei Sachen die mir störend aufgefallen sind, sind folgende:
Der ATX Stecker des Netzteils ist zu klobig und nimmt zu viel Platz weg. Der andere Punkt ist, dass mir die Flachbandkabel (subjektiv!) nicht gefallen. Qualitativ geht es in Ordnung, jedoch entsprechen Flachbandkabel nicht meinem Geschmack. Allerdings muss das jeder für sich selbst wissen und da es ein subjektiver Aspekt ist, werde ich es nicht als negativen Punkt auffassen.
Kommen wir nun zu den positiven Aspekten. Bitfenix hat aus seinen Fehlern gelernt und die negativen Aspekte des Vorgängers überarbeitet. Die Technik und die daraus resultierenden Ergebnisse wissen zu überzeugen. Das Netzteil arbeitet unter Vollast nahezu lautlos und die Spannungsregulation ist im grünen Bereich.
Besonders positiv ist, dass Bitfenix diesmal auf eine Multi Rail Plattform setzt und die Garantie von 5 auf 7 Jahre erhöht.
Und für alle Kunden, die lieber das Netzteil mit gesleevten Kabeln sehen würden, können sich die einfach dazu bestellen.
Kaufempfehlung? Auf alle Fälle! Insgesamt überzeugt das Bitfenix Whisper mit hoochwertiger Technik, einem leisen Lüfter und einem akzeptablen Preis.
1. Einleitung & Vorwort
2. Technische Eckdaten
3. Verpackung, Lieferumfang und Features
4. Kabelausstattung
5. Das Netzteil im Detail
6. Technik
7. Testumgebung + Vergleichskandidaten
7.1 Effizienz
7.2 Spannungsregulation
7.3 Lautstärke
8. Fazit
1. Einleitung und Vorwort
Zuerst möchte ich mich bei Caseking für das Bereitstellen des Produktes bedanken!
Vor knapp einem Jahr stellte Bitfenix den Nachfolger ihrer Fury Netzteil Serie vor, welche vor 4 Jahren auf den Markt kam. Die Fury Reihe war an sich keine schlechte Netzteilreihe. Die beiden größten Kritikpunkte war die Lautstärke und die Spannungswerte unter Vollast.
Die neue Reihe hört nun auf den Namen "Whisper" und ist in 5 verschiedenen Wattklassen erhältlich (450W,550W,650W,750W,850W). In diesem Test soll es um die 550W Variante gehen, welche bei knapp 89€ (zzgl. Versand) startet.
Diese Summe erschien mir zunächst etwas bizarr, da der Vorgänger mit 550W bei knapp 120€ startete. Um einen bestmöglichen Vergleich zu ziehen, schickte mir Caseking neben dem Whisper noch ein Bitfenix Fury 550W mit. Ob das Whisper überzeugen kann, soll dieser Test klären. Los geht´s !
2. Technische Eckpunkte
Schaut man sich das Datenblatt des Netzteils an, sieht man, dass Bitfenix diesmal auf eine Multi Rail Lösung setzt! Im Gegensatz zum Bitfenix Fury stehen euch nun drei anstelle von einer 12V Schiene zur Verfügung. Gerade bei Netzteilen mit einer hohen Nennleistung ist es sinnvoll, die Leistung auf mehrere Schienen zu verteilen. So können die Schutzschaltungen ( beispielsweise bei Überstorm) schneller greifen, sodass ein Schaden an anderen Komponenten verhindert werden kann. Zum Vergleich: Beim Bitfenix Fury standen euch eine 12V Schiene mit 42A zur Verfügung. Meiner Meinung nach kann(!) es erst bei noch höheren Stromstärken (55-60A) ein Risiko darstellen. Nichts desto trotz ist es sehr erfreulich, dass Bitfenix hier auf eine Multi Rail Lösung setzt. Besonders bei den größeren Modellen (650W-850W) sollte das bei vielen Leuten besser ankommen. Sehr schön!
Auf der 3,3V und 5V Schiene stehen euch je 20A zur Verfügung.
Bitfenix stattet das Netzteil mit folgenden Schutzschaltungen aus:
UVP (Unterspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen unter einen gewissen Toleranzwert fallen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
OVP (Überspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen über einen gewissen Toleranzwert steigen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
SCP (Kurzschlusssicherung): Im Falle eines Kurzschlusses verhindert diese Sicherung eine Beschädigung der Kernkomponenten des Netzteils und der einzelnen Systemkomponenten.
