Blue Yeti USB Pattern funktionieren nicht / lautes Fiepen

Fidelio8

Ensign
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Hallo!

Ich wollte mir für Konferenzen und Lets Plays ein neues Mikrofon kaufen und meine Wahl fiel aufgrund der guten Bewertungen auf das Blue Yeti USB Mikrofon.

Eingesteckt und ausprobiert und siehe da, alles funktioniert. Nur dass ich im Stereo Modus war. Jetzt wollte ich auf Cardioid umschalten und schon gab es keinen Ton mehr zu hören. In den Soundeinstellungen kam auch kein Signal mehr an. Nur wenn ich reinschreie, kann ich entfernt meine Stimme hören. Schalte ich auf Stereo um, funktioniert wieder alles. Diesmal allerdings mit lautem Fiepen, welches ich trotz USB Kabel Tausch und verschiedenste Buchsen nicht mehr wegbekomme.

Was meint ihr - Hardwaredefekt (ist doch sehr, sehr unwahrscheinlich sowas, oder?) oder gibt es ein Konfigurationsproblem? Auf Google finde ich leider nichts ähnliches. Neu installieren, verschiedene Eingänge benutzen. Nichts funktioniert.

Würde mich über Hilfe sehr freuen!
 
Ich würde es umtauschen , habe das Mic auch und das nimmt im Cardioid Modus wunderbar auf. Hört sich sehr nach Hardware defekt an
 
Würde es an deiner Stelle zurückschicken und mir ein AT2020 USB zulegen.
Imho ist das Blue Yeti ein überhyptes Modeprodukt.
 
Ich würde auch sagen umtauschen. Überhytes Modeprodukt? Würde ich nicht sagen, habe es selbst und
bin sehr zufrieden damit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es erfüllt seinen Zweck (zumindest, wenn kein Defekt vorliegt ^^).
Allerdings weiß ich nicht, warum gerade solch ein Mikrofon, welches durch seine unnötig klobige Bauweise und die unterdurchschnittliche Richtwirkung im Falle der Niere auffällt, zur Standardempfehlung für Gamer und Streamer werden muss.

Für Interessierte, hier die lange Version:

Die Auswahlmöglichkeit zwischen Niere, Kugel, Acht und Stereo ist nice to have, für diese Anwedergruppe jedoch letztlich vollkommen irrelevant, da in einer häuslichen Aufnahmeumbegung im Grunde genommen nur die Nierencharakteristik in Frage kommt. An der Stelle wird leider Quantität über Qualität gesetzt, was sich z.B. an der Effizienz der Richtwirkung bemerkbar macht. Das Yeti gilt gemeinhin als eher geräuschempfindlich, was schlichtweg daran liegt, dass die Niere nicht sauber zum Sprecher gerichtet ist. Folglich wird mehr Raum mit aufgezeichnet. Ähnliches lässt sich z.B. auch bei den günstigen USB-Mikrofonen von Samson beobachten.
Soll alles nicht heißen, dass man damit nicht arbeiten kann. Aber es erschwert die Handhabung und verschlechtert letztlich die Aufnahmequalität, weil die aufgenommene Stimme nicht gut genug von der Umgebung getrennt werden kann.

Die geschilderte Quantität führt leider auch dazu, dass gleich mehrere Kapseln im Mikrofongehäuse untergebracht werden müssen. Daher auch die riesige Bauform, die dem Einen oder Anderen sicher zur Last wird, wenn das Mic erst mal vorm Bildschirm hängt.

Leider ist das Yeti auch nur eins der vielen Tischmikrofone, die für meine Begriffe allesamt die Tatsache missachten, dass eine empfindliche Membran nicht unmittelbar (und schon gar nicht ohne federnde Spinne) an eine Tischplatte gekoppelt werden sollte. Der riesige Fuß fängt über die ganze Standfläche Schwingungen vom Schreibtisch ein. Schwingungen, die vor allem durch die Anschläge auf der angrenzenden Tastatur entstehen. Heißt, mehr Störschall in der Aufnahme.
Statt das Mikrofon angewinkelt mit einem kleinen Stativ unter sich auf den Tisch zu stellen, sollte man es lieber mit einem flexiblen Arm direkt vor oder seitlich neben den Mund bringen. Dadurch klingt die Stimme oft deutlich klarer und direkter, bei gleichzeitiger Reduzierung des Störschalls (Tastatur, Reflexionen der Tischplatte etc.).

USB-Mikrofone haben generell das Problem, dass sie immer so simpel wie möglich gebaut und zu handhaben sein müssen. Leider sind das Eigenschaften, die nur selten die Qualität der Aufnahme fördern.

Wie gesagt, man kann mit dem Yeti (und auch anderen USB-Mics) durchaus arbeiten. Aber es geht auch gleich gut bzw. besser für weniger bzw. gleiches Geld.

Im zweiten Teil mit konkreter Alternative:

Das Yeti kostet zur Zeit rund 130 Euro...

Zum Vergleich:
1) Behringer UMC202HD (Soundkarte bzw. Audio-Interface), 60 Euro
2) Behringer XM 8500 (XLR-Mikrofon), 15 Euro, oder Pronomic SCM-1, 37 Euro
3) XLR-Kabel, 5 Euro
4) flexibler Schwanenhals von Gravity (MA Goose L oder XL), 10-11 Euro
5) Schraubklemme (MSTM 1B), 7 Euro
6) günstige Universalspinne (zur Entkopplung), 10-20 Euro

Macht etwa 110-140 Euro, je nachdem für welche Ausführung(en) man sich entscheiden.

Was bekommt man?
Ein Mikrofon, dass nicht nur deutlich kompakter ist, sondern auch die Stimme besser isoliert.
Ein grundsolides Audio-Interface mit ASIO-Treibern (keine Probleme mit dem generischen WinUSB), zwei Mikrofoneingängen, richtigen Lautstärke-Reglern (Gain), einem Kopfhöreranschluss sowie symmetrischen Klinkenbuchsen für zwei Aktivboxen. Also gleich noch eine neue Soundkarte mit abgesteckt.
Einen Schwanenhals, der sich beliebig am Rand des Tisches, an einem Regal oder an einer Fensterbank befestigen lässt und eine flexible Ausrichtung des Mikrofons zulässt.

Angesichts dieser Konkurrenz kann ich das Yeti leider nicht empfehlen.

Wer seine Zweifel hat, was mit gerade mal 15 Euro bei XLR-Mikrofonen möglich ist, hier ein Vergleich zum Rode Procaster (ebenfalls dynamisch und XLR, Kostenpunkt etwa 150 Euro):


"XLR-Mikrofon" und "Audio-Interface" klingen im ersten Moment immer nach großem Aufwand. Aber es ist im Endeffekt nicht mehr, als sich z.B. eine externe Gaming-Soundkarte zu besorgen und an diese ein Klinkenmikrofon anzuschließen. Nur, dass die Stecker andere sind. Anschließen, ggf. Treiber installieren, Aufnahmelautstärke festlegen und fertig.
 
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