CPU LED (fast) konstant an kein Boot

TockiTock

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Hallo allerseits,

ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und ich bekomme es als Neuling hin, das Problem einigermaßen gut zu schildern.

Ich hab vor 3 Tagen einen PC mit ausschließlich neuen Teilen zusammengebaut und hänge nun an dem scheinbar bekannten Problem einer beim Starten konstant leuchtenden CPU LED und einem nicht erfolgenden Boot fest. Es folgt eine Wall of Text, die aber nicht 10 verschiedene Probleme beinhaltet sondern versucht, detailliert den Stand zu erläutern, um Nachfragen vorwegzunehmen.

Komponenten:

Mobo: MSI B450-A Pro MAX AMD B450 So.AM4 Dual Channel DDR4
CPU: AMD Ryzen 5 1600 6x 3.2 GHz
RAM: Corsair Vengeance LPX 16G (2x8) DDr4 3000Mhz G6
Graka: GTX 1660 Super 6G Evo
Netzteil: Corsair VS 550
SSD: 480GB Kingston A400 2.5" (6.4cm) SATA 6Gb/s

Problematik:

  • Beim Anschalten mit eingestecktem RAM leuchtet konstant die CPU LED des Mobo, kein Boot
  • Beim Anschalten ohne eingestecktes RAM leuchtet die CPU LED kurz auf und springt dann zur DRAM LED, die dann konstant anbleibt (CPU LED aus), kein Boot
  • In seltenen Fällen springt die DebugLEDAnzeige bei unverbauter Graka und verbauten CPU sowie RAM auf die VGA LED, kein Boot
  • Alle Lüfter gehen an, die Grafikkarte leuchtet

Versuchtes/Auffälligkeiten:

- Ablauf:
Direkt nach dem ersten Verbauen aller Komponenten war ein Boot nach einmaligen Cmos Reset möglich und ich kam ins Bios, wo mir dann auffiel, dass die Festplatte nicht erkannt wird. Der Fehler war, dass ich die Festplatte nur mit dem MoBo, aber nicht mit dem Netzteil verbunden hatte. Nachdem ich das nachgeholt hatte traten die geschilderten Probleme auf.

- Behebungsversuche:
1. Cmos Reset per Jumper und per Aus- und Einsetzen der Batterie (Ist es möglich, von denen zu viele durchzuführen? Es waren jetzt schon einige (: )
2. Aus- und sukzessiver Wiedereinbau der Komponenten mit Reihenfolge CPU --> RAM --> Graka (SSD dann nach dem 2. Versuch weggelassen, weil das Problem ja schon vorher auftritt)
3. D.h. auch Minimalaufbau außerhalb des Gehäuses, also nur MoBo mit CPU bzw. mit CPU und Ram, siehe Problematik
4. Checken der Steckung aller Kabel (8Pol CPU Stecker war immer drin)
5. CPU-Lüfter mit wenig Druck angeschraubt (Das Anschrauben klingt trotzdem nicht gerade schön und es sind auch schon kleinste Metallteile von der Schraube 'abgeraspelt' worden, es handelt sich aber um die mitgelieferten Schrauben, am MoBo ist denke ich nichts unmittelbar kaputt gegangen)
6. Testen verschiedener Ramsteckplätze mit Bevorzugung von DimmA2 und nur einem verbauten RAM, gemäß Anleitung
7. Mehrmaliges überprüfen der CPU 'Nadeln'. Waren durchweg i.O., nur vorhin waren dann 2 verbogen, die ich dann aber wieder gerade biegen konnte. Die CPU sitzt ohne Spalt/Schräge im Sockel. Keine Wärmepaste im Sockel/auf den Nadeln.
8. Überprüfen der Abstandshalter zwischen MoBo und Gehäuse, waren m.E. von Anfang vollständig und richtig verbaut.

Hä?

