Breit gefächerter ("sicherer") Master oder Master zur Spezialisierung?

Mr. Bush*

Commander
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Hallo liebe Leute,

ein Thema lässt mich momentan Nächte nicht durchschlafen (wie jetzt gerade) was die Wahl eines Masters angeht.

Folgende Themengebiete die mich beide maximal interessieren, weshalb ich mich aber auch so schwer tue mit der Entscheidung:

Ein Themengebiet umfasst eine Art Spezialisierung im Bereich VR/AR/XR und allgemein Human-Computer Interaction Design.

Das andere Themengebiet umfasst die Digitalisierung von praktisch der gesamten Gesellschaft (Städte, Fabriken, Krankenhaus, smart cities etc.) was mich auch fasziniert. Dieser Master ist weniger technisch, sondern eher strategisch gesellschaftlich ausgerichtet.

Meine größte Sorge jetzt, nachdem ich wieder einige Portale nach Stellenausschreibung durchforstet habe, ist, dass es für den zweiten Master natürlich unmengen an Ausschreibungen gibt da die Nachfrage nach Digitalisierung extrem hoch ist. Wohingegend für den ersten Master ich schon mehr suchen musste um ein paar Ausschreibungen zu finden. Wenn ich jetzt den ersten Master mache, der mich insgesamt vielleicht etwas mehr interessiert, ich aber dann um eine Stelle lange suchen muss, ist es dann nicht "sicherer", den zweiten Master zu machen, auch wenn der mich nicht ganz so sehr beeindruckt wie der erste?

Wie würdet ihr da vorgehen? Lange habe ich nicht mehr Zeit um mich zu entscheiden. Danke für eure Einschätzung und eine schöne Nacht noch. :)
 
Moin,

m.E. ist das Thema VR/AR/XR komplett tot. Schon in den 90iger Jahren gab es ja VR Brillen für den Gaming Bereich. Es setzt sich einfach nicht durch. Die Usability ist einfach nicht auf uns zugeschnitten.

Auch Meta mit seinen virtuellen Business Meetings per Avatare ... sorry, diese Werbe-Videos sind so weit entfernt von der Realität wie man im Unternehmen virtuell Meetings macht.

Wenn du dich also spezialisieren möchtest - dann lieber Digitalisierung. IBM hat hier einige interessante Projekte, die Digitalisierung für Länder voranzubringen. Ggf. haben die ja auch ein speziellen Dualen Masterstudiengang mit im Angebot.
 
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Stellenanzeigen sind als Indikator relativ nutzlos. Aber es liest sich beides nach einem Wischiwaschistudium mit dem Ziel einfach nur einen Abschluss zu bekommen. Mit dem 2. Abschluss könntest du mit Glück in den Öffentlichen Dienst kommen.
 
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Wenn alternative Master-Studiengänge ebenfalls in Betracht gezogen werden können -> dann wäre mein Votum auch eher in Richtung Wirtschaftsinformatik zu gehen. Damit kannst du ja auch weiterhin die Brücken bauen zwischen Fachbereichen und IT.

Wichtig wäre: was ist dein Ziel - wo siehst du dich später in der Arbeitswelt? Worauf hast du Lust?
 
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_killy_ schrieb:
Wenn alternative Master-Studiengänge ebenfalls in Betracht gezogen werden können -> dann wäre mein Votum auch eher in Richtung Wirtschaftsinformatik zu gehen. Damit kannst du ja auch weiterhin die Brücken bauen zwischen Fachbereichen und IT.

Wichtig wäre: was ist dein Ziel - wo siehst du dich später in der Arbeitswelt? Worauf hast du Lust?
Ich will der Gesellschaft gerne etwas zurückzugeben und deshalb bei der Digitalisierung helfen mitzugestalten. Ich komme auch aus der Wirtschaftsinformatik (Bachelor), aber der andere Master im Bereich Digitalisierung ist etwas breiter gefächert und beinhaltet auch Themen wie Bildungsmanagement oder Public Health. Finde diese Punkte gesellschaftlich etwas interessanter im Vergleich zu den reinen Themen der Wirtschaftsinformatik. :)

Aber zu deinem ersten Post: Ich stimme dir (leider) zu. Die einzigen Bereiche die ich gefunden habe sind durchaus bei den großen Playern in Automotive oder Luftfahrt. Der Einsatzbereich ist dann aber eher begrenzt auf Schulungen oder (Weiter-)Ausbildung von Azubis. Dort dann für die Entwicklung der SW zuständig zu sein, die Maschinen in 3D nachzubauen, zu texturieren und animieren, klingt verdammt geil aber der Use-Case ist leider sehr begrenzt.

Die einzige Hoffnung wäre, dass die Hochschule gute Kontakte zu Unternehmen hat. Es gibt auch zwei große Projekte im Master, mit großer Wahrscheinlichkeit wird das in Kooperation mit Unternehmen ablaufen, aber sicher bin ich mir da auch nicht und das wird wohl auch absichtlich nicht so klar kommuniziert.

