Bitte um Rat für Vorgehen mit externer WD 18TB Festplatte

blam666

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Hallo!

Ich hatte vor kurzem ein beunruhigendes Problem mit 2 recht neuen externen 18 TB Festplatten von WD und wollte die Experten hier im Forum fragen, was die richtigen Schritte sind, die ich noch unternehmen sollte.

Ich habe mehrere "Riesen" von WD als Backup einer umfassenden Daten- und Videosammlung als permanente Datengräber an meinem System hängen. Die zwei Platten sind je einmal vor 12 Monaten und einmal vor 2 Monaten gekauft.

Vor kurzem ist etwas Merkwürdiges passiert: Nachdem ich zwei der Platten vorübergehend für einen Kopiervorgang an einen anderen Laptop angeschlossen und dann wieder an ihren üblichen Platz an den USB-Ports meines Haupt-Laptops gesteckt hatte, hatte das System auf einmal ein Problem, erst mit einer Platte und dann auch mit der anderen.

Im Explorer zeigte Windows viel zu lange den grünen Balken für die Datensuche auf einer Festplatte an und brauchte auch viel länger als üblich, um ihr Fenster mit den Ordnern zu öffnen. Schließlich verschwand die Inhaltsanzeige auf beiden Platten nach kurzer Zeit und die Platten ließen sich nicht mehr im Explorer öffnen, ich bekam die Fehlermeldung "Zugriff verweigert".


In den nächsten Tagen hatte ich dann einen Fehler gemacht und bei der ersten Platte (im Folgenden Platte H genannt) einen chkdsk /f /r - Vorgang gestartet, der tatsächlich über eine Woche andauerte. Ich ließ chkdsk durchlaufen (die genauen Fehlermeldungen habe ich mir leider nicht gemerkt) und bekam nach der langen Zeit eine Platte zurück, die immer noch die "Zugriff verweigert" - Meldung ausspuckte.

Ich benutzte dann verschiedene Datenrettungssoftware, um mir das Problem näher anzuschauen. Und siehe da - auf der anderen Platte (im Folgenden Platte I genannt) konnte das File-System sogar mit einem schwachen Tool wie recuva sofort eingesehen werden und ich konnte alle wesentlichen Daten erstmal auf einer neuen HD sichern (obwohl bei ein paar wenigen unwichtigen Dateien die Ordnerstruktur irgendwie verwirrt war - ich fand einige unwichtige Unterordner an falscher Stelle wieder). Und dann konnte ich bei Platte I sogar mit einem einfachen chkdsk /f Befehl den Zugriff wieder herstellen (chkdsk berichtete über die Berichtigung von MFT - Tabellen, glaube ich mich zu erinnern.) Und ich konnte sie wieder in den normalen Betrieb nehmen.

Hinterher versuchte ich das gleiche bei der Platte H, aber hier war es nicht so einfach. Recuva zeigte nur die Hälfte der Ordner an nach einem normalen Scan. Erst mit getDataBack in Stufe 3 wurden wieder (fast) alle verschollenen Ordner wieder angezeigt und ich konnte auch hier wieder alle wichtigen Daten auf ein neue externe Festplatte kopieren. Viele der Files waren wohl bei dem oben erwähnten überlangen chkdsk - Prozess in einen found.000 - Ordner kopiert worden (über 500 GB). Glücklicherweise war es nicht weiter problematisch, diese Daten auf dem Backup wieder an ihren richtigen Platz zu kopieren, obwohl die Ordnerbezeichnungen im found.000 - Ordner recht verwirrend sind.

Nun sind alle wesentlichen Daten sicher, aber das Datensystem von Platte H ist nicht in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Ich kam auf die Idee, die Zugriffsrechte auf die Platte H über die Explorer-Eigenschaften zu ändern, meinen Haupt-Benutzeraccount als neuen Prinzipal einzutragen und Vollzugriff einzustellen. So ist der Zugriff für Windows wieder hergestellt, aber es erscheinen wieder nur die Hälfte der Ordner, die auch Recuva angezeigt hatte. Die über GetDataBack in Stufe 3 gesicherten Ordner sind nicht zu stehen, stattdessen sind im Root ein paar "Geisterordner" angezeigt mit Namen wie MSI97fI7.tmp, MSI98fad.tmp usw. Die waren natürlich vor diesem Problem nicht dort. Die Platte behauptet, dass auf ihr 10 von 16,4 GB frei sind, obwohl sie vorher randvoll war und gerade vorher mit GetDataBack ja gerade diese 10 TB erst gesichert worden sind.