OPP (Überlastschutz): Wenn das System „überdimensioniert“ ist, also mehr Leistung vom Netzteil beansprucht wird als es leisten kann, wird diese Sicherung ausgelöst.
OCP (Überstromschutz): Sollte die Last auf den einzelnen Leitungen höher sein als zulässig, schaltet das Netzteil automatisch ab.
OTP (Überhitzungschutz): Überhitzt das Netzteil, schaltet es sich ab, um eine Beschädigung des Netzteils und der Umgebung zu vermeiden.
Damit ist das Schutzschaltungspaket vollständig!
3. Verpackung, Lieferumfang und Features
Bitfenix setzt wie bei der Fury Reihe auf ein schlichtes Verpackungsdesign. Vorne ist das Netzteil abgebildet, während auf der Rückseite die technischen Details zu sehen sind.
Bitfenix bewirbt das Netzteil mit einer 7 jährigen Garantie, einem 80+ Gold Zertifikat und einem leisen Lüfter. Auf das Bitfenix Fury gab es damals "nur" 5 Jahre Garantie. Beide Netzteile weisen das 80+ Gold Zertifikat auf.
Neben dem Netzteil und den Kabeln, welche in einer Kabeltasche mitgeliefert werden, legt Bitfenix zusätzlich noch Kabelbinder, einen Kaltgerätestecker und ein Handbuch bei.
4. Kabelausstattung
Während man beim Bitfenix Fury auf gesleevte Kabel setzte, kommen diesmal Flachbandkabel zum Einsatz. Das sollte auch der Grund für den niedrigeren Preis darstellen. Für 160€ kann man bei Caseking das Netzteil direkt mit einem gesleevten Kabelsatz bestellen. Alternativ gibt es den Kabelsatz auch für 90€ nachzukaufen. Ob sich dieser Preis lohnt, muss jeder für sich selber abwägen. Natürlich gibt es auch Leute, die eher die Flachbandkabel präferieren.
Positiv zu erwähnen ist die Tatsache, dass diesmal ein vollmodulares Design zum Einsatz kommt. Das Bitfenix Fury hatte ein teilmodulares Kabelsystem verbaut.
Bei der Kabelausstattung lässt Bitfenix keine weiteren Wünsche offen. Alle Kabel sind ausreichend lang und die Anzahl der Kabel ist für ein 550W Netzteil gut gewählt. Bei dem Bitfenix Fury 550W hattet ihr beispielsweise 4 PCIE Anschlüsse zur Auswahl. Jedoch bin ich der Ansicht, dass man für ein Dual GPU System sowieso zu einem größeren Netzteil greifen sollte. Daher gehen die 2 PCIE Anschlüsse des Whisper vollkommen in Ordnung.
Positiv ist, dass Bitfenix die zwei PCIE Anschlüsse erneut auf 2 Kabel verteilt. Das sorgt dafür, dass die Leistung aufgeteilt wird und der Kabelstrang nicht überlastet werden kann. Das ist besonders für Übertakter und Dual GPU´s vorteilhaft. Stark!
Einziges Manko: Der 24 Pin ATX Stecker (welcher ins Mainboard gesteckt wird) ist überdurchschnittlich groß und nimmt auch dementsprechend mehr Platz in Anspruch.
5. Das Netzteil im Detail
Das Design des Bitfenix Whisper ähnelt stark dem des Vorgängers. Jedoch hat man sich bemüht, dass Design etwas schlichter zu gestalten.
Das schwarze Stahlblechgehäuse hat lediglich an den Seiten gelbe Akzente. Ansonsten wurde es relativ schlicht gehalten. Besonders wenn man das Netzteil mit dem Lüfter nach unten einbaut und das Bitfenix Logo in der Mitte verschwindet, dürfte das Bitfenix Whisper nicht auffallen.
Außerdem kommt diesmal ein anderes Lüftergitter zum Einsatz. Beim Bitfenix Fury setzte man noch auf ein klassisches Lüftergitter. Nun setzt man auf ein Lüftergitter im "Grill"-Design. Dieses sollte eine starke Luftverwirbelung vermeiden und eine geringere Lautstärke zur Folge haben. Wie bereits vorhin erwähnt, ist das Bitfenix Whisper vollmodular.
Insgesamt ist die Verarbeitung ordentlich. Das Gehäuse und das Lüftergitter sind robust und hochwertig verarbeitet.