  • Wie gesagt hat das Booten zumindest einmal funktioniert und dann nach Zuschaltung der SSD nicht mehr (die sollte doch damit aber eigentlich nichts zu tun haben?)
  • So jedes 10. - 20. mal springt die LED Anzeige bei gleichbleibendem Aufbau dann doch zur Grafikkarte (die ja auch aktuell nicht verbaut ist), wobei ich keine Regelmäßigkeit erkennen kann. Der Versuch, unmittelbar nach Auftreten davon die Graka und alles andere was fehlt zu verbauen führen wieder zum selben Problem.
Im diesem Fall leuchten auch die Startknopf-LED sowie die LEDs der Peripherie, sofern diese gerade angeschlossen ist (das war jetzt nur ~2mal so)
- Wenn der Arbeitsspeicher nicht verbaut ist leuchtet die CPU LED nur kurz und wechselt dann zu DRAM. Das heißt doch aber eigentlich, dass er die CPU an sich erkennt, weil das kurze Aufleuchten ja normal ist? Die Testreihenfolge scheint mir ja CPU --> RAM --> VGA --> Boot zu sein, sodass der Arbeitsspeicher erst gecheckt wird, wenn die CPU i.O. ist. Weshalb leuchtet aber dann die CPU dauerhaft, wenn der Arbeitsspeicher steckt?

Fragen:

  • Kann es ein Wackelkontakt am MoBo oder an den Kabeln sein? Wenn ja, was ist, zwecks Neuanschaffung, wahrscheinlicher?
  • Insgesamt: Welches Teil ist hier am ehesten kaputt? In verschiedenen Foren habe ich gelesen, dass sowohl MoBo, CPU, Netzteil und RAM in Frage kommen. Welcher Neukauf zuerst macht Sinn?
  • Fällt euch sonst noch was ein? Wie gesagt ich bin ein ziemlicher Anfänger und habe alle Schritte, die ich irgendwo gefunden habe, durchgeführt... vll. liegt es aber auch an einem zu offensichtlichen Fehler.

Ich bin für alle Hilfe dankbar und kann mich auch mal informieren wie ich irgendwo Bilder hochladen kann.
Beste Grüße,
Tocki
 
Nun, die Komponenten sollten alle untereinander kompatibel sein.
Und du hast im Grunde auch schon alles überprüft.

Die Frage bleibt warum du dir eine so alte CPU gekauft hast.
Möglich ist natürlich das etwas defekt ist.

Vielleicht wäre das die passende Gelegenheit die CPU gegen einen
AMD Ryzen 5 3600 https://geizhals.de/amd-ryzen-5-3600-100-100000031box-a2064574.html für 166€ zu tauschen.

Wenn die CPU korrekt im Sockel sitzt, der CPU-Kühler korrekt montiert ist und mit dem CPU-Fan Lüfteranschluss des Mainboars verbunden ist,
der Arbeitsspeicher korrekt und richtig herum in den richtigen Sockeln sitzt und alle Stromanschlüsse korrekt sitzen,
die Abstandhalter richtig sitzen...

Sind beide Stromanschlüsse mit dem Netzteil verbunden? Also der 24-Pol und der 8-Pol Anschluss des Mainboards?

Du könntest über die USB BIOS Flashback Funktion das Mainboard-BIOS aktualisieren:
https://de.msi.com/Motherboard/support/B450-A-PRO-MAX#down-bios
Bzw. Version 7B86vM5 https://download.msi.com/bos_exe/mb/7B86vM5.zip vom 11.11.2019.

Ohne Grafikkarte kann der Rechner nicht starten.
Ich würde auch nochmal ganz genau schauen ob du irgendwo einen Kurzschluss gebaut hast.

Im Grunde kann es an allem liegen, Mainboard, CPU, Arbeitsspeicher, Netzteil...
 
Zuletzt bearbeitet:
KnolleJupp schrieb:
...
Die Frage bleibt warum du dir eine so alte CPU gekauft hast.
...
Ich denke einmal es ist der Ryzen 5 1600 [12nm] gemeint. Für das Geld eine gute CPU, aber ich persönlich hätte, wenn das Budget da sein sollte, auch eher zum Ryzen 5 3600 gegriffen. Natürlich weiß ich nicht was der Threadersteller mit dem PC anstellen will.
 