KlausBaerbel schrieb:
Stellenanzeigen sind als Indikator relativ nutzlos. Aber es liest sich beides nach einem Wischiwaschistudium mit dem Ziel einfach nur einen Abschluss zu bekommen. Mit dem 2. Abschluss könntest du mit Glück in den Öffentlichen Dienst kommen.
Beide würden mir den Master of Science geben. Das wissenschaftliche Fundament wäre also auf jeden Fall gegeben und ich denke, dass das bei einem Studium das wichtigste ist. 👍

Und wieso denkst du, dass Stellenanzeigen eher nutzlos sind? Sollte man sich nicht bei seiner Ausbildung danach orientieren, welche Nachfrage es gibt? Deshalb bin ich ja so verunsichert weil mir eine Spezialisierung in dem Sinne nichts bringt, wenn es nicht wirklich nachgefragt ist bzw. nur sehr gering?
 
@Mr. Bush*

VR ist ein totes Pferd. Wenn man doch irgendwie mit VR Projekten in Kontakt kommt - dann reicht auch der normale Winf aus. Ein spezieller Studiengang "VR" ist halt verschenkte Lebenszeit ... wäre so als würdest du "Gender Studies" studieren nur um festzustellen, dass es in der Realität doch nur 2 Geschlechter gibt. (besser dann doch das Biologie-Studium)

Schau dich beim IBM um, die haben da einige Bereiche für Public-Digitalisierung. Schau, was dort in den Stellenanzeigen steht.

PS ich finde Stellenanzeigen eigentlich schon ein guten Indikator, was gesucht wird und was nicht
PPS hast du dann auch speziell Master Digitalisierung (oder wie auch immer der Abschluss heißt) gesucht?
 
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Zunächst wollte ich nicht despektierlich wirken mit "wischiwaschistudium". Natürlich ist das Ziel neben dem persönlichen Interesse auch eine gute Position zu erreichen.

Die Stellenanzeigenmenge jetzt kann in zwei Jahren eine komplett andere sein. Schau mal, wie viele Stellenanzeigen von Personaldienstleistern oder Vermittlungsunternehmen dabei sind. Große Unternehmen rekrutieren viel über Dienstleister, da wird eine Stelle auch mal von 10 Dienstleistern ausgeschrieben (auch die stehen in Wettbewerb).
 
VR und alles was dazugehört ist wirklich "quatsch", vielleicht wird das in 10-15 Jahren etwas anders aussehen, aber dies jetzt als Spezialisierung für einen Masterstudiengang auszuwählen wäre höchstens im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums sinnvoll, bei dem man quasi bereits in dem Bereich bei einem Konzern o.ä. arbeitet.

Allerdings teile ich auch die Einschätzung dass der andere Studiengang schon extrem allgemein aufgestellt ist und tatsächlich eher dem Karriereweg ÖD dienlich ist, bei dem am Anfang recht stumpf der höchste Abschluss zählt für die tarifliche Einordnung (natürlich im jeweiligen Funtionsbereich).

Stellenanzeigen sind halt immer so eine Sache, sie können ein guter Indikator sein, wie aber schon erwähnt wurde muss man sich da schon etwas stärker rein arbeiten und recherchieren, die bloße Anzahl offener Stellen kann durchaus ein verfälschtes Bild abgeben.
 
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VR AR ist weitestgehend tot.
Kenne Leute mit top Promotion in dem Bereich die da keinen Job finden.
Viele Firmen haben ihre Researchabteilungen zugemacht in dem Bereich. Produktentwicklung gibts auch kaum.
Würd ich nicht drauf setzen.

Die Frage ist eh was du dir von einem Master versprichts. Für den Standard Softwareentwicklerjob sind 2 Jahre Berufserfahrung mehr wert an Karreireprogression oftmals als ein Master.
 
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Mach doch mal im Kopf den Perspektivwechsel und versetze dich in die Lage eines künftigen Personalentscheiders. So dauert das erste Überfliegen und Filtern der Bewerbungen oft keine 10 Minuten. Wenn da ein bekannter Studiengang steht (z.B. MSc Informatik an TU XY), dann haben die schon eine grobe Ahnung, was sie vom Kandidaten erwarten können. Beim Bewerber mit Abschluss im Sonderfach X an Nischen-Uni Y hingegen nicht. Im Zweifelsfall (also bei mehr Bewerbern als man in sinnvoller Zeit sichten kann) fällt der Kandidat mit der Nischenausbildung schnell mal hinten runter.

Deswegen würde ich tatsächlich zu einem möglichst allgemeinen, breit aufgestellten Studiengang raten. Für mich klingt sogar der 2. Studiengang fast zu sehr als Nische. Da würde ich aus dem Bauch heraus eher sagen: Mach auch deinen Master in der Wirtschaftsinformatik. Und versuche, deine Vorlieben durch geeignete Wahl von Ergänzungsvorlesungen bzw. Studienarbeitsthemen reinzubringen.
 
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Mr. Bush* schrieb:
ein Thema lässt mich momentan Nächte nicht durchschlafen (wie jetzt gerade) was die Wahl eines Masters angeht.
Sowas ließt sich immer lust aus dem Arbeitsleben. Im 0815-Job interessiert sich keine keine Sau welchen Master du gemacht hast. Ausnahmen mögen R&D Positionen sein, die ein hohes theoretisches/mathematisches Wissen benötigen - Computer Vision Engineer, Algorithm Engineer, ML Engineer und so weiter.

Nur weil du einen spezialisierten Master machst, heißt es nicht, dass du dort auch landest und dort dein Leben lang arbeitest.

Viel wichtiger sind beim Einstieg eigene Projekte, Werksstudententätigkeit oder Praktika.
 
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