Canon 70-200mm f4 gut genug für Portraits?

Mexdus

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Hallo Fotofreunde,
da ich in den letzten zwei Jahren meine Ausrüstung schnell ausbauen konnte möchte ich mir jetzt den Telebereich eröffnen.

Aufgebaut ist folgende Ausstattung:

Canon 5D Mark II
Canon EF 17-40mm/1:4,0 L USM
Canon EF 50mm f/1:1.8 II
Canon EF 85mm f/1.8 USM

Mein Augenmerk hab ich auf das Canon EF 70-200mm 1:4,0L IS USM gelegt da es von vielen guten Rezensionen bekommen hat. Eines jedoch blieb mir bisher nicht so klar. Und zwar mache ich mit allen Objektiven (Ausnahme das 17-40er) gerne hobbymäßig Portraitaufnahmen mit offener Blende um ein schönes Bokeh zu erlangen. Da die beiden Festbrennweiten die Anfangsblende 1.8 habe und das 70-200er erst 4 wollte ich mich mal umhören ob hier vielleicht jemand was zur Portraittauglichkeit der Linse sagen kann. Ist sie auch für Portraitaufnahmen geeignet, ist das Bokeh bei Blende 4.0 in Ordnung?

Die Alternative war mir erst das neue 70-200 2.8er von Tamron, was mir aber mit 1500€ etwas zu teuer ist, da ich diesen Brennweitenbereich wahrscheinlich weniger nutzen werde, das die der oben angegebenen Objektive. Die Variante ohne IS wollte ich mir früher kaufen, jedoch ist mir bei diesem Brennweitenbereich der IS doch eine Hilfe, da ich nicht immer ein Stativ nutzen kann.

Freue mich über eure Antworten,
Gruß Max.
 
ich hab ein "günstiges" canon 70-300mm. Allerdings an einer 600D, also mit 1.6er Crop. Da finde ich die 70 (also reell 112) mm schon ein wenig "nah dran". Die 4er Blende ist im Raum auch nicht so das wahre, draußen bei Sonne allerdings ziemlich genial.

Für Portraits würde ich aber eine ziemlich kleine Blende bevorzugen, um eine schöne Tiefenunschärfe zu bekommen. Maximal 1.8er Blende.
 
Moin, generell ist das ne feine Linse. Jedenfalls nach diesem Kurzreview. Über die Portraitfähigkeit finde ich leider keine Bemerkungen. Warum willst du denn die Telelinse für Portraits nutzen, wenn du passendere im Equipment hast? Bin noch recht frisch in der Fotografie, daher erschließt sich mir der Sinn nicht. Oder gehts nur drum das Objektiv nicht wechseln zu müssen? Wenn du den angesprochenen Telebereich eh kaum nutzen willst, ist es vielleicht nicht die richtige Linse?

Gruß
 
Also ansich ist das 70-200 4.0 eine feine und auch recht scharfe Linse, jedoch weiß ich auch nicht genau, warum du unbedingt das 70-200 als Portraitlinse verwenden möchtest. Ich hatte anfangs das 70-200 2.8 L IS USM, habe mir danach aber das 50mm 1.4 und 85mm 1.8 zugelegt. ich kann zwar nicht zoomen, aber ich bekomme mit diesen beiden Linsen noch schärfere Fotos hin (Festbrennweite halt), und habe bessere offenere Blenden, also 1.4, 2.0, 2.8. . das sind 3 ganze Blenden besser als beim 4.0 .. für Innenräume einfach super, und man ist mit den kurzen Linsen einfach etwas wendiger, ohne in ner Menschenmenge iwelchen Leuten das lange Rohr vor den Kopf zu hauen wenn man sich dreht^^.

Ich verwende die Festbrennweiten lieber (bei Taufen, Hochzeit, Parties). Allein wenn ich mal weiter ran möchte aus einem distanziertern Ort, dann schraub ich kurz das 70-200 drauf.

Ich betreibe die Festbrennweiten an ner neuen 5d MK3 und bin richtig zufrieden. Evtl würde sich für dich eher der Kauf einies 50mm 1.4 lohnen, das fokussiert besser und ist bei Offenblende schärfer als dein 50mm 1.8.

Gruß Max ^^
 
Das 70-200 ist sehr gut, kommt aber bei den Portraits nicht an die genannten ran.
Da fehlt einfach Freistellung.

Das 85mm 1.8 ist schon ein Spitzenklasse Objektiv und für den Preis unschlagbar.
Nur das 1.2 oder das 135 2.0 sind noch besser, kosten aber das 3fache.

Das 85mm 1.8 ist IMO auch noch besser als das schon sehr gute 50mm 1.4 (schöneres Bokeh, schärfer, Blende 1.4 sowieso kaum brauchbar)
 
@VD
ja, das 85mm ist noch ein kleines bisschen schärfer als das 50-ger. manchmal braucht man aber einfach das 50ger, in bestimmten Situationen, Innenräume etc. Jedes Objektiv hat seine Daseinsberechtigung :)
 
Du hast das 85er, was schon eine coole Linse ist.
Da würde ich nicht auf ein Zoom setzen, sondern gleich das EF135er oder das EF200er kaufen. Je nachdem welche Brennweite Du Dir für Portraits vorgestellt hast und wieviel Platz vorhanden ist.
Ich mache meine Portraits liebend gerne bei 200mm, und benutze die kürzeren Brennweiten eigentlich nur noch bei Modellen mit unglücklichen Gesichtsproportionen^^ oder wenn der Platz nicht ausreicht.

Wenn Du jetzt sagst Du brauchst die Linse eher für Events (wie mein Vorredner bemerkt), da macht sich ein Zoom natürlich besser.

Beispiel für Portrait mit EF200/2.8@2.8



Wobei "Schärfe" und "Bildwirkung" meiner Meinung nach viel mit der EBV zu tun hat. Schließlich weiß ja niemand wie weit der Hintergrund tatsächlich vom Motiv entfernt ist, so dass es schöne Unschärfekreise gibt.

 
Zuletzt bearbeitet:
Bedenke aber, dass 200mm schon extrem viel sind.

HisN kommt damit scheinbar zurecht, aber das gilt längst nicht für alle.

Ich kenne fotografen, die haben ein 85mm auf ihrer Crop DSLR, das sind dann 135mm und finden das schon zu lang.
200mm sind nochmal eine andere Welt und wirklich verdammt lang.

Selbst bei Kopfportraits stehst du da bestimmt 8-10 Meter entfernt, wenns reicht.
 
Ich persönlich finde auch, dass die Wirkung von höheren Brennweiten (also 100-200mm) für Portraits sehr schön geeignet ist. 85mm ist für mich eher die unterste Grenze, was ich als Porträtlinse nehmen würde. Über 120mm ist die verkürzende Wirkung des Tele meiner Meinung nach einfach noch schöner.
Ist aber wahrscheinlich Geschmackssache - einige finden vielleicht ein Porträt bei 200mm schon zu "flach". Kommt bestimmt aber auch sehr auf das Model an.

Wenn du bei 150-200mm mit Blende 4 arbeitest, bekommst du ja immer noch ein ganz schönes Bokeh/Freistellung. Mir würde das reichen, wenn das 70-200 sowieso nicht dein Haupt-Porträtobjektiv sein soll.

Wie das Bokeh des 70-200 f4 L qualitativ aussieht, kann ich dir nicht sagen, dazu müsstest du mal in den Beispielthread im dslr-forum schauen, dort gibt es massig Bilder für alle gängigen Objektive.
Ergänzung ()

VD schrieb:
Ich kenne fotografen, die haben ein 85mm auf ihrer Crop DSLR, das sind dann 135mm und finden das schon zu lang.
200mm sind nochmal eine andere Welt und wirklich verdammt lang.

Das sind dann die, die mit 50mm auf Crop Porträts machen, weil "es ja 85mm entspricht". Leider ist die Abbildungswirkung eines 50mm aber immer 50mm, und damit ist ein 50mm auch am Crop für schöne Porträts eigentlich zu kurz.

Ich kenne das aus leidvoller Erfahrung, da ich mit einer 2/3" Videokamera eben auch 85mm Brennweite für ein schönes Porträt brauche. Bei einem Cropfaktor von ca. 4 steht man da allerdings wirklich sehr weit weg! :)
 
Vielleicht habe ich den Threadtitel etwas zu eintönig geschreiben.

Natürlich bin ich mir im klaren, dass sich die Festbrennweiten mit hoher Lichtstärke am besten für Portraits eignen, dass ist mir auch schon bewusst. Ich wollte nur wissen, ob das Bokeh bei der L-Linse bei Blende 4.0 sich AUCH für Portraits eignet. Allgemein will ich in erster Linie einfach mein Lineup erweitern, da im Weitwinkel schon alles abgedeckt ist und im Zoom mir bei vielen Motiven es an Brennweite noch mangelt.

Natürlich würde ich für Portraits auch weiterhin Festbrennweiten kaufen, da ich aber nur Student bin und ich nur für kleine entgelte Fotos für andere mache kann ich mir die "richtig feinen" Linsen nicht leisten. Außerdem sind ja 50 und 85 Millimeter soweit ich weiß für fast alle Situationen ausreichend. Ich mache am meisten noch immer Alltagsfotografie, also von Architektur bis Detailaufnahmen.
 
Geeignet ist immer eine Definitionsfrage, wenn Du mit dem Zoom am langen Ende sehr nah ans Motiv gehst, und der Hintergrund schön weit weg ist, dann gibts da bestimmt auch ein schönes Bokeh. Ich hab zwar nur das 200EF (das praktisch genau so teuer ist wie das 70-200/4), aber das kann man mit 4er Blende durchaus noch verwenden :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das klingt doch mal gut. Ich hatte mir da als Beispiel die oft zu Saisionbeginn geschossenen Fußballspielerfotos genommen - die werden ja meisten in solchen Brennweiten geschossen. Und solang man sowas noch als klassisches Portrait bezeichnen kann ohne das der Hintergrund zu stukturiert ist, kann ich damit super leben. Denn 2000€ bzw 1.500€ bei Tamron kriege ich nicht zusammen und das wäre für ein Objektiv, was ich vielleicht 15-20% der Zeit nutze nicht so dolle. ;)
 
Wenn es dir nur um Portraits geht, wäre das alte Tamron 70-200 doch eine Idee. Schärfe auf dem Niveau der alten Canon 70-200/2.8er und 9 Blendenlamellen für ein schönes Bokeh. Dazu ist die Nahstellgrenze bei nur 0,95m.

https://www.computerbase.de/preisvergleich/244341
 
Nur deshalb hab ich das EF200/2.8L eingeworfen. Das bekommt man knapp über 600 Euro, und es ist eine erstklassige Linse. Leicht, rattenscharf, schnell, leise, robust, kontrastreich. Würde auch zu Deinem restlichen Objektivpark passen.
 
Mach halt mal Fotos mit deinem 85er bei f/4 und schau, ob dir die Freistellung genügt ;)
 
^ Genau das wollte ich auch noch machen. Zumindest habe ich noch keinen gefunden, der am Objektiv was auszusetzen hatte.
 
HisN schrieb:
wenn Du mit dem Zoom am langen Ende sehr nah ans Motiv gehst, und der Hintergrund schön weit weg ist, dann gibts da bestimmt auch ein schönes Bokeh.

Richtig. :)

Ich habe das f/4 L IS an einer 60D und es kann bei Offenblende schon ein schönes Bokeh. Zumindest für meinen Geschmack.

Schärfe, AF und Bildstabi sind bei der Linse ohnehin über jeden Zweifel erhaben.

IMG_6346_nb_dslr.jpg
IMG_6609_nb_dslr.jpg
 
ich selber bin zwar Olympus Anhänger und habe deshalb keins der genannten Objektive selber getestet
generell finde ich 200 mm mit 4 fach Blende nicht so wirklich geeignet für Portraits
klar kann man auch mit einer 4 fach Blende freistellen aber mit einer 2.8 oder 2.0 oder sonst was gehts leichter
200 mm machen für Portraits meiner Meinung nach auch nur an Vollformat Kameras Sinn -> ist die 5D Mark II so weit ich weiß ja auch
klar fühlt sich das Model wohler wenn du ihr/ihm nicht so nah auf die Pelle rückst aber ich finde deine genannten Objektive die du bereits besitzt reichen für Portraits vollkommen aus
 
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