Chkdsk auf externer USB-Festplatte

Sesimbra

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Hallo alle miteinander.

Ich habe folgendes Problem: Ich habe eine externe USB-Festplatte mit 5TB Kapazität. Da die HDD zum Archivieren (Backup) wichtiger Dateien gedacht ist, möchte ich diese doppelt und dreifach testen bevor ich sie in den Regelbetrieb übernehme. Der erste Test bestand darin die Festplatte vollständig zu Formatieren (keine Schnellformatierung). Das ging anstandslos von der Bühne und benötigte dafür um die 15 Stunden was bei einer Schreibrate von 100 MByte/Sekunde bei einer 5 TB (4,54 TB exakt) HDD zu erwarten war. Als nächstes wollte ich auf der HDD mit dem Kommandozeilenbefehl “chkdsk G: /R“ nach fehlerhaften Sektoren suchen lassen. Das zeigte mir beim Start eine geschätzte Laufzeit von über 140 Stunden an. Diese Anzeige habe ich anfangs ignoriert da ich dachte, dass diese fehlerhaft sei. Ich ließ chkdsk dann erst einmal laufen. Nach vier Stunden zeigte mir das Tool immer noch eine Restlaufzeit von ca. 140 Stunden, bei einem Fortschritt von drei Prozent, an. Ich ignorierte die Ausgabe erneut und ließ den Test über Nacht weiterlaufen. Heute warf ich wider einen Blick auf die Ausgabe und der Fortschritt lag bei ca. 10 % bei einer geschätzten Restlaufzeit von noch ca. 130 Stunden. Nach dem ich chkdsk insgesamt 18 Stunden habe laufen lassen riss mir der Geduldsfaden. Ich brach den Scann bei etwa 10 % Fortschritt ab. Ich weiß jetzt nicht wie sich die Befehle “format“ und “chkdsk“ beim Testen der Oberfläche (Sektoren) einer Festplatte unterscheiden, aber ich gehe davon aus, dass die Ausführung beider Befehle in etwa gleich lang dauern müsste. Die Differenz zwischen 15 und über 140 Stunden ist mir nicht erklärbar. Das Einzige was mir in den Sinn gekommen ist, ist das die externe Festplatte zu langsam verbunden war. Die Festplatte nutzt noch einen USB-A Stecker, angeschlossen war die externe HDD in beiden Fällen an einem USB 3.0 Port. Die externe Festplatte ist natürlich USB 3.0 kompatibel. Und damit komme ich zu meiner eigentlichen Frage: Da der USB-Standard ja abwärtskompatibel ist könnte es ja durchaus möglich sein das sich der USB-Controller und die externe Festplatte auf ein älteres Protokoll zum Datenaustausch (etwa USB 1.0) geeinigt haben. Das wäre dann eine Transferrate von ca. 1,5 MB die Sekunde und würde das schneckenhafte Tempo von chkdsk erklären. Nun würde es mich interessieren ob man unter Windows (11) irgendwie bzw. irgendwo das verwendete Übertragungsprotokoll (1.0, 1.1, 2.0, 3.0) zweier USB-Geräte einsehen kann? Ich habe zwar einen Proformatest zur Übertragungsgeschwindigkeit durchgeführt indem ich mehrere große Videodateien auf die externe Festplatte kopiert habe und diese wurden auch mit einer Geschwindigkeit von ca. 100 Mbyte/Sekunde übertragen (was für USB 3.0 spricht) aber gänzlich sicher bin ich mir trotzdem nicht. Weiß jemand von euch was diese Anomalie auslösen könnte und wie man Einsicht in das genutzte Übertagungsprotokoll erlangen kann?

Danke, euer Sesimbra
 
Deine 5TB Platte müsste eine 2,5" Platte sein und da sind alle Modelle aller Hersteller nur mit dem SMR Aufzeichnungsverfahren zu bekommen.
Bei SMR werden die Spuren überlappend beschrieben, ähnlich wie eine Reihe Dachziegel, die die nächste teilweise überdeckt (hier nur stärker). Das heißt, wenn an eine Stelle was geschrieben werden soll, würden dabei auch die Daten der Nachbarspur mit überschrieben, weswegen man die dann auch neu schreiben muss (wie eine große Spirale). Das passiert m.W. meist in Blöcken von 256 MB, das heißt, um nur ein einzelnes Byte zu ändern, muss die Platte erst 256 MB einlesen, dann das Byte ändern und den ganzen Block geändert zurück schreiben.