Die Frage ist jetzt natürlich, was ist zu tun mit der teuren Hardware dieser Drives? CrystalDiscInfo zeigt nach diesen Rettungsaktionen weder bei H noch bei I Probleme an (ich kenne mich allerdings mit den Details dieser Werte nicht aus). Ich habe hier im Anhang von beiden Platten ein Screenshot der Smart-Werte beigefügt. (Die Hersteller - Analysesoftware von WD ist leider großer Mist und wie ich bei Reddit erfahren konnte, kann WD Drive Utilities die großen Festplatten von WD über 14 TB selbst nicht erkennen und diagnostizieren.)

Ich könnte jetzt den einfachen Weg gehen und es drauf ankommen lassen, die H-Platte neu formatieren und schlicht die ganzen Daten von der Backup-Festplatte wieder neu raufkopieren und sie wieder in den normalen Betrieb nehmen.

Obwohl ich ahnungsloser Laie bin, kommt es mir komisch vor, dass zwei recht neue und recht kostspielige HDs eines Markenherstellers gleichzeitig trotz guten Handlings hardwaremäßig den Geist aufgeben haben sollen. ich tippe eher auf einen katastrophalen Schreib- oder Lesefehler durch meinen Laptop, der dieses Desaster ausgelöst hat. Er schien vorher schon Probleme mit seiner Spannungsversorgung zu haben und ich habe ihn mittlerweile aus dem Verkehr gezogen.

Die Festplatten selbst scheinen an anderen Systemen jetzt auch nach mehreren Tagen keine Leseprobleme zu machen, sie werden zügig erkannt, machen keine Geräusche etc. Außerdem will wie gesagt auch CrystalDiscInfo kein Problem an ihnen erkennen. Das Unheimlichste bleibt der massive Datenverlust auf Platte H.

So, nach langem Gerede stelle ich jetzt zum Schluss zwei konkrete Fragen:

1) Um was für ein Problem kann es sich da gehandelt haben? Können zwei neue, sachgemäß behandelte Platten wirklich gleichzeitig den Geist aufgeben, oder macht meine Theorie über einen unglücklichen Schreib- und Lesevorgang meines Laptops vielleicht irgendwie Sinn?

2) Soll ich es nochmal mit den Platten versuchen und darauf vertrauen, dass es sich trotz der schwerwiegenden Probleme, die sie da gemacht haben, in diesem Fall nicht um ein Hardwareproblem handelt und ich sie wieder in den Betrieb nehmen kann? Oder ist das zu riskant, trotz der guten Smart-Werte? Eine der Platten könnte noch beim Händler wegen der 6-Monats-Klausel problemlos ausgetauscht werden.
 

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blam666 schrieb:
macht meine Theorie über einen unglücklichen Schreib- und Lesevorgang meines Laptops vielleicht irgendwie Sinn?
Wenn der auch sonst Probleme gemacht hat, dann ist das durchaus möglich. Mangelhafte Stromversorgung der Platten kann halt zu fehlerhaften Schreibvorgängen führen. Wenn dabei eben auch das "Inhaltsverzeichnis" der Platte fehlerhaft geschrieben wurde, dann kann das auch zu signifikantem Datenverlust führen (im Sinne von: die Daten sind da, aber die Platte weiß nicht mehr, wo auf der Platte sie liegen).
 
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Da wurden dann wohl die Platten nicht sauber getrennt/ausgeworfen, oder wie der Vorredner schon sagte kann auch eine mangelhafte Stromversorgung/kurzer Aussetzer zu sowas führen.

Grundsätzlich würde ich aber über eine Alternative nachdenken, als die beiden Platten dauerhaft über USB angeschlossen zu haben... Solange das der Fall ist, kann das jederzeit wieder vorkommen wenns dumm läuft.
 