Eventuell kommt das BIOS nicht mit der CPU klar? Bin mir jetzt auch nicht sicher, ob aus Sicht des Mobo das ein 1600er, 2600er oder eben ein "neuer 1600" drin steckt und es für letzteren dann eben ein BIOS Update bräuchte... Aus dem Bauch raus würde ich zwar sagen, dass die CPU unterstützt werden müsste, aber der Teufel ist ein Eichhörnchen...

EDIT: Ok, laut Herstellerseite sollte die CPU unterstützt werden...
 
Tag allerseits und vielen Dank für die schnellen Antworten.

Es ist in der Tat der Ryzen 5 1600 [12nm], wenn ich aber wirklich die CPU austausche werde ich wohl auch auf den 3600 gehen. Wie gesagt, bin Anfänger und war schon froh dass das zumindest der Theorie nach alles überhaupt zusammen passt :P

Die Stromanschlüsse (24 und 8pol) sind verbunden.
Dass der PC ohne Graka nicht startet heißt nicht, dass ich nicht gemäß der Schilderung oben auch ohne Graka die restlichen Teile testen kann oder? D:

Das mit dem BiosUpdate versuche ich mal, oder ist das dem was roecket sagt nach sowieso unnötig?

Hier sind noch ein paar Bilder (falls das klappt):
 

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BIOS Update ist meistens eine gute Idee :)
 
roecket schrieb:
BIOS Update ist meistens eine gute Idee :)

Ich finde jetzt auf Anhieb/unter den angegebenen Links keine Methode ohne vorherigen Boot das Bios upzudaten. Gibt es eine bestimmte Bezeichnung für dieses Verfahren für die weitere Recherche?
 
Ich nehme an, du hast beide RAM-Riegel jeweils auch einzeln ausprobiert und nicht nur einen der beiden?
BIOS-Update ist eine gute Idee bzgl. Memory Compatibility, CPU-technisch soll schon die M0-Version mit 1600 12nm funktionieren.

Anleitung zum BIOS-Update findest du auf der von roecket verlinkten Seite (über den Dateien, "How to flash the BIOS").

Hast du eine genaue Part-Number deiner RAM-Sticks? Müsste auf einem kleinen Aufkleber drauf stehen.

TockiTock schrieb:
7. Mehrmaliges überprüfen der CPU 'Nadeln'. Waren durchweg i.O., nur vorhin waren dann 2 verbogen, die ich dann aber wieder gerade biegen konnte.

Hast du die Pins versehentlich verbogen beim Überprüfen oder ist es dir erst später aufgefallen?

TockiTock schrieb:
5. CPU-Lüfter mit wenig Druck angeschraubt (Das Anschrauben klingt trotzdem nicht gerade schön und es sind auch schon kleinste Metallteile von der Schraube 'abgeraspelt' worden

Hast du alle Schrauben gleichmäßig angezogen? Normalerweise ist so viel Spiel vorhanden, dass die Schrauben sich nicht so schlecht einschrauben lassen sollten. Die Metallspähne hast du vorsichtig entfernt, bevor sie noch in den Sockel fallen?
 
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UPDATE, es lief, kurz:

Erstmal erneut Danke für die vielen Antworten.

Die Anleitung zum BiosFlash geht m.E. davon aus, dass man bereits ins Bios kommt, was hier bis eben nicht möglich war. Vll muss ich die Anleitung aber nochmal lesen.

Aber:
Ohnehin evtl. obsolet, weil ich gerade per Windowsstick booten und Windows installieren konnte.
Vorher war auch ein Besuch im Bios drin, wo angezeigt wurde, dass alle verbauten Komponenten erkannt werden, also RAM (beide), Graka, CPU und Festplatte (auf die ich dann Windows gelegt habe). Windowsinstallation lief ohne Probleme (bis auf die Tatsache dass halt nichts im Gehäuse verbaut war, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass es auf einmal klappt.).

Also: Windows lief, es gab ne Internetverbindung, also dachte ich, ich könne nun herunterfahren, alles einbauen und loslegen. Nun bin ich aber wieder an der gleichen Stelle, allerdings mit dem Wissen, dass alle Teile erkannt werden, dass also zumindest nichts völlig im Eimer ist. Zwischendurch hatte ich den Verdacht dass es dummerweise daran liegt, dass ich bei diesem Mal Starten meinen Laptop abgesteckt hatte und der Stromkreislauf deswegen mehr hergibt (ist ne einigermaßen wilde Zusammenstellung). Der Verdacht kam dadurch, dass ich ohne Laptop zweimal hintereinander ohne Problem hochfahren konnte, aber beim ersten Mal noch der Bootstick fehlte, sodass ich nochmal aus- und anmachen musste.

Nun wieder Verwirrung... ist irgendwo ein Wackelkontakt und das war eben nur Glück? Bis auf Herausnehmen des Bootsticks habe ich am Aufbau absolut nichts verändert. Woran kanns liegen? :/

EDIT: Nichts verändert stimmt nicht. Ich habe noch einen CMos Reset gemacht, weil das für mich als Laien gerade der magische Knopf für alles ist (ja, stimmt wohl nicht). Afaik dürfte das aber jetzt nichts verändert haben weil so ja nur das Bios auf default gesetzt wird und ich darin zuvor nichts verändert habe.

EDIT2: Als es geklappt hat war die Graka auf einem anderen Steckplatz. Das ist mir aber eben erst aufgefallen (für heute wohl aufhören, weil scheinbar Konzentration weg). Das hat aber vermutlich auch nichts damit zu tun oder?
 
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Nein, USB BIOS Flashback, ist das Stichwort.
Handbuch https://download.msi.com/archive/mnu_exe/mb/E7B86v4.0.pdf Seite 40 "Updating BIOS with Flash BIOS Button".

Das aktuelle BIOS https://download.msi.com/bos_exe/mb/7B86vM5.zip runterladen, die ZIP-Datei entpacken.
Die dort enthaltene Datei "E7B86AMS.M50" kopierst du auf einen mit FAT32 formatierten USB-Stick und benennst die Datei um in "MSI.ROM".
Den Stick steckt du in den USB-Anschluss unmittelbar neben dem kleinen Knopf am I/O-Panel, siehe Handbuch Seite 22, und drückst den Knopf...
 
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BIOS FLASH:

Allright, das habe ich gemacht.
FAT32 Format und nur die in MSI.ROM umbenannte Datei draufgeschoben, im richtigen Slot eingesteckt und gedrückt. Gab großes Geblinke für 2-3 Minuten an der LED beim FLASH BIOS Button, das dann irgendwann aufhörte und in ein konstantes Leuchten überging. Die CPU LED leuchtet jetzt auch wieder konstant. Gerade traue ich mich nicht den Stick abzuziehen/neuzustarten, weil ich nicht sicher bin, ob er nun noch updatet oder nicht... mir scheint jetzt gerade der PC im üblichen Nicht-Boot-Zustand zu sein, allerdings steht im Handbuch:
'After the flashing BIOS process is 100% completed, the LED would be off simultaneously.', nur dass die LED eben nicht aus geht. Also weiter warten oder Stick raus und neustarten?

EDIT:
Mittlerweile PC ausgemacht, Stick raus, getestet --> Selbes Problem wie zuvor auch. Nochmals geflasht, danach CMOS-Reset --> Selbes Problem wie zuvor.

Sonstiges Update:

Gestern abend kam ich noch 2-3 ins Windows, ich konnte soweit ich das sehe alle Treiber inkl. MoBo-Treiber installieren/aktualisieren und der PC lief tadellos/alles wurde auch in Windows erkannt und die Updates wurden durchgeführt. Heute morgen dann das selbe wie gestern, auch nach BIOS FLASH, s.o.

EDIT: Neuestes Update (sorry für das viele Schreiben, ich bin nur echt verständnismäßig am Ende):
Er hat jetzt mal wieder gebootet (nach ~25 Versuchen, ohne irgendeine Veränderung) und im BIOS wird nun die neue Version angezeigt, das hat also geklappt.... mir sieht das sehr nach Wackelkontakt aus, aber ich hab eben auch keine Ahnung :P Gibt es irgendwelche Software die mir zu ermitteln hilft, welches Teil genau ne Macke hat?
 
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