6. Technik
Vorab folgender Hinweis:
Schraubt euer Netzteil unter keinen Umständen auf!! Ihr bringt euch in Lebensgefahr. Außerdem verliert ihr hierbei eure Garantie.
Im Bitfenix Fury setzte man bei der Technik auf die Plattform des FSP Aurum. Diesen Job hat beim Whisper nun CWT übernommen.
Was man sofort positiv erwähnen sollte: Bitfenix setzt hier (endlich) auf die LLC-Resonanzwandler Topologie mit Dc-to-Dc Technik. Im Bitfenix Fury kam die Active Clamp Technologie im Primärbereich und eine Gruppenregulierte Spannungswandlung im Sekundärbereich zum Einsatz. Die Netzteile, die diese Technik haben, sind nicht wirklich schlecht. Jedoch hat man Probleme bei der Spannungsregulierung, da alle Spannungen zusammen geregelt werden. Beispiel: Wenn die 12V zu sehr belastet wird, geht die Spannung auf der 5V Schiene meist in die Knie. Mit der Dc-to-Dc Technik werden die Spannungen einzeln geregelt und das oben beschriebene Szenario kann nicht auftreten. Deswegen kommt auch bei teureren Netzteilen meist keine gruppenregulierte Technik zum Einsatz.
Eine weitere Veränderung zum Vorgänger ist, dass Bitfenix hier auf drei 12V Schienen setzt! Der Vorgänger besaß eine 12V Schiene , welche mit einer Leistungsfähigkeit von 42A angegeben wurde. Nun setzt man auf drei 12V Schienen, die mit je 25A angegeben werden. Jedoch sieht man, dass die Plattform auch vier 12V Schienen bereitstellen kann. Das ist jedoch den größeren Modellen vorenthalten.
Kurze Erklärung was der Unterschied zwischen Single und Multi Rail ist:
Bei einem Single Rail Netzteil läuft die ganze Leistung über eine einzige 12V Schiene. Sprich: Die Stromstärke ist dementsprechend hoch.
Vorteil: Die ganze Leistung des Netzteils kann abgerufen werden. Nachteil: Es kann sein, dass die Schutzschaltungen ( beispielsweise Überstromschutz) zu spät greifen, sodass ein Kabelbrand verursacht werden KANN oder die Hardware beschädigt wird. In der Wattklasse ist mir jedoch kein Fall davon bekannt.
Bei einem Multi Rail Netzteil hingegen wird die Leistung auf mehrere 12V Schienen verteilt..
Vorteil: Mehr Sicherheit, da keine sehr hohen Stromstärken anliegen. Nachteil: Die volle Leistung des Netzteils kann nicht voll abgerufen werden.
Um die Schutzschaltungen kümmern sich zwei Sicherungschips: Der erste kommt von SITI und hört auf die Bezeichnung ST9S429 ( stellt OVP,UVP und OCP auf 3,3V,5V und 2x12V zur Verfügung). Dieser wird unterstützt von einem Weltrend WT7818D, welcher zwei Schienen OCP bereitstellen kann.
Der Innenraum des Whisper 550W wirkt, auch aufgrund der Vollmodularität, etwas aufgeräumter als beim Vorgänger. Zudem handelt es sich um ein sogenanntes Wireless Design, bei dem Haupt PCB und Modular PCB verlötet sind für bessere Effizienz und Luftstrom.
Primär kommt ein 390uF Kondensator von Nichicon zum Einsatz, welcher mit 400V und 105° spezifiziert ist. Dieser Kondensator gilt als hochwertig und zuverlässig. Im Vorgänger setzte man auf einen 105° Kondensator von Panasonic mit 270uF Kapazität und 450 Volt ( welcher ebenfalls hochwertig ist).
Sekundär kommen wie beim Fury mehrere Kondensatoren von Nippon Chemicon ( KZE-Serie, KY-Serie, KZH-Serie) und Nichicon zum Einsatz.
Insgesamt ist die Kondensatorenbestückung hochwertig und für der den Preis gibt es da nichts auszusetzen.
Als Lüfter dient ein Modell mit der Bezeichnung "DF1352512SEMN" von Martech, einem mir bisher unbekannten Hersteller. Er ist mit einem Durchmesser von 135mm und einer max. Umdrehung von 1500rpm angegeben. Als Lager kommt ein hydrodynamisches Gleitlager zum Einsatz, welche in der Regel für Langlebigkeit und Laufruhe bekannt sind. Jedoch muss sich dieser Lüfter erst in der Praxis beweisen.