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Grundsätzlich können natürlich auch zwei Platten gleichzeit kaputt gehen, das habe ich auch schon öfters erlebt im professionellen Umfeld.
Fehlermeldung Probleme kommen auch vom Endgerät stammen.

Generell solltest du deine Backupstrategie überdenken, wenn du Daten retten musstest ist gehörig was falsch im Konzept.
 
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Was für eine fehlerhafte Stromversorgung denn bitte? Das sind 3,5"-Laufwerke, die haben ein separates Netzteil, und zwar von WD. Es wird wohl eher an dem Laptop liegen oder auch am Transport.
 
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solch große Platten gehören in ein NAS als Backupziel und nicht herumgetragen, auch wenn sie vom Hersteller so angeboten werden.
 
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yxcvb schrieb:
Was für eine fehlerhafte Stromversorgung denn bitte? Das sind 3,5"-Laufwerke, die haben ein separates Netzteil, und zwar von WD. Es wird wohl eher an dem Laptop liegen oder auch am Transport.
Nicht sauber eingesteckt, ein Wackler etc... Is ja nur ne Möglichkeit, auch bei externer Stromversorgung (und da sogar noch eher in meinen Augen).
 
Fujiyama schrieb:
Generell solltest du deine Backupstrategie überdenken, wenn du Daten retten musstest ist gehörig was falsch im Konzept.

In diesem Fall ist es so, dass diese großen WD-Riesen bereits mein Backup sind, von Daten, die noch in einer anderen Wohnung auf anderen Festplatten gespeichert sind. Da müsste ich aber hin- und herfahren für und ich reise auch nicht gerne mit den wichtigen Daten im Auto herum. Es handelt sich also hier wegen dieser speziellen umstände um eine "Datenrettung" eines Backups.
 
Dann... Neu formatieren, Daten neu draufkopieren und gut is.

Aber wie gesagt, grundsätzlich vielleicht nochmal das Handling überdenken, da das jederzeit wieder passieren kann.
 
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Phil_81 schrieb:
Grundsätzlich würde ich aber über eine Alternative nachdenken, als die beiden Platten dauerhaft über USB angeschlossen zu haben... Solange das der Fall ist, kann das jederzeit wieder vorkommen wenns dumm läuft.

Was wäre denn die Alternative zu USB? Meinst du irgendwie nur über Heimnetz betreiben oder so? Ich brauche schon ständigen Zugriff auf den ganzen Datenberg für verschiedene Medienplayer und weil immer alles Mögliche von den Daten schnell abgerufen und zur Verfügung stehen soll etc.
 
Bei wichtigen Daten wird normalerweise mehrere Backups empfohlen (welche auch nicht am gleichen Ort liegen sollten)
In deinem Fall müsste eine produktive Platte immer per USB angeschlossen sein, und die Backup Platten nur bei Bedarf anschließen.
 
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Phil_81 schrieb:
Dann... Neu formatieren, Daten neu draufkopieren und gut is.
Danke!. Das ist natürlich auch meine Lieblingsvariante. Das werde ich dann auch machen. Falls ihr auch alle meint, der Hardware der Platten wird wohl eher zu trauen sein...
 
Generell können sich Daten mit der Zeit verändern und das Dateisystem dadurch korrumpiert werden. Dass das bei zwei HDDs nahezu zur gleichen Zeit passiert, halte ich jedoch für sehr unwahrscheinlich. Somit würde ich die Ursache auch woanders vermuten.
 
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@Banned Er hatte sie beide zur gleichen Zeit ans andere Notebook angesteckt, hatte er oben ja geschrieben...
 
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Wie wurden die Platten denn getrennt? Einfach USB rausgezogen, oder erst über die Taskleiste getrennt und dann bei erfolgreicher Trennung abgesteckt?
 
acidarchangel schrieb:
Einfach USB rausgezogen, oder erst über die Taskleiste getrennt und dann bei erfolgreicher Trennung abgesteckt?
Ist mir sehr peinlich, hier die Wahrheit zu sagen. Ich hatte es tatsächlich lange nach dem Kopiervorgang und als die Laufwerke total ruhig schienen, OHNE die Taskleiste zu verwenden, rausgezogen. Ich weiß es eigentlich besser und das war mit Sicherheit das letzte Mal in meinem Leben, dass ich die unsichere Vorgehensweise vorgezogen habe lol...

Ich glaube aber trotzdem eher an meine kompliziertere Originaltheorie, dass tatsächlich eher Spannungsprobleme an dem alternden Laptop, in denen ich die dann ZURÜCKGESTECKT hatte, verantwortlich sind. Der war in den letzten Wochen schon zweimal mitten im Betrieb einfach ausgegangen und ich dachte vorher schon darüber nach, ihn auszusortieren.

Dass aber so ein Zugriffskatastrophe über die USB-Ports geschehen könnte, hätte ich mir vorher nicht vorstellen können.

Aber es ist durchaus möglich, dass es auch an dem unprofessionellen Rausziehen gelegen haben könnte.
 
blam666 schrieb:
Ich hatte es tatsächlich lange nach dem Kopiervorgang und als die Laufwerke total ruhig schienen, OHNE die Taskleiste zu verwenden, rausgezogen. Ich weiß es eigentlich besser und das war mit Sicherheit das letzte Mal in meinem Leben, dass ich die unsichere Vorgehensweise vorgezogen habe lol...

Das passiert halt wahrscheinlich tausende Male pro Tag in Deutschland (meist mit USB-Sticks) und idR passiert nichts. Auch hier sehr unwahrscheinlich, dass es bei beiden Laufwerken das Dateisystem zerschießt, wenn diese sogar noch längere Zeit "inaktiv" waren.


blam666 schrieb:
Ich glaube aber trotzdem eher an meine kompliziertere Originaltheorie, dass tatsächlich eher Spannungsprobleme an dem alternden Laptop, in denen ich die dann ZURÜCKGESTECKT hatte, verantwortlich sind. Der war in den letzten Wochen schon zweimal mitten im Betrieb einfach ausgegangen und ich dachte vorher schon darüber nach, ihn auszusortieren.

Erscheint mir auf jeden Fall auch plausibler als alle anderen Varianten, die hier genannt wurden.
 
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Ich arbeite viel mit WD Elements HDs. Das mit dem zerschossenen Dateisytem ist mir auch schon passiert.
Weil die WDs keine echten AusSchalter haben hingen sie an Schalt Stecker Leisten.

Wenn ich also Platten zuschaltete machten andere einen Reset und wenn Zugriffe dabei stattfanden gab es Daten Müll, aber mit Fehler Meldung (Journal konnte nicht geschrieben werden z.B.).

Habe dann bessere Steckerleisten gekauft und achte darauf nicht im Betrieb ab oder zuzuschalten.
Man konnte wie bei dir die Daten aber meistens retten. Platten abmelden sollte man aber immer versuchen, wenns geht!
 
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blam666 schrieb:
In diesem Fall ist es so, dass diese großen WD-Riesen bereits mein Backup sind...
blam666 schrieb:
Ich brauche schon ständigen Zugriff auf den ganzen Datenberg ...
Wenn du die vermeintlichen Backup Platten permanent verwendest, ist es kein sicheres Backup. Ein Backup wird erstellt und dann sicher verwahrt.
Bei ständiger Benutzung besteht die Gefahr von Datenverlust zb durch Herunterfallen, unbeabsichtigtes Löschen, Stromprobleme etc.
 
c-mate schrieb:
Wenn du die vermeintlichen Backup Platten permanent verwendest, ist es kein sicheres Backup.
Na klar. Ich habe mich aber etwas verwirrend ausgedrückt. Das "Original" in der anderen Wohnung ist nicht mehr in Betrieb und ich nenne meine neue aktive Datensammlung hier einfach gewohnheitsmäßig "Backup", weil es die "spätere Version" ist, die von der älteren Original-Version der Daten kopiert worden ist. Sorry für die unklare Ausdrucksweise!

Die Festplatten der "alten Version" sind also still gelegt, und die Platten sind laut Crystal Disc - Überprüfung vor einem Jahr alle noch in Ordnung, haben also keinerlei Warnung bei den Smart-Werten ausgespuckt.

Im Notfall habe ich da also immer noch eine Version der Daten, die ich nach ein paar Kilometern Autofahrt dann auch wieder kopieren und in Betrieb nehmen könnte.
 
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