Broadcom oder Intel Chipsatz besser an Broadcom Linecard?

Gurkenwasser

Lt. Junior Grade
Registriert
März 2012
Beiträge
387
Guten Tag,

die Situation ist folgende: es steht ein VDSL Anschluss mit 100/40 Tarif zur Verfügung. Am anderen Ende arbeitet eine Huawei Linecard auf Broadcom Basis. Die Leitungslänge beträgt laut Fritzbox etwa 419 m. Das ist sehr viel, das ist mir bewusst.

Es stehen folgende Szenarien zur Auswahl:
  • Fritzbox 7520 mit Intel xDSL Chipsatz (?) → VDSL Anschluss
  • Fritzbox 7520 → ZyXEL Modem mit Broadcom xDSL Chipsatz → VDSL Anschluss
Ich habe beide Setups getestet. Die Fritzbox direkt am DSL-Anschluss synct mit knapp über 100 Mbit/s und lief zwei Tage ohne resync durch. Die Verbindung über das ZyXEL Modem läuft längerfristig ohne resync zufriedenstellend stabil, verbindet sich aber mit knapp über 90 Mbit/s mit der Linecard.

Meine konkrete Frage lautet: welches Setup ist aus technischer Sicht stabiler/sinnvoller?

Das Setup mit der Fritzbox direkt am DSL-Anschluss würde einen Eingriff in die Verkabelung erfordern, daher möchte ich das gerne - soweit möglich - vorher abklären.

Über Eure Einschätzungen und Begründung würde ich mich freuen.
 
Wenn ich mit 90 von 100Mbit/s eine dauerhaft stabile Leitung ohne Resync haben kann, dann verzichte ich auf die 10% Leistung.

Ein VDSL Training kann 2-3 Minuten dauern, das ist mitten in einem wichtigen Videocall untragbar, wenn man es gezielt hätte vermeiden können.

Läuft auf deiner 7520 denn schon FritzOS 8?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TechFA
  • Gefällt mir
Reaktionen: TechFA
Was spricht dagegen, die 90% in der Fritzbox einzustellen? Da gibt's Schieberegler für die Stabilität
 
Was ich im Laufe der Jahre gemerkt habe, ist, daß angebliche Bandbreiten-Werte nichts aber auch wirklich gar nichts über die tatsächliche Stabilität und vor allem Übertragungsgüte einer Verbindung aussagen.

Nicht nur werden solche Parameter oftmals seitens der Hersteller frisiert (um Besser in den Datenblättern wegzukommen), sondern aggressive Verbindungs- und Synchronisationsalgorithmen geben nie wirklich Auskunft über die tatsächliche Verbindungsgüte und die Folge bei aggressiver Aushandlung ist meist trotz angeblich hoher Bandbreite, ungewöhnlich hoher Paketverlust (→ packet loss) oder stärkere Schwankungen der tatsächlichen Datenrate (→ jtter) sobald die Leitung tatsächlich durch Datenverkehr belastet wird.

Will heißen, die Zeiten, wo alle Hersteller regelkonform sich an Normen gehalten haben, sind schon seit den Zeiten vorbei, als die OEMs wie ASUS, Gigabyte oder MSI anfingen, die integrierten Ethernet- oder USB-Chips zu übertakten, um bei den Tests von ihren jeweiligen Hauptplatinen am besten mit den höchsten Datenraten bei der Übertragung wegzukommen.

Mein persönlicher Rat: Nimm das ZyXEL-Modem mit Broadcom-Chipsatz!
Lieber höhere Leitunsgstabilität und Signalqualität als schwankende Datenrate und Paketverlust zu haben (bei der Fritz!Box nicht wirklich selten) und sich über hohe Pings oder Teleporting/Glitching in Spielen zu ärgern.

Außerdem ist es ja nicht so, daß Intel für berühmt-berüchtigt schlechte Modem-Chipsssätze bekannt wäre. Siehe Puma Serie 5-7, welche manch Hersteller sogar Sammelklagen wegen Intel's Defekten bescherten.
h00bi schrieb:
Wenn ich mit 90 von 100Mbit/s eine dauerhaft stabile Leitung ohne Resync haben kann, dann verzichte ich auf die 10% Leistung.
Kann ich wirklich nur unterstreichen! Nichts geht über Signalqualität und Datengüte, wenn ich dafür auf 10% der effektiven Datenrate verzichte. Im Endeffekt bin ich mit der "langsameren" Leitung schneller, weil die Daten wegen Paketverlust oder mangelnder Datenintegrität kein 2. Mal übertragen werden müssen.
h00bi schrieb:
Ein VDSL Training kann 2-3 Minuten dauern, das ist mitten in einem wichtigen Videocall untragbar, wenn man es gezielt hätte vermeiden können.
Ich habe gerade ein Déjà vu von den zahllosen Teams-Meetings von vor Jahren. Himmel war das ein Mist!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Gurkenwasser
  • Gefällt mir
Reaktionen: TechFA
Hier ergänzend die VDSL Verbindungsdetails des ZyXEL Modem.

============================================================================
VDSL Training Status: Showtime
Mode: VDSL2 Annex B
VDSL Profile: Profile 17a
Traffic Type: PTM Mode
Link Uptime: 4 days: 1 hour: 2 minutes
============================================================================
VDSL Port Details Upstream Downstream
Line Rate: 46.068 Mbps 93.120 Mbps
Actual Net Data Rate: 46.069 Mbps 93.121 Mbps
Trellis Coding: ON ON
SNR Margin: 6.5 dB 8.0 dB
Actual Delay: 0 ms 0 ms
Transmit Power: 9.4 dBm 12.3 dBm
Receive Power: -8.2 dBm -7.0 dBm
Actual INP: 44.0 symbols 75.0 symbols
Total Attenuation: 17.7 dB 19.4 dB
Attainable Net Data Rate: 46.069 Mbps 98.399 Mbps
============================================================================
VDSL Band Status U0 U1 U2 U3 D1 D2 D3
Line Attenuation(dB): 5.9 22.8 33.5 N/A 12.7 28.3 42.9
Signal Attenuation(dB): 5.9 22.3 32.7 N/A 14.4 28.1 42.9
SNR Margin(dB): 6.9 6.8 6.3 N/A 10.5 7.3 7.1
Transmit Power(dBm):- 3.2 6.1 6.3 N/A 7.1 8.0 7.6
============================================================================

VDSL Counters

Downstream Upstream
Since Link time = 2 min 53 sec
FEC: 5278870 11194
CRC: 13948 0
ES: 146 0
SES: 146 0
UAS: 146 0
LOS: 0 0
LOF: 0 0
LOM: 0 0
Latest 15 minutes time = 5 min 51 sec
FEC: 37 5
CRC: 0 0
ES: 0 0
SES: 0 0
UAS: 0 0
LOS: 0 0
LOF: 0 0
LOM: 0 0
Previous 15 minutes time = 15 min 0 sec
FEC: 72 33
CRC: 0 0
ES: 0 0
SES: 0 0
UAS: 0 0
LOS: 0 0
LOF: 0 0
LOM: 0 0
Latest 1 day time = 1 hours 5 min 51 sec
FEC: 447 59
CRC: 0 0
ES: 0 0
SES: 0 0
UAS: 0 0
LOS: 0 0
LOF: 0 0
LOM: 0 0
Previous 1 day time = 24 hours 0 sec
FEC: 13220 1783
CRC: 0 0
ES: 0 0
SES: 0 0
UAS: 0 0
LOS: 0 0
LOF: 0 0
LOM: 0 0
Total time = 1 days 1 hours 5 min 51 sec
FEC: 5278870 11194
CRC: 13948 0
ES: 146 0
SES: 146 0
UAS: 322 176
LOS: 0 0
LOF: 0 0
LOM: 0 0
============================================================================
 
AGB-Leser schrieb:
Was spricht dagegen, die 90% in der Fritzbox einzustellen? Da gibt's Schieberegler für die Stabilität
Wenn eine Verwendung der Fritz!Box mit einer (objektiv) schlechteren Verbindungsgüte und mangelhafter Signalqualität nur mit einem ändernden Eingriff in die Verkabelung möglich ist, verbietet sich die Fritz!Box von selbst.

Ich würde in diesem Falle definitiv nicht die Fritz!Box benutzen, da sind mir die 10% theoretische Datenrate gleich, weil ich als ITler in erster Linie für Ausfallsicherheit garantieren können muß und keine Grabenkämpfe für irgendeinen Hersteller zu gewinnen versuche.

Ich weiß, daß die Branche leider durchzogen ist, von Leuten, die ihre persönlichen (oftmals hochgradig emotional subjektiv gefärbten) Präferenzen dem Kunden angedeihen wollen, aber als professioneller ITler hat mir persönlich bei der Beratung eines Kunden eine jeweilige Marke salopp gesagt scheiß egal zu sein! Funktion über Branding!

Notfalls muß ich versuchen, dem Kunden sachlich und konstruktiv die Nachteile seiner (fälschlichen) Marken-Präferenz aufzuzeigen – Dafür werde ich nun einmal bezahlt. Ob er meinen Rat letztlich annimmt, ist seine Sache.
Aber er wurde zumindest über die Nachteile informiert …


Edit: Schon lustig … In einem Thema über die (mangelnde) Signal-Qualität von Fritz!Boxen wollte ich einen Beitrag schreiben (diesen), und werde beim Abschicken mit dem orangenen Warte-Balken über dem Editor gehänselt, weil die Fritz!Box (!) an meinen jetzigen Standort mich wegen DSL-Fehlern rausgeschmissen hat!
Neuverbindung nur mit einem Bruchteil der Datenrate (18T Kb statt 50K).
Wenn das nicht ironisch ist, dann weiß ich auch nicht … 😅
1730364961528.png
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Gurkenwasser
Was versteht ihr unter eine Änderung der Verkabelung? Ein neues Kabel nutzen? Bis jetzt gibt's ja keine Infos zu
 
Zurück
Oben