Im Vorgänger benutzte man damals einen 120mm FDB Lager von Protechnic ( Modell: MGA12012HF-A25).
Die Lötqualität des Whisper hat mich dann doch überrascht. Die Lötqualität ist hervorragend sauber. Hut ab, CWT!
Hier muss man aber auch Bitfenix loben. Schwache Lötqualitäten können bei strenger Kontrolle vermieden werden.
Insgesamt ist die Technik für ein 80€ teures Netzteil gut. Sowohl die Kondensatorenbestückung, als auch die Lötqualität können überzeugen.
7. Testumgebung
Um ein 550W optimal auszulasten muss auch dementsprechend das Setup stimmen.
Als Testsystem dienen heute ein i7 4770K@4,3 GHz und eine GTX Titan Black@1,2 GHz. Unter Vollast dürfte das dem Whisper ordentlich zu schaffen machen.
Folgende Messgeräte kommen heute zum Einsatz:
Lautstärke: Voltcraft SL-100
Spannung: Voltcraft VC130
Leistungsaufnahme : Brennenstuhl Primera PM231-E
Diese Szenarien sollen heute getestet werden:
Idle: Desktop-Betrieb
Spielelast: Crysis 3
Volllast: Prime95 + Furmark
Als Vergleichskandidat dient praktischerweise das Bitfenix Fury mit 550W.
7.1 Effizienz
Bei der Effizienz gibt es zum Vorgänger kaum Unterschiede. Beide Netzteile besitzen ein 80+ Gold Zertifikat und das macht sich auch in der Praxis bemerkbar.
7.2 Spannungsregulation
Die schwarz gekennzeichneten Striche sind die jeweiligen Toleranzwerte für die Leitungen.
Auf der 3,3V und 5V Schiene schlägt sich das Whisper 550W minimal besser als sein Vorgänger. Auf der 12V Schiene zeigt dann das Whisper, dass dessen Technik deutlich stärker ist. Während unter Volllast das Fury auf 11,67V einbricht, hat das Whisper keine Mühe die Spannung bei 12,11V zu halten. Top!
7.3 Lautstärke
Zugegeben war ich skeptisch, was den Lüfter und dessen Lautstärke angeht. Jedoch wurde ich im Praxistest eines Besseren belehrt. Das Whisper 550W arbeitet sowohl im Idle, als auch unter Volllast flüsterleise und ohne jegliche Nebengeräusche. Das Fury hingegen ist kein Netzteil für Leute, die es gerne leise haben. Im Idle ist die Lautstärke noch erträglich, sobald es jedoch in den Lastbereich geht, wird der Lüfter mehr als hörbar.
8. Fazit
Was lässt sich nun abschließend sagen? Das Fazit ist mir relativ schwer gefallen dieses Mal. Denn das Whisper 450W hat nahezu keine Kritikpunkte. Die einzigen zwei Sachen die mir störend aufgefallen sind, sind folgende:
Der ATX Stecker des Netzteils ist zu klobig und nimmt zu viel Platz weg. Der andere Punkt ist, dass mir die Flachbandkabel (subjektiv!) nicht gefallen. Qualitativ geht es in Ordnung, jedoch entsprechen Flachbandkabel nicht meinem Geschmack. Allerdings muss das jeder für sich selbst wissen und da es ein subjektiver Aspekt ist, werde ich es nicht als negativen Punkt auffassen.
Kommen wir nun zu den positiven Aspekten. Bitfenix hat aus seinen Fehlern gelernt und die negativen Aspekte des Vorgängers überarbeitet. Die Technik und die daraus resultierenden Ergebnisse wissen zu überzeugen. Das Netzteil arbeitet unter Vollast nahezu lautlos und die Spannungsregulation ist im grünen Bereich.
Besonders positiv ist, dass Bitfenix diesmal auf eine Multi Rail Plattform setzt und die Garantie von 5 auf 7 Jahre erhöht.
Und für alle Kunden, die lieber das Netzteil mit gesleevten Kabeln sehen würden, können sich die einfach dazu bestellen.
Kaufempfehlung? Auf alle Fälle! Insgesamt überzeugt das Bitfenix Whisper mit hoochwertiger Technik, einem leisen Lüfter und einem akzeptablen Preis.