Da die Platte "weiß", dass anfangs alle Daten unbenutzt sind, geht das erste Beschreiben immer fix. Damit die Platte auch später bei Schreibvorgängen weiß, ob sie die "unten" liegenden Daten erst retten muss, wird sie durch das Betriebssystem i.d.R. auf dem laufenden gehalten, was gerade benutzt wird und was nicht (mehr, z.B. gelöschte Dateien). Dazu wird von solchen Platten meist TRIM unterstützt.

Das könnte in irgendeiner Form nun auch auf chkdsk zutreffen, obwohl es bei einer noch leeren Platte sich theoretisch nicht so stark auswirken dürfte. Trotzdem dürfte der Effekt in erheblichem Maße davon abhängen, in welcher Reihenfolge chkdsk Schreibzugriffe tätigt...
 
Bitte bau mal ein paar Absätze in Deinen Text ein, man kriegt Kopfschmerzen vom lesen.

Sesimbra schrieb:
Ich weiß jetzt nicht wie sich die Befehle “format“ und “chkdsk“ beim Testen der Oberfläche (Sektoren) einer Festplatte unterscheiden,
"format" testet überhaupt nichts und "checkdisk" testet jeden Sektor einzeln, Du gehst schon von vollkommen falschen Grundvorrausetzungen aus.

Nimm die Platte und benutze sie wie geplant. Geh vorher mal mit CDI dran, wenn die Smartwerte keine fehlerhaften Sektoren melden kann man sich da meist drauf verlassen. Testen kannst Du bis zum abwinken, kaputt gehen kann sie morgen trotzdem.

MfG
 
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Den Text bitte kürzen. Im Prinzip reicht der Hinweis, dass chekdsk etwa 10 mal so lange benötigt wie eine Formatierung.

Sesimbra schrieb:
Und damit komme ich zu meiner eigentlichen Frage: Da der USB-Standard ja abwärtskompatibel ist könnte es ja durchaus möglich sein das sich der USB-Controller und die externe Festplatte auf ein älteres Protokoll zum Datenaustausch (etwa USB 1.0) geeinigt haben.
Sesimbra schrieb:
Nun würde es mich interessieren ob man unter Windows (11) irgendwie bzw. irgendwo das verwendete Übertragungsprotokoll (1.0, 1.1, 2.0, 3.0) zweier USB-Geräte einsehen kann?

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Würde maximal H2testw durchlaufen lassen und anschließend mit CrystalDiskInfo die S.M.A.R.T.-Werte erneut überprüfen.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
Sorry aber für das ganze Vorgehen hab ich wenig Verständnis.

Du willst die Platte ausführlich testen, bevor du die "in Betrieb" nimmst und Backups drauf machst?

Das ist unnötig.

Das ist so ein bisschen als würde ich mit meinem Corsa über die Nordschleife düsen weil ich wissen will, ob er fit ist für den Urlaub in Italien...

Du hast da eine Platte, die funktioniert so wie sie soll (Kopieren von Dateien mit ~USB3 Speed).

Das Ding ist, auch diese Platte kann dir wie jede andere ohne Warnung abrauchen.

Deswegen hat man ja ein Backup, das heißt aber NICHT, dass man die Daten nur auf der Backupplatte hat.

Das heißt, man hat die Daten einmal Original im Produktivsystem und auf einem vom System getrennten Datenträger UND dann am besten noch eine weitere Kopie der Daten auf einem weiteren Datenträger, ggf. in einer Cloud.
 
Zusätzlich zu dem oben schon gesagten, kann man sich das Langwierige Formatieren einer HDD die NEU ist absolut schenken.
Da gibt es nix zum "Zurücksetzen" und das einzige das man damit erreicht ist das jedes einzelne Bit auf der Platte 1x überschrieben wird mit exakt dem was da eh schon ist, 0-Bits ..... verschwendete Zeit und Strom.

FRÜHER war das mal anders ....da musste das Dateisystem auf der "ganzen" Platte angelegt werden, das ist aber spätestens mit dem verschwinden von Fat16 entgültig ausgestorben, und selbst das hat den Käse idr. nicht mehr gebraucht .....
 
Sesimbra schrieb:
Da die HDD zum Archivieren (Backup) wichtiger Dateien gedacht ist, möchte ich diese doppelt und dreifach testen bevor ich sie in den Regelbetrieb übernehme.
Dazu reicht eine (dafür aber im Laufe der Nutzungszeit regelmäßige!) Überprüfung z.B. mit Crystal Disk Info. Das ist ein Auslesen und teilweises Interpretieren der S.M.A.R.T-Werte.

Backups musst Du ohnehin in Form verschiedener Speicherziele realisieren und absichern. Das heißt, die gleichen Daten und Datenmengen werden jeweils vollständig auf mehreren und somit unterschiedlichen Datenträgern abgelegt. Somit sichert man den Ausfall einzelner Datensicherungsziele ab.
 
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