Brumm mit Netzteil des Exsys USB3.0-Hub EX-1188HMS

AW_CompBase

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Ich habe ein Problem mit dem USB3.0-Hub EX-1188HMS von Exsys.

http://www.exsys.ch/download/manuals/EX-1188HMS.pdf

Das mitgelieferte Netzteil verursacht einen starken Brummton im
analogen Audioteil des angeschlossenen Notebooks respektive im
Stereoverstärker, der am Notebook angeschlossen ist. Der Brumm
entsteht im Notebook, an welches der USB3.0-Hub EX-1188HMS
angeschlossen ist.

Sobald der Stecker des mitgelieferten Netzgeräts vom Hub ausgezogen
wird, verschwindet der Brummton. Ein Wechsel der Steckdose für die
Netzspannung des Netzgeräts nützt nichts. Ich habe versucht, einen
Masseausgleich zwischen Stereoverstärker und Hub mit einem Kabel zu
machen. Kabelende an Masse des Verstärkers und anderes Ende an Hub,
Notebook etc.. Nützt nichts. Abziehen aller anderen Verbindungen am
Notebook hilft auch nicht.

Andere Netzteile verursachen keinen Brumm. Allerdings sind das
netzseitig nur zweipolige Netzstecker. Das Originalnetzgerät hat ein
3-poliges Kaltgerätkabel.

Kann man das Netzgerät auch mit abgeklemmtem Schutzleiter netzseitig betreiben ?

Andere Lösung ?

Neues Netzgerät kaufen ?


Der Stereoverstärker ist nicht direkt analog am Notebook angeschlossen. Der Hub hängt am Notebook. An diesem Hub hängt eine USB-Soundkarte von Creative Soundblaster X-Fi HD http://de.creative.com/p/sound-blaster/sound-blaster-digital-music-premium-hd

An deren Lineausgang hängt der Stereoverstärker.
 
Den Schutzleiter des Netzteils solltest Du keinesfalls manipuliieren, da Du dadurch die voresehene Schutzmassnahme ausser Kraft setzt.
Ausserdem wird der Schutzleiteranschluss zur Filterung der Netzspannung gegen Störungen benutzt.
Sollte der Stereoverstärker ebenfalls mit einem Schuko-Stecker angeschlossne werden, entsteht hier mit grosser Wahrscheinlichkeit eine sog, "Brummschleife" durch Potezialverschiebugen der Massepotentiale.
Abhilfe schafft hier ein NF-Entstörfilter mit galvanischer Trennung der Massepotentiale.
Bei Amazon ist ein HAMA NF-Entstörfilter für ca 7€ erhältlich, das sollte Abhilfe schaffen.

Mit freundlichen Grüssen
 
Vielleicht noch eine kurze Aufmunterung:
Die Problematik der Brummschleifen in der NF-Technik hat auch gestandene Tonmeister frühzeitig altern lassen!
In professionellen Tonanlagen wird (nicht nur deshalb) generell mit symmetrischen niederohmigen Verbindungen gearbeitet, besonders im Bereich sehr kleiner Signalpegel (Mikrofone/Phonogeräte). Das Schirmgeflecht der Leitungen dient hier ausschliesslich der Schirmung, während es im Consumer-Bereich (unsymmetrische Leitungen) stromdurchflossen ist, d.h. die Störung wird gewissermaßen dem Nutzsignal "aufmoduliert".
Deiner Schilderung nach trat das Problem auch erst nach Anschluss des neuen USB 3.0-Hubs auf, der über die Soundkarte mittels unsymmetrischer Cinch-Leitungen mit dem Stereoverstärker verbunden ist.
Genau hier liegt meiner Ansicht nach das Problem, versuch es doch erst einmal mit galvanischer Trennung dieser Verbindung.
Alternativ kann der Anschluss der Sounkarte mittels optischem S/PDIF-Kabel das Problem lösen (falls der Verstärker einen digitalen Eingang besitzt).

Mit freundlichen Grüssen
 
Ich habe mal das Netzgerät mit einem "ground lift" getestet. Au weia ! Der Phasenprüfer zeigt dann Netzspannung am Minuspol des Netzgeräteausgangs an (leuchtet). Mit dem Multimeter gemessen hat es dann 113 Volt AC zwischen Minuspol und Schutzleiter der Steckdose ! Scheinbar liegen bei einer Unterbrechung des Schutzleiters im Netzkabel dann gefährliche Spannungen am Minuspol. Darf das sein ? Darf das Netzgerät gegen den (mit dem) Schutzleiter arbeiten ? Zwischen Schutzleiter und Minuspol besteht Durchlass - mit dem Mulitmeter im ausgeschalteten Zustand gemessen. Was sagt der VDE zu sowas ? Damit wird der USB-Hub und alles was mit dem Minuspol des USB-Hubs verbunden ist auf den Schutzleiter gelegt (geerdet).

Gruss

AW

PS: Mit intaktem Netzkabel leuchtet der Phasenprüfer nicht und messe ich keine Spannungen AC zwischen Minuspol und Schutzleiter
 
Hallo AW,

komme leider erst jetzt dazu:

Der Schutzleiter (PEN) wird netzteilseitig galvanisch mit dem Minuspol des Sekundärausgangs verbunden sein, daher wohl auch das Problem mit der Brummschleife.
Wie bereits erwähnt, wird der PEN-Leiter auch zur Filterung der Netzspannung verwendet. Die geschieht mitttel sog. X- /Y-Kondensatoren.
Die Y-Kondensatoren liegen dabei mit einem "Bein" am PEN und mit dem anderen an Phase bzw. Nullleiter.
Die Kapazitäten bewegen sich im Pico- /Nano-Farad-Bereich und bilden für die Netzwechselspannung von 50Hz gewissermaßen einen hochohmigen Übergang zu PEN/Masse (Minuspol).
Diese Ankopplung ist aber so hochohmig, dass sie bei Belastung zusammenbricht, was bei Berührung der Fall wäre (bitte nicht ausprobieren!)
Deine Mess- und Prüfgeräte sind mit Sicherheit sehr hochohmig, so dass ein gewisser Teil der Netzspannung messbar ist.
Deine Erfahrungen belegen übrigens sehr schön die Sinnhaftigkeit des Schutzleiters.
Besser von der Primärseite des Netzteils die Finger lassen und die Potentieltrennung an anderer Stelle vornehmen.

Mit freundlichen Grüssen
 
Sorry, dass ich erst jetzt antworte.

Ich bin nicht vom Elektrikerfach. Mich wundert nur, dass der Schutzleiter für anderes als den Fehler- und Schutzfall verwendet werden darf. Meines Erachtens darf der Schutzleiter z.B. nur dann beansprucht werden, wenn ein Kabel gebrochen und ein Metallgehäuse berührt und unter Netzspannung setzt. Bei Sicherheitsprüfungen hat man total Angst vor "Spannungsverschleppung". Mit so einem Einbezug des Schutzleiters in die reguläre Arbeit einer Schaltung wird doch einer Spannungsverschleppung Tür und Tor geöffnet. Finde ich inkonsequent.

Ein Elektriker, der Sicherheitsprüfungen macht, hat mir angeraten, dass ich den Schutzleiter im Netzkabel durchtrennen soll !

A propos Spannungsverschleppung: Bei dieser Art der Filterung der Netzspannung mittels X-/Y-Kondensatoren wird dann das Gefilterte nicht nur auf den Schutzleiter "verschleppt", sondern eventuell auch in Teile/Bereiche, die mit dem Minuspol verbunden sind, was eventuell zu Verzerrungen und Signalverfälschungen führen könnte. Nicht gut für eine Hysterese.


Gruss
AW
